Fotos: Dr. Brian Cooper
Paris, der große Traum, ist ausgeträumt. Ich wollte dort der Kultur wegen hinziehen. Aber in der noch immer recht neuen Philharmonie, im traditionsreichen Théâtre des Champs-Elysées und anderswo in der französischen Hauptstadt verhindert das Publikum aktiv durch exzessiven Handygebrauch und etliche andere Unsitten jegliche Magie im Konzert. Das Saalpersonal bestärkt auch noch die mangelnde Disziplin. Sogar höchste Würdenträger der Pariser Kulturszene beteiligen sich daran. Hier gilt nicht come as you are, sondern come when you’re ready. Und auch bei uns wird es nicht besser: Ähnliches Fehlverhalten schleicht sich ein und wird nur unzureichend sanktioniert. Da stellt sich mir zum Jahresbeginn eine grundsätzliche Frage: Wie lange werde ich wohl noch Livekonzerte besuchen?
von Dr. Brian Cooper, Bonn
Paris ist eine wundervolle Stadt. Eine der schönsten und aufregendsten Städte der Welt. Das ist ein Allgemeinplatz – stimmt. Aber er ist so wahr. Nur Deppen, wie man sie in Bayern nennt, würden das bestreiten. So Leute, wissen Sie, die für keinerlei Form der Sinnlichkeit empfänglich sind – sei sie kulinarisch, architektonisch, interkulturell, multiethnisch, intellektuell, zwischenmenschlich, ästhetisch, sexuell oder wie auch immer geartet. Wir kennen sie alle, diese Leute. An allem haben sie zu kritteln. Der Lärm, die Hektik, keine Brötchen wie bei uns, der Dreck… „„Warum ich nie wieder die Philharmonie de Paris betreten werde“
klassik-begeistert.de, 10. Januar 2023“ weiterlesen