Die DIENSTAG-PRESSE – 3. MAI 2022

Die DIENSTAG-PRESSE – 3. MAI 2022

Foto: Foto: Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor (c)

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 3. MAI 2022

Hamburg
Die Missa Solemnis Beethovens: DER Geheimtipp am Rande des Internationalen Musikfests Hamburg
Von Andreas Schmidt
Klassik-begeistert.de

Hamburg
Richard Wagners „Tannhäuser“ kommt als skurriles Aussteiger-Kino auf die Bühne der Hamburgischen Staatsoper
Die Gesangssolisten zeigten – bis in die kleinsten Nebenrollen hinein – sehr gute Leistungen, die sich gleichermaßen auch auf darstellerische Aspekte beziehen. Es war den Mitwirkenden anzusehen, dass ihnen diese Opernaufführung sichtlich (Spiel-)Freude bereitete.
Klassik-begeistert.de

Berlin
Die Deutsche Oper Berlin auf erfolgreicher Schatzsuche
Schrekers „Schatzgräber“ kehrt triumphal zurück
Das Publikum folgt dem langen Opernabend mit wachsender Begeisterung, am Ende hat die Aufführung wohl auch noch den letzten Zuschauer in ihren Bann gezogen. Bitte mehr davon!
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Wenn der Krieg die Ordnung sprengt: „Der Schatzgräber“ in Berlin
BR-Klassik.de

Zwischen Glücks- und Ausfall – „Der Schatzgräber“ von Franz Schreker an der Deutschen Oper Berlin
NeueMusikzeitung/nmz.de

Umjubelte Premiere: „Der Schatzgräber“ an der Deutschen Oper(Podcast)
Inforadio.de

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Der Mensch ist zur Bestie geworden
Ein neues Werk von Jelena Firssova beim RSB unter der Leitung von Vladimir Jurowski – und eine bemerkenswerte Aufführung von Schostakowitschs 8. Sinfonie.
Tagesspiegel.de

Bruckner in Vollendung – Christian Thielemann und die Wiener Philharmoniker mit der Sechsten
Wiener Philharmoniker, Christian Thielemann, Camilla Nylund, Großer Musikvereinssaal. Anton Bruckner bescherte indes nicht die einzige Sternstunde an diesem Vormittag in einem der schönsten Konzertsäle der Welt. Ihm voraus ging ein ebenso berührender Vortrag von Strauss“ Vier Letzten Liedern.
Von Kirsten Liese
https://klassik-begeistert.de/36807-2/

So können Philharmoniker klingen (Bezahlartikel)
Christian Thielemann, viel zu seltener Gast in Wien, erteilte im Verein mit Camilla Nylund bei Richard Strauss und Bruckner eine Lehrstunde in edler Klangkultur.
DiePresse.com

Berlin
In Falstaffs Kochstudio: Giuseppe Verdi à la Komische Oper Berlin
NeueMusikzeitung/nmz.de

„Falstaff“ in der Komischen Oper in Berlin: Hochgeworfene Männerbeine
BerlinerZeitung.de

Premiere in der Komischen Oper: „Falstaff“ von Giuseppe Verdi(Podcast)
rbb-online.de

Wien/ Musikverein

Wien
Wiener Symphoniker: Dirigenten gefunden
Mitte April ist der Chefdirigent der Wiener Symphoniker, Andres Orozco-Estrada, zurückgetreten. Einspringen soll jetzt der ehemalige Chefdirigent der Symphoniker und derzeitige Musikdirektor der Wiener Staatsoper, Philippe Jordan.
https://wien.orf.at/stories/3154472/

Symphoniker fanden Einspringer-Dirigenten
Nach dem Rücktritt von Andrés Orozco-Estrada übernehmen Philippe Jordan, Lionel Bringuier und Petr Popelka.
WienerZeitung.at

Konzerthaus: Alexandre Kantorow, ein Versprechen
Der Pianist sprang an der Seite von Renaud Capuçon für Martha Argerich ein.
WienerZeitung.at

Wien
Wer darf in Wien die Richtung in Sachen Oper vorgeben?(Bezahlartikel)
Die Spielpläne der drei Wiener Opernhäuser für die kommende Saison liegen nun vor. Diesmal hat man besonders gespannt darauf gewartet.
Die Presse.com

Kommentar
Dirigentenkarussell und die Klassik im Krieg
Crescendo.de/Klassikwoche18

