Das 25. Amazonas Opernfestival Manaus begeistert mit einem alles gebenden Fernando Portari als Peter Grimes

Fotos © Marcio James

Das 25. Amazonas Opernfestival (FAO) wartete in dieser Jubiläums-Saison gleich mit vier Opern auf, zwei brasilianischen und zwei des klassischen europäischen Kanons, i.e. „Peter Grimes“ von Benjamin Britten und „Anna Bolena“ von Gaetano Donizetti. „Peter Grimes“ wurde als einzige aus dem Vorjahr übernommen, und kaum war der Vorgang im fast voll besetzten Teatro Amazonas am großen Rio Negro oben, wurde klar, was sicher einer der Gründe dafür war.

MANAUS/Teatro Amazonas, 19. Mai 2023

Benjamin Britten
PETER GRIMES

von Dr. Klaus Billand

Im einfachen, ja veristischen Bühnenbild einer Fischergemeinde am Fluss von Julián Hoyos erleben wir im Vorspiel gleich die intensive Befragung von Peter Grimes durch den Rechtsanwalt Swallow nach den Gründen für das Umkommen des jungen Gehilfen von Grimes beim Fischen auf dem Meer. Die Szene ist mit der Reaktion der Fischereigemeinde drum herum von einer solchen Intensität, dass die Inszenierung von Pedro Salazar einen sofort mit Haut und Haaren in diese starke Oper von Benjamin Britten hineinreißt. Dafür ist auch der hervorragende Sängerdarsteller Fernando Portari als Grimes verantwortlich, aber auch Sávio Sperandio als Swallow.

„Benjamin Britten PETER GRIMES 
MANAUS/Teatro Amazonas, 19. Mai 2023 “
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Metamorphose zum Selbst und zur Eigenständigkeit

Foto: Anne Sofie von Otter als Adelaide © Javier del Real

Richard Strauss
Arabella

David Afkam, Dirigent
Orchester des Teatro Real de Madrid

Christof Loy, Regie
Herbert Murauer, Bühnenbild

Teatro Real de Madrid, 24. Januar 2023

von Dr. Klaus Billand

Das Teatro Real Madrid, welches im Prinzip die meisten seiner etwa zehn Opern pro Saison von anderen Häusern übernimmt oder kauft, hat sich nach der Tetralogie der „Ring des Nibelungen“ in den vergangenen vier Jahren (der Merker berichtete) für die erste Nachfolgesaison passenderweise für ein Werk von Richard Strauss entschieden. Und zwar war man, wie sich angesichts der Reaktionen des Premierenpublikums am 24. Januar herausstellte, nicht zu Unrecht auf eine – zwar schon etwas in die Jahre gekommene – Inszenierung der „Arabella“ von Christof Loy an der Göteborg Opera aus dem Jahre 2006 gekommen. „Richard Strauss, Arabella
Teatro Real de Madrid, 24. Januar 2023“
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Madrid: Ein Falstaff wie von nebenan

Foto: Teatro Real, Madrid (c)
Teatro Real, 
Madrid, 28. April 2019
Giuseppe Verdi, Falstaff.
Libretto von Arrigo Boito, nach den Theaterstücken Henry IV und The Merry Wives of Windsor von William Shakespeare

Musikalische Leitung: Daniele Rustioni
Regie, Kostüme: Laurent Pelly
Bühne: Barbara de Limburg
Licht: Joël Adam
Chor: Andrés Máspero

Sir John Falstaff: Roberto De Candia
Fenton: Joel Prieto
Dr. Caius:  Christophe Mortagne
Bardolfo: Mikeldi Atxalandabaso
Pistola: Valeriano Lanchas
Mrs. Alice Ford: Rebecca Evans
Ford: Simone Piazzola
Nanetta: Ruth Iniesta
Mistress Quickly: Daniela Barcellona
Mrs. Meg Page: Maite Beaumont
Coro y Orquesta Titulares del Teatro Real

von Gabriel Pech

Nach 17 Jahren kehrt Falstaff zurück nach Madrid. Nicht nur nach Madrid, allerdings: Die Inszenierung entstand in Koproduktion mit dem Théâtre Royal de la Monnaie de Bruxelles, der Opéra National de Bordeaux und der Tokyo Nikikai Opera. Ein überlebensgroßes Projekt also, das darüber hinaus auch diversen TV-Ausstrahlungen und einem DVD-Release entgegensieht. Die Neugier trieb auch uns in den Süden, um diese vermeintliche Jahrhundertinszenierung einmal aus der Nähe betrachten zu können. „Giuseppe Verdi, Falstaff,
Teatro Real, Madrid, 28. April 2019“
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