DIE DIENSTAG-PRESSE – 16. Mai 2023

DIE DIENSTAG-PRESSE – 16. Mai 2023

Bryn Terfel (Scarpia) und Maria Agresta (Floria Tosca). © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 16. Mai 2023 

Wiener Staatsoper:
Bryn Terfel war die Sensation in der „Tosca“ an der Wiener Staatsoper
Piotr Beczała als Cavaradossi brillierte in Puccinis Oper ebenso, Maria Agresta berührte in der Titelpartie
DerStandard.co.story

Das Haus am Ring tobt: Der Tenor Piotr Beczała singt zweimal Puccinis Jahrhundert-Arie – diese „Tosca“ in Wien ist ein Meilenstein
Drei phantastisch aufgelegte Sänger zeigten anderen Opernhäusern, wo heute die Messlatte anzusetzen ist: Die Sopranistin Maria Agresta als Floria Tosca, der Tenor Piotr Beczała als Mario Cavaradossi und der Bassbariton Bryn Terfel als Baron Scarpia sangen auf einem so hohen, bewegenden und makellosen Niveau, dass vielen Zuschauern die Tränen flossen; es war der Abend der Atemlosigkeit und der Gänsehaut.
Von Andreas Schmidt
Klassik-begeistert.de

Wien/Staatsoper „Tosca“ –
„Das Böse an sich“
Bryn Terfel ist wieder an der Wiener Staatsoper als Scarpia zu Gast, um mit Tosca „Katz und Maus“ zu spielen – und wenn dann noch Pjotr Beczała den Cavaradossi gibt, schlagen die Herzen der Wiener Opernfans so schnell und aufgeregt wie nur mehr selten. Als dritte im Bunde machte Maria Agresta als Tosca gute Figur.
http://www.operinwien.at/werkverz/puccini/a34tosca.htm

Kritik — „Aida“ in München Rollstühle statt Elefanten
Verdis Erfolgsoper fand in München keinen ungeteilten Zuspruch: Regisseur Damiano Michieletto inszenierte ein düsteres Antikriegs-Stück mit sehr schlichter Botschaft, die eher zu einem Stück von Kurt Weill gepasst hätte. Das bleibt also vom Krieg übrig: Zerstörte Schulbüchereien, demolierte Computerräume, verwüstete Küchenzeilen, zertrümmerte Wohnzimmer, ramponierte Klaviere und zersplitterte Glasvitrinen. Im Programmheft der Bayerischen Staatsoper können die Leser durch Ansichten aus der Ukraine blättern: Lauter Fotos von Ruinen, nirgendwo Menschen, überall geborstene Mauern. Ja, der Krieg ist furchtbar, jeder Krieg, und nicht selten sind auch die Sieger traumatisiert, gezeichnet für den Rest ihres Veteranen-Lebens. Aber reicht diese schlichte Botschaft aus, um Verdis „Aida“ zu inszenieren? Und vor allem, passt der entschiedene Pazifismus noch in unsere Gegenwart?…
…Aufgewühlt und erschüttert ließ diese Premiere ihr Publikum nicht zurück, ungeachtet der vielen pazifistischen Ausrufezeichen. Lebendig eingemauert zu werden, wie es Aida und ihrem Offizier passiert, scheint in dieser Welt noch das vergleichsweise mildeste Los zu sein. Und so finden sich die Liebenden tatsächlich in einem Paradies wieder, in dem getanzt und musiziert wird. Auch nicht gerade eine sonderlich originelle Jenseits-Vision.
BR-Klassik.de

Dresden/„Die Meistersinger von Nürnberg“
Christian Thielemanns letzte Meistersinger in Dresden
Abschiede sind eigentlich eine traurige Angelegenheit. Aber heute versuche ich es mit einem lachenden und einem weinenden Auge, hatte ich doch das große Glück, zahlreiche vorzügliche Meistersinger in meinem Leben erleben zu dürfen, sei es in Berlin, Bayreuth, München, Leipzig, Wien, Salzburg oder Dresden, die meisten Vorstellungen darunter unter Christian Thielemann. Und wenn diese (leider) dritte und letzte Aufführung in Dresden die letzte gewesen sein sollte, dann war es bei aller Wehmut der denkbar schönste Abschluss! Denn eines ist klar: Eine mäßige oder schlechte Produktion dieses herrlichen Werkes will ich nach dieser nicht mehr erleben.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