Köln
Berlioz’ „Béatrice et Bénédict“ in Köln: Im Zauberreich der Nacht
FrankfurterRundschau.de

Magdeburg
Magdeburg: Benjamin Brittens Oper „Peter Grimes“
MDR.de-Klassik

Wien/ Konzerthaus
Klänge aus abgründigen Seelenlandschaften im Konzerthaus
Marin Alsop, Rinat Shaham, Gerald Finley und das RSO.
Kurier.at

„mittelloge.de“
Alle Arten von Mut – Interview mit Norbert Ernst
In der Opernwelt ist es wie überall in der Gesellschaft, Leute, die meinen, etwas zu sagen zu haben, trifft man allerorten. Menschen, die wirklich etwas zu sagen haben, sind in diesem Stimmengewirr weniger häufig anzutreffen, und so freut man sich, wenn sich der eine oder andere – wie nun der österreichische Tenor Norbert Ernst – Zeit für unsere Fragen nimmt.
https://mittelloge.de/ne-04-2022

Luzern/Schweizer Erstaufführung der Oper im Luzerner Theater
«Perelá»: Musikalische Rauchwolken steigen auf in Luzern
Zentralplus.ch

Jubiläum
Dirigent Philippe Herreweghe wird 75 Sein Prinzip ist die Klarheit
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/herreweghe-portraet-75-dirigent-100.html

Links zu englischsprachigen Artikeln

London
LPO/Gardner review – timely celebration of the brilliance of Oliver Knussen
The Guardian.com

Leeds
Schwanengesang and other lieder: Ian Bostridge and Imogen Cooper at Leeds Lieder 2022
operatoday.com

New York
How the New York Philharmonic Is Evolving
Its Audience Strategies Lisa Grow on opening doors, minds and hearts
https://musebycl.io/building-passionate-communities/how-new-york-philharmonic

Metropolitan Opera Eric and Dominique Laffont Competition Announces 2022 Winners
operawire.com

Chicago
Review: Chicago Opera Theater’s Quamino’s Map Pulls the Curtain Back on Black Life in the Georgian Era
https://thirdcoastreview.com/2022/05/01/review-chicago-opera-theater-quaminos-map/

Sydney
“It’s been a massive journey’: from Narre Warren to an operatic tragedy
Theage.com.au

Adelaide
The Turn of the Screw (State Opera South Australia)
Benjamin Britten’s operatic adaption of Henry James‘ famous novella is presented with strong performances and magnificent, menacing stage design.
Limelightmagazine.com.au

Melbourne
The Rise and Fall of the City of Mahagonny (IOpera and Melbourne Opera)
Melbourne Opera and IOpera present a rollicking co-production of Kurt Weill’s and Bertolt Brecht’s rarely staged satirical three-act opera.
limelightmagazin.com.au

Obituary
Max Riebl has died
The ethereally voiced Australian countertenor Max Riebl has died of cancer, aged 30.
https://limelightmagazine.com.au/news/max-riebl-has-died/

Ballett /Tanz

Wien
„Die Jahreszeiten“: Spielen, singen, tanzen
Martin Schläpfer hievt Joseph Haydns „Jahreszeiten“ als Ballett auf die Staatsopern-Bühne.
WienerZeitung.at

Fürth
Nicht nur die Götter sind gerührt
Sensation zur Eröffnung der Gluck Festspiele in Fürth: Pina Bauschs zeitlose Tanzoper „Orpheus und Eurydike“ kehrt auf die Bühne zurück.
Sueddeutsche.de

Ausstellungen/ Kunst

Wien
Horten-Museum eröffnet am 3. Juni
https://www.diepresse.com/6133474/horten-museum-eroeffnet-am-3-juni

Bild“-Vize: „Ukraine ärgert sich über Nehammer“
Wie sehr unterstützt Österreichs Kanzler die Ukraine? In Kiew hat man große Zweifel, was Nehammer angeht. Das hat vor allem mit seinem Besuch bei Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau zu tun.
https://www.krone.at/2697242

Österreich
Unterschriften sammeln: Eintragungswoche für gleich sieben Volksbegehren
Montag früh startet die Eintragungswoche für sieben Volksbegehren. Entweder online oder in einem der rund 2000 Eintragungslokale können „Rechtsstaat & Antikorruptionsvolksbegehren“, „Impfpflichtabstimmung: Nein respektieren!“, „Nein zur Impfpflicht“, „Stoppt Lebendtier-Transportqual“, „Arbeitslosengeld rauf!“, „Bedingungsloses Grundeinkommen umsetzen!“ und „Mental Health Jugendvolksbegehren“ mit einer Unterschrift unterstützt werden.
https://www.krone.at/2696494

