In der Düsseldorfer Tonhalle schlittert man nur knapp am Totalausfall vorbei

Sternzeichen, Perruchon, Gerassimez © Susanne Diesner

Düsseldorfer Symphoniker

Adrien Perruchon, Dirigent
Alexej Gerassimez, Schlagzeug

Aziza Sadikova – „Heat Efficiency“ (Green Piece No. 5) – Uraufführung

Vincent Ho – The Shaman. Concerto for Percussion and Orchestra (2011)

Camille Saint-Saëns – Sinfonie Nr. 3 C-Moll op. 78 „Orgelsinfonie“

Tonhalle Düsseldorf, 11. Dezember 2023


von Daniel Janz

Es gibt Abende, die sind für Rezensenten keine Freude. Normalerweise führen freudige Erwartung und Wohlwollen in ein Konzert. Man fiebert den großen Erlebnissen des Abends entgegen! Spannend ist das vor allem dann, wenn große Klassiker mit unbekannten Werken oder sogar Uraufführungen angereichert werden. Zwar ist nicht zu garantieren, dass solche Musik immer den eigenen Geschmack trifft. Aber einen Totalausfall erwartet man in der Regel auch nicht. Schade, wenn es dann an allen Ecken und Enden wackelt. So geschehen an diesem Montagabend in der Düsseldorfer Tonhalle…

„Düsseldorfer Symphoniker, Adrien Perruchon und Alexej Gerassimez
Tonhalle Düsseldorf, 11. Dezember 2023“
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Kehrt den Mief aus dem Saal - jetzt wird das Konzerthaus gerockt!

Fotos:2023-06-06_ignition © juengermann

Tonhalle Düsseldorf, 6. Juni 2023

Düsseldorfer Symphoniker
Gordon Hamilton, Dirigent, Moderation & Synthesizer
Tom Thum, Beatboxing

Jörg Mohr, Regie

Joe Hisaishi – „Castle in the Sky“ arrangiert von Alex Johanson, „Merry go round of life“ und „Promise to the world“ aus „Howl’s Moving Castle“ (zu Deutsch: „Das wandelnde Schloss“), 2005

Hiroaki Tsutsumi – JuJutsu Kaisen Suite, 2019

Peter I. Tschaikowsky – Schwanensee & Walzer – aus dem Ballett „Schwanensee“, 1877

Hans Zimmer – Suite zum Film „Fluch der Karibik“, 2003

Gordon Hamilton & Tom Thum – Thum Prints für Beatboxer und Orchester, 2023

von Daniel Janz

Der Konzertsaal – Tempel der Orchestermusik, Schauhaus von Komponistengenies. Ein Besuch hier eröffnet Welten und belebt den Geist. In mir als Rezensent gehen bei jedem Besuch eigentlich zwei unterschiedliche Personen in den Konzertsaal. Da ist einerseits der gutbürgerlich wohlerzogene Anzugträger, der stillschweigend und andächtig den Klängen lauschen will. Und dann der ungezügelte, junge Draufgänger, der jeden Takt mitwippen, am liebsten die Melodien aus ganzem Herzen mitsummen und sich einfach der Ekstase hingeben will. Normalerweise lassen sich diese beiden Gestalten gut in Einklang bringen. Anders war das aber heute beim Besuch in der Düsseldorfer Tonhalle, in der Gordon Hamilton, die Düsseldorfer Philharmoniker und ihr Sondergast Tom Thum jegliche Konvention gesprengt haben. Erleben Sie als Reaktion also eine Kritik von ein und derselben Person aus zwei so unterschiedlichen Perspektiven, dass sie heute nicht mehr zusammenfinden werden. „Düsseldorfer Symphoniker, Gordon Hamilton, Dirigent, Moderation & Synthesizer, Tom Thum, Beatboxing
Tonhalle Düsseldorf, 6. Juni 2023“
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Durch Gordon Hamilton wird die Tonhalle Düsseldorf zur zoologischen Wunderkiste

Foto:  (c) Susanne Diesner   

Gordon Hamilton, Dirigent
Julia Smirnova, Violine
Konstantin Manaev, Violoncello
Düsseldorfer Symphoniker

