Die MITTWOCH-PRESSE – 9. MÄRZ 2022

Die MITTWOCH-PRESSE – 9. MÄRZ 2022

Foto: © Westermann, Staatsoper Hamburg

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 9. MÄRZ 2022

Hamburg
„Turandot“ in Hamburg: Puccinis Unvollendete
Die Welt.de

Frau Lange hört zu (25): Katharsis in Moskau
„Worte haben Kraft!“ singen die Ärzte und haben recht. Musik aber erreicht die Seele. Sie kann in den Gleichschritt zwingen. Und sie kann befreien. Das konnte man 1991 auf einem Flugfeld bei Moskau erleben. Damals begann der Zusammenbruch der alten UdSSR. Hoffnung lag in der Luft. Und Angst. Metallica spielten einen Monat nach dem Putschversuch ein historisches Konzert. Und bewiesen – zusammen mit einem gigantischen Publikum – die unbezähmbare Kraft der Musik.
https://klassik-begeistert.de/frau-lange-hoert-zu-25-katharsis-in-moskau/

Staatsoper Berlin: „Rigoletto“ mit Christopher Maltman und Erin Morley
Die Wiederaufnahme des von Bartlett Sher recht handzahm inszenierten Rigoletto gelang nur teilweise. Saimir Pirgu liefert als Herzog tenorale Kraftmeierei, Erin Morley bleibt als Gilda blass, auch wenn sie nicht viel falsch macht, und Christoph Maltman nimmt sich des Titelhelden mit allzu roher Baritonkraft an. Ivan Repušić drängt auf Elan und manchmal recht plakatives Verdi-Feuer.
konzertkritikopernkritikberlin/a.schlatz

4. Akademiekonzert des bayerischen Staatsorchesters – Plädoyer für den Frieden
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

München
„Peter Grimes“ im Nationaltheater: Zu schön, um wahr zu sein
Die Neuproduktion von Benjamin Brittens Oper „Peter Grimes“ im Nationaltheater.
Münchner Abendzeitung

München
Wozzeck am Meer
Stefan Herheim mit Benjamin Brittens „Peter Grimes“ an der Bayerischen Staatsoper
NeueMusikzeitung/nmz.de

Bayerische Staatsoper: Premiere mit Albtraum und Meerblick
DerStandard.at

Schweitzers Klassikwelt 57: „Das tote Brügge“ –
„Die tote Stadt“, Rodenbachs Roman und Korngolds Oper
Klassik-begeistert.de

Dresden
Aida an der Dresdner Semperoper: Musikalisch raffiniert, enttäuschend inszeniert
https://www.deutschlandfunk.de/aida-semperoper-dresden-100.html

Dirigentin Marie Jacquot im Gespräch: „Weibliche Vorbilder können helfen“
Frauen am Dirigierpult sind noch eine Ausnahme. Frauen in der Astrophysik ebenfalls. Woran liegt das? Zum Weltfrauentag unterhält sich die Wissenschaftlerin Suzanna Randall mit der Dirigentin Marie Jacquot – im Podcast KOSMOS MUSIK. Beide sprechen über persönliche Erfahrungen.
BR-Klassik.de

Musik überwindet alle Grenzen? Von wegen!
Aufführungen russischer Opern werden gestrichen. Russische Musiker werden ausgeladen, Dirigenten räumen ihre Posten. Seit dem Beginn der Ukraine-Krieges ist in der Klassik das Chaos ausgebrochen. Ein Überblick.
Die Welt.de

Salzburger Festspielchef: Breitseite für Reiter nach Gergiev-Rausschmiss
Höriger Putinfreund oder nur Angst ums eigene Leben? Der Chef der Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser, hat in einem Interview Münchens OB Dieter Reiter für den Rauswurf des russischen Dirigenten Valery Gergiev kritisiert.
MünchnerAbendzeitung

Die Heuchelei der Gergiev-Empörung
Vielleicht fällt dieser Kommentar in die Kategorie „Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem“. Doch es lässt sich nicht oft genug vor einer Russophobie warnen, die auch in der Klassik-Welt monströse Ausmaße entwickeln könnte
WienerZeitung.at

