DIE DIENSTAG-PRESSE – 15. APRIL 2025

Wiener Staatsoper © Michael Pöhn

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 15. APRIL 2025

Wien/Staatsoper
Das wird wunderbar: Die Wiener Staatsoper präsentiert die Spielzeit 2025/2026
Die Spielzeit 2025/2026 bringt uns Klassikbegeisterten fünf Opernpremieren, zwei Balletpremieren und eine Ballettgala. Gemeinsam mit den acht Wiederaufnahmen werden insgesamt mehr als fünfzig Opern auf die Bühne kommen. Es dürfte nicht viele Opernhäuser geben, die ihr Publikum mit einer so gewaltigen Auswahl verwöhnen.
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de

Wien/Staatsoper
Wenig Schmalz, viel Kapellmeisterei: Christian Thielemann führt „Arabella“ mit chirurgischer Präzision
Für die erste Vorstellung: technisch top! Dirigent Christian Thielemann beweist: 100 Prozent Kapellmeisterei. In puncto Energie bleibt viel Luft nach oben – auch wenn „Arabella“ von Richard Strauss dem Staatsopernorchester nur Smalltalk anbietet. Ein Konversationsstück mit seidenweichem Orchester-Geplätscher. Camilla Nylund und Michael Volle punkten mit enormer Präsenz, lassen aber eines vermissen: Emotion!
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

„DIE DIENSTAG-PRESSE – 15. APRIL 2025“ weiterlesen

Teodor Currentzis und sein Utopia Ensemble berühren und bewegen in Berlin

Foto © Utopia Press Office

Ich kann es nur immer wieder sagen: Currentzis empfiehlt sich unter den noch jüngeren Dirigenten unter 60 derzeit als die stärkste Persönlichkeit. So einen lebendigen, beseelten Mahler hört man selten. Ich schreibe das auch an die Adresse von Spitzenorchestern und Festivals, die aus politischen Gründen einen Bogen um ihn machen. Sie sind damit schlecht beraten, dieser Mann berührt und bewegt in einer Weise, wie es nur wenige andere vermögen. 

Johannes Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 op. 83
Gustav Mahler: Vierte Sinfonie

Utopia Ensemble

Alexandre Kantorow, Klavier
Regula Mühlemann, Sopran
Teodor Currentzis, musikalische Leitung

Philharmonie Berlin, 10. April 2025

von Kirsten Liese

Schon ein Blick auf das Podium verrät, dass an diesem Abend Einiges anders sein wird als gewohnt, noch bevor Orchester, Dirigent und Solist auftreten.

Denn der Flügel steht nicht vorne an der Rampe hinter dem Pult des Dirigenten, sondern, ganz ohne Deckel, in der Mitte des Orchesters. Wie sich beim Musizieren zeigen wird, ist das wesentlich sinnvoller als die gängige Praxis, da Solisten, sofern sie den Dirigenten im Rücken sitzen, halb so gut miteinander kommunizieren können, als wenn sie sich frontal anschauen. In einer solchen Aufstellung zeigt sich mithin ein fundamental anderes Musizierverständnis, das die Interpretation entsprechend einlösen wird: Dass nicht der Pianist die Hauptperson ist und alle übrigen begleitende Garnitur, sondern dass hier alle gleichwertig als Partner miteinander spielen. Wie in der Kammermusik. „Utopia Ensemble, Teodor Currentzis
Philharmonie Berlin, 10. April 2025“
weiterlesen

Thielemann und die Staatskapelle Berlin brillieren mit einem furiosen Bruckner

Christian Thielemann © Michael Pöhn

Dass sich am ersten Abend in der Staatsoper laut Medienberichten neben Kultursenator Joe Chialo der angehende Bundeskanzler Friedrich Merz blicken ließ, unterstreicht zweifellos die große Bedeutung von Thielemanns Präsenz als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper in der Stadt. Seine Exzellenz als Bruckner-Dirigent hat sich bis zu den Herrschaften in der Politik, die man sonst bei musikalischen Ereignissen der Hochkultur seltener sieht, offenbar herumgesprochen. So exquisit dirigiert hier kein Zweiter Bruckner. Verdienter Jubel!

