DIE MONTAG-PRESSE – 2. OKTOBER 2023

DIE MONTAG-PRESSE – 2. OKTOBER 2023

Schlicht, Bachtadze, Ulrich, Manganello © Eike Walkenhorst

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 2. OKTOBER 2023

Karabulut inszeniert lustiges Wimmelbild frei nach Puccini
Es geht unfassbar lustig zu in der Deutschen Oper, das Bühnenbild und die Kostüme sind knallbunt. Und die stattliche Sängerschar ist nicht nur bereit, Spitzentöne abzuliefern, sondern sich szenisch mächtig zu verrenken. Opernsänger können auch Slapstick
BerlinerMorgenpost.de

Puccinis „Trittico“ an der Bismarckstraße wird zum Triumph der Knallchargen
Das Tryptichon von drei Operneinaktern, die Giacomo Puccini 1918 für die New Yorker Met schrieb, wurde auf unseren Bühnen nie so recht heimisch. Es mag daran liegen, dass die Stoffe der drei Stücke so unterschiedlich sind, dass daraus an einem Abend nicht so recht etwas Ganzes werden will. An der Deutschen Oper versuchte sich zuletzt Katharina Wagner 2006 daran und erbrachte erstmals den Beweis, dass sie Regie nicht führen kann.
Von Peter Sommeregger
Klassik-bgeistert.de

Berlin
Deutsche Oper Berlin: Höllenfahrt mit Puccini
Pinar Karabulut inszeniert Giacomo Puccinis „Il Trittico“ als kunterbuntes Spektakel an der Deutschen Oper Berlin. Dirigent John Fiore bemüht sich um musikalische Nuancen.
Tagesspiegel.de

Riesen-Applaus an der Deutschen Oper nach Puccinis „Il Trittico“
BZ-Berlin.de

Wien
Wie ist auf Österreichs Bühnen die Stimmung zum Start der Saison?
Musik- und Sprechtheater kämpfen mit hohen Energiepreisen, Inflation und Nachwirkungen der Pandemie. Das Comeback ist noch fragil
DerStandard.at.story

Wiener Philharmoniker: Brillante Eröffnung der Saison (Bezahlartikel)
DiePresse.com

London
Barrie Kosky inszeniert in London Wagners „Rheingold“ und zeigt, wo Oper und Mythos heute stehen
Ein ursprünglicher Frevel an der Natur führt zum Weltenbrand. Kommt uns das nicht bekannt vor? Natürlich ist Richard Wagners Operntetralogie „Der Ring des Nibelungen“ unvergänglich. Doch wie aktuell ist diese „Weltgeschichte aus der Sage“? Sollten wir sie überhaupt auf unsere Zeit beziehen? Der Ring-Auftakt des Regisseurs Barrie Kosky stellt sich mit seinem unvergesslichen „Rheingold“ in London diesen Fragen und zeigt, wie unsterblich das Musiktheater ist.
Klassik-begeistert.de

Kammermusikalischer Feinschliff: 40 Jahre Scharoun Ensemble
Unvermindert jugendlich: Im Sinne seines Namensgebers verbinden diese Musiker Tradition und Moderne
Tagesspiegel.de

Pathys Stehplatz (41) – Ist Thielemann die richtige Wahl für Berlin?
Ein Tag der Euphorie für viele. Vor allem für treue Thielemann-Fans und Enthusiasten, denen die Entwicklungen in der Oper sowieso schon gegen den Strich laufen. Mit Thielemann erhofft man sich etwas Kontinuität und das Beharren auf alten Tugenden. Das Unwort „Regietheater“, sei hier mal vorsichtig in den Raum geworfen. Christian Thielemann steht vermutlich nicht gerade als Synonym für diesen „Forstschritt“, dem sich viele einfach nicht wehrlos beugen wollen...
…Wie man allerdings mit den Kompetenzverteilungen in Berlin umgehen wird, das wird die große Herausforderung. Zu viele Köche können nun mal auch den Brei verderben, wie man in Wien leider feststellen musste.
Klassik-begeistert.de

