Derek Collins: “The Country Band”
Lebendige Tiere haben auf der Opernbühne oder im Konzerthaus nichts verloren. Da sollte man sich mit dem “gewöhnlichen Bagagi” begnügen: zwitschernde Soprane, schnatternde Alte, blökende Tenöre, röhrende Baritone und brummende Bässe. Dazwischen ein Dirigent, der wild herumfuchtelt wie ein Zirkusdirektor, um alle zu bändigen. Nicht zu vergessen das Publikum, das, wie ein Pfau aufgeplustert, sich teilweise benimmt wie im Schweinestall!
von Jean-Nico Schambourg
Tiere stehen im Mittelpunkt von unzähligen Opern und Oratorien. In Haydns “Schöpfung” wird fast das ganze Tierreich aufgezählt. Die Vogelwelt spielt nicht nur in Braunfels “Die Vögel” eine zentrale Rolle.
Auch Wagner scheint eine Vorliebe für das Gefieder gehabt zu haben, begegnen wir doch in seinen Opern einem Waldvöglein, einem Schwan, einer Taube, sofern diese nicht vorher in Webers “Freischütz” abgeschossen wurde. In fröhlicheren Werken taucht ebenfalls das eine oder andere Klein- und Großvieh auf: Zsupáns Schweine im “Zigeunerbaron”, die Fliege in Offenbachs “Orpheus in der Unterwelt”. Unzählige andere Tiere sind in Bühnenwerken aufgelistet und stellen Regisseure vor die schwierige Aufgabe deren Darstellung.
Einfacher hat man es da im Liederabend. Auch für diese Kunstgattung wurden die verschiedensten Tiere von den Komponisten verewigt. Ich will hier einige dieser “tierischen” Kompositionen aus meinem eigenen Lied-Repertoire vorstellen. „Schammis Klassikwelt 26: Wenn es im Liederabend bellt, miaut, wiehert, zwitschert…
klassik-begeistert.de, 17. März 2024“ weiterlesen