Berlin: Petrenko fegt Mahler auf Europa-Tour!   

Kirill Petrenko © Chris Christodoulou

Zum Auftakt seiner europäischen Mahler-Tour fegte Kirill Petrenkos einzigartig kontrastvolle und facettenreiche Mahler 9 durch die Philharmonie. Die Philharmoniker spielten in Top-Form und stellten den Berliner Mahler-Klang völlig auf den Kopf!

Berliner Philharmoniker
Kirill Petrenko, Dirigent

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 9

Philharmonie Berlin, 15. Mai 2025

von Johannes Karl Fischer

Der Ansturm auf die Karten machte auch nach dem Vorverkauf nicht Halt, so suchten einige Besucher ihr Kartenglück noch in einer langen Schlange vor der Abendkasse. Ganz wie in alten Zeiten… bis auf ein paar sehr vereinzelt leer bleibende Plätze (irgendjemand wird immer krank) passte kein Blatt Papier mehr in die Philharmonie. „Kirill Petrenko mit Mahler 9
Philharmonie Berlin, 15. Mai 2025“
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Bei Brahms ist er ganz in seinem Element: Grigory Sokolov mit seinem jüngsten Recital in Berlin

Grigory Sokolov © Klaus Rudolph

Als Brahms-Interpret ist er unangefochten einer der besten unserer Zeit. Was Grigory Sokolov nur bewegt, seit einiger Zeit Musik des 16. und 17. Jahrhunderts für Cembalo auf dem modernen Konzertflügel anzusetzen, lässt sich schwer ergründen. Nachdem er auf seinem letzten Recital Stücke von Henry Purcell präsentierte, ist der Russe nun bei William Byrd angekommen. Restlos überzeugend wirken diese Darbietungen nicht, die zweite Konzerthälfte aber bescherte eine Sternstunde.

Klavierabend

William Byrd
»John come kiss me now«
»First Pavan and Galliard«
»Fantasia«
»Alman«
»The Earl of Salisbury Pavan and two Galliards«
»Callino casturame«

Johannes Brahms
Vier Balladen op. 10
Zwei Rhapsodien op. 79

Grigory Sokolov, Klavier

Philharmonie Berlin, 2. Mai

von Kirsten Liese

Es gibt Künstler, bei denen es nicht darauf ankommt, was sie spielen, weil sie aus allem etwas ganz Großes zaubern. So hieß es einmal von Gert Westphal, „dem König der Vorleser“, ihm würde man wohl selbst gebannt zuhören, wenn er das Telefonbuch ablesen würde. Aber einen solchen Versuch hat es freilich nie gegeben, es war wohl mehr ein Kompliment. „Grigory Sokolov, Klavier
Philharmonie Berlin, 2. Mai 2025“
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Kirill Petrenko, seinem Orchester und den Sängern glückt eine Puccini-Sternstunde

Eleonora Buratto und Jonathan Tetelman © Bettina Stoess

Petrenko und das Orchester führen den Beweis, wie genial Puccinis Partitur instrumentiert ist, was im alltäglichen Opernbetrieb oft in den Hintergrund gerät. Oh, würden doch die Berliner Philharmoniker öfter Oper spielen! Am Ende ist das Publikum völlig aus dem Häuschen und bereitet den Künstlern und dem Orchester lautstarke Ovationen.

Konzertant:
Giacomo Puccini
Madama Butterfly

Cio-Cio-San    Eleonora Buratto
Suzuki    Teresa Iervolino
B.F. Pinkerton    Jonathan Tetelman
Sharpless     Tassis Christoyannis

Rundfunkchor Berlin
Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko    Dirigent

Philharmonie Berlin, 25. April 2025

von Peter Sommeregger

Die Erwartungen an diesen Abend waren hoch, schließlich hatten alle Beteiligten bei den Osterfestspielen in Baden-Baden das Werk mehrfach aufgeführt, also traf man auf ein gut eingespieltes Team. Dass es dann zu einer wahren Sternstunde kam, war vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass die Gesangssolisten, frei von den Zwängen einer Bühnenaufführung, ihre ganze Konzentration dem Gesang und der Textbehandlung widmen konnten. „Konzertant: Petrenko und „Madama Butterfly“
Philharmonie Berlin, 25. April 2025“
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Berg und Boulez beleben das Osterfest in Berlin

Festtage-Konzert Staatskapelle Berlin in der Berliner Philharmonie © Stephan Rabold

Mit einem spannenden und allesamt exzellent gespieltem Konzertprogramm sorgen die Berliner Staatskapelle und Anne-Sophie Mutter für feierliche Osterfeststimmung am Karsamstag. Die Dirigentin Simone Young ließ vor allem bei Pierre Boulez ihre Begeisterung für diese Musik durch den Saal strahlen!