„Menschen im Blickpunkt“: Der Klarinettist und sein intimer Bahnhof
Nur wenige Musikerinnen und Musiker haben das Privileg, von ihrer Kunst leben zu können wie Matthias Schorn. Doch beim Solo-Klarinettisten der Wiener Philharmoniker dominiert die Musik auch bei seinen Hobbys, darunter ein Kulturbahnhof in Altenmarkt an der Triesting.
https://noe.orf.at/stories/3226099/

Graz
„Hoffmanns Erzählungen“ werden zu einem Theaterfest (Bezahlartikel)
Nachtkritik. Fulminanter Einstand einer neuen Intendanz: Jacques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“ ist in der Neuproduktion der Grazer Oper nicht nur kurzweilig, sondern ergründet auch Seelenlandschaften.
KleineZeitung.at

Grazer „Hoffmanns Erzählungen“ als Regie-Kaleidoskop
SalzburgerNachrichten.at

St. Pölten
Jung-Opernstar zeigt neue musikalische Seite
Christina Gansch, der Jung-Opernstar aus dem Mostviertel, zeigt am Sonntag beim Festival „Musica Sacra“ erneut eine unbekanntere Seite ihres musikalischen Könnens: Sie singt im Dom zu St. Pölten ein Bach-Programm.
https://noe.orf.at/stories/3226354/

Links zu englischsprachigen Artikeln

Parma
Festival Verdi Announces 2024 Season
The Festival Verdi has announced its 2024 season. The festival will take place in Parma and Busseto from Sept. 21 and Oct. 21, 2024.
https://operawire.com/festival-verdi-announces-2024-season/

London

I Fagiolini, Hollingworth, Kings Place review – magnificent Monteverdi Vespers
Small-scale performance offers both grandeur and delicacy
theartsdesk.com.classical

Traditional programme of high quality from Gardner and the LPO at the Royal Festival Hall
seenandheard.international.com

Birmingham
The stuff of dreams and nightmares: Rachmaninov and Shostakovich in Birmingham
bachtrack.com.de

Leeds
Falstaff, Opera North review – going green and having fun
Verdi’s comic masterpiece with a retro feel of its own
theartsdesk.com.opera

Chicago
Historic interest stronger than humdrum music in Haymarket Opera’s “La liberazione”
chicagoclassical.review.com

Fort Worth
Fort Worth Opera collaborates with artists to create 2023-2024 production artwork
The Fort Worth Opera’s 78th season begins this fall
nbcfw.com

San Francisco
San Francisco Opera 2023 Review: ‘The (R)evolution of Steve Jobs’
operawire.com.sanFrancisco

Los Angeles
Don Giovanni Lives in the Music at LA Opera
James Conlon’s strong, insightful direction of the singers and orchestra meets a less imaginative production.
https://www.sfcv.org/articles/review/don-giovanni-lives-music-la-opera

Recordings
Gluck: Écho et Narcisse (Adriana González, Cyrille Dubois, Myriam Leblanc, Le Concert Spirituel, Hervé Niquet)
Flop turns hit, as Niquet proves first night audiences often got it wrong.
thelimelightmagazine.com.au

Ballett / Tanz

Deutsche Oper: Eine Roboter-Vision in kühler, sinnlicher Schönheit getanzt
Das Stück „Zeroth Law – Das nullte Gesetz“ in der Tischlerei der Deutschen Oper widmet sich dem Thema der Künstlichen Intelligenz.
BerlinerMorgenpost.de

Review: FALL FOR DANCE at New York City Center Thrills-Now Through October 8th
TheBroadwayworld.com

Jamiel Devernay-Laurence’s Ballet Nights: Autumn Season 2023 puts London E14 on the dance map
seenandheard.international.com