Moskau
Bolschoi Theater: Chefdirigent und zwei Solotänzer verlassen den Betrieb
Tugan Sochijew tritt auch als Musikdirektor des Nationalorchesters am Opernhaus Capitole in Toulouse zurück, zwei Solotänzer des Bolschoi-Balletts tun es ihm gleich
DerStandard.at/story

Wien/ Staatsoper
Tosca an der Wiener Staatsoper: Drama, Baby, Drama!
bachtrack.com

Wien/ Staatsoper
„Staatsopern-Debütanten machten die 248. Aufführung der Strauss-Oper im Jürgen-Rose-Dekor spannend.
Salome“: Neue Stimmen im Glitzer-Ambiente
https://www.diepresse.com/6108985/salome-neue-stimmen-im-glitzer-ambiente

Wien/ St. Pölten
Krieg in der Ukraine: Solisten und Orchester fusionieren für Benefiz
WienerZeitung.at

Ernst von Siemens-Musikpreis für Olga Neuwirth
Die steirische Komponistin Olga Neuwirth wird mit dem Ernst von Siemens-Musikpreis 2022 ausgezeichnet. Die renommierteste Ehrung für klassische Musik im deutschen Sprachraum ist mit 250.000 Euro dotiert.
https://steiermark.orf.at/stories/3146301/

Putins Krieg und Gergievs Kunst:“Dann braucht es so einen Schock“ (Bezahlartikel)
Warum der Intendant Serge Dorny von der Bayerischen Staatsoper Valery Gergiev ausgeladen hat. Ein Gespräch.
SueddeutscheZeitung.de

Kritik: „Once to be realised“ bei der Münchener Biennale (Podcast)
BR-Klassik.de

Plauen
Bilanz im Theater Plauen Zwickau: Musiktheater-Tod und Bauch-Aufschlitzen
NeueMusikzeitung/nmz.de

Zürich
Oper Zürich: Wir tanzen auf dem Vulkan, aber ihr sollt ein bisschen Spass haben (Bezahlartikel)
Cecilia Bartoli brilliert am Opernhaus in der Titelrolle von Rossinis «L’italiana in Algeri» neben einem wie entfesselt spielenden Ensemble. Vergessen machen kann der amüsante Abend die schwierigen Umstände der Premiere nicht.
Neue Zürcher Zeitung

Gewinne Tickets für “Ariadne auf Naxos”: Met Opera live im Kino
Von der Bühne auf die Leinwand: Wir verlosen Tickets für “Ariadne auf Naxos” im Village Cinema Wien Mitte.
events.atwas ist los in wien

Tonträger
Gerettete Operette
Ein Werk als Entdeckung, ein anderes in absolut atemberaubender Interpretation.
WienerZeitung.at

Links zu englischsprachigen Artikeln

München
Peter Grimes, Bavarian State Opera — slick but hollow
The Benjamin Britten opera has a formidable cast and a forceful orchestra but is light on new ideas
https://www.ft.com/content/2ce2e204-dda4-464c-883a-7c339ded2b05

Prag
Ole Anders Tandberg takes the Dutchman for a spin in anemic Prague production
bachtrack.com

London
The cock crows: English Touring Opera presents Rimsky-Korsakov’s satire on incompetent autocracy
operatoday.com

New York
Metropolitan Opera Will Host Concert in Support of Ukraine
“We want Putin to know he is the enemy of artists and that we are united against his horrific actions,” the company’s general manager said.
TheNewYorkTimes.com

“The elemental will to live”: Blomstedt’s life-affirming Nielsen with the New York Phil
bachtrack.com

Atlanta
The Atlanta Opera Announces 2022-23 Mainstage Season
The season features the American premiere of Bluebeard’s Castle from London’s Theatre of Sound and new production of The Snowy Day in Discoveries Series.
broadwayworl.com

Houston
Houston Grand Opera raises the curtain on dramatic new season full of rare gems and classics
houstonculturmap.com

Dallas
BWW Review: FLIGHT Soars through an Exciting and Enlightening Journey at The Dallas Opera
broadwayworld.com