Hans Werner Henze: Sebastian im Traum, Salzburger Nachtmusik auf eine Dichtung von Georg Trakl für Orchester

Anton Bruckner: Sinfonie Nr.6 A-Dur

Staatskapelle Berlin
Musikalische Leitung: Christian Thielemann

Philharmonie Berlin, 25. März 2025

von Kirsten Liese

Unter Anton Bruckners späteren Sinfonien erfreut sich die Sechste seltsamerweise keiner vergleichbaren Beliebtheit wie die Vierte, Siebte, Achte oder Neunte. Ist sie tatsächlich spröder, wie vielfach behauptet?

„Henze und Bruckner/Thielemann
Philharmonie Berlin, 25. März 2025“
weiterlesen

Jakub Hrůša brilliert in der Philharmonie Berlin mit einem eigenwilligen Programm

Jakub Hrůša © Marian Lenhard

Jakub Hrůša baut die finale Spannung  gekonnt auf, die sich am Ende in Jubelrufen des Publikums löst. Man hat einen Abend erlebt, der sich zum Teil außerhalb der ausgetretenen Repertoire-Pfade bewegte, was ihn umso interessanter machte.

Leoš Janáček
Suite aus der Oper „Osud“

Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr.5

Béla Bartók
Konzert für Orchester

Seong-Jin Cho   Klavier
Jakub Hrůša  Dirigent

Berliner Philharmoniker

Philharmonie Berlin, 13. März 2025

von Peter Sommeregger

Der aus Brünn gebürtige Dirigent ist bereits seit einigen Jahren Stammgast bei den Berliner Philharmonikern, Orchester und Publikum schätzen seine Stilsicherheit und die Breite seines Repertoires.

Für sein aktuelles Konzert traf er eine ungewöhnliche Programm-Auswahl, platzierte Beethovens wuchtiges 5. Klavierkonzert zwischen zwei Werke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. „Seong-Jin Cho Klavier, Jakub Hrůša Dirigent
Philharmonie Berlin, 13. März 2025“
weiterlesen

Frauenpower am Frauentag: Joana Mallwitz und Anna Vinnitskaya triumphieren

Joana Mallwitz © Simon Pauly

Das Publikum hat Joana Mallwitz an diesem Abend mit Sicherheit erneut gewonnen, und auch die verwöhnten Berliner Philharmoniker zeigten sich angetan. Am Ende Jubel und nicht enden wollender Applaus.

Sergej Prokofjew
Krieg und Frieden    Ouvertüre

Sergej Rachmaninow
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3

Paul Hindemith
Symphonie    Mathis der Maler

Maurice Ravel
La Valse

Anna Vinnitskaya   Klavier
Joana Mallwitz   Dirigentin

Philharmonie Berlin, 6. März 2025

von Peter Sommeregger

Mit dem aktuellen Konzert erfolgt das überfällige Debüt der inzwischen hoch gehandelten Dirigentin Joana Mallwitz bei den Berliner Philharmonikern. Dass es (auch) am Internationalen Frauentag, 8. März stattfindet, seit 2019 in Berlin gesetzlicher Feiertag, ist wohl kein Zufall, und dass die hinreißende Pianistin Anna Vinnitskaya als Solistin erscheint, macht den Abend endgültig zu einer Demonstration von Frauenpower im Konzertsaal. „Anna Vinnitskaya Klavier, Joana Mallwitz Dirigentin
Philharmonie Berlin, 6. März 2025“
weiterlesen

So hat man Vivaldi noch nie gehört! – Das Janoska Ensemble swingt, tanzt und reißt mit

Janoska Ensemble © Andreas Ströbl 

Ach, Vivaldis „Vier Jahreszeiten” – wie oft wird man seit Jahrzehnten allein mit Bearbeitungen und Neu-Arrangements überschüttet. Ist da nicht schon die Rezeption mitunter langweilig und sogar gequält? Möglich, aber das slowakische Janoska Ensemble überrascht mit ungewöhnlichen Wendungen, musikalischen Sprüngen und einem ganz neuen Licht auf die „Quattro Stagioni“. Was für ein Spaß!