München
Verstörend gut: „Rusalka“ mit Asmik Grigorian an der Bayerischen Staatsoper
Erstmals singt Asmik Grigorian an der Bayerischen Staatsoper die Rusalka. Ein Energiesprung für die beste Produktion des Hauses. Doch auch auf allen anderen Positionen bietet die Wiederaufnahme von Martin Kušejs Inszenierung Außerordentliches.
Münchner-Merkur

Köln/Philharmonie
Jakub Hrůša und die Wiener Philharmoniker lassen keinen Zweifel an ihrer Weltklasse
Wenn die Wiener Philharmoniker eine Stadt besuchen und dann auch noch von einem Weltklasse-Dirigenten wie dem 1981 in Brünn geborenen Jakub Hrůša geleitet werden, dann ist das Spektakel eigentlich vorprogrammiert. Seit Wochen wurde in Köln für diesen Abend geworben. Entsprechend voll – wenn auch nicht komplett ausverkauft – ist der Saal an diesem Abend.
Von Daniel Janz
Klassik-begeistert.de

Köln
Lucas und Arthur Jussen erfrischen das Kölner Publikum mit Mendelssohn
Das brüderliche Klavierduo Lucas und Arthur Jussen bringen den frischen Frühling in die Kölner Philharmonie. Unter dem Dirigenten Krzysztof Urbański läuft das WDR Sinfonieorchester und auch das Publikum am heutigen Abend zur Hochform auf.
Von Petra und Dr. Guido Grass
Klassik-begeistert.de

Wien/Volksoper
Die Volksoper erteilt der Männerwelt eine Lektion
Otto Nicolais „Die lustigen Weiber von Windsor“ an der Wiener Volksoper als hinreißende Parodie mit britischem Slapstick, Tempo und fantastischen Ensemble
Der Standard.at

Wien
Triumph des feinen Repertoiretheaters
Einen großen Erfolg feierte die 641. Aufführung der imposanten – und noch immer zeitgemäßen – Margarete Wallmann-„Tosca“ in der ausverkauften Staatsoper.
https://www.krone.at/3007758

Edelbesetzung: Für Kunst und Liebe
Puccinis „Tosca“ wieder an der Wiener Staatsoper.
WienerZeitung.at

Wien/Volksoper
Lasst Frauen die Wahl!
Die Otto-Nicolai-Posse „Die lustigen Weiber von Windsor“ als feministische Kampfansage.
WienerZeitung.at

Wien/Festwochen
„Verwandlung eines Wohnzimmers“: Die Welt geht unter, die Wohnung auch Zähes Rätselspiel: Tashiki Okadas „Verwandlung eines Wohnzimmers“, ein Auftragswerk der Wiener Festwochen.
Wiener Zeitung.at

Kommentar
Rattenscharfes Opern-Europa
Die Suche nach einem Intendanten für die Tiroler Festspiele Erl, das neue Gesetz von Italiens Regierung, die ausbleibenden Antworten vom SWR Symphonieorchester.
https://crescendo.de/klassikwoche20-2023-bernd-loebe-kurt-masur/

Falstaff, ein trauriger Ritter im Wien von 1918
Otto Nicolais komische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ wird musikalisch launig, aber szenisch etwas überlustig leicht in Wien Währing eingemeindet: samt Rendezvous im Freibad, Badenixen-Ballett und Quotenschwulen.
https://www.diepresse.com/6287871/falstaff-ein-trauriger-ritter-im-wien-von-1918

Graz
Oper Graz: Riesenspaß mit Nino Rota zum Saisonfinale
https://www.krone.at/3007129

München
Kritik: Asmik Grigorian singt „Rusalka“ an der Bayerischen Staatsoper (Podcast)
BR-Klassik.de

Eine Dragqueen als Traviata in der Allerheiligenhofkirche
Andreas Wiedermann inszeniert Verdis Oper „La Traviata“ in der Allerheiligenhofkirche.
Münchner Abendzeitung.de

Interview: Damiano Michieletto: „Aida“-Inszenierung ist für Regisseur nicht einfach
Der Italiener Damiano Michieletto inszeniert Verdis Monumental-Oper im Nationaltheater.
MünchnerAbendzeitung.de

Berlin
Stilett beim Duett: „Dalinda“ im Konzerthaus (Podcast)
Eine Sensation war versprochen: Im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt fand am Sonntagabend die Uraufführung einer 180 Jahre alten Oper von Gaetano Donizetti statt.
inforadio.de

Zlata Chochieva beim Berliner Klavierfestival: Spiel auf Leben und Tod
Tagesspiegel.de

Dresden
Klassik Deluxe – ein Start-up aus Dresden hat keine Angst vor großen Namen
mdr.de.nachrichte