Tokyo
New National Theatre Tokyo Announces 2022/23 Opera Season
The repertory productions of the 2022/23 season incorporates the productions and casts from the cancelled performances of 2020.
broadwayworld.com

Adelaide
Opera review: The Golden Cockerel, Adelaide Festival
A never before seen opera in Australia given the surreal Kosky touch.
artshub.com.au

Obituary
Soprano Judith Beckmann Dies at 86
https://operawire.com/obituary-soprano-judith-beckmann-dies-at-86/

Ballett/Tanz

London
Swan Lake, Royal Opera House, review: Fumi Kaneko’s seductive Odile makes you root for the baddie
inews.co.uk

Ausstellungen/ Kunst

Die Fotogalerie als kreativer Nährboden
Seit 40 Jahren bietet die Fotogalerie Wien eine Plattform für zeitgenössische Fotokunst — zuletzt zum Thema Mensch und Natur.
https://www.diepresse.com/6108334/die-fotogalerie-als-kreativer-naehrboden

Medien/ TV

Legendärer ORF-Sportreporter Sigi Bergmann gestorben
Bergmann prägte den österreichischen Sportjournalismus wie kaum ein anderer und war ein Brückenbauer zwischen Sport und Kunst
DerStandard.at

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Unter’m Strich

Österreich
Wegfall von russischem Gas würde Österreich stark treffen
Die EU und Österreich sind in hohem Ausmaß von russischem Gas abhängig. Der russische Einmarsch in der Ukraine hat die Energiepolitiker in der EU wachgerüttelt, die sich jetzt um andere Energiequellen bemühen wollen. Bei einem Wegfall der Russlandimporte wären rund 10 Prozent des gesamten Energiebedarfs in Europa gefährdet, in Österreich wären es sogar 19 Prozent, ergab eine Studie des österreichischen Kreditversicherers Acredia in Zusammenarbeit mit Euler Hermes.
VOL.at

Gas-Stopp: „In einigen wenigen Wochen wäre Schluss“
Ohne russisches Gas könnten wichtige Alltagsgüter knapp werden, sagt Industriellengeneral Christoph Neumayer. Für Haushalte würde das eigene Gas knapp reichen.
Kurier.at

Die Ukraine und der Aufstieg Russlands
Tragische Ironie der Geschichte
DeutschlandfunkKultur

Oligarchen in Großbritannien: Von wegen harte Sanktionen aus London
Die britische Regierung gibt vor, bei den Sanktionen gegen Putins Oligarchen eine Führungsrolle einzunehmen. In Wirklichkeit kommt sie kaum voran. Die russischen Vermögen in Großbritannien werfen unangenehme Fragen auf.
wiwo.de

Karin Kneissl lebt von 1.200 Euro im Monat
Trotz Ukraine-Krieg ist Karin Kneissl weiter für den russischen Ölkonzern Rosneft tätig. Wie sie beteuert, lebt sie von 1.200 Euro im Monat.
HEUTE.at

Halbe Sache: Mohrenbräu – neues Logo fast wie das alte
Seit vielen Jahren wird die Mohrenbrauerei in Dornbirn für ihr Logo kritisiert, einen klischeehaft überzeichneten Mohrenkopf. Schließlich wurde ein Markenprozess eingeleitet. Am Dienstag präsentierten die Verantwortlichen das neue Logo: Es sieht fast so aus wie das alte.
https://www.krone.at/2648675#comment-list

Zum „Mohrenbräu“: Der Heilige Mauritius
Engagiert für Gerechtigkeit und Toleranz
https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/st-mauritius-muenchen/cont/58506

„Wienerinnen-Linien“ eine Woche lang unterwegs
Die Wiener Linien haben anlässlich des Frauentags ihren Namen geändert. Man will mehr Frauen in den Betrieb holen, derzeit liegt die Frauenquote bei knapp 15 Prozent.
Die Presse.com

Mückstein trug kugelsichere Weste im Auto, der neue Gesundheitsminister fährt Bim
Heute.at

INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 9. MÄRZ 2022)

INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 9. MÄRZ 2022)

Quelle: onlinemerker.com

WIENER STAATSOPER: SALOME  am 7.3.