Staatskapelle Berlin
Simone Young, Dirigentin

Anne-Sophie Mutter, Violine
Jeanine De Bique, Sopran

Werke von Alban Berg, Pierre Boulez und Gustav Mahler

Philharmonie Berlin, 20. April 2025

von Johannes Karl Fischer

Parsifals und Passionen gibt es in diesen Tagen im Überfluss, nicht aber solch spannende Karsamstagskonzerte wie heute mit der Berliner Staatskapelle. Eingeklemmt zwischen zwei Aufführungen von Wagners Bühnenweihfestspiel brachte vor allem Simone Youngs dynamisches Dirigat eine feurige Festtagsstimmung in diese sonst musikalisch doch eher besinnlich gestimmte Karwoche. Die zugegeben manchmal etwas fragmenthaft komponierten  Melodien von Berg und Boulez ließ sie eifrig im Saal aufkochen, die Musiker legten sich sichtbar begeistert in ihre äußerst fordernden Stimmen und füllten den Saal mit den funkelnden Klängen diese wunderbaren, post-tonalen Klangwelt. „Staatskapelle Berlin, Simone Young, Dirigentin
Philharmonie Berlin, 20. April 2025“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 15. APRIL 2025

Wiener Staatsoper © Michael Pöhn

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 15. APRIL 2025

Wien/Staatsoper
Das wird wunderbar: Die Wiener Staatsoper präsentiert die Spielzeit 2025/2026
Die Spielzeit 2025/2026 bringt uns Klassikbegeisterten fünf Opernpremieren, zwei Balletpremieren und eine Ballettgala. Gemeinsam mit den acht Wiederaufnahmen werden insgesamt mehr als fünfzig Opern auf die Bühne kommen. Es dürfte nicht viele Opernhäuser geben, die ihr Publikum mit einer so gewaltigen Auswahl verwöhnen.
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de

Wien/Staatsoper
Wenig Schmalz, viel Kapellmeisterei: Christian Thielemann führt „Arabella“ mit chirurgischer Präzision
Für die erste Vorstellung: technisch top! Dirigent Christian Thielemann beweist: 100 Prozent Kapellmeisterei. In puncto Energie bleibt viel Luft nach oben – auch wenn „Arabella“ von Richard Strauss dem Staatsopernorchester nur Smalltalk anbietet. Ein Konversationsstück mit seidenweichem Orchester-Geplätscher. Camilla Nylund und Michael Volle punkten mit enormer Präsenz, lassen aber eines vermissen: Emotion!
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

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Teodor Currentzis und sein Utopia Ensemble berühren und bewegen in Berlin

Foto © Utopia Press Office

Ich kann es nur immer wieder sagen: Currentzis empfiehlt sich unter den noch jüngeren Dirigenten unter 60 derzeit als die stärkste Persönlichkeit. So einen lebendigen, beseelten Mahler hört man selten. Ich schreibe das auch an die Adresse von Spitzenorchestern und Festivals, die aus politischen Gründen einen Bogen um ihn machen. Sie sind damit schlecht beraten, dieser Mann berührt und bewegt in einer Weise, wie es nur wenige andere vermögen. 

Johannes Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 op. 83
Gustav Mahler: Vierte Sinfonie

Utopia Ensemble

Alexandre Kantorow, Klavier
Regula Mühlemann, Sopran
Teodor Currentzis, musikalische Leitung

Philharmonie Berlin, 10. April 2025

von Kirsten Liese

Schon ein Blick auf das Podium verrät, dass an diesem Abend Einiges anders sein wird als gewohnt, noch bevor Orchester, Dirigent und Solist auftreten.

Denn der Flügel steht nicht vorne an der Rampe hinter dem Pult des Dirigenten, sondern, ganz ohne Deckel, in der Mitte des Orchesters. Wie sich beim Musizieren zeigen wird, ist das wesentlich sinnvoller als die gängige Praxis, da Solisten, sofern sie den Dirigenten im Rücken sitzen, halb so gut miteinander kommunizieren können, als wenn sie sich frontal anschauen. In einer solchen Aufstellung zeigt sich mithin ein fundamental anderes Musizierverständnis, das die Interpretation entsprechend einlösen wird: Dass nicht der Pianist die Hauptperson ist und alle übrigen begleitende Garnitur, sondern dass hier alle gleichwertig als Partner miteinander spielen. Wie in der Kammermusik. „Utopia Ensemble, Teodor Currentzis
Philharmonie Berlin, 10. April 2025“
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Thielemann und die Staatskapelle Berlin brillieren mit einem furiosen Bruckner

Christian Thielemann © Michael Pöhn

Dass sich am ersten Abend in der Staatsoper laut Medienberichten neben Kultursenator Joe Chialo der angehende Bundeskanzler Friedrich Merz blicken ließ, unterstreicht zweifellos die große Bedeutung von Thielemanns Präsenz als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper in der Stadt. Seine Exzellenz als Bruckner-Dirigent hat sich bis zu den Herrschaften in der Politik, die man sonst bei musikalischen Ereignissen der Hochkultur seltener sieht, offenbar herumgesprochen. So exquisit dirigiert hier kein Zweiter Bruckner. Verdienter Jubel!