Sprechtheater

Offen gefragt
Michael Niavarani: »Summa summarum wird es gut ausgehen«
Schlechte Schulnoten hat Michael Niavarani immer mit größter Gelassenheit hingenommen. Die wirklich interessanten Fragen konnte ihm dort ohnehin niemand beantworten. Cool sein wollte der Kabarettist nie, neurotisch hingegen sehr. Er wünscht sich, dass Shakespeare eine Frau war, und ärgert sich über alte, weiße Männer, die alles besser wissen.
DiePresse.com

Salzburg/Landestheater
Zu Haus sind wir daheim…
Salzburger Landestheater / Kammerspiele / Jelinek
DrehpunktKultur.at

Medien

Debatte um Böhmermanns Gehalt: So viel soll der ZDF-Moderator verdienen
Die ‚Welt am Sonntag‘ berichtet über Details aus der Vereinbarung, die das ZDF mit Jan Böhmermann getroffen hat. Daraus geht auch sein vermeintliches Honorar hervor. Böhmermann dementiert die Spekulationen… Demnach soll der Moderator in diesem Jahr 651.000 Euro plus Mehrwertsteuer vom ZDF erhalten. In den kommenden Jahren soll Böhmermanns Honorar für die Moderation der Sendung ‚ZDF Magazin Royale‘ sogar noch steigen, und zwar um jeweils 31.000 Euro. Sodass der 42-jährige Satiriker 2025 einen Betrag von 713.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) kassieren würde.
Kurier.at

Austellungen/Kunst

Industrieller, Kunstsammler, Museumsgründer: Herbert Liaunig 78-jährig gestorben
Gründer des Südkärntner Museum Liaunig verstarb nach langer, schwerer Krankheit. Der Kunstmäzen, der Unternehmen wie Jenbacher, Lenzing, das Funderwerk oder Wild wieder auf Kurs brachte und sich in Kärnten niedergelassen hat, starb am Samstag nach langer schwerer Krankheit 78-jährig, wie das Museum Liaunig gegenüber der APA bestätigte.
Kurier.at

Wirtschaft

Österreich
Gastro, Handel und Bau droht eine Pleitewelle
Heuer sind schon etliche bekannte Unternehmen in die Insolvenz geschlittert: Die Möbelhandelskette Kika/Leiner, der Autozubehörhändler Forstinger, die Sport2000-Einkaufsgenossenschaft Zentrasport, der Modehändler Tally Weijl Austria und der Anhängerhersteller Pongratz. Zwar sprechen Experten für derzeit noch nicht von einer Insolvenzwelle, doch bis Jahresende sollen die Firmenpleiten weiter steigen. „Wir gehen von einem Plus von zehn Prozent im Vergleich zum vorigen Jahr aus“, sagt Karlheinz Götze vom Gläubigerschutzverband KSV1870.
Kurier.at

———

Unter’m Strich

USA
Kongress wendet Shutdown ab – Ukraine große Verliererin
Der US-Kongress hat im letzten Moment den befürchteten Stillstand der Regierungsgeschäfte verhindert – den Preis für die Einigung zahlt allerdings die Ukraine. Der am Samstagabend (Ortszeit) verabschiedete Übergangshaushalt enthält keine weitere Unterstützung für Kiew. Nur wenige Stunden vor Ablauf der Frist stimmte der Senat nach dem Repräsentantenhaus mit überparteilicher Mehrheit für den Gesetzesentwurf und wendete damit einen sogenannten Shutdown ab. Der Haushalt gewährt allerdings nur einen kurzen Aufschub bis Mitte November – der Streit um einen neuen Bundeshaushalt zwischen den Demokraten und den Republikanern ist damit nur verschoben.
Heute.at

Ein Blick ins Unterbewusstsein
Intuition: Deshalb sollten vor allem Frauen auf ihr Bauchgefühl vertrauen
Manchmal weiß man einfach, was die richtige Entscheidung ist, ohne genau zu wissen, warum. Doch in einer von Logik getriebenen Welt wird genau dieses Bauchgefühl oft belächelt. Wir erklären, was es mit der Intuition auf sich hat, warum sie ernster genommen werden sollte – und warum vor allem Frauen mehr auf sie vertrauen sollten
glamour.de

