Schweitzers Klassikwelt 57: „Das tote Brügge“ – „Die tote Stadt“,  Rodenbachs Roman und Korngolds Oper

 „Das tote Brügge“ Rodenbachs Roman 

Es kommt in der Oper ganz anders. Sie lässt Licht am Ende des Tunnels erblicken.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Der Roman, wir neigen dazu das Werk als Novelle zu bezeichnen,  endet  vernichtend, ohne Hoffnung. „Die beiden Frauen waren wieder zu einer verschmolzen. So ähnlich sie im Leben gewesen waren, im Tod waren sie sich doppelt ähnlich. Der Tod hatte die nämliche Blässe auf beide gelegt. Sie waren das zweieinige Gesicht seiner Liebe.“

Wie bei Carlo Gozzis „Turandot“ werden bei der Dramatisierung Personen neu eingeführt bzw. profiliert.

In Rodenbachs Novelle gibt es im Wesentlichen als namentlich handelnde Personen nur den Witwer Hugo und das „Double“ seiner verstorbenen Frau, eine Tänzerin mit Namen Jane. Hugos Frau wird als „der Toten“ gedacht. Als dritte Person kommt noch die Haushälterin Barbe dazu, die es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren kann die Liebschaft als Gast zu bedienen und ihren früher verehrten Herrn verlässt.

„Die tote Stadt“ Korngolds Oper

In der Korngold-Oper treten die potentiellen Rivalen des Witwers Paul namentlich und gesanglich als libertinistische Künstlerkollegen der Tänzerin auf, nicht nur als schemenhaftes Ergebnis seiner Befürchtungen. Seine verstorbene Frau trägt den Namen Marie, bezeichnenderweise ihr lebendes Pendant die Verkleinerungsform Marietta. Der Schluss des ersten Bilds bringt als berührende Szene die Erscheinung Maries und wird von der Interpretin der Marietta gesungen. Dem Leben gut abgeschaut ist der auf Pauls Emotionen kritisch reagierender Freund Frank. In der zweiten Szene des ersten Bilds verdichtet sich das mystische Erlebnis Pauls, das er seinem Freund Frank anvertraut. Anlass ist ein Besuch von Frank, der beim Blick auf ein Porträt Maries bemerkt: „Sie war schön.“ Und Paul antwortet: „Sie war schön, sagst du? Sie ist schön! Ist!“ Und sein Tenor in Erzählform beginnend entwickelt immer mehr Gefühle und Stimmungen: „O hör ein Märchen an, ein wunderbares Märchen! … Täglich schritt ich gleichen Weg, zum Minnewasser, auf die Fläche starrend, ihr teures Bild mit Tränen mir ersehnend. … Ein Schatten gleitet übers Wasser. Ich blicke auf: Vor mir steht eine Frau im Sonnenlicht, erglänzt Mariens goldnes Haar, den Lippen entschwebt Mariens süßes Lächeln. Nicht Ähnlichkeit, mehr – nein, ein Wunder, Begnadigung! Es schien sie selbst, mein Weib!“ „Ich weiß nicht, wer sie ist, lud sie zu mir in meine Einsamkeit. Sie kommt und in ihr kommt mir meine Tote, kommt Marie.“ „Schweitzers Klassikwelt 57: „Das tote Brügge“ – „Die tote Stadt“,  Rodenbachs Roman und Korngolds Oper,
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Schweitzers Klassikwelt 56: Korngolds „DIE TOTE STADT“ am 12. Januar 2017 in der Wiener Staatsoper

Bühne: Pier Luigi Pizzi  –  Fondazione Teatro La Fenice di Venezia

Als wir (noch) nicht „Merker“ und „Blogger“ waren – Erinnerungen an schöne musikalische Erlebnisse

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Am 27. Dezember 1985 erlebte ich meine erste „Tote Stadt“ in der Übernahme von Bühne und Kostümen der DOB an die Wiener Staatsoper und dreizehn Jahre später genau auf den Tag, dieses Mal schon gemeinsam mit meiner Frau, das zweite szenische Erlebnis in Köln. Dann wurden die Abstände zwischen den Aufführungen kürzer, fünf, ein, zwei Jahre, meist in Opernhäusern außerhalb von Österreich, Berlin, New York City Opera, Teatro La Fenice.