Hans Werner Henze: Sebastian im Traum, Salzburger Nachtmusik auf eine Dichtung von Georg Trakl für Orchester

Anton Bruckner: Sinfonie Nr.6 A-Dur

Staatskapelle Berlin
Musikalische Leitung: Christian Thielemann

Philharmonie Berlin, 25. März 2025

von Kirsten Liese

Unter Anton Bruckners späteren Sinfonien erfreut sich die Sechste seltsamerweise keiner vergleichbaren Beliebtheit wie die Vierte, Siebte, Achte oder Neunte. Ist sie tatsächlich spröder, wie vielfach behauptet?

„Henze und Bruckner/Thielemann
Philharmonie Berlin, 25. März 2025“
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Jakub Hrůša brilliert in der Philharmonie Berlin mit einem eigenwilligen Programm

Jakub Hrůša © Marian Lenhard

Jakub Hrůša baut die finale Spannung  gekonnt auf, die sich am Ende in Jubelrufen des Publikums löst. Man hat einen Abend erlebt, der sich zum Teil außerhalb der ausgetretenen Repertoire-Pfade bewegte, was ihn umso interessanter machte.

Leoš Janáček
Suite aus der Oper „Osud“

Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr.5

Béla Bartók
Konzert für Orchester

Seong-Jin Cho   Klavier
Jakub Hrůša  Dirigent

Berliner Philharmoniker

Philharmonie Berlin, 13. März 2025

von Peter Sommeregger

Der aus Brünn gebürtige Dirigent ist bereits seit einigen Jahren Stammgast bei den Berliner Philharmonikern, Orchester und Publikum schätzen seine Stilsicherheit und die Breite seines Repertoires.

Für sein aktuelles Konzert traf er eine ungewöhnliche Programm-Auswahl, platzierte Beethovens wuchtiges 5. Klavierkonzert zwischen zwei Werke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. „Seong-Jin Cho Klavier, Jakub Hrůša Dirigent
Philharmonie Berlin, 13. März 2025“
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Frauenpower am Frauentag: Joana Mallwitz und Anna Vinnitskaya triumphieren

Joana Mallwitz © Simon Pauly

Das Publikum hat Joana Mallwitz an diesem Abend mit Sicherheit erneut gewonnen, und auch die verwöhnten Berliner Philharmoniker zeigten sich angetan. Am Ende Jubel und nicht enden wollender Applaus.

Sergej Prokofjew
Krieg und Frieden    Ouvertüre

Sergej Rachmaninow
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3

Paul Hindemith
Symphonie    Mathis der Maler

Maurice Ravel
La Valse

Anna Vinnitskaya   Klavier
Joana Mallwitz   Dirigentin

Philharmonie Berlin, 6. März 2025

von Peter Sommeregger

Mit dem aktuellen Konzert erfolgt das überfällige Debüt der inzwischen hoch gehandelten Dirigentin Joana Mallwitz bei den Berliner Philharmonikern. Dass es (auch) am Internationalen Frauentag, 8. März stattfindet, seit 2019 in Berlin gesetzlicher Feiertag, ist wohl kein Zufall, und dass die hinreißende Pianistin Anna Vinnitskaya als Solistin erscheint, macht den Abend endgültig zu einer Demonstration von Frauenpower im Konzertsaal. „Anna Vinnitskaya Klavier, Joana Mallwitz Dirigentin
Philharmonie Berlin, 6. März 2025“
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So hat man Vivaldi noch nie gehört! – Das Janoska Ensemble swingt, tanzt und reißt mit

Janoska Ensemble © Andreas Ströbl 

Ach, Vivaldis „Vier Jahreszeiten” – wie oft wird man seit Jahrzehnten allein mit Bearbeitungen und Neu-Arrangements überschüttet. Ist da nicht schon die Rezeption mitunter langweilig und sogar gequält? Möglich, aber das slowakische Janoska Ensemble überrascht mit ungewöhnlichen Wendungen, musikalischen Sprüngen und einem ganz neuen Licht auf die „Quattro Stagioni“. Was für ein Spaß!

5. Symphoniekonzert

Antonio Vivaldi/František Janoska, Die vier Jahreszeiten im Janoska Style

Concerti op. 8, 1-4 in Bearbeitung und mit Neukompositionen

Janoska Ensemble

Stefan Vladar, Dirigent
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Musik- und Kongresshalle, Lübeck, 10. Februar 2025

von Dr. Andreas Ströbl

Die meisten Neu-Interpretationen des berühmtesten Vivaldi-Werks sind geprägt durch eine Idee, die sich dann durch die vier Concerti zieht. Mit gewissem Schaudern erinnern sich manche an Parties in den 80ern, wo eine „Rondò Veneziano“-Platte lief, auf der „Klassik echt mal ganz neu gespielt wird“. Ein gewisser Kitsch-Anteil war da nicht zu überhören. „5. Symphoniekonzert
MuK, Lübeck, 10. Februar 2025“
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