Leipzig
Premiere an der Oper Leipzig: Wer ist der Fischer Peter Grimes?
mdr.de.klassik.de

Transparente Klangsinnlichkeit – Musikalische Sternstunden mit Benjamin Brittens „Peter Grimes“ an der Oper Leipzig
NeueMusikzeitunde

Freiburg
Temporeich bis in den Stillstand – Die „Dreigroschenoper“ am Theater Freiburg
NeueMusikzeitung/nmz.de

Wieso die Dreigroschenoper am Theater Freiburg begeistert
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/dreigroschenoper-freiburg-100.html

Karlsruhe
„Rusalka“ am Staatstheater in Karlsruhe: Flaches Pathos statt Gefühlstiefe (Bezahlartikel)
bnn.de

Dresden
Zum 46. Mal – Musikfestspiele vor dem Start: Dresden singt, musiziert und schläft
Tag24.de

Mailänder Scala: Meyer plant Programm über Vertragsende hinaus
Über die Zukunft des Intendanten wird der Aufsichtsrat nicht vor Herbst entscheiden.
WienerZeitung.at

Tonträger
Album der Woche – Puccinis „Tosca“ (DVD): Schluss mit verstaubten Sehgewohnheiten!
Vergessen Sie das Rom-Dekor: Kein Sant’Andrea della Valle, kein Palazzo Farnese, keine Engelsburg! Mit solch verstaubten Sehgewohnheiten geben sich Dirigent Lorenzo Viotti und Regisseur Barrie Kosky in Amsterdam nicht ab.
BR-Klassik.de

Preis der deutschen Schallplattenkritik: die Bestenliste 2/2023 ist erschienen
Neue Musikzeitung/nmz.de

Und wenn das schiefgeht?
Ungefährlich und jugendfrei: Johan Simons inszeniert Shakespeares „Macbeth“ am Schauspielhaus Bochum mit nur drei Schauspielern als komödiantisches Kabinettstück. Ein kleiner, enttäuschender Theatercoup.
FrankfurterRundschau.net

Buch
„Maria Callas: Stimme der Ledenschaft“. Eva Gesine Baur scheitert mit ihrer großen Maria-Callas-Biographie
Der bevorstehende 100. Geburtstag von Maria Callas wirft seine Schatten voraus, das Buch von Baur wird wohl nicht das einzige bleiben, das sich an der umstrittenen Jahrhundertsängerin abarbeitet. Schon auf dem Titelbild wird die Diskrepanz sichtbar, die auf fast 500 Seiten nicht ausgeräumt wird. Das plakative „Stimme der Leidenschaft“ weist in Richtung eines Romans, „Eine Biographie“ dagegen eher auf eine solche, die ausschließlich faktenorientiert ist.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
There’s no cure like travel: Dudamel’s Americas at Berlin’s Philharmonie
bachtrack.com.de

Lyon
Aušrinė Stundytė, Sara Jakubiak, Elena Guseva, Brian Jagde, Chiara Issotton Headline Opéra de Lyon’s 2023-24 Season
operwire.com

London
Concerto 1700, L’Apothéose, St John’s Smith Square review
rare Spanish treasures Sophistication, and sensuality, from 18th-century Madrid
theartsdesk.com.review

Buxton

Caesar conquers Buxton: ETO’s slimmed-down Giulio Cesare strikes just the right note
bachtrack.com.de

Glasgow
Carmen review – a true-crime thriller with an uneasy heroine
TheGuardian.com

New York
Conductor Yannick Nézet-Séguin wants to open world of classical music, opera to new audiences
cbs.new.com

Washington
Boisterous and glamorous “La Bohème” takes back the Opera House for WNO
washington.classical.review

Philadelphia
Yannick Nézet-Séguin, the Cell Phone Vanquisher!
The Philadelphia Orchestra was disrupted for the second time in a week by a ringing cell phone during a concert.
ludwig.van.com

Dallas
Luisi, DSO serve up a rousing double helping of Carl Orff
texasclassical.review

Houston
Houston celebrates Sir John Barbirolli: first review
https://slippedisc.com/2023/05/houston-celebrates-sir-john-barbirolli-first-review/

Melbourne
Satyagraha (Opera Australia)
Orchestra Victoria in awesome form for a one-off concert performance of Philip Glass’ Gandhi opera Satyagraha.
https://limelightmagazine.com.au/reviews/satyagraha-opera-australia/

Recordings
Shostakovich: Symphonies 8–10 (Berlin Philharmonic Orchestra, Kirill Petrenko)
Petrenko and his BPO create a Shostakovich symphonic trilogy for the ages.
limelinght.com.au

