Schammis Klassikwelt 26: Wenn es im Liederabend bellt, miaut, wiehert, zwitschert …

Derek Collins: “The Country Band”

Lebendige Tiere haben auf der Opernbühne oder im Konzerthaus nichts verloren. Da sollte man sich mit dem “gewöhnlichen Bagagi” begnügen: zwitschernde Soprane, schnatternde Alte, blökende Tenöre, röhrende Baritone und brummende Bässe. Dazwischen ein Dirigent, der wild herumfuchtelt wie ein Zirkusdirektor, um alle zu bändigen. Nicht zu vergessen das Publikum, das, wie ein Pfau aufgeplustert, sich teilweise benimmt wie im Schweinestall!

von Jean-Nico Schambourg

Tiere stehen im Mittelpunkt von unzähligen Opern und Oratorien. In Haydns “Schöpfung” wird fast das ganze Tierreich aufgezählt. Die Vogelwelt spielt nicht nur in Braunfels “Die Vögel” eine zentrale Rolle.

Auch Wagner scheint eine Vorliebe für das Gefieder gehabt zu haben, begegnen wir doch in seinen Opern einem Waldvöglein, einem Schwan, einer Taube, sofern diese nicht vorher in Webers “Freischütz” abgeschossen wurde. In fröhlicheren Werken taucht ebenfalls das eine oder andere Klein- und Großvieh auf: Zsupáns Schweine im “Zigeunerbaron”, die Fliege in Offenbachs “Orpheus in der Unterwelt”. Unzählige andere Tiere sind in Bühnenwerken aufgelistet und stellen Regisseure vor die schwierige Aufgabe deren Darstellung.

Einfacher hat man es da im Liederabend. Auch für diese Kunstgattung wurden die verschiedensten Tiere von den Komponisten verewigt. Ich will hier einige dieser “tierischen” Kompositionen aus meinem eigenen Lied-Repertoire vorstellen. „Schammis Klassikwelt 26: Wenn es im Liederabend bellt, miaut, wiehert, zwitschert…
klassik-begeistert.de, 17. März 2024“
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Schammis Klassikwelt Nr. 28: Das perfekte Dinner - welches Menü wird heute Abend in der Oper serviert?

Ambrogio Maestri als Falstaff, Metropolitan Opera New York © Bengt Nyman

Wieso bin ich jedes Jahr in der Fastenzeit inspiriert über Gesang und Essen zu schreiben? Dieses Jahr befasse ich mich mit dem Essen in Opern. Getrunken wird fast in jeder Oper und viele bekannte Trinklieder werden angestimmt. Dagegen wird eher selten gegessen. In manchen Opern lädt man die Gäste zwar zum Speisen ein, geht dazu aber von der Bühne.

Zumindest vor den Augen des Publikums ist Essen nicht alltäglich. Auch kenne ich keine Oper, wo jemand an einem falschen Bissen stirbt! In einigen Werken spielt Essen, auch wenn nicht immer direkt ersichtlich, dennoch eine wichtige Rolle. Einige davon sind hier aufgeführt.

Warnhinweis:
Vegane Leser seien vor dem Verschlingen dieses Artikels gewarnt: Es geht (fast) immer um Fleisch oder Fisch!

von Jean-Nico Schambourg

Der bekannteste Vielfraß und Zecher der Operngeschichte ist der von Shakespeare erfundene Falstaff! In Giuseppe Verdis Oper “Falstaff” erfahren wir Details darüber, was Falstaff und seine Kumpanen verschlingen: “sechs Hühner (…) drei Truthähne (…) zwei Fasane, eine Sardine”. Kein Wunder, dass der Geldbeutel leer ist und der Ritter sich an die betuchten Damen Alice Ford und Meg Page heranmachen muss. Zu seinem Leidwesen waren die Damen in jenen Jahren aber noch nicht emanzipiert und nicht willig, die Rechnung zu zahlen. Am Schluss der Oper geht die ganze Gesellschaft mit Falstaff zum Dinner. „Schammis Klassikwelt Nr. 28: Das perfekte Dinner – Welches Menü wird heute Abend in der Oper serviert?
klassik-begeistert.de, 3. März 2024“
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Schammis Klassikwelt 27: Sänger-Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts auf Tonträger – Teil 6

Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in dem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag angeführten Künstler, meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.

Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern zählt nur einige Fakten und  Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten auf. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Bekanntheit, bzw Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Trotzdem werde ich wahrscheinlich einige Künstler übersehen haben.


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on Jean-Nico Schambourg

Im letzten Teil dieses Beitrages begegnen wir ausschließlich Sänger-Komponisten, von denen es eigene Aufnahmen auf Tonträger gibt, zum Teil auch mit ihren eigenen Kompositionen.

