Dem RSB gelingt ein musikalisches Feuerwerk mit Puccinis Tosca

Foto: RSB © Molina Visuals

Haus des Rundfunks, Sendesaal
Konzertante Aufführung am 13. April 2022

Giacomo Puccini   Tosca

Tosca  Melody Moore
Cavaradossi  Stefan Pop
Scarpia  Lester Lynch

Rundfunkchor und Kinderchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Carlo Montanaro  Dirigent

von Peter Sommeregger

Konzertante Opernaufführungen haben durchaus ihren Reiz, besonders in Zeiten, in denen die ursprüngliche Form des Werkes oft durch eine haarsträubend verfremdende Interpretation kaum mehr erkennbar ist.

Einen besonderen Reiz haben auch solche Aufführungen, bei denen ein großes Symphonieorchester sich ausnahmsweise der Oper annimmt. Oft eröffnet das neue orchestrale Perspektiven. So geschehen auch bei der konzertanten Aufführung von Puccinis „Tosca“ im Sendesaal des Hauses des Rundfunks in Charlottenburg. Der kurz zuvor eingesprungene Dirigent Carlo Montanaro animierte das großartig aufspielende Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin zu geradezu leidenschaftlicher Italianità. „Giacomo Puccini, Tosca,
Haus des Rundfunks, Sendesaal, Konzertante Aufführung am 13. April 2022“
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Jurowski und das RSB: Quer durch das 20. Jahrhundert in Berlin

Foto: Vladimir Jurowski (c)

Johann Sebastian Bach  Fuga aus „Ein musikalisches Opfer“.
Für Orchester gesetzt von Anton Webern
Alban Berg Drei Bruchstücke aus der Oper „Wozzeck“
Anton Webern  Variationen für Orchester op.30
Alfred Schnittke  Concerto Grosso Nr.1

Anne Schwanewilms  Sopran
Erez Ofer  Violine
Nadine Contini  Violine
Helen Collyer  Klavier und Cembalo
Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Vladimir Jurowski  Dirigent

Philharmonie Berlin, 5. September 2020

von Peter Sommeregger

 Was Vladimir Jurowski in diesem, gerade einmal 80 Minuten dauerndem Konzert fertig bringt, ist schon von der Programmwahl her ein großer Wurf. Die zu Beginn erklingende Fuga von Bach, in der Orchestrierung Anton Weberns baut die Brücke vom 18. ins 20. Jahrhundert, dem sämtliche weiteren Stücke entstammen. Webern greift die strengen barocken Formen auf, konterkariert sie aber mit einem polyphonen Orchestersatz.

Die Bruchstücke aus Alban Bergs „Wozzeck“, vom Komponisten selbst für den Konzertgebrauch arrangiert, und noch vor der Oper uraufgeführt, werden mit beinahe spätromantischer Süffigkeit zelebriert. Die großartige Anne Schwanewilms singt die Szenen der Marie mit klarem, höhensicherem Sopran und legt in ihren Gesang nebst prachtvollen Spitzentönen auch viel vom Charakter dieser zerrissenen Figur. Auch der Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden kommt zum Einsatz, allen Beteiligten gelingt eine gelungene Interpretation dieses Schlüsselwerks der Moderne. „Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladimir Jurowski, Anne Schwanewilms
Philharmonie Berlin“
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