Schreker: Der Ferne Klang (Chen Reiss, Matthias Goerne, Konzerthaus Orchestra Berlin, Christoph Eschenbach)
For a good wallow, Schreker is your guy, Eschenbach your guide.
limelight.com.au

Ballett / Tanz

Berauschend, fesselnd und voll wilder Eleganz: Raw are the roots vom NDT in Den Haag
bachtrack.com.de

Review: Jerome Robbins Delivers the Hit of City Ballet’s Season After 15 years, New York City Ballet revives “Brandenburg”, the choreographer’s final ballet, with a sparkling new cast.
The NewyorkTimes.com

Sprechtheater/Kabarett

Wien
Trauma in der Taiga
Einsiedlerfamiliendrama im tiefen Wald: „Kingdom“ bei den Wiener Festwochen.
WienerZeitung.at

„Ich sehe das als meine Pflicht“: Kabarettisten stellen sich hinter Letzte Generation
Robert Palfrader, Gunkl und weitere Comedians blockierten gemeinsam mit der Klimaschutzbewegung die Reichsbrücke. Zu weiteren Aktionen kam es auf der Nord- und der Floridsdorfer Brücke sowie der Rechte Wienzeile und dem Schwarzenbergplatz.
https://diepresse.com/6287981

Literatur

Deutsche Autorin Sibylle Lewitscharoff gestorben
Die Bachmann-Preisträgerin zählte zu den bekanntesten deutschen Autorinnen der Gegenwart. Sie starb im Alter von 69 Jahren.
Kurier.at

Wissenschaft

Nobelpreisträger Zeilinger: „Ich war ein Außenseiter“
Akademie der Wissenschaften feierte sich und den Quantenphysiker.
Kurier.at

Film

„Im Westen nichts Neues“ – Felix Kammerer gewinnt Lola
Österreicher für die beste Leistung in einer männlichen Hauptrolle ausgezeichnet. Der Österreicher Felix Kammerer nahm am Freitagabend in Berlin die Lola für die beste Leistung in einer männlichen Hauptrolle entgegen. Der Antikriegsfilm von Regisseur Edward Berger war mit den meisten Nominierungen ins Rennen gegangen und hat bereits acht Auszeichnungen gewonnen
WienerZeitung.at

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Unter’m Strich

Historiker über den Ukraine-Krieg: „Freiheit ist wichtiger als Frieden“
Warum gibt es in Ostdeutschland mehr Kritik an der Unterstützung der Ukraine als im Westen? Eine Ursache sieht Ilko-Sascha Kowalczuk im bis heute fortlebenden Antiamerikanismus der SED.
TAZ.de

Wien
Abzocke am Naschmarkt: „Jetzt geben die sich das Trinkgeld schon selbst“ (Bezahlartikel)
Wer am Wiener Naschmarkt gerne essen geht, sollte die Rechnung ganz genau kontrollieren. Denn dort wird in einigen Lokalen die Großzügigkeit schon hochprozentig einkalkuliert. Die Fälle von unliebsamen Überraschungen kreativer Gastronomen häufen sich.
Kronen Zeitung.at

Österreich
Reparaturbonus-Skandal in Österreich aufgedeckt
Das Klimaschutzministerium hat jetzt mehrere Betrugsverdachtsfälle beim Reparaturbonus aufgedeckt. 36 Betriebe wurden angezeigt. Die Fälle wurden im Rahmen der laufenden Überprüfungen der teilnehmenden Betriebe durch die abwickelnde KPC entdeckt. 36 Betriebe wurden bereits bei der österreichischen Staatsanwaltschaft angezeigt. Die Firmen sind fast ausschließlich Handy-Shops. 31 haben ihren Sitz in Wien, zwei in der Steiermark, je eine Firma ist in Kärnten, Niederösterreich und Tirol.
Heute.at

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 16. MAI 2023)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 16. MAI 2023)

Quelle: onlinemerker.com

Wiener Staatsoper: Zur Premiere DIALOGUES DES CARMÉLITES: UNGLEICHE MÜTTER (Premiere am 21.5.2023
Spielzeit 2022/23
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Das zentrale Thema, das Dialogues des Carmélites verhandelt, ist die Todesangst. Ein zweites Thema, das die Karmelitinnen intensiv diskutieren, steht mit diesem ersten in Zusammenhang: Das des Martyriums. Die christliche Religion basiert auf dem Gedanken des stellvertretenden Todes Christi am Kreuz. In Dialogues des Carmélites wird dieser stellvertretende Tod aus heutiger Sicht in schockierend offener Weise besprochen: Die Karmelitinnen scheinen das Martyrium, den Tod für ihren Glauben, beinahe ebenso selbstverständlich zu den Aufgaben ihres Ordens zu zählen wie das Gebet…