Thomas Guggeis, der an der Staatsoper eben erst mit Erich Wolfgang Korngolds Die tote Stadt erfolgreich debütiert hat, liefert mit seiner musikalischen Leitung einen eindrucksvollen weiteren Beleg dafür, dass von diesem jungen Dirigenten noch viel zu erwarten ist. Guggeis zeigt auf, wie revolutionär die Musik von Richard Strauss ist und lässt erahnen, wie sehr sie damals – als weit geöffentes Tor zur Moderne – das Publikum fasziniert und schockiert haben muss.

Zum Bericht von Manfred A. Schmid

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Jennifer Holloway (Salome)

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John Lundgren (Jochanaan)

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Claudia Mahnke (Herodias), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Herodes)

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Direktoren- und Direktorinnenkonferenz Österreichischer Theater:  Statement zum Krieg in der Ukraine

Der Krieg ist ein abnormer Zustand und die größten Erfolge, die er auch bringen mag, wiegen die Übel nicht auf, welche er verursacht.“

Alexander II., Zar von Russland

Der 24. Februar 2022 markiert mit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine eine Zäsur in einem Europa, von dem wir dachten, dass die Werte von Demokratie und Freiheit selbstverständlich geworden sind und Gewalt und Übergriffe auf Nachbarstaaten ausgeschlossen sind.

Als Europäer durften wir allen Grund zur Hoffnung haben, nie mehr die alltägliche Erfahrung eines Krieges zu machen, die damit verbundene Not, das Leid kennenzulernen. Mit einem Schlag und über Nacht sieht dies nun anders aus.

Auf einmal erfahren wir, was es bedeutet, wenn Krieg in unserer Mitte Einzug hält. Ohnmacht und Sprachlosigkeit beherrschen uns. Aber dieser Krieg ist nicht nur eine Katastrophe für die Ukraine und ihre Bürger*innen, sondern auch für Europa und die ganze Welt. Und explizit auch für die russische Zivilgesellschaft.

In Gedanken sind wir bei den Menschen in der Ukraine, die nichts so sehr wollen wie wir auch: Ein Leben in Frieden und Sicherheit.

Der von Russland begonnene Krieg dient offensichtlich nicht nur russischen Machtbestrebungen, sondern zielt erkennbar auch ganz grundsätzlich auf die Idee einer offenen und freien Gesellschaft in der Ukraine, auf die Möglichkeiten für Kunst und Kultur, sich überall auf der Welt frei zu entfalten und auf den Wunsch vieler in Vielfalt und Frieden miteinander leben zu können.

Die Direktor*innenkonferenz des österreichischen Theatererhalterverbandes (TEV) und die Intendant*innengruppe der Bundesländer- und Städtetheater verurteilen den Krieg und stehen solidarisch zu all jenen, die weiter fest an diese Möglichkeiten eines vielfältigen und friedlichen Miteinanders und an die Kraft der Kultur glauben und jetzt dafür streiten müssen.

Marie Rötzer                                         Bernhard Rinner

Sprecherin Intendant*innengruppe         Generalsekretär TEV & Vorsitzender Direktor*innenkonferenz

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BAYERISCHE STAATSOPER: UMBESETZUNGEN BEI „LE NOZZE DI FIGARO“: Hiermit möchten wir sie auf folgende Umbesetzungen aufmerksam machen:

In der Vorstellung von Le Nozze di Figaro am 9. März 2022 übernimmt Christopher Moulds die Musikalische Leitung anstelle von Ivor Bolton. Emily Pogorelc übernimmt die Partie des Cherubino anstelle der erkrankten Samantha Hankey.

In den Vorstellungen von Le Nozze di Figaro am 9. und 11. März 2022 übernimmt Katja Piewek die Partie der Marcellina anstelle der erkrankten Anne Sophie von Otter. Karel Martin Ludvik übernimmt die Partie des Antonio anstelle von Andrew Gillstrap und Emiliano Gonzalez Toro die Partie des Curzio anstelle von Kevin Conners.

 

ALS KÖNIG UNTERWEGS -von Moskau nach Wiesbaden – und später an die Met

After a turbulent „royal mission“ as #königheinrich @bolshoi_theatre 🇷🇺
now „spying“ a bit @staatstheater.wiesbaden 🇩🇪 for the next „royal mission“ as 👑#filippo II 🇪🇸 with my score from @metopera 🇺🇸
Crossing former #habsburg soil and Wilhelm Tell country 🇨🇭
visiting #friedrichschiller and #uweericlaufenberg #libertà #maifestspiele

kk

ZU INSTAGRAM mit weiteren Fotos

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GRAZ/ Musikverein: 4. AMABILE

Fr 11.03.2022
UHRZEIT: 15:30 Uhr
ORT: Stefaniensaal

 GEORG GRATZER Woodwinds
RAPHAEL MEINHART Vibraphon | Marimbaphon

Eine musikalische Weltreise

Auf eine Reise rund um den Globus lädt der Grazer Musikverein sein junges Publikum am 11. März 2022 um 15:30 Uhr. Georg Gratzer (Woodwinds) und Raphael Meinhart (Vibraphon / Marimbaphon) gestalten einen Nachmittag, der nicht nur lehrreich ist, sondern diese Wissensvermittlung ebenso spannend gestaltet. Warum gibt es in verschiedenen Musikkulturen der Welt unterschiedliche Instrumente? Warum klingt eine chinesische Bambusflöte anders als eine indische? Und dennoch: trotz der Unterschiede gibt es in jeder Kultur Musik. So vielfältig, wie sie uns auch begegnet, ist sie ein Verbindung stiftendes Element. Dieses Amabile-Konzert ist ein Symbol für Offenheit und Toleranz, für das Verbindende, für das die Musik steht – denn Musikbildung ist zugleich Herzensbildung!

 KARTEN
Konzertkasse, Sparkassenplatz 2, 8010 Graz Mo. 9-18 Uhr, Di.-Fr. 9-15 Uhr

0316 82 24 55,
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THEATER MAGDEBURG: Ein Abschluss mit Mozart. Premiere „DON GIOVANNI“ am 12.3.

Karen Stone inszeniert „Don Giovanni“ zum Ende ihrer Intendanz in Magdeburg

Eine echte Lieblingsoper hat sich Karen Stone zum Ende ihrer Intendanz am Theater Magdeburg ausgesucht: „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Die DaPonte-Oper begeistert sie vor allem wegen des Protagonisten – ein Machtmensch, dem viele Frauen trotz seines ambivalenten Charakters nicht widerstehen können. Die Ausstattung übernimmt Ulrich Schulz, den eine langjährige Zusammenarbeit mit Karen Stone verbindet. Premiere ist am Sonnabend, 12. 3., 19.30 Uhr im Opernhaus.
„Don Giovanni“ ist die zweite von drei Opern aus der erfolgreichen Zusammenarbeit von Wolfgang Amadeus Mozart und seinem Librettisten Da Ponte. Die bekannte Figur des Verführers Don Juan inspirierte Mozart zu einer seiner schillerndsten und meistbeachteten Opern, die 1787 am Prager Nationaltheater uraufgeführt wurde und seitdem aus dem aktuellen Repertoire nicht mehr wegzudenken ist. Psychologisch und vielschichtig beleuchtet der Komponist darin seinen Protagonisten, dem sich die Frauen wegen seiner leidenschaftlichen und verführerischen Art nicht entziehen können. So beginnt die Geschichte damit, dass Don Giovanni auf der Suche nach neuen erotischen Abenteuern im Bett von Donna Anna landet. Als ihr Vater, der Komtur, die beiden überrascht und von Giovanni getötet wird, beginnt für diesen eine turbulente Nacht, an deren Ende er von allen für seine Untreue zur Rechenschaft gezogen wird. Schließlich erscheint Giovanni der tote Komtur selbst – und sein Übermut wird ihm zum Verhängnis…

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Martin-Jan Nijhof. Foto: Andreas Lander

„Don Giovanni“ stand in ihrer ersten Spielzeit als Intendantin am Theater Magdeburg auf dem Spielplan (Regie damals: Alfred Kirchner). In Karen Stones Inszenierung übernimmt der international renommierte Sänger Martin-Jan Nijhof die Titelpartie. Mit dem ehemaligen Ensemblemitglied des Theaters Magdeburg kehrt ein echter Publikumsliebling ans Haus zurück, der vor elf Jahren als Leporello in „Don Giovanni“ auf der Bühne stand.
Mit ihrem langjährigen Ausstatter Ulrich Schulz lässt Karen Stone die kurzen, intensiven Szenen durch zwei Drehscheiben Tempo aufnehmen. Die Kostüme sind sowohl an die Entstehungszeit der Oper als auch die exzentrische Ästhetik der Designerin Vivienne Westwood angelehnt, die Karen Stone sehr verehrt.

In ihrer Regiearbeit möchte Stone besonders die vielschichte Figur des Don Giovanni ausloten: Er sei kein guter Mensch, doch aufgrund seiner unwiderstehlichen Anziehungskraft wollen alle Frauen mit ihm eine Nacht verbringen.

DON GIOVANNI
Oper in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo da Ponte
In Italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Svetoslav Borisov
Regie Karen Stone
Bühne, Kostüme Ulrich Schulz
Dramaturgie Hannes Föst
Choreinstudierung Martin Wagner
Don Giovanni Martin-Jan Nijhof
Donna Anna Marie Fajtová
Don Ottavio Manuel Günther
Il Commendatore Johannes Stermann
Donna Elvira Emilie Renard
Leporello Zhive Kremshovski
Masetto Juan Marcos Martínez Mijares
Zerlina Hyejin Lee / Na’ama Shulman
Opernchor des Theaters Magdeburg
Magdeburgische Philharmonie
Premiere Sa. 12. 3. 2022 19.30 Uhr Opernhaus Bühne
weitere Vorstellungen im März: So., 20.3., Fr., 25.3., jeweils 19.30 Uh
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Theater St. Gallen: LA TRAVIATA. Premiere am 19. März

Oper von Giuseppe Verdi
Premiere: Samstag, 19. März 2022, 19 Uhr, UM!BAU

 Am Samstag, 19. März, 19 Uhr, erlebt im UM!BAU des Theaters St.Gallen der Verdi-Klassiker La traviata seine Premiere. Die musikalische Leitung hat der St.Galler Chefdirigent Modestas Pitrenas, Regie führt die junge Schweizer Regisseurin Nina Russi.

Violetta Valéry ist jung, begehrt und todkrank. In der glamourösen Halbwelt von Paris führt sie als Edelprostituierte ein ausschweifendes, aber isoliertes Leben im Luxus – bis sie mit Alfredo den Mann trifft, für den sie alles aufgeben und mit dem sie einen bürgerlichen Neuanfang wagen will. Doch die Moralvorstellungen von Alfredos Familie sowie das Fortschreiten ihrer Krankheit machen Violettas Pläne zunichte. Diese Geschichte um Sein und Schein nach dem Roman von Alexandre Dumas hat Giuseppe Verdi in La traviata mit hochemotionalen Arien und Duetten sowie rauschender Festmusik illustriert.

Am Theater St.Gallen kommt das 1853 uraufgeführte Erfolgswerk nun in einer Inszenierung von Nina Russi auf die Bühne. Dabei reduziert die junge Schweizer Regisseurin die Hauptfigur jedoch nicht auf die Bedeutung des Stücktitels – la traviata heisst übersetzt „die Verderbte“, „die vom Weg abgekommene“. „Nur zu zeigen, dass Violetta eine Prostituierte ist und sonst in ihrem Leben nichts hat, reicht mir nicht“, sagt sie. „Ich will verschiedene Seiten von Violetta darstellen. Die Hauptfigur ist für mich eine moderne und mutige Frau.“ Zwischen der grossen Party am Anfang und dem Leben auf dem Land als liebende Hausfrau an Alfredos Seite gebe es noch viel mehr Nuancen.

Die Titelrolle ist doppelt besetzt und wird von den Ensemblemitgliedern Vuvu Mpofu und Tatjana Schneider gesungen. In der Rolle des Alfredo sind abwechselnd Francesco Castoro und Pablo Bemsch zu erleben. Als weiterer Gast interpretiert Kartal Karagedik die Rolle des Giorgio Germont, im Wechsel mit Ensemblemitglied Leon Košavić. Mit Jennifer Panara, Christopher Sokolowski, Riccardo Botta, Kristján Jóhannesson, Justin Hopkins und David Maze sind sämtliche weiteren Mitglieder des Musiktheaterensembles mit von der Partie; ergänzt wird die Besetzung der Soloparts von den Theaterchormitgliedern Michaela Frei, Niccoló Paudler und Paulo S. Medeiros. Es singen weiter der Chor des Theaters St.Gallen und der Opernchor St.Gallen (Einstudierung: Franz Obermair), es spielt das Sinfonieorchester St.Gallen. Die musikalische Leitung hat dessen Chefdirigent Modestas Pitrenas.
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ESCH-SUR-ALZETTE : KULTURHAUPTSTADT EUROPAS 2022

Vergangenes Wochenende wurde mit Esch-sur-Alzette (nach Novi Sad und Kaunas) nunmehr auch die dritte Europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2022 feierlich eröffnet.

Esch-sur-Alzette ? Beknirschen Sie sich nicht, falls Ihnen der Name nichts sagt. Machen Sie zur Beruhigung die Probe aufs Exempel und fragen Sie 10 Ihrer Freunde nach diesem Ort. Alle werden vor lauter Scham über ihre Ignoranz in betretenes Schweigen verfallen.

Und das ist auch kein Wunder. Denn Esch (deutsch: Esch an der Elze, luxemburgerisch: Esch- Uelzecht) ist zwar mit ca. 30000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Grossherzogtums Luxemburg (ca.30 km von der „Hauptstadt“ entfernt) und mit ihren an Paris und Wien erinnernden Gründerzeitbauten auch ganz nett und hübsch und angenehm, ansonsten hat sie sich aber mit keinerlei herausragenden Ereignissen oder Persönlichkeiten der europäischen Erinnerung eingeprägt. Berühmter ist da schon ihr Industrie-Vorort Esch-Belval. Belval (zu deutsch: schönes Tal) war ursprünglich ein Nah-Erholungsgebiet und bevorzugtes Ziel für die Wochend-Ausflügler aus Esch. Nach dem Auffinden von Eisenerz daselbst wurde es allerdings unter tätiger Mithilfe des Aachener Hütten-Aktien-Verein Rothe Erde in einen hochmodernen, totalintegrierten, massiven, extrem florierenden Stahlerzeugungs-Standort umgewandelt.

Nach der Stahlkrise in den 80er Jahren musste man allerdings umdenken und eine Transformation von der Industrie- in eine Wissensgesellschaft beginnen. Und dieses ambitionierte, auf Jahrzehnte angelegte, vorbildliche Projekt (das mithilfe von Agora, einer Gesellschaft, die vom Eigentümer Arcelor Mittal, dem Staat Luxemburg sowie den Gemeinden Esch und Sassenheim gebildet wurde, durchgeführt wird), war es wohl auch, die Esch-sur-Alzette letztlich die Nominierung zur Kulturhauptstadt Europas eingetragen hat.

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Einer der Hochöfen von Belval. Foto: Robert Quitta

Wenn man zum ersten Mal in Belval ankommt, kann man nicht anders als total überwältigt, um nicht zu sagen: erschlagen zu sein. Denn da stehen in der Gegend unglaubliche Gebilde herum: diese Ex-Hochöfen wirken wie Dinosaurier aus der Stahlzeit, wie Riesen aus einem dystopischen Science-Fiction-Film (viele Besucher müssen an „Metropolis“ denken). Diese gigantischen Dinger sind nicht an sich schön, im Gegenteil. Das Schöne an ihnen ist, dass sie alle irgendwie eine eigene Persönlichkeit zu haben scheinen…und dass sie nicht dem Reissbrett bzw. dem Computerprogramm von eitlen Architektenstars entsprungen sind, die damit unbedingt auf die Titelseiten von Fachzeitschriften kommen wollen…sondern offenbar ausschließlich aus den Notwendigkeiten des Stahlerzeugung geboren wurden…und uns Laien dadurch bis heute ein Rätsel aufgeben, wie denn diese völlig ungewohnten Formen denn überhaupt zustande kamen und wozu sie dienten. Mysteriös und großartig!