5. Symphoniekonzert

Antonio Vivaldi/František Janoska, Die vier Jahreszeiten im Janoska Style

Concerti op. 8, 1-4 in Bearbeitung und mit Neukompositionen

Janoska Ensemble

Stefan Vladar, Dirigent
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Musik- und Kongresshalle, Lübeck, 10. Februar 2025

von Dr. Andreas Ströbl

Die meisten Neu-Interpretationen des berühmtesten Vivaldi-Werks sind geprägt durch eine Idee, die sich dann durch die vier Concerti zieht. Mit gewissem Schaudern erinnern sich manche an Parties in den 80ern, wo eine „Rondò Veneziano“-Platte lief, auf der „Klassik echt mal ganz neu gespielt wird“. Ein gewisser Kitsch-Anteil war da nicht zu überhören. „5. Symphoniekonzert
MuK, Lübeck, 10. Februar 2025“
weiterlesen

DIE SONNTAG-PRESSE – 9. FEBRUAR 2025

Die Liebe der Danae 2025, M. Byström © M. Ritterhaus

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE– 9. FEBRUAR 2025

München/Bayerische Staatsoper
Strauss-Premiere an der Bayerischen Staatsoper „Die Liebe der Danae“
Deutschland ist dabei, den Krieg zu verlieren, als „Die Liebe der Danae“ von Strauss uraufgeführt werden soll. Zugrunde liegt dem Stück ein Libretto, das an einen Flickenteppich erinnert: Zwei Mythen wurden verwoben, von Hugo von Hoffmannstahl stammt die Geschichte und vier Librettisten hatten dann noch ihre Finger im Spiel. Es kommt jedoch nur zur Generalprobe bei den Salzburger Festspielen. Das versuchte Hitlerattentat und die Erklärung des „totalen Krieges“ verhindern eine Uraufführung, die erst 1952 stattfinden wird.
BR-Klassik.de

Die Liebe der Danae: Heftig im ersten Akt. Emotional im zweiten! Zäh im dritten.
Vor der Pause im ersten und zweiten Akt unterhält mich die im Untertitel der Oper versprochene „heitere Mythologie“ gut. Der dritte Akt zieht sich in die Länge, wirkt aufgepropft. Ob es die Regie will oder nicht, mit dem Hintergrundvideo eines alten Richard Strauss und Jupiters Liedtext „Herrlich aufruft / Zu ewiger Zeugung! / Aber in weiter Ferne zieht / Der große Ruhelose / In den Abschied des Abends,“ erscheint mir dieser dritte Akt als Gleichsetzung der singenden Figur Jupiters mit dem Komponisten. Eine Huldigung Strauss’ eigener Person und Zeugungskraft. Damit fange ich nichts an. Die Strauss’sche Musik verliert für mich so ihre Wirkung.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