Zum Gespräch auf der Website der Wiener Staatsoper

DIALOGUES DES CARMÉLITES
21. / 24. / 27. / 30. Mai / 2. Juni 2023
Musikalische Leitung Bertrand de Billy
Inszenierung Magdalena Fuchsberger
Bühne Monika Biegler
Kostüme Valentin Köhler
Video Aron Kitzig
Licht Rudolf Fischer
Mit Nicole Car / Bernard Richter / Michaela Schuster / Maria Motolygina / Eve-Maud Hubeaux / Michael Kraus / Maria Nazarova / Monika Bohinec / Alma Neuhaus / Thomas Ebenstein / Andrea Giovannini / Jusung Gabriel Park / Jack Lee / Clemens Unterreiner

Weitere Informationen und Karten


Berlin/Staatsoper Unter den Linden: 21. Mai: Die Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin feiert ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert unter der Leitung von Daniel Barenboim

Am 21. Mai um 11 Uhr feiert die Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert im Großen Saal der Staatsoper Unter den Linden. Unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim spielen aktuelle Akademist:innen, Alumni und Mentor:innen zusammen. Auf dem Programm stehen Wagners »Siegfried-Idyll« sowie Mozarts Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551, die »Jupiter«-Sinfonie.

Daniel Barenboim: »1997 habe ich die Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin mit ins Leben gerufen, um junge, sehr begabte Musikerinnen und Musiker zu fördern und sie bei ihrem Weg in das Orchesterleben zu begleiten. Seitdem gibt es mittlerweile über 300 Absolventinnen und Absolventen, sehr viele wurden bei renommierten nationalen und internationalen Orchestern aufgenommen. Das macht mich stolz und gibt mir Hoffnung für die kommenden Generationen. Ich wünsche mir, dass weiterhin so viele talentierte und hochinteressierte Musikerinnen und Musiker voller Neugier in die Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin kommen. Das ist das Allerwichtigste!«

Teil der Staatskapelle Berlin zu sein – das ermöglicht die Orchesterakademie jungen, besonders begabten Musiker:innen. Die Orchesterakademie wurde 1997 von Daniel Barenboim und Mitgliedern der Staatskapelle Berlin gemeinsam mit der Intendanz und Geschäftsführung der Staatsoper Unter den Linden gegründet, mit der Idee junge begabte Musiker:innen in einem Ensemble zu versammeln, um ihnen als Teil der Staatskapelle Berlin Einblicke in den Berufsalltag eines Spitzenorchesters zu geben. Besondere Anforderungen entstehen durch das breite Spektrum der Staatskapelle, welches sowohl das Opern- und Ballettrepertoire als auch Sinfoniekonzerte und kammermusikalische Aktivitäten umfasst. Auf diese Anforderungen werden die Mitglieder der Orchesterakademie im Rahmen eines zweijährigen Stipendiums durch regelmäßigen Einzelunterricht auf Haupt- und Nebeninstrument sowie durch Kammermusikunterricht und individuelles Mentaltraining vorbereitet. Die Akademist:innen erhalten darüber hinaus die Möglichkeit, mit erstklassigen Musiker:innen und namhaften Dirigent:innen zusammenzuarbeiten, in den großen Konzertsälen Berlins zu musizieren und bei Tourneen in bedeutenden Musikzentren auf der ganzen Welt teilzunehmen. Aktuell gibt es 28 Akademist:innen der Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin, aus 17 Ländern ( Schweiz; Republik Korea; Russland; Deutschland; Rumänien; Kasachstan; Serbien; Niederlande; Chile; Spanien; Finnland; Ungarn; Österreich; Polen; Australien; Portugal; UK).

Inzwischen sind viele der mittlerweile 330 Absolvent:innen aus mehr als 30 Ländern bei renommierten nationalen und internationalen Orchestern aufgenommen worden (67,6% der Absolvent:innen), u.a. bei den Wiener Philharmonikern, beim Bayerischen Staatsorchester München, beim Tokyo Symphony Orchestra und dem Israel Philharmonic Orchestra. Über 30 ehemalige Akademist:innen wurden bislang Mitglieder der Staatskapelle Berlin (11,2% der Absolvent:innen), nicht selten nehmen sie Solopositionen im Orchester ein. Einige von ihnen sind mittlerweile selbst als Mentor:innen der Orchesterakademie tätig.