Neuer ÖFB-Teamchef
Herzog über Rangnick: „Er kann alles umdrehen“
Andreas Herzog stand als Teamchef-Kandidat zum vierten Mal in der engeren Auswahl und wurde es wieder nicht. Sein Ärger hält sich aber in Grenzen – Österreichs Rekord-Teamspieler ist ein Fan von Rangnick.
https://www.krone.at/2696275

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 3. MAI 2022)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 3. MAI 2022)

Quelle: onlinemerker.com

Umbesetzung an der Bayerischen Staatsoper für „Les Troyens“

In den Vorstellungen von Les Troyens am 9., 14., 21., 26. sowie 29. Mai 2022 übernimmt Ekaterina Semenchuk die Partie der Didon anstelle der erkrankten Anita Rachvelishvili.

Ekaterina Semenchuk, Mezzosopran | Operabase

EKATERINA SEMENCHUK
Ekaterina Semenchuk stammt aus Minsk. Sie studierte Gesang am Rimsky-Korsakow-Konservatorium in St. Petersberg und debütierte noch während ihres Studiums am Mariinsky-Theater. Zu ihrem Repertoire gehören wichtige Verdi-Partien wie Azucena (Il trovatore), Prinzessin Eboli (Don Carlo) und Amneris (Aida), außerdem Partien wie Santuzza (Cavalleria rusticana), Marina (Boris Godunow) und die Titelrolle in Carmen. Sie gastierte an großen internationalen Häusern wie der Metropolitan Opera in New York, der Opéra de Paris, dem Teatro Real in Madrid, dem Royal Opera House Covent Garden in London, dem New National Theatre in Tokio, der Staatsoper Unter den Linden in Berlin sowie bei den Festspielen in Salzburg und Baden-Baden.

ZU DEN VORSTELLUNGEN

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Paris:„Fin de partie“ (György Kurtag) Opéra National de Paris 30. 4. 2022

Neue Oper! Nach Mailand und Amsterdam nun an der Pariser Oper in einer vorbildlichen musikalischen Umsetzung und Inszenierung. Demnächst in Dortmund…

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Fin de partie“, kurz vor „Schach-Matt“: der an den Rollstuhl gefesselte Hamm (Frode Olsen) und seine in einer Abfalltonne vegetierenden Eltern Nagg (Leonardo Cortellazzi) und Nell (Hilary Summers) können sich nicht mehr bewegen. © Sebastien Mathé / Opéra National de Paris  

 Seit 20 Jahren ruft man überall, dass das Genre Oper nur überleben kann, wenn man auch neue Opern nach neuen Stoffen schreibt. Doch wenn sich die großen Häuser an solche Uraufführungen wagen, werden diese so gut wie nie am eigenen Haus nachgespielt oder durch andere Opernhäuser übernommen. So erinnere ich keine einzige in den letzten Jahren an der Wiener Staatsoper uraufgeführte Oper, die an die Opéra de Paris kam – und umgekehrt. Von den Dutzenden Uraufführungen, die ich in den letzten 30 Jahren rezensiert habe, scheinen nur die neuen Opern von Kaija Saariaho und Peter Eötvös in die europäischen Spielpläne eingegangen zu sein – vor allem seine „Tri Sestry“ (Drei Schwestern), die seit der Uraufführung 1998 in Lyon mindestens 20-mal in 10 Ländern gespielt wurden, in den unterschiedlichsten Sprachen und Besetzungen. So freut es mich sehr, dass die allererste Oper von György Kurtag (1926 in Ungarn), seit ihrer Uraufführung im November 2018 in Mailand, im März 2019 in Amsterdam nachgespielt wurde und nun in der gleichen Inszenierung auch in Paris Premiere hatte. Das ist an sich schon ein beachtlicher Erfolg.