„DIE SONNTAG-PRESSE – 9. FEBRUAR 2025“ weiterlesen

DIE FREITAG-PRESSE – 7. FEBRUAR 2025

Elbphilharmonie © Daniel Dittus

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 7. FEBRUAR 2025

Hamburg/Elbphilharmonie
Auf den Punkt 43: Völkerwanderungen in der Elphi, während einer Mozart-Oper
In der letzten Folge meiner Kolumne ging es um Applaus an der falschen Stelle. Zwischen den Sätzen einer Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch nicht zu klatschen, ist eben keine verstaubte Regel. Und schon gar nicht sinnbefreite Etikette. Aber die Möglichkeiten, eine Aufführung zu stören, sind unendlich. Die Veranstalter hätten Möglichkeiten, gegenzusteuern. Wie beim Applaudieren geht es auch beim Nacheinlass um Respekt. Zur Frage, ob man nach einem Schostakowitsch-Moderato begeistert klatschen oder doch besser an sich halten sollte, hatte ich eine Parallelwertung vorgenommen: Würden Sie unvermittelt johlen und klatschen, wenn Ihnen ein Bekannter von Tod und Verderben erzählt? Wohl kaum. Der Respekt vor Werk und Künstler und übrigens auch den Konzertbesuchern ist ebenso der Hauptgrund, warum dem, der zu spät kommt, nur eingeschränkt Zugang zu Konzert und Oper gewährt wird. Die Staatsoper Berlin hat das auf ihrer Website gut zusammengefasst
Von Jörn Schmidt
Klassik-begeistert.de

„DIE FREITAG-PRESSE – 7. FEBRUAR 2025“ weiterlesen

„Hast Du nie überlegt, Oma, wofür all diese Wesen – Motten, Silberfischchen oder… oder Holzkäfer – existieren?“

Foto: privat

Buchbesprechung:

„Hast Du nie überlegt, Oma, wofür all diese Wesen – Motten, Silberfischchen oder… oder Holzkäfer – existieren?

Wenn Sie schon leben, muss es doch Sinn machen. Warum soll man sie gleich töten?“

Jonas und Holzkäfer Anobius
Autorin:   Yolanda Oudot

Erschienen 2024 im Novum Verlag

Lesealter: für Kinder ab 8 Jahren

von Kathrin Beyer

„Unter uns Menschen leben manchmal noch schlimmere Schädlinge als ihr. Diese führen Kriege, töten andere Menschen, legen Bomben oder tun andere dumme Dinge.

Der Schaden, den ihr alle verursacht, ist gering im Vergleich dazu, wie Menschen sich selbst schaden“.

„Buchbesprechung: Jonas und Holzkäfer Anobius
klassik-begeistert.de, 31. Januar 2025“
weiterlesen

DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. FEBRUAR 2025

Philippe Jordan © Michael Pöhn, Wiener Staatsoper

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. FEBRUAR 2025

Wien
Interview Philippe Jordan: „Es gibt eine europäische Kultur des Musizierens“
Seit der Spielzeit 2020/2021 ist der Schweizer Dirigent Philippe Jordan Musikdirektor der Wiener Staatsoper.
concerti.de

Herbert hört 2: Das hohe Niveau des Wiener Opernorchesters sollte wieder erreicht werden!
Die „Opernzwillinge“ in der phantastischen Regie Jean Pierre Ponnelles (Cavalleria rusticana/Pagliacci, Wiener Staatsoper, 22. Jänner 2025 – Klassik begeistert) wurden offenbar ganz ohne Proben aufgeführt bzw. mangelhaft einstudiert. In dieser letzten Aufführung der Serie gaben es viel zu viele Unsauberkeiten; ja fast „Schmisse“, die dann doch einige Fragen aufwerfen. Wien rühmt sich nicht zu Unrecht, das „beste Opernorchester der Welt“ zu haben. Nun ist das Wiener Opernorchester so quasi die Urmutter der Wiener Philharmoniker. Und damit hat das Orchester einen gewaltigen Ruf zu verteidigen. Die Musiker sind (oder waren) es gewohnt, mit den besten und berühmtesten Dirigenten zusammen zu arbeiten. Am Abend des 22. Jänner 2025 jedoch hatte man das Gefühl, bei den Damen und Herren Musikern eine unstudierte „Substitutenpartie“ (Anm.: Substituten ist in der Musikersprache sozusagen Ersatzpersonal) zu hören.
Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de

„DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. FEBRUAR 2025“ weiterlesen