Bühne: Pier Luigi Pizzi – Fondazione Teatro La Fenice di Venezia

Doch nach Venedig vergingen acht Jahre, eine zu lange Zeit für ein Werk, das allmählich eine unsrer Lieblingsopern wurde. Es war uns jetzt ein Anliegen, Karten für einen Abend der nur vier Aufführungen zählenden Staffel, nach fast acht Jahren Aufführungspause an der Wiener Oper, zu besorgen. Im persönlichen Archiv die siebente Aufführung, die wir je gesehen haben, nach dem Archiv der Wiener Staatsoper die 21. Aufführung der Neuinszenierung vom 12. Dezember 2004. „Schweitzers Klassikwelt 56: Korngolds „DIE TOTE STADT“ am 12. Januar 2017 in der Wiener Staatsoper,
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Schweitzers Klassikwelt 55: Oper für Kinder?

Das Durchschnittsalter der Opernbesucher steigt! Zumindest an der Wiener Staatsoper. Der neue Direktor Bogdan Roščić stellt sich der Aufgabe die Gliederung des Publikums nicht einseitig werden zu lassen. Im Künstlerhaus wird eine neue Bühne entstehen. Zweck: Die Pflege der Kinder- und Jugendoper für die erträumten Opernfans von morgen.

Der große österreichische Neurologe und Psychiater Viktor Frankl, Begründer der Logotherapie, war ein passionierter Bergsteiger. Er kam einmal auf einem Gipfel mit einem anderen Gebirgsfreund in ein Gespräch, in dem sich herausstellte, dass die beiden unter ganz anderen Voraussetzungen die Liebe zu den Bergen gewannen.

Wiener Staatsoper, Foto: Michael Pöhn

von Lothar und Sylvia Schweitzer

So sehen wir in der Heranführung unsrer Jüngsten durch dieses an sich begrüßenswerte Projekt auch nur eine beschränkte Möglichkeit und einen schmalen Weg zu einer dauerhaften, beständigen Begeisterung.

Im Mittelpunkt stehen Action und eine gute Optik, bunte, auffallende Kostüme und fantasievolle Bilder. Musik im Unterbewusstsein? Bei den Heranwachsenden werden bald andere Arten von Musik in Konkurrenz treten. Pop- und andere Typen von Stars werden wegen ihres Charismas bejubelt werden. Und die Jugend liebt einmal die Ausschließlichkeit. „Schweitzers Klassikwelt 55: Oper für Kinder?
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Schweitzers Klassikwelt 54: Lieblingssängerinnen

Foto:  Elisabeth Schwarzkopf © Lillian Fayer

Wie unsere Suche nach geeigneten Begriffen und Ausdrucksweisen wie „sehnsuchtsvolle Stimme“, „Sym-Pathie“ und vor allem „Ausstrahlung (Emanation)“ zeigt, haben wir uns in diesem Feuilleton von der distanziert-kritischen  apollinischen Seite der gefühlsbetonten dionysischen Seite zugewandt.

von Lothar Schweitzer

Bei einer Aneinanderreihung der Namen fiele auf, dass nicht ausschließlich weltberühmte Stars zu finden sind, obwohl meine Frau und ich mit vielen berühmten Persönlichkeiten wundervolle Abende erlebten. Eine Birgit Nilsson als Elektra, eine Leonie Rysanek als Ariadne, eine Anna Netrebko als Adriana Lecouvreur, weitere Namen und Partien würden die ganze Seite füllen.