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Günther Groissböck: Vom Münchner „Wassermann“ zu Wiener „Boris Timofejewitsch Ismailov“

gggl
ZU INSTAGRAM mit zwei Videos
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BERLIN / Konzerthaus „DALINDA“ – Berliner Operngruppe begeistert mit der Welturaufführung einer lange verschollenen Donizetti-Oper; 14.5.2023

Giftmorde unerwünscht: Donizettis vergeblicher Kampf mit dem neapolitanischen Zensor Francesco Ruffa

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Foto: Dovile Sermokas

Uraufgeführt hätte diese lange verschollene Donizetti-Oper nach einem Libretto von Felice Romani 1838 in Neapel werden sollen. Dazu kam es wegen launischer Behördenentscheide nie. Nach dem Aufbruch Donizettis nach Paris verlor sich der Faden der wahrscheinlich posthum filetierten und stückweise verkauften Noten in den Wirrnissen der Archive. Als der Großteil der einzelnen Teile in Neapel, Bergamo und Paris wieder entdeckt und zusammengefügt waren, machte sich Eleonora di Cintio daran, sie kritisch zu editieren. Cintio, renommierte Musikwissenschaftlerin und Beraterin u.a. von Opera Rara und dem Wexford Festival, war „Dalinda“ schon 2019 gemeinsam mit dem Donizetti Forscher Roger Parker anlässlich der Rekonstruktion der verschiedenen Versionen von „Lucrezia Borgia“ aufgefallen. Dank der Publikation der Casa Ricordi ist das zur Weltpremiere Berlin zugefallene Stück nun wieder allgemein zugänglich.

Wir sehen, die Werkgeschichte ist spannend und nährt sich aus den Abgründen der bourbonisch neapolitanischen Zensur. Nachdem die dafür zuständige Kommission sowohl die in Mailand so erfolgreiche „Lucrezia Borgia“ als auch „Poliuto“ für das Teatro San Carlo abgelehnt hatte, war Donizetti gezwungen, substanzielle Änderungen von „Pia de’ Tolomei“ vorzuschlagen, um sie als Ersatz für „Poliuto“ Neapel-tauglich zu machen. Da rührten die Zensoren nochmals kräftig in Donizettis Opernküche um, als sie auf einmal nach einer schon bühnenerprobten Oper verlangten. Vier Jahren Frust mit den neapolitanischen Behörden und noch immer keine rundum akzeptierte Oper! Donizetti, den es bereits nach Paris gelüstete, unternahm einen weiteren Versuch, als er „Lucrezia Borgia“ nochmals, ein letztes Mal vom Textbuch über Struktur der Oper bis zu weiten Teilen der Musik des letzten Akts (Tenorarie, den Sternenglanz besingender Chor, Duett Dalinda-Ildemaro, hochdramatisches Finale) umarbeitete. Aus „Lucrezia Borgia“ wurde in langer Folge „La cena della vendetta“, „Elisa Fosco“, „Adelinda“ und schließlich „Dalinda“.

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Foto: Dovile Sermokas

Das inhaltlich immer wieder an einen anderen Ort, in „Dalinda“ in den heutigen Iran verlegte Liebes-Dreiecks-Drama, nun um religiöse und gesellschaftliche Intoleranzen und Gegensätze zwischen Muslimen und Christen gruppiert, wurde nicht zuletzt wegen der Parallelen zu „Lucrezia Borgia“ als unmoralisch eingestuft und wegen „Theaterterrors“ abgelehnt. Der gestrenge Zensor stieß sich letztlich daran, dass die fränkischen Ritter von Acmet zum Friedensfest eingeladen werden, nur um sie bei Tisch mit vergiftetem Wein zu töten… diese „schwärzeste Niedertracht“ aus dem Hause Romani/Donizetti konnte die Zensur nicht akzeptieren. Donizetti reiste unglücklich nach Paris ab. Aus der Traum von einer Oper im San Carlo.

Worum geht es? Dalinda, Tochter des Anführers der kämpferischen Ismailiten ist mit Acmet, dem persischen Fürsten von Alamut verheiratet. Sie aber hat aus einem vorehelichen Techtelmechtel einen unehelichen Sohn, den Christen Ildemaro. Dass Dalinda auch sonst wenig zimperlich ist, erfahren wir alsbald, ließ sie doch Angehörige der Ritter meuchlings umbringen.