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In der (verschachtelten) Hütte kann sich nur der Diener Clov humpeln und tut dies grandios (links Leigh Melrose). © Sebastien Mathé / Opéra National de Paris

Da bei der Uraufführung 2018 in Mailand schon viel über diese neue Oper geschrieben wurde, brauche ich nicht mehr auf seine lange Entstehungsgeschichte einzugehen. Es ist der Hartnäckigkeit Alexander Pereiras zu verdanken, dass György Kurtag überhaupt seine wahrscheinlich einzige Oper komponiert hat. Denn Kurtag hat vor 40 Jahren einen angenommenen Kompositionsauftrag der Oper in Amsterdam zurückgegeben mit der Begründung, dass er mit diesem Genre einfach nichts anfangen konnte. 2010 fing er dann doch mit der Komposition von „Fin de partie“ an, die sieben lange Jahre brauchte bis sie nicht in Zürich und nicht in Salzburg (wo sie offiziell angekündigt war), sondern an der Scala uraufgeführt wurde. Eine große Leistung für einen dann schon 92-jährigen Komponisten! Denn die Vorlage scheint wenig operntauglich: keine Handlung, keine Gefühlsausbrüche und kein dramatischer Konflikt zwischen Pflicht und Neigung. Alles steht still, wie so oft bei Samuel Beckett. „Fin de partie“ (1957, später übersetzt als „Endgame“ und „Endspiel“) ist erst einmal eine Situation beim Schachspielen, in der die Entscheidung schon gefallen ist, einer der Spieler sich aber immer noch bewegen kann bevor er ganz „Schach-Matt“ steht. Genauso wenig Hoffnung und Handlungsmöglichkeit wie bei „Warten auf Godot“ (1953). Kurtag hat ungefähr die Hälfte des ursprünglichen Theatertextes übernommen (56% lese ich im Internet, da solche Informationen nun vollkommen in den intellektuell immer ärmlicheren Programmheften der Pariser Opern fehlen) und zu 14 „Szenen und Monologen“ seiner „Opéra en un acte“ übernommen. Dabei hat er die „Nebenrollen“ aufgewertet: neben dem blinden, an den Rollstuhl gefesselten Hamm und seinem von ihm tyrannisierten Dieners Clov, werden Hamms in einer Abfalltonne vegetierenden Eltern Nagg und Nell nun aufgewertet. Vor allem die Mutter Nell, die den Abend mit einem „Prolog“ einläuten kann: eine „Arie“ auf ein Gedicht von Beckett („Roundelay“, 1974, auf Englisch). Leider die einzige Arie des Abends, der sonst nur aus „Sprechgesang“ besteht, auch wenn dieser liebevollst Wort für Wort durch das Orchester begleitet wird, feinfühlig und oft sehr besonders orchestriert (gleich mehr dazu).

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Nur leichte Perspektiv-Wechsel der Hütte sorgen für eine szenische Abwechslung in der subtilen Beleuchtung von Urs Schönebaum. © Sebastien Mathé / Opéra National de Paris

Die musikalische und theatralische Umsetzung ist auf höchstem Niveau, absolut vorbildlich und man fragt sich, warum man dies nicht öfters hört und vor allem sieht. Denn es ist ein Paradox der modernen Opernwelt, dass die gleichen Regisseure die großen bekannten Werke des Repertoires mit ihren eigenen Fantasien überfrachten – wie Calixto Bieito gerade an der Staatsoper mit „Tristan und Isolde“ – und wenn es um neue Opern geht, diese mit einer vorbildlichen Werktreue inszenieren. (Bieitos Inszenierung von Aribert Reimanns „Lear“ war 2016 an der Opéra de Paris so erfolgreich, dass sie – eine absolute Seltenheit für neue Opern -2019 noch mal wiederaufgenommen wurde.) Für Pierre Audi gilt dieses Paradox nur bedingt: sein „Rigoletto“, mit dem im März an der Wiener Staatsoper debütierte, wird wahrscheinlich genauso wenig in die Geschichte eingehen wie seine „Tosca“, die zur Zeit in Paris gespielt wird (beide mit Routine über den gleichen abstrahierenden Kamm gezogen), aber bei zeitgenössischen Werken zeigt er sich oft als ein absolut hervorragender Regisseur, der genau in die Partitur und den Text horchen kann. Denn einen solchen braucht man in einem Stück, wo drei Leute, die sich nicht bewegen können, in einer Hütte eingeschlossen sind und der vierte, Clov, nur humpeln kann. Christoph Hetzer (Bühne und Kostüme) entwarf deswegen eine Hütte, die wir stets aus einer leicht anderen Perspektive sahen – was für lästige (etwas zu lange) Umbauten sorgte, aber in der subtilen Beleuchtung von Urs Schönebaum zumindest für eine, sei es minimale, szenische Abwechslung sorgte.