Gundula Janowitz als Elisabeth von Valois, Wiener Staatsoper © Foto Fayer, Wien

Mit Elisabeth Schwarzkopf als Capriccio-Gräfin konnten mich Anfang des Jahres 1961 zum ersten Mal die Schönheiten einer Sopranstimme begeistern. Siehe auch Schweitzers Klassikwelt 40 „Der Reiz der Vielfalt der Stimmlagen“. Ein Jahr später fiel mir im Damenterzett der „Zauberflöte“ der Sopran einer Gundula Janowitz auf und in der nächsten Spielzeit verliebte ich mich in ihre sehnsuchtsvolle Stimme, als sie in Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ als Helena zunächst unglücklich in Demetrius verliebt ist. Nicht konnte ich verstehen, dass Ottone durch Drusilla (gesungen von Gundula Janowitz) nicht von seiner unglücklichen Liebe in „L’incoronazione di Poppea“ geheilt wird. Auch ihre noch sehr konventionell und nicht emanzipiert aufgefasste Micaëla erlebte ich aufregend genug. Schritt für Schritt kamen dann ihre berühmten Mozart- und Strauss-Partien dazu. Ihre „Fiordiligi“ und ihre „Ariadne“ wurden maßgebend. Einen weiteren Höhepunkt bildete für mich ihre „Elisabeth von Valois“. „Für mich“, denn bemerkenswert, so sehr die Janowitz vom Wiener Publikum geschätzt wurde, als Verdi-Interpretin wurde sie abgelehnt, was im Vorfeld der Don Carlo Premiere am 25. Oktober 1970 zu voreingenommenen Protesten unschöner Art führte. „Schweitzers Klassikwelt 54: Lieblingssängerinnen,
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Schweitzers Klassikwelt 53: Comprimarie e Comprimarii – es klingen die großen Töne auch im Kleinen

Foto: Katharina Kammerloher und Günther Groissböck als Annina und Baron Ochs in André Hellers „Der Rosenkavalier“ Staatsoper unter den Linden, Berlin © Imago images / Stefan Zeitz

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Suchen wir nach einer Bedeutung im Internet, so finden wir Unbefriedigendes bis Widersprüchliches. Die Definition „DarstellerInnen von Sekundarrollen“ verwendet wiederum ein nicht sehr gebräuchliches Fremdwort. Dass es sich um Rollen von weniger Gewicht handelt, entspricht auch nicht unserer Opernerfahrung und die Erklärung „DarstellerInnen tragender Nebenrollen“ ist ebenso unglücklich gewählt, denn etwas Nebensächliches kann nicht tragend sein. Die wörtliche Übersetzung „mit den HauptdarstellerInnen“ lässt schließen, dass hier in der Regel keine Kleinstrollen gemeint sind.

Nach dem nachdenklichen Monolog der Feldmarschallin am Ende des ersten Akts des „Rosenkavaliers“ und der feierlichen Überreichung der silbernen Rose im zweiten Akt  freuen wir uns ebenso gegen den Schluss dieses Akts auf den Auftritt der „Comprimaria“ Annina, die dem Baron „eigenhändig, insgeheim“ einen Brief zu übergeben hat. Wie der Baron Ochs wenig später als Schlusston ein tiefes E zu meistern hat, muss auch die Sängerin der Annina in ihrem Wortwechsel in die tiefste Altlage hinabsteigen („Vergessen nicht der Botin, Euer Gnadn?“), nur dass der Dirigent bei dieser Stelle nicht die Möglichkeit hat, die Lautstärke des Orchesters herabzusetzen. „Schweitzers Klassikwelt 53: Comprimarie e Comprimarii,
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Schweitzers Klassikwelt 52: mein erster "Capriccio-Abend"

Als wir (noch) nicht „Merker“ und „Blogger“ waren.
Erinnerungen an schöne musikalische Erlebnisse

von Lothar Schweitzer

Es nähert sich der 61. Jahrestag. Am 5. Januar 1961 sah und hörte, nein, erlebte ich an der Wiener Staatsoper meinen ersten „Capriccio“-Abend. Der 5. Januar fiel noch in die Weihnachtsferien meiner Gymnasialzeit, die in Österreich erst mit dem 6. Januar, einem Feiertag (dem Fest der Erscheinung des Herrn, vulgo Dreikönigstag), zu Ende gehen. Dies trug zu einer gehobenen Stimmung bei.  Es wurde eine grandiose Besetzung aufgewartet. Ohne in meinen Unterlagen nachschauen zu müssen, weiß ich noch heute die prominenten SängerInnen auswendig. Von persönlichen Gefühlen bestimmt profilierten sich an dem Abend  zwei der KünstlerInnen besonders.