Djokovic steht nach Kosovo-Post heftig in der Kritik
Tennisprofi Novak Djokovic sorgt für einen umstrittenen Kosovo-Posting für harsche Kritik. Der Druck auf einen Sponsor wurde erhöht.
Heute at

INFOS DES TAGES (MONTAG, 2. OKTOBER 2023)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 2. OKTOBER 2023)

Quelle: onlinemerker.com

STAATSOPER BERLIN – Unter den Linden: Premiere AIDA in Starbesetzung am 3.10. (Rebeka, Garanča, Eyvazov, Viviani, Pape u.a.)

aid1
Elīna Garanča, Marina Rebeka. Foto: Herwig Prammer

Musikalische Leitung   Nicola Luisotti
Inszenierung   Calixto Bieito
Bühnenbild   Rebecca Ringst
Kostüme   Ingo Krügler
Licht   Michael Bauer
Videodesign   Adrià Reixach
Einstudierung Chor   Dani Juris
Dramaturgie   Bettina Auer, Christoph Lang

Der König   Grigory Shkarupa
Amneris   Elīna Garanča
Aida   Marina Rebeka
Radamès   Yusif Eyvazov
Ramphis   René Pape
Amonasro   Gabriele Viviani
Priesterin   Victoria Randem
Ein Bote   Gonzalo Quinchahual
STAATSOPERNCHOR
STAATSKAPELLE BERLIN

aid3
Foto: Herwig Prammer

aid2
René Pape, Yusif Eyvazov. Foto: Herwig Prammer

Noch mehr Fotos

https://www.staatsoper-berlin.de/de/veranstaltungen/aida.12152/?mediaId=1

_______________________________________________________________________________

Wiener Staatsoper: Probenfoto aus „LA TRAVIATA (gestern/Sonntag mit Lisette Oropesa, Juan Diego Flórez und Ludovic Tézier)

Lisette Oropesa: Yesterday we had our premiere @wienerstaatsoper of La traviata, my first time doing the incredible production by Simon Stone. It’s really the most modern Violetta I have ever played, and her story is still just as moving in this contemporary setting. I’m blessed to be working with such distinguished colleagues as @jdiego_florez and @ludovictezier as Alfredo and Germont père. Maestro Pier Giorgio Morandi conducts, and it’s been a pleasure working with him.

ort
Lisette Oropesa, Ludovic Tézier.

ZU INSTAGRAM

_____________________________________________________________________________

PARIS:  Noch ein Kurzvideo: LOHENGRIN-ABSCHIED

Dear friends, who among you will be attending the #Lohengrin performance at the Opéra national de Paris tonight? The next…

bez
ZU FACEBOOK mit Video (5 Minuten)
__________________________________________________________________________

Mailänder Scala spielt den Kult-Figaro aus den 70er in sieben ausverkauften Vorstellungen

Questa sera alle 19.30 va in scena la Prima di sette rappresentazioni tutte esaurite delle Nozze di Figaro dirette da Andrés Orozco-Estrada nello storico allestimento di Giorgio Strehler, che torna alla Scala a cinquant’anni dalla sua creazione. Nel cast @l.u.c.a.m.i.c.h.e.l.e.t.t.i, @_benedettatorre_, Olga Bezsmertna, @ildebrandodarcangelo e @svetlina.stoyanova.