Doch wie gestaltet man in diesem Rahmen eine Personenführung? Umso mehr, da Beckett in seinen fast paranoiden Szenenanweisungen (30% des ursprünglichen Theaterstückes!) jede kleinste Bewegung genau festgelegt hat. Mit Hilfe des Regisseurs schaffen die vier exzellenten Sänger-Darsteller (alle seit der Uraufführung in Mailand dabei) es trotzdem in einem solchen „Korsett“ eine Handlung und Spannung aufzubauen. Dies quasi nur mit Blicken mit einer solchen Präzision, wie man sie eigentlich nur vom Theater und Film kennt und in der Oper selten begegnet. Im Gegensatz zu vielen Theaterregisseuren, die in meinen Augen nur die Hälfte des Stückes inszenieren, hat Pierre Audi (französischsprachig im Libanon aufgewachsen) sehr genau in den Text hineingehört. Denn da geht es noch um etwas ganz Anderes, was man leider aus der deutschen Übersetzung nicht mehr heraushören kann. „Fin de partie“ ist nicht nur eine Situation beim Schachspielen, sondern verhinderte Sexualität. Das Ende einer „partie fine“ (Orgie) und die Bezeichnung einer (homo)sexuellen Handlung, die nicht zur Fortpflanzung dient. Alle vier Figuren sagen dies recht deutlich auf Französisch: sie können nicht mehr, sie würden so gerne, sie wurden kastriert. Und mit Pierre Audis Hilfe zeigen sie dies auf der Bühne, ohne dass es peinlich wird. Ein besonderes Darsteller-Lob für Leigh Melrose als Clov: selten habe ich einen Schauspieler auf einer Bühne so punktgenau (je nach seiner Emotion, die er nicht aussprechen darf) …humpeln gesehen!

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Am Ende „Schach-Matt“: Hamm (Frode Olsen) bleibt allein übrig. © Sebastien Mathé / Opéra National de Paris

 Der größte Stern des Abends war für mich der Dirigent Markus Stenz (der auch schon die Mailänder Uraufführung geleitet hat). Denn schon ein einfacher Blick in den Orchestergraben des Palais Garnier zeigte, dass dies ein besonderer und auch herausfordernder Abend werden würde. Bei 72 Musikern saßen die Celli und Kontrabasse links hinter den Geigen, weil ihr üblicher Platz rechts von 16 Musikern eingenommen wurde mit Instrumenten, denen man nicht so oft in einem Orchestergraben begegnet: 8 „Trommler“ mit den unterschiedlichsten Pauken, Becken und Zimbeln, ein Konzertflügel und neben der Harfe ein Cymbalom (Hackbrettklavier) und eine Celesta (die eher wie ein Harmonium klang). Dazu bei den Bläsern auch noch zwei Bajans (kleine Akkordeons). Doch wenn ich die Instrumente nicht gesehen hätte (ich saß in der ersten Reihe), hätte ich sie oft kaum heraushören können, da Kurtag sie nie in ihrem üblichen Modus einsetzte: kein ungarischer Zigeunerklang für das Hackbrettklavier, kein Kirchenklang für das Harmonium und kein Jahrmarktsgefühl mit den Akkordeons. Immer setzten wieder andere Instrumente ein für oft ganz ähnliche Klangtupfer, die oft bei jedem gesungenen Wort von einer Instrumentengruppe zur einer wieder anderen wechselten. Markus Stenz führte das Orchestre de l’Opéra de Paris und die vier Solisten mit einer souveränen Schlagtechnik durch die vertrackte Partitur, als sei es die natürlichste Sache der Welt. Mit seinen Ellbogen hielt er das Tempo (Sprechgesang kann lähmend langweilig werden, wenn man dabei zu lange Pausen macht oder verlangsamt) und mit seinen zehn Fingern gab er die unzähligen Einsätze. Das war schon beinahe „gestische Musik“! Die vier Solisten waren exzellent. Keine Spur von Premierenstress oder Nervosität wegen ihren Debuts an der Opéra de Paris – auch wenn man mit solch spärlichen Melodien viel über ihr Können aber wenig über ihre Stimmen sagen kann. Frode Olsen sang trotz angesagter Indisposition die gewaltige Partie des Hamm, Leonardo Cortellazzi konnte als sein Vater Nagg ein bisschen Belcanto-Aura ausstrahlen, während Hilary Summers als Mutter Nell im Prolog „on all that strand“ lyrisch singen durfte. Am meisten beeindruckte mich der beinahe Caliban-artige Clov von dem oben genannten Leigh Melrose, der auch eine (zu) kurze „Arie“ hatte.