„Schammis Klassikwelt 27: Sänger-Komponisten der Musikgeschichte – Teil 6
klassik-begeistert.de, 18. Februar 2024“
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Schammis Klassikwelt 26: Die Musen der Komponisten des Belcanto - Gaetano Donizetti & Vincenzo Bellini – Teil 5

Portraits von Maria Malibran, Pauline Viardot

Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in dem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag aufgeführten Künstler, meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.

Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern erzählt nur einige Fakten und Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Sicherlich werde ich dabei einige übersehen haben.

 von Jean-Nico Schambourg

Als Bindeglied zwischen den Primadonnen im vorigen Teil meines Beitrags und den folgenden, kann der spanische Opernsänger, Komponist, Impresario und Gesangslehrer Manuel García der Ältere (1775-1832) oder Manuel del Pópulo Vicente Rodríguez García, wie sein ganzer Name lautete, angesehen werden. Er war außerdem der Vater zweier berühmter Sängerinnen: María Malibran und Pauline Viardot, denen wir gleich noch begegnen werden. Sein Sohn, Manuel Patricio Rodríguez García, wurde, nach einer kurzen, nicht erfolgreichen Karriere als Bariton, ein berühmter Gesangslehrer und Musikpädagoge, der die Methoden seines Vaters in sein “Traité complet de l’art du chant” (Vollständige Abhandlung über die Kunst des Singens – 1841) einfließen ließ. Er war auch  der Erfinder des ersten Laryngoskop.

„Schammis Klassikwelt 26: Sänger-Komponisten der Musikgeschichte – Teil 5
klassik-begeistert.de, 11. Februar 2024“
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Schammis Klassikwelt 25: Die Musen der Komponisten des Bel Canto – Teil 4

Bild: Portrait von Isabelle Colbran gemalt von Heinrich Schmidt

Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in diesem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag aufgeführten Künstler, meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.

Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern erzählt nur einige Fakten und Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Sicherlich werde ich dabei einige übersehen haben.

von Jean-Nico Schambourg

Wie angekündigt befasst sich dieses Kapitel mit den Sänger-Komponisten des 19. Jahrhunderts der südlichen Hälfte Europas. Und hier stechen, mit Ausnahme des Tenors Manuel Garcia, vor allem einige große Primadonnen hervor. Sie waren die künstlerischen Musen von Rossini, Bellini, Donizetti und von vielen anderen bekannten und weniger bekannten Komponisten dieser Zeit.

„Schammis Klassikwelt 25: Sänger-Komponisten der Musikgeschichte – Teil 4
klassik-begeistert.de, 4. Februar 2024“
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Schammis Klassikwelt 24: Sänger-Komponisten der Klassik – Teil 3

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“The Last Hours of Mozart”, Gemälde von Henry Nelson O’Neil (1849)

Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in dem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag aufgeführten Künstler, meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.

Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern erzählt nur einige Fakten und Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Sicherlich werde ich dabei einige übersehen haben.

von Jean-Nico Schambourg

Auch von den im dritten Teil meines Artikels aufgeführten Sänger-Komponisten gibt es noch keine Tonaufnahmen. Man kann sich allerdings ein besseres Bild von ihren Sangeskünsten machen, da die Musik die sie sangen, aber auch jene die sie komponierten, uns allgemein geläufiger ist.

Endete der zweite Teil meines Beitrags mit einem von Mozart hochgeschätzten Kastraten, Venanzio Rauzzini, so beginnt dieser dritte Teil mit drei Sängern, in deren Leben Mozart eine bedeutende Rolle spielte.

„Schammis Klassikwelt 24: Sänger-Komponisten der Musikgeschichte – Teil 3, klassik-begeistert.de, 28. Januar 2024“ weiterlesen

Schammis Klassikwelt 23: Die Kompositionen der Kastraten – Teil 2

Bild: Anton Domenico Gabbiani: Drei Musiker am Medici Hof in Florenz –  Galleria dell’Accademia, Florenz

Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in diesem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag aufgeführten Künstler meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.

Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern zählt einige Fakten und Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten auf. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Trotzdem werde ich wahrscheinlich einige Künstler übersehen haben.

von Jean-Nico Schambourg

Der zweite Teil meines Beitrags konzentriert sich auf die Kastraten und deren Kompositionen. Die Glanzzeit dieser Stimmgattung erstreckte sich von Anfang des 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Viele von ihnen waren nicht nur als Sänger tätig, sondern auch als Gesangslehrer und Komponist.