Franken und Sarazenen versammeln sich zur dreitägigen Friedensparty, Dalinda erkennt ihren Sohn, der glaubt, Sohn eines Fischers in Tripolis zu sein. Als die fränkischen Ritter Dalinda den Schleier herunterreißen, um sie der Verwandten-Morde anzuprangern, sinnt Acmet auf Rache gegen die Ungläubigen. Alle sollen durch Gift sterben, auch und gerade Ildemaro, den er für den Lover seiner Frau hält. Nach wiederholtem Giftcocktailaussschank und Gegengiftnahme outet sich Dalinda endlich als Mama des Ritters. Zu spät: Ildemaro stirbt und Dalinda rast gegen die Bestie Acmet. Das Bekenntnis der Wahrheit wird ihr jedoch selber den Tod bringen.

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Foto: Dovile Sermokas

Die experimentierfreudige wie musikalisch fitte Berliner Operngruppe ergriff 185 Jahre nach der Entstehung die Gelegenheit, „Dalinda“ einem breiteren Publikum vorzustellen. Ein Kraftakt, der Respekt verdient. Die Weltpremiere wurde dank dreier großartiger Sängerpersönlichkeiten, einem hochmotivierten jungen Orchester (was für eine grandiose Hörnergruppe) und einem engagierten Dirigenten, der die Leidenschaften temporeich hochkochen ließ, ein großer Erfolg. Felix Krieger gründete die Berliner Operngruppe 2010, 2023 markiert das 10-jährige Jubiläum der Kooperation mit dem Berliner Konzerthaus. Besonders das Orchester, das sich aus freien Musikern und Musikstudierenden rekrutiert, war einer der Erfolgsgaranten des Abends durch das klangschöne wie temperamentvolle, ganz auf fetzige Italianità getrimmte Spiel.

Natürlich jst „Dalinda“ wie „Lucrezia Borgia“ ein dankbares Vehikel für charismatische Belkanto-Primadonnen. Nach der kurzfristigen Absage von Nicole Chevalier hat die seit 2015 in Italien lebende Lidia Fridman die dramatische Titel-Koloraturrolle übernommen. Beim Donizetti-Festival in Bergamo war die mit „Salome“ und „Lady Macbeth“ bereits im Spintofach angekommene Fridman 2019 die Sylvia de Linares in der Uraufführung von „L’ange de Nisida“ in der Regie von Francesco Micheli und der Leitung von Jean-Luc Tingaud. Berlin kennt sie seit Jänner dieses Jahres als Donna Elvira in Mozarts „Don Giovanni“ (Deutsche Oper). Die anspruchsvolle Titelrolle der Dalinda geriet dank einer überlegenen Gesangtechnik, einem endlich wieder einmal unverwechselbaren (metallisch fundierten) Timbre, beeindruckenden Spitzentönen wie glutvollen Verzierungen zu einem persönlichen Triumpf.

Ihr Sohn Ildemaro war mit dem höhensicheren wie durchschlagskräftigen Tenor Luciano Ganci exzellent besetzt. Der gelernte Bauingenieur und ehemalige Chorist in der Päpstlich Sixtinischen Kapelle ist ein waschechter Spinto, dem lyrische Kantilenen ebenso liegen wie dramatische Strettas und heldische Spitzentöne. Als sein Gegenspieler Acmet bewies Paolo Bordogna mit seinem hohen und samtig schimmernden Bariton, dass er weit mehr kann als Tutto Buffo. Ildemaros bester Freund, Ugo d’Asti, fand im sauber geführten, doch kleinkalibrigen Mezzo der Yajie Zhang eine kultivierte, wenngleich nicht mitreißende Interpretin.

Die übrigen Rollen waren mit David Ostrek (Corboga), Andrés Moreno García (Elmelik), Kangyoon Shine Lee Tenor (Garniero), Fermin Basterra (Guglielmo), Egor Sergeev (Ridolfo) sowie Kento Uchiyama (Ubaldo) rollendeckend besetzt. Der Chor der Berliner Operngruppe (Choreinstudierung Steffen Schubert) versah hinreichend professionell, wenngleich rhythmisch nicht immer punktgenau sein Amt.

Die szenische Einrichtung (Giulia Randazzo) hätte man sich besser erspart, zu banal und unnötig lärmend (umgefallene Flaschen) geriet die Chose. Dazu fielen Teile des Publikums durch Störgeräusche wie Fallenlassen von Handys bisweilen unangenehm auf.

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Foto: Dovile Sermokas

Fazit: Der heftig bejubelte Abend war wieder einmal der Beweis dafür, dass mitreißende Opernabende von großen charaktervollen Stimmen und einem passionierten, wie alle Beteiligten freudvoll animierenden künstlerischen Leiter getragen werden. Wir freuen uns schon jetzt auf eine hoffentlich baldige CD-Veröffentlichung.