Jörg Mohr, Regie

Joe Hisaishi – Prinzessin Mononoke – The Legend of Ashitaka, 1997
Joe Hisaishi Spirited Away-Suite aus Chihiros Reise ins Zauberland“, 2001
Peter I. Tschaikowsky – Nussknacker-Suite (Auszüge), 1892
John Williams – Main Title (Jurassic Park), 1993
James HornerAlien“-Suite, 1986
Gordon Hamilton – Garden of Animals, 2022
Yuanfan Yang – Duo de Charme, 2022

Düsseldorfer Symphoniker, Tonhalle Düsseldorf, 3. November 2022

Von Daniel Janz

Tiere, Erscheinungen und Gestalten – das sind heute die Inhalte, mit denen die Düsseldorfer Symphoniker unter Gordon Hamilton zum Konzert laden. Dabei ist von Naturgeistern über Dinosaurier, filigranen Gestalten der Märchenwelt bis hin zu furchterregenden Horrormonstern alles dabei. Ein Programm, das sich nicht nur als Publikumsmagnet erweist – besonders erfreulich: Vor allem junge Menschen treibt es heute in den ausverkauften Konzertsaal. Sondern auch Themen, die in Zeiten von Klimawandel und Verdrängung von natürlichen Lebensräumen nicht oft genug betont werden können; Werbung für das „Orchester des Wandelns“ als musikalische Vereinigung gegen die Klimakatastrophe inklusive. Was heute Abend also stattfindet, ist nicht weniger, als ein Statement für das Gleichgewicht von Natur und Mensch. „Düsseldorfer Symphoniker unter Gordon Hamilton
Düsseldorfer Symphoniker, Tonhalle Düsseldorf, 3. November 2022“
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Die Camerata Louis Spohr in der Düsseldorfer Tonhalle: "Star Wars wirkt noch etwas matt, aber Holst zündet"

Foto: www.camerata-duesseldorf.de

Camerata Louis Spohr
Städtischer Musikverein zu Düsseldorf E.V.

Junger Kammerchor Düsseldorf E.V.
Bernd Peter Fugelsang, Dirigent

John Williams – Große Suite aus den Filmen der Star Wars-Episoden IV – VI, I und VII

Gustav Holst – die Planeten op. 32, Orchestersuite nach astrologisch-kosmologischer Natur

Tonhalle Düsseldorf, 15. Oktober 2022

von Daniel Janz

Nun also war es endlich so weit: Mit John Williams und Gustav Holst im Gepäck lud die Camerata Louis Spohr diesen Samstag ein. Dabei präsentierte das „Viel-Harmonische Orchester“ nicht weniger als 2 stellare Epen – erst Musik zu einigen der Weltraumklassiker von George Lucas und anschließend das grandioseste Werk, das Gustav Holst je komponierte. Passendes Programm für die Tonhalle Düsseldorf, die selbst ursprünglich als Sternwarte in die Ferne hinausblickte. Alles Zutaten, um ein Konzert von galaktischen Ausmaßen aufzubauen. Eigentlich! Aber neben Blicken in die unendlichen Weiten offenbarte dieser Abend dann doch noch Luft nach oben. „Camerata Louis Spohr, Städtischer Musikverein zu Düsseldorf E.V.
Tonhalle Düsseldorf, 15. Oktober 2022“
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The Sound of Hans Zimmer & John Williams – Filmmusikspektakel offenbart Luft nach oben

Foto: Tonhalle Düsseldorf, Quelle: wikipedia.org

Es ist ein euphorisierender Anblick, nach so langer Zeit voller Entbehrungen und Lockdowns endlich wieder in einem ausverkauften Konzertsaal zu sitzen. Und dazu auch noch zu einem Programm von zweien der bekanntesten und erfolgreichsten Filmkomponisten aller Zeiten. Das lässt Großes erwarten und Großes wollten die Neue Philharmonie Westfalen mit dem Kammerchor der Universität zu Köln in der Tonhalle Düsseldorf zeigen. Doch dieser Wunsch überwog so sehr, dass am Ende ein über drei Stunden langes Riesenkonzert entstand, in dem sich die Künstler vor gnädig dankbarem Publikum etwas verzettelten und anscheinend auch übernahmen. 