„Schammis Klassikwelt 23: Sänger – Komponisten der Musikgeschichte Teil 2
klassik-begeistert.de, 21. Januar 2024“
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Schammis Klassikwelt 22: Wenn Sänger zum Notenblatt greifen – Teil 1

Bild: Das Konzert (1623) von Gerard van Honthorst

Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in diesem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten Komponisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag aufgeführten Künstler meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.

Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern zählt  einige Fakten und Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten auf. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Trotzdem werde ich wahrscheinlich einige Künstler übersehen haben.

von Jean-Nico Schambourg


Sänger-Komponisten der Renaissance und des Barocks – Teil 1

Im ersten Teil begegnen wir Komponisten von deren eigener “Gesangskunst” kein Zeugnis auf Tonträger existiert. Kein Wunder, lebten diese doch alle Mitte des 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts. Man muss sich also auf die Überlieferungen der geschichtlichen Kommentare und Informationen verlassen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass viele der hier aufgeführten Künstler sich eher als Komponist, denn als Sänger in die Musikgeschichte eingetragen haben. Ausnahmen hierzu sind die Kastraten, deren kompositorischer Einfluss allerdings begrenzt war, wie im zweiten Teil aufgezeichnet wird.

„Schammis Klassikwelt 22: Sänger-Komponisten der Musikgeschichte – Teil 1
klassik-begeistert.de, 14. Januar 2024“
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Schammis Klassikwelt 21: Richard Genée: Neben Johann Strauß II. und dem Champagner ist auch er “schuld” am Erfolg der “Fledermaus”

Foto: ONB Bildarchiv Austria

Traditionell steht an Silvester die Operette “Die Fledermaus” von Johann Strauß II. auf den Spielplänen vieler Opernhäuser, zumindest im deutschsprachigen Raum. Die wie Champagner-Perlen prickelnden Melodien des Wiener Operettenmeisters sind prädestiniert, um die Zuschauer beschwingt in das neue Jahr zu begleiten. Zum großen Erfolg DER Operette schlechthin, trägt aber auch das Libretto, verfasst von Richard Genée, bei. Als Kapellmeister am Theater an der Wien, hatte er mit seinem Sinn für Theater und Musik  großen Anteil an diesem Erfolg.

Dirigent, Übersetzer, Librettist, Komponist: Richard Genée war eine der zentralen Figuren in Wien des Genre “Operette”.

von Jean-Nico Schambourg

Franz Friedrich Richard Genée wurde am 7. Februar 1823 in Danzig geboren. Sein Vater, Johann Friedrich Genée, war Sänger und Theaterdirektor. Dennoch begann Richard Genée zuerst ein Medizinstudium, ehe er sich zu einer musikalischen Karriere entschied und bei Adolf Stahlknecht in Berlin Komposition erlernte.

„Schammis Klassikwelt 21: Richard Genée: Neben Johann Strauß II. und dem Champagner ist auch er “schuld” am Erfolg der “Fledermaus”
klassik-begeistert.de, 7. Januar 2024“
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Schammis Klassikwelt 20: Ange Flégier : Mit seiner Melodie “Le cor” verewigte er sich im Repertoire großer  Bassisten

Foto: Gustave Ouvière – www.gallica.bnf.fr, Domaine public

Sein Name ist heute fast vergessen, obwohl er der Komponist einer der, lange Zeit, bekanntesten und beliebtesten französischen Melodien war. Die Rede ist von Ange Flégier und seinem größten musikalischen Erfolg “Le cor” (Das Horn). Bis in die frühen sechziger Jahre gehörte diese Melodie zum Standardrepertoire eines jeden großen Bassisten, von Paul Plançon bis Adrien Legros bei den Franzosen, von Fjodor Schaljapin bis Ezio Pinza bei den Nicht-Franzosen.

von Jean-Nico Schambourg

Ange Flégier, geboren am 25. Februar 1846 in Marseille, war nicht nur Komponist, sondern auch Pianist, Musikkritiker, Maler und Poet. Aus einer Arbeiterfamilie stammend, wurde Flégier 1866 am Konservatorium in Paris aufgenommen, wo er bei Ambroise Thomas Komposition studierte. 1869 bewarb er sich dort mit seiner Kantate “Francesca da Rimini” am großen Kompositionswettbewerb, dem “Prix de Rome”, und wurde Dritter unter den sechs Finalisten.

Ab 1870 arbeitete er als Musikkritiker für die Tageszeitung “Le Petit Marseillais”. Später, von 1877 bis 1884, übte er diese Tätigkeit für “Le Journal de Marseille” aus. Er veröffentlichte erste Werke, zunächst bei kleinen Verlagen. Erst mit dem Erfolg 1881 seiner Melodie “Le Cor“ konnte er von seiner Musik leben.

„Schammis Klassikwelt 20: Ange Flégier
klassik-begeistert.de, 19. November 2023“
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