Schade, dass es keine Pause gab für diese verinnerlichte Musik und Handlung, die dem Zuhörer viel Konzentration abverlangten. Da wurden gute 2 Stunden doch für Manche zu lang. Diese Pause würde ich den nächsten Opernhäusern raten, die nun auch diese besondere neue Oper bringen wollen. Die deutsche Erstaufführung ist seit 2021 in Dortmund geplant, wonach hoffentlich noch viele andere Opernhäuser folgen werden.

Waldemar Kamer

Bis 19. Mai an der Opéra National de Paris: www.operadeparis.fr

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Bernarda Fink eröffnet Jubiläums-Ausgabe der sonusiade

Neuhaus, 2. Mai 2022 Die Konzertreihe sonusiade feiert heuer ihre 5. Ausgabe. Die weltweit gefeierte Mezzosopranistin Bernarda Fink, die das erste sonusiade-Konzert im Jahr 2017 gestaltet hat, wird auch die Jubiläumssaison eröffnen. Die Matinee findet am 15. Mai statt.

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Mit vier Matineen wird heuer das 5-jährige Jubiläum der sonusiade im Museum Liaunig gefeiert. Die kammermusikalische Reihe unter der künstlerischen Leitung von Janez Gregorič präsentiert Größen sowohl der heimischen als auch der internationalen Musikwelt. Im dreieckigen Sonderausstellungsraum geht die Musik eine besondere Verbindung mit der bildenden Kunst und der zeitgenössischen Architektur ein. Die Eröffnungsmatinee am 15. Mai gestaltet das in Wien lebende Quartett mit Sebastian Gürtler, Tommaso Huber, Marta Sudraba und Gustavo D’Ippolito. Es wird ein facettenreiches Jubiläumskonzert mit Musik von Beethoven, Guastavino und Gürtler, umgeben vom farbkräftigen Œuvre des Bildhauers Roland Goeschl. Die international gefeierte Mezzosopranistin Bernarda Fink hat exklusiv für die sonusiade Lieder von Astor Piazzolla erarbeitet und wird diese erstmals vor Publikum präsentieren.

Jubiläumskonzert | Matinee: 15. Mai 2022, 11 Uhr
Bernarda Fink, Mezzosopran | Tommaso Huber, Akkordeon | Sebastian Gürtler, Violine | Marta Sudraba, Cello | Gustavo D’Ippolito, Kontrabass
Musik von Ludwig van Beethoven, Astor Piazzolla, Carlos Guastavino, Sebastian Gürtler

Konzert-Karten € 35 (Vorverkauf) / € 40 (Tageskasse)
Kombi-Tickets (Konzert + Museumseintritt am Tag der Veranstaltung) € 46 (Vorverkauf) / € 51 (Tageskasse)
Information und Kartenverkauf unter www.museumliaunig.at und 04356/211 15 sowie direkt im Museum Liaunig.

Weitere Termine
19. Juni, 11 Uhr | KUSO-Gastkonzert | Katrin Koch, Sopran | Martin Achrainer, Bariton | Christian Koch, Klavier
21. August, 11 Uhr | SONUS-Gastkonzert | AUREUM Saxophon Quartett
9. Oktober, 11 Uhr | Finale | Acies Quartett

Museum Liaunig
Das Museum Liaunig ist ein privates Kunstmuseum in Neuhaus/Suha in Kärnten. Präsentiert wird die Privatsammlung des Industriellen und Kunstsammlers Herbert Liaunig, eine der umfangreichsten Sammlungen österreichischer Kunst ab 1945, ergänzt durch Vertreter der klassischen Moderne sowie exemplarische Werke internationaler Künstler. Das vom Wiener Architektenteam querkraftkonzipierte Museum wurde 2008 eröffnet, 2011 mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet und bereits 2012 unter Denkmalschutz gestellt. www.museumliaunig.at
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OPERNCLUB MÜNCHEN e.V. KÜNSTLERGESPRÄCHE IM MAI /JUNI 

Die vorgesehen Termine für die Mai- und Juniveranstaltungen (Künstlergespräche) sind:

Hansa-Haus München, Brienner Str. 39
Freitag, 13. Mai 2022, 19.30 Uhr,
Samantha Hankey
Octavian in Der Rosenkavalier
– Moderation Maximilian Maier, BR Klassik.