Lo spettacolo del 17 ottobre verrà trasmesso in diretta su LaScalaTv dalle 19.15.

scs
ZU INSTAGRAM mit 10 Fotos
________________________________________________________________________________

KERZENLICHT-KONZERTE: 21. Oktober 2023 – Hochkarätige Kammermusik  im Museum Retz  

pobRobert  Pobitschka

Retz  |  Nach dem erfolgreichen Start im Mai 2022  folgt am 21. Oktober der bereits dritte Abend, den die „Kerzenlicht-Konzerte“ in Zusammenarbeit mit dem Museum Retz durchführen. In der Formation Geige, Violoncello und Klavier interpretieren Yoko Saotome-Huber, Valentin Erben und Robert Pobitschka Klaviertrios von Mendelssohn und Dvořák. Wiederum zum Einsatz gelangt der sogenannte „Liszt-Flügel“, eines der Prunkstücke des Museums. Dieses Klavier der Marke Bösendorfer stand im Besitz von Antonia Raab, einer aus Retz stammenden Klavierschülerin Liszts, und wurde von diesem regelmäßig gespielt.

valentin erben c erben
Valentin Erben: Foto: Erben

Erstmals Gast der Serie ist der Cellist Valentin Erben. Nach Studien, u.a. bei André Navarra in Paris, kam es 1969 zu schicksalshaften Gründung des Alban Berg Quartettes, mit dem gemeinsam Erben Weltkarriere machte und dessen Mitglied er fast vierzig Jahre blieb. Yoko Saotome-Huber ist den Besuchern der „Kerzenlicht-Konzerte“ seit ihrer Interpretation von Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ als Solistin eines Ensembles der Wiener Philharmoniker im Jahr 2017 ein Begriff. Robert Pobitschka ist neben seiner Tätigkeit als Pianist und Komponist im In- und Ausland seit 2011 künstlerischer Leiter der „Kerzenlicht-Konzerte“

hu1
Yoko Saotome-Huber . Foto: Higa jpg.

Antonín Dvořáks „Dumky-Trio“ gehört zu den beliebtesten Werken des Genres, sein formaler Kern ist die Dumka, ein ukrainischer Tanz. Auch Mendelssohns Trio op. 49 zählt zum Standardrepertoire in dieser Besetzung.

Das Konzert wird in Koproduktion mit dem Museum Retz durchgeführt, das mit eine Buffet auch für das leibliche Wohl der Gäste sorgt.

__________________________________________________________________________

LANGE NACHT DER MUSEEN: Um 15 Euro, bitte… für ganz Österreich (7.10.2023)

Auch die Schmetterlinge lassen bitten… Bitte, die zur guten Tradition gewordenen alljährliche ‚Lange Nacht der Museen‘  am 7.Oktober wird wieder groß vom ORF beworben. Zum Wiener Kunsthistorischen Museum und von dort der Katzensprung zum Schmetterlingshaus im Burggarten. Oder bundesweit mit Treffpunkten von der Rathausgalerie in Eisenstadt über den Max-Reinhardt-Platz in Salzburg bis zur Haltestelle Rathaus in Dornbirn: Gar so toll mag es ja mit eigenständiger österreichischer Kultur ja nicht mehr aussehen, man zehrt von der Vergangenheit, lebt von künstlerischen Einkauftsprodukten und ins Land geholten Kulturmanagern. Doch die überkommenen Museen und die Vielzahl an Kulturstätten – ja, es geht für geistig Interessierte schon noch ein bisschen weiter.

Allein 115 Museen und Sammlung sind in Niederösterreich zu besichtigen, um Kinderprogramme ist man bemüht, „außergewöhnliche Häuser“ werden angepriesen (hallo, etwa das ,48er Museum‘ der Wiener Müllabfuhr und Straßenreinigung – Magistrat 48). Auch Österreichs einziges Frauenmuseum in Hittisau zählt dazu. Also, locker von Rembrandt im ‚Kunsthistorischen‘ zum  Flugtheater von Tagpfauenauge und Blauem Morphofalter im historischen Schmetterlinghaus. Von 18 bis 1 Uhr. Da und dort wird wohl so einiges Gedränge herrschen. Doch mit einem regulären Ticket um 15 Euro für ganz Österreich – das Angebot ist schon sehr gut.