Elisabeth Schwarzkopf als Capriccio-Gräfin, Wiener Staatsoper 1960 © Österreichische Nationalbibliothek (Bildarchiv)

Durch Elisabeth Schwarzkopf, die die Gräfin sang, erfuhr ich zum ersten Mal, was eine Richard Strauss-Stimme ist. Diese Erfahrung war natürlich an früheren Abenden bei der „elektrisierenden Elektra“ (Tageszeitung „Kurier“) der Gerda Lammers, Gast von der Württembergischen Staatsoper Stuttgart, und bei der grundsoliden Ariadne der Hilde Zadek nicht zu erwarten. Im zweiten Fall hat in dieser Aufführung noch dazu der phänomenale Bacchus James McCracken alle anderen Erinnerungen in den Hintergrund gedrängt. Bei der Arabella der Lisa Della Casa im Frühjahr des vergangenen Jahrs 1960 wundert es mich schon. Wie war an dem Tag mein Hörempfinden wohl eingestellt?
„Schweitzers Klassikwelt 52: mein erster „Capriccio“-Abend,
klassik-begeistert.de, 28. Dezember 2021“
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Schweitzers Klassikwelt 51: Als wir (noch) keine „Merker“ und „Blogger“ waren – Erinnerungen an schöne musikalische Erlebnisse

Foto: (c) Rita Newman

Winter Wonderettes

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Wir lieben American X-mas. Es ist nicht so oberflächlich, wie es scheint, denn der/die US-Amerikaner/in ist in der Regel ein religiöser Typ, was von seiner/ihrer Begeisterungsfähigkeit herrührt. Wir erlebten einmal Weihnachten in New York, eines unsrer schönsten Weihnachten, obwohl in Wien der weihnachtliche Schmuck eleganter wirkt und in den Kaufhäusern von NYC nur das Erdgeschoß dekoriert war. Aber es liegt etwas positiv Optimistisches gleichsam in der Luft, während bei uns häufig zu Weihnachten Melancholie mitschwingt.

In der Kurstadt Baden südlich von Wien besuchten wir vor vielen Jahren zweimal die Veranstaltung „American Christmas“, eine gelungene Mischung von Sketchen und besinnlicher, musikalischer Einstimmung. „Schweitzers Klassikwelt 51: Winter Wonderettes,
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Schweitzers Klassikwelt 50: Unser Wunschzettel

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Wir blicken auf 63 bzw. 60 Jahre Opernerfahrung zurück.
„Salome“, „Der Rosenkavalier“ und „Ariadne auf Naxos“ sind die meist erlebten Werke. Dies dank einer hervorragenden Richard-Strauss-Pflege an der Wiener Staatsoper. Einige Opern erreichten nur deshalb nicht die Vielzahl an Abenden, an denen wir so zu sagen „Zeitzeugen“ wurden, weil wir auf eine ausgewogene Besetzung Wert legen. Auch wenn, um anschaulich zu werden, eine Arabella traumhaft singt, vermag sie schon von den Gesetzen der Logik her keine Zdenka im berühmten Duett zu ersetzen und benötigt einen Mandryka auf stimmlich gleicher Höhe. „Schweitzers Klassikwelt 50: Unser Wunschzettel
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Schweitzers Klassikwelt 49: Das Bühnentürl

Foto: Lothar Schweitzer

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Irgendwo und irgendwann haben wir eine Definition des Begriffs Fetischismus gelesen, die uns besonders gefiel. Er sei der Versuch ein geistiges Erlebnis materialisieren zu wollen. Das Autogramm also ein Fetisch.

Plácido Domingo

Die Portiere der Wiener Staatsoper machten die Autogrammjäger aufmerksam, dass die Oper sieben (oder gar mehr?) Ausgänge hat. Also bestand für die SängerInnen die Möglichkeit den Ort ihrer Triumphe oder Misserfolge unbemerkt zu verlassen. In der Regel machten unsere Lieblinge ihren Schritt zurück ins alltägliche Leben beim Bühnenausgang Kärntner Straße. Wer Eberhard Waechter treffen wollte, musste allerdings zum Ausgang Operngasse und auf die Begegnung mit den anderen Stars unter Umständen verzichten. Als ich zufällig vor einer Aufführung der „Salome“ mit dem Bühnenbild und mit den Kostümen Jürgen Roses  unter den Arkaden aufseiten Operngasse vorbeikam, verabschiedete sich Waechter gerade von seinen weiblichen Fans mit dem Gruß: „Viel Freude am Jugendstil!“

Eliane Coelho, Fabio Luisi, Neil Shicoff

Es gibt gleich neben dem Ausgang Kärntner Straße einen kleinen Raum, der auf Wunsch der SängerInnen manchmal geöffnet wurde. Da konnten dann die  KünstlerInnen bequem an einem Tisch Platz nehmen, um die Autogrammwünsche zu erfüllen. Mann/frau wurde dann der Reihe nach eingelassen und es bildete sich kein wirres Knäuel von Opernenthusiasten. Diese Art des Autogrammegebens bevorzugten unsrer Erinnerung nach die Cotrubaş, die Lipovšek und Shicoff, der dort fast wie ein Banker wirkte.

Shirley Verrett, Nicolai Ghiaurov

Auf jeden Fall waren die Umjubelten so auf der sicheren Seite, wäre doch die Mezzosopranistin Shirley Verrett nach einem „Don Carlos“ an der Wand des Staatsoperngebäudes von den begeisterten Fans beinahe erdrückt worden. Etwas kopflos gestaltete sich die Autogrammjagd auch beim Gastspiel des Bolschoi-Theaters im Oktober 1971. Da die Sänger größtenteils noch unbekannt waren (Juri Masurok, Wladimir Atlantow), auch die fremde kyrillische Schrift spielte eine Rolle, wurden Mitglieder des künstlerischen Hilfspersonals zu ihrem großen Erstaunen um Unterschriften bestürmt.

Regina Resnik, Birgit Nilsson

Zu erwehren wusste sich die Wagner-Heroine Birgit Nilsson, als sie sich einmal wie ein Eisbrecher durch Leiber und ausgestreckte Hände hindurch, einige Autogramme kritzelnd zum vis-à-vis liegenden Hotel Sacher durchkämpfte, wo sich nach ihrem Eintritt die Pforten eisern schlossen.

Der ungarische Ritter vom hohen C  Róbert Ilosfalvy wurde nach einem „Trovatore“ in den Arkaden von einer Masse von OpernbesucherInnen umringt und rief nervös nach seinem Begleiter, den er aus den Augen verloren hatte. Da hörte er von irgendwo her dessen Stimme, beruhigend: „Schreibe weiter.“ Belustigt zeigte er sich über den Autogrammwunsch auf einem Zettel in der Größe eines Straßenbahnfahrscheins. „Schweitzers Klassikwelt 49: Das Bühnentürl,
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Schweitzers Klassikwelt 48: Oper und Surrealismus

Foto: Les Mamelles de Tirésias, Opéra Comique, Paris

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Geläufig ist der Ausdruck „die romantische Oper“, und wir denken unwillkürlich an den „Freischütz“ von Carl Maria von Weber und an Werke von Richard Wagner wie „Der fliegende Holländer“ oder „Lohengrin“. Auch den Begriff der „opera buffa“ ist Opernliebhabern etwas Vertrautes. Diese „farse“ haben oft das Strickmuster: Die Zukunft des Liebespaars (Sopran und Tenor) wird durch den Willen des Vaters, Onkels, Vormunds der Braut (Bassbuffo) bedroht. Eine Dienerin, ein Diener, der, dem offensichtlich nichts entgeht, steht den Liebenden hilfreich zur Seite. „Schweitzers Klassikwelt 48: Oper und Surrealismus
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