Tonhalle Düsseldorf, 8. April 2022

Neue Philharmonie Westfalen,
Benjamin Pope, Dirigent

Daniel Boschmann, Moderation
Kammerchor der Universität zu Köln

von Daniel Janz

Beginnen wir aber am Anfang. Hans Zimmer und John Williams, lebende Legenden der Filmmusik, sind für ihre dramatischen und mitreißenden Werke bekannt. Starke Auftritte, atemberaubende Klangkulissen und inspirierende Scores sind die Attribute, die man mit den beiden mehrfach oskarausgezeichneten Tonkünstlern verbindet. Vielen der bekanntesten Filme aller Zeiten haben sie ihre eigene emotionale Note aufgedrückt. Es lässt sich sogar argumentieren, dass die Berühmtheit dutzender Kinoklassiker erst durch ihre erinnerungsstarken Musikuntermalungen entstanden sind. Ein Konzert über solche Musik ist damit automatisch auch immer ein Konzert über persönliche Assoziationen und Gefühle zu den entsprechenden Filmen.

Das macht es natürlich schwer, ein Programm zusammenzustellen, das sich fernab des Kinos beweist. Denn der Neuen Philharmonie Westfalen stehen heute Abend keine Leinwand oder Kinoaufnahmen zur Verfügung. Die Wiedererkennungswerte, die der britische Dirigent Benjamin Pope aus seinem Ensemble zaubert, beruhen also vor allem auf den Leitmotiven der Musik und den Titeln. Es ist daher hilfreich, dass ihm Daniel Boschmann zur Seite steht, der den Abend moderierend durchleuchtet – Funfacts zu den Kompositionen und Kalauer über Corona inklusive. Ab und an überspitzt er zwar etwas den Bogen, als er beispielsweise von seinen Didgeridoo-Fähigkeiten schwärmt oder mit Pope Witze reißt, die bei genauer Betrachtung etwas gekünstelt wirken. Alles in allem ist seine Präsenz aber ein willkommener Leitfaden. „Neue Philharmonie Westfalen, Benjamin Pope, Filmmusiken von Hans Zimmer und John Williams,
Tonhalle Düsseldorf, 8. April 2022“
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Das #Ignition-Klangspektakel verwandelt die Tonhalle Düsseldorf ins „Planetarium der Musik“

Foto: (c) Gordon Hamilton

Tonhalle Düsseldorf, 19. Januar 2022

John Williams – Main Title & Imperial March aus „Star Wars“, 1977 & 1980
Peter Thomas – Raumpatrouille Orion – Suite, 1966
Michael Nyman – Musik aus Gattaca, 1997
Hans Zimmer – Interstellar-Suite, 2019
Arvo Pärt – Pari intervallo, 1996
John Psathas – Orbital, 2021

Düsseldorfer Symphoniker
Gordon Hamilton Dirigent

Repercussion Schlagzeug

Jörg Mohr Regie

Von Daniel Janz

Mit Kraft und Pathos in sphärische Höhen – so lässt sich der Ansatz beschreiben, der an diesem Mittwoch in der Tonhalle Düsseldorf gefahren wird. Hier präsentieren Gordon Hamilton (40) und die Düsseldorfer Symphoniker ein buntes Programm aus Kompositionen aller Strömungen zum Bereich Weltraum und Science Fiction. Von alten Fernsehklassikern bis zu brandaktuellen Neukompositionen ist alles dabei. Also heißt es „anschnallen“, wie der australische Dirigent und Komponist humorvoll bei der Vorstellung des Programms sagt. Wir begeben uns ins „Planetarium der Musik“.

(c) Gordon Hamilton

Und wie könnte es anders sein – wer an Weltraumabenteuer denkt, der denkt an das Drama um Luke Skywalker und seinen Vater Darth Vader. Selbstverständlich, dass da die Musik aus George Lucas‘ Weltraumklassiker „Star Wars“ von 1977 den Anfang machen muss. Mit einem Mal sausen sie durchs Orchester, die Lichtschwerter und X-Wings, die Jedi-Ritter und die dunkle Seite der Macht in Form des „Imperial Marches“ aus der Fortsetzung „Das Imperium schlägt zurück“. In einer schön wuchtigen Aufführung geben sich Orchester und Dirigent nichts – bereits der Einstieg ist mehr als gelungen. „#IGNITION, Düsseldorfer Symphoniker, Gordon Hamilton, Dirigent
Tonhalle Düsseldorf, 19. Januar 2022“
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