P.S.: Zeit, sich zum Vergleich auch wieder einmal Donizettis „Lucrezia Borgia“ anzuhören. Ich empfehle die Aufnahme mit Caballé, Verrett, Alfredo Kraus. Himmlischer Belcanto aus den frühen 70-er Jahren.

Dr. Ingobert Waltenberger

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Steinway & Sons Wien :  „Martin Gasselsberger – Solo in Innsbruck“. Albumvorstellung am 1.Juni um 11 im Wiener Steinway-Showroom

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Am 15. Oktober 2022 stellte sich Martin Gasselsberger im Innsbrucker Haus der Musik einer „Carte blanche – Konzertsituation“, also einem Solokonzert völlig frei improvisiert, ganz ohne Vorgaben.

Die Voraussetzung für ein Hörerlebnis wie dieses ist sowohl für den Künstler als auch für das Publikum grundsätzlich dieselbe. „Wir wissen alle nicht wohin diese musikalische Reise geht. Ich versuche, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen, ohne dabei die Möglichkeit auszuschließen, auf bekanntes Terrain zu stoßen“, gab der Pianist damals Einblick in seinen Zugang zum Soloklavier-Abend.

Im Dezember 2022, also zwei Monate später, hat es Martin Gasselsberger erstmals gewagt, die Aufnahmen zu analysieren. Sein Co-Produzent, Förderer und Freund Georg Croll hatte den Konzertflügel Steinway D-274 am 15. Oktober 2022 professionell mikrofoniert. „Zur Sicherheit – und nur für uns…“ meinte Georg damals, doch es sollte anders kommen.

„Musikalischer Flow – nichts wollen, sondern alles entstehen lassen“ war das Motto des Konzertabends im Haus der Musik in Innsbruck. Sich einlassen auf das Instrument und die Schwingungen im Raum – ein musikalisches Ereignis einzig und allein im Moment – im Hier und Jetzt.

Wie ihm das aus heutiger Sicht gelungen ist beantwortet Martin Gasselsberger im Künstlergespräch mit Franz Sauer. Und spielen wird er auch, wieder frei, wieder anders, jedoch deutlich kürzer als auf dem s erscheinenden Album „Martin Gasselsberger – Solo in Innsbruck“

Steinway & Sons Wien laden in den Showroom bei der Vorstellung von Martin Gasselsberger Album, am 1. Juni um 11 Uhr.

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Ein U-Boot macht Station in Köln (14.Mai 2023)

Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

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U 17 legt in Köln an. Foto: Andrea Matzker

Bei herrlichem Wetter warteten mehrere tausend Zuschauer am Muttertag stundenlang am Rhein, bis der auffällige, elf Meter hohe Transportverband, vorangetrieben von einem Schubschiff, mit dem 2010 ausrangierten Marine-U-Boot U 17 endlich in Köln an der Bastei anlegte. Der Koloss von 48 Metern Länge aus Stahl erreichte Colonia um 17.23 Uhr. Das schwimmunfähig gemachte U-Boot ist 50 Jahre alt und eine Dauerleihgabe des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Es ist 500 Tonnen schwer und lagert auf einem Ponton, bzw. einer Plattform. Seine Waffensysteme funktionieren nicht mehr.

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U 17 legt in Köln an. Foto: Andrea Matzker

Nach einem längeren Zwischenstopp im Technikmuseum von Speyer wird es voraussichtlich ab 2024 im Technikmuseum von Sinsheim ausgestellt und dauerhaft zu sehen sein. Die Transportkosten von Kiel zum Museum belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Dorthin reiste auch schon vor 15 Jahren die russische Raumfähre Buran über den Rhein. Die nächsten Stationen von U 17 werden Bonn und Mainz sein, bevor es am 21. Mai sein vorläufig endgültiges Ziel mit ca. 5 bis 9 km pro Stunde erreichen wird.

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U 17 legt in Köln an. Foto: Andrea Matzker

Als Prolog zu der denkwürdigen Veranstaltung lief am vorangegangenen Abend zufälligerweise der Film „Unternehmen Petticoat“ von Blake Edwards mit Cary Grant und Tony Curtis im deutschen Fernsehen, und als Epilog musste man hören, dass sich ein paar Kletterer nachts auf dem geschichtsträchtigen Riesen am Kölner Rheinufer zu schaffen gemacht hatten, die aber wahrscheinlich straffrei ausgehen werden.

Andrea Matzker/ Dr. Egon Schlesinger

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