Info: www.langenacht.orf

Meinhard Rüdenauer
_________________________________________________________________________

Bayreuth/Festspiele: PARSIFAL NI – abschließende Betrachtungen – 12. August 2023

WEISE WORTE 
Übereilung tut nicht gut, Bedachtsamkeit macht alle Dinge besser.“ 
Euripides (480 – 407 v. Chr.)

par1
Georg Zeppenfeld, Elīna Garanča © Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele

Augmented Phantasy statt Augmented Reality

 Das Bayreuther Festspielhaus erstrahlt nach der Renovierung fast wieder in altem Glanz, zumindest äußerlich. Weniger erstrahlend war hingegen der neue „Parsifal“ in der Produktion von Jay Scheib mit der Bühne von Mimi Lien, den Kostümen von Meentje Nielsen, dem Licht von Rainer Casper und der hier neu hinzugetretenen sog. Augmented Reality – AR und Videos von Joshua Higgason. Wie man lange im Vorfeld umfang- und blumenreich informiert wurde, ist das Regieteam angetreten, mit der Neuerung, hier Augmented Reality vorzuführen, das heißt diesen „Parsifal“ erleben zu lassen – ursprünglich gedacht für das gesamte Festspielhaus – durch sogenannte AR-Brillen, die man also aufsetzt und in denen man zusätzliche Handlungselemente sieht im erweiterten Rund des Festspielhauses.

Diese Augmented Reality möchte ich aber nach der Erfahrung mit der AR-Brille während des gesamten „Parsifal“ auf dem Kopf, als eine Augmented Phantasy bezeichnen. Also als eine erweiterte Phantasie und eben keine erweiterte Realität, denn fast nichts von dem, was man in der Brille zu sehen bekam, hatte etwas mit der Realität des „Parsifal“ zu tun, einer erweiterten Realität des Wagner’schen Bühenweihfestspiels. Das ist genau das Problem dieser Produktion: Meines Erachtens ist dieses ganze System völlig überfrachtet mit Bildern, mit dem Wunsch nach Phantasien und Farben, nach farben- und aktionsreicher Phantasie. Es gibt Beifälliges und manches mehr, weniger Eindrucksvolles, bisweilen auch Eindrucksvolles.

Aber das meiste hat nichts zu tun mit der Handlung des Werks, was man doch erwarten würde, wenn man schon sagt, man wolle erweiterte Realität in den Brillen zeigen. Da möchte man doch eigentlich die Realität der Bühne, also das Bühnengeschehen, erweitert sehen um Facetten und Inhalte, die man auf der Bühne (und nicht nur auf der Bayreuther Bühne) nicht abbilden kann, aber im Sinne der Realität und des Anspruchs des Stücks. Weitestgehend ist das unterblieben bis zu dem Punkt, an dem man fragen muss, ob Regisseur Jay Scheib und sein Team, vor allem wohl Joshua Higgason, den „Parsifal“ wirklich in- und auswendig kennen und sich auch einige Inszenierungen angesehen haben. Denn das scheint doch gerade für eine solch gewagte Arbeit absolut erforderlich. Statt des Erwarteten sieht man, und hier sollen nur drei Beispiele für viele andere Bilder genannt sein, etwa 30 Puffottern, deren größte sich sogar beißen, wenn Amfortas seinen ersten Monolog singt. Zu Beginn des 2. Aufzugs werden Klingsor und scheinbar auch Kundry durch eine Art wild beißende Tyrannosaurus Rex-Schädel portraitiert, oder was immer das darstellen sollte. Einmal fliegen jede Menge Totenschädel durch die Gegend, ohne mit der dazu sichtbaren Aktion auf der Bühne in Verbindung zu stehen. Der getroffene, aber noch munter fliegende Schwan trieft plakativ von Blut, das im ganzen Haus herumspritzt. Es fliegen Pfeile in großer Zahl, später auch Bücher und Schwerter – wild durch den Raum… Am ehesten leuchten noch die zunächst stehenden, später aber kreuz und quer liegenden Bäume des heiligen Waldes zu Beginn des 1. Aufzugs und auch im dritten ein.