Durchaus gelungen sind aber auch – das sei der Ordnung halber ehrlicherweise gesagt – die modernen Zubauten zeitgenössischer Architekten für die “ Wissensgesellschaft“ : die Universität, die Bibliothek, der Bahnhof, eine Bankzentrale, Wohnungen, die „Rockhal“ etc.

Esch-Belval ist naturgemäss das Epizentrum des Kulturhauptstadtjahres.

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Neues Gras in den alten Idustrieanlagen. Foto: Robert Quitta

In der „Massenoire“- Halle (Massenoire war die Produktionsstätte für Stopfmasse auf Teerbasis, die zum Verschluss des Stichlochs am Hochofen verwendet wurde und die man Schwarze Masse nannte) ist die vom Aachener Industriehistoriker Stefan Krebs ganz hervorragend kuratierte Ausstellung „Remixing Industrial Pasts“, die auch die Geschichte der Arbeitsimmigration aus Polen, Italien, Portugal etc. sehr subtil darstellt, zu sehen. Besonders berührend dabei das reichhaltigste Original-Foto-und Filmmaterial, das von den unzähligen Amateur-Foto-Clubs des Reviers zur Verfügung gestellt wurde.

In der ehemaligen Möllerei (ursprünglich eine Lagerhalle für Brennstoffe und Erze, die für die fortwährende Versorgung des Hochofens erforderlich waren) zeigt man hingegen die vom österreichischen Theorie-Papst (und Chef des Karlsruher ZKM – Zentrum für Kunst und Medien) Peter Weibel gestaltete (und klarerweise weitaus intellektuellere und diskurslastigere) Schau „“Hacking Identity and Dancing Diversity“.

Da das hier (noch lange vor der EU) eigentlich eine einzige Region war, mit demselben industriellen und post-industriellen Schicksal, haben sich vernünftigerweise sowohl 10 andere luxemburger Dörfer (Niederkerschen, Petingen, Bettemburg, Düdelingen, Sassenheim, Schifflingen, Monnerich, Differdingen, Rümelingen und Tetingen) als auch acht französische „Communités“ (die Grenze ist einen Katzensprung entfernt und genaugenommen nicht wirklich ersichtlich): Villerupt, Thil, Russange, Audon-le-Tiche, Ottange, Aumetz, Boulange, Rédange) dem Kulturhauptstadtjahr mit verschiedensten Aktivitäten angeschlossen.

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im Biosphärenreservat Ellergronn. Foto: Robert Quitta

Insofern empfiehlt sich, wenn man schon nach Esch fährt, auch ein Besuch in der mittlerweile zum Biosphärenreservat umgemodelten Ex-Mine Ellegronn (mit ihrem die Bergarbeiter-Subkultur in ihren speziellen Riten und ihrer speziellen Sprache – die man als Nicht-Kumpel fast gar nicht versteht – sehr detailliert und liebevoll abbildenden kleinen Museum) in Luxemburg und im französischen Audon-le-Tiche, in dessen riiiiesiger Exmine (in die man mit dem Auto hineinfahren kann) im Sommer hochinteressante Kulturveranstaltungen stattfinden werden (eine Multimediashow namens TOTEM, eine Hamlet-Aufführung, ein „Dinner im Dunkeln“ etc.). Im benachbarten Villerupt (das noch von einem orthodox-kommunistischen Bürgermeister – mit jeder Menge Fidel Castro-Bilder in seinem Büro – regiert wird) hat man anlässlich Esch 2022 sogar ein neues, grosses Kulturzentrums namens ARCHE aus dem Boden gestampft…

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Alte Kumpel. Foto: Robert Quitta

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Teller der Bergarbeiter. Foto: Robert Quitta

Daher wünschen wir allen Beteiligten der Kulturhauptstadtevents ein herzliches: Glück auf!

weitere infos auf : www.esch2022.lu

Robert Quitta, Esch-sur-Alzette

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