Hansa-Haus München, Brienner Str. 39
Dienstag, 17. Mai 2022, 19.30 Uhr,
Katharina Konradi
– Moderation Maximillian Maier, BR Klassik.
Wie wir alle wissen, hat Frau Konradi wegen ihrer Schwangerschaft die Sophie an der Bayerischen Staatsoper abgesagt, weilt aber an diesem Tag zu Rundfunkaufnahmen beim Bayerischen Rundfunk und möchte auf Vorschlag der Agentur das Künstlergespräch unter der Moderation von Maximilian Maier gerne in unserem Club durchführen.

Hansa-Haus München, Brienner Str. 39
Montag, 13. Juni 2022, 19.30 Uhr,
Piotr Beczala
– Moderation Irene Stenzel.

Bei allen Gesprächen verbleibt es bei einer Kostenbeteiligung von 5 Euro, für Gäste 10 Euro.
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Wiener Volkstheater – Kostümflohmarkt

Große Auswahl an Kleidung, Accessoires und vieles mehr am 6. Mai

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Das Volkstheater veranstaltet am 6. Mai von 11:00 bis 16:00 Uhr einen Kostüm-Flohmarkt auf zwei Stockwerken des Hauses. Eine große Auswahl von historischen bis zeitgenössischen Kostümen erwartet die Besucher*innen, sowie Requisiten, Hüte und vieles mehr. Schnäppchenjäger*innen, Fashion-Victoms und Theaterbegeisterte werden bei diesemFlohmarkt sicher fündig.

Kostümflohmarkt
06.05., 11:00 – 16:00 Uhr
freier Eintritt
V°T//Volkstheater

» Mehr Informationen

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ORF III am „Kulturdienstag“: Neuproduktion „Die bürgerlichen Berufe der Kaiser“

 Außerdem: „Schloss Laxenburg – Habsburgs Residenz im Grünen“ und eine neue Folge „erLesen“

Wien (OTS) – ORF III Kultur und Information zeigt am„Kulturdienstag“, dem 3. Mai 2022, zwei „Erbe Österreich“-Neuproduktionen zu den bürgerlichen Berufen der Kaiserfamilie und zu Schloss Laxenburg. Anschließend folgt „Erbe Österreich: Im k. u. k. Luxuszug an die Adria“, und in einer neuen Ausgabe des Büchermagazins „erLesen“ sind u. a. Julia Engelmann und Otto Brusatti zu Gast.

Der berufliche Lebensweg eines Mitglieds der Kaiserfamilie war in der Regel vorgezeichnet. Dennoch erlernten die meisten Habsburger einen normalen Beruf, mehr als Ausdruck der Demut und des Kontakts mit der Welt der Untergebenen denn als ernst gemeinte Perspektive. Die neue ORF-III-Produktion „Die bürgerlichen Berufe der Kaiser“ (20.15 Uhr) nähert sich der Habsburger-Dynastie aus diesem unbekannten Winkel.

Es ist einer der größten Landschaftsgärten Österreichs und der perfekte Ort, um im Frühling romantische Plätze zu erkunden: „Schloss Laxenburg – Habsburgs Residenz im Grünen“ (21.05 Uhr). Karl Hohenlohe erkundet für die „Erbe Österreich“-Premiere die Geschichte jener Anlage, in der Kaiser Franz Joseph mit seiner Sisi die Flitterwochen verbrachte.

Anschließend begibt sich „Erbe Österreich: Im k. u. k. Luxuszug an die Adria“ (21.55 Uhr), bevor eine neue Produktion des Büchermagazins „erLesen“ (22.45 Uhr) den Abend beschließt. Heinz Sichrovsky begrüßt den schwedischen Autor Arne Dahl mit seinem Thriller „Null gleich eins“, die deutsche Poetry-Slammerin Julia Engelmann mit ihrem Gedichteband „Lass mal an uns selber glauben“ und Musikwissenschafter und Ö1-Moderator Otto Brusatti mit „Schubert 225“, einem Werk, das dem Komponisten Franz Schubert gewidmet ist.

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