Zudem nervt ein ständig über die Bühne wuselnder Kameramann, der alle Protagonisten und Szenen-Elemente aus nächster Nähe filmt und damit dem Bühnengeschehen viel Authentizität entzieht. Das ist doch ein mittlerweile völlig abgedroschenes Mittel und sollte einfach mal unterbleiben.

par2
Blumenmädchen/2.Akt © Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele

Wir sehen auf der Bühne im Grunde einen relativ normal bzw. unaufgeregt inszenierten „Parsifal“ – das würde man nicht gerade als Regietheater bezeichnen. Eine Inszenierung, deren Premiere am 25. Juli beim Festspiel-Publikum im Prinzip auch einmal gut angekommen ist. Denn damals hatten wie an diesem Abend nur 300 Besucher diese AR-Brillen, die von den Geldgebern als zu teuer empfunden worden waren und auch einen enormen technischen Aufwand bedeuten, der eben kostspielig ist.

An jedem Sessel befindet sich ein Sack mit der Brille und eine Art kleiner Transformator. Dieser ist mit einer Technologie ausgestattet und verbunden, die höchst fortschrittlich und damit natürlich auch teuer ist. Aber die meisten Besucher, also etwa 1.660, sehen die Brillen-Inhalte gar nicht. Selbst einige Kritiker hatten sie nicht ständig auf der Nase. Wenn man dann in der Pause darüber spricht, was man denn gesehen habe, reden die „Brillen-losen“ von etwas ganz anderem als jene mit Brille. So wird von ersteren beispielsweise argumentiert, dass die Idee mit dem Lichterkranz, der wie ein Heiligenschein bei den Verwandlungen in den Randaufzügen aus dem grün-färbenden See aufsteigt, doch recht eindrucksvoll sei, man aber für den Bagger im 3. Aufzug keine Erklärung hat, wenn man nicht sofort das Programmheft studiert hat. Bei einigen durchaus phantasievollen und gar zauberhaften Bildern in Klingsors Zaubergarten im 2. Aufzug hätte die Personenregie jedoch noch um einiges intensiver sein können.

Was dann aber wirklich witzig anmutete und ganz und gar unerwartet kam, war Scheibs Versuch, am Ende eine ganz handfeste Real-Thematik in diesen „Parsifal“ einzuschieben. Das erinnerte stark an die Bayreuther „Ring“-Inszenierung von Frank Castorf. Thematisierte dieser noch das Rohöl als wichtigen, ja unentbehrlichen Rohstoff für die Menschheit (das würde sich Castorf heute wohl zweimal überlegen, obwohl es weiterhin der Realität entspricht), geht es bei Scheib nun auf einmal um die seltenen Erden als ebenfalls wichtige Rohmaterialien für den Industrie-Prozess. Bekanntlich werden Lithium und Kobalt sowie weitere schwer zu fördernde und nur in wenigen und teilweise problematischen Ländern vorkommende Rohstoffe in Autobatterien und überhaupt in Batterien der westlich geprägten Zivilisation verarbeitet. Dort glaubt man ja, mit Autobatterien einen signifikanten Beitrag zur Umwelt zu leisten, während das in anderen Gegenden der Welt natürlich ganz und gar gegenteilige Folgen für Ökosysteme und Menschen hat. Ich habe im bolivianischen Hochland in der Nähe des riesigen Salar de Uyuni (Uyuni-Salzsee) mit Leuten gesprochen, die aufgrund des Lithium-Abbaus ihre Dörfer verlieren und umgesiedelt werden müssen, weil Lithium natürlich in großem Maße für die Autobatterien gebraucht wird. (Nebenbei senkt seine Förderung den Grundwasserspiegel ab mit verhängnisvollen Erosions-Folgen für die umliegenden, zum Teil bewaldeten Hänge). Jetzt wird dieser neue Bayreuther „Parsifal“ also auf einmal höchst politisch!

Diese Thematik hat aber nun wirklich gar nichts mit diesem Stück zu tun, ist aufgesetzt wie ein Korken auf eine Sektflasche! Ja, und viele haben das gar nicht so verstanden, wenn sie sich nicht im Programmheft rechtzeitig schlau gemacht haben. Also wieder eine Produktion, die man nur mit Programmheft für sich erarbeiten kann und de facto auch muss. Das ist ja heute normal, aber bei Nicht-Programmheft-Kennern kam das eigentlich gar nicht recht an, wenn man mit ihnen hinterher sprach.

Wer aber eine Brille hatte, sah in ihnen alte Autobatterien herumfliegen ebenso wie Plastikflaschen für Öl und manche Mülltüten. Müll sammelt sich überall auf der Bühne an. Als Gurnemanz in einem völlig abgefetzten Gewand singt, dass ein jeder sich nun die Atzung selbst suche, nachdem der Gral ja nicht mehr enthüllt werde, kommt ein Wolf (oder ein übergroßer Fuchs?) und setzt sich für lange Zeit mitten auf einen ausgetrockneten Salzsee. Bis zum Abwinken fliegt eine Papiertüte durch die Brillen-Horizonte bis zum letzten Takt des Stücks! Sie wirkte wie ein Wink mit dem Zaunpfahl unter dem Motto: „Ihr Bösen, Ihr macht so viel Müll! Nehmt euch jetzt endlich zusammen!“ Wenn das dazu führt, dass beim Einkaufen demnächst nur noch Stofftaschen verwendet werden, ist es ja eine gute Idee…

So muss man wohl sagen, dass das Wichtigste und in der Tat auch Erhellendste an dieser Produktion das zum Einsatz kommende Sängerensemble war, wobei der Sänger der Titelrolle, der Malteser Joseph Calleja, noch kurz vor der Premiere ersetzt werden musste.

part1
Andreas Schager, Elīna Garanča© Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele

Hier waren Sänger von Weltklasse zu hören, allen voran Elīna Garanča als Kundry, mit der sie ja bei großem Erfolg schon in der neuen Wiener Serebrennikov-Produktion debutiert hatte. Sie brachte mit ihrem vielseitigen und in allen Lagen bestens ansprechenden Mezzo alle relevanten Eigenschaften der Kundry an den Tag. Mit ihr auf Augenhöhe agierte Andreas Schager als Parsifal. Er hat hier einmal seine Vokalkraft gezügelt und dabei, vor allem im 2. Aufzug, sehr schöne lyrische Momente sang.

Sehr gut wirkte die schon von Beginn an quasi intime Beziehung zwischen Kundry und Parsifal. Schon in der Verführung-Szene des 2. Aufzugs ist da etwas zwischen beiden übergesprungen und bleibt bis zum Ende. Da steigt Parsifal nämlich mit Kundry in diesen Lithium-Abraumtümpel (der Bagger daneben spricht ja eine deutliche visuelle Sprache!), und man weiß sofort: Diese beiden werden die Zukunft gestalten. Weit weniger überzeugend fand ich hingegen die stumme Rolle einer Frau, die schon im wieder einmal nicht stückgerecht bebilderten Vorspiel Gurnemanz in Liebe verbunden ist und ebenfalls am Ende nach langer starrer Haltung zu ihm tritt. Offenbar ist sie mit Gurnemanz das zweite Paar, das hier die Zukunft bedeutet. Der Vergleich mit Kaiser- und Färberpaar aus dem Finale der „Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss drängt sich unmittelbar auf. Er hat im „Parsifal“ aber nicht die Basis, die bei Strauss dramaturgisch über das ganze Stück nachvollziehbar erarbeitet wird.

Georg Zeppenfeld ist ein mit seinem samtenen Bass herrlich singender unermüdlicher Gurnemanz, in den wohl unmöglichsten Kostümen von allen. Tobias Kehrer empfiehlt sich als Titurel für höhere Aufgaben. Nicht so ganz stimmlich überzeugte der Klingsor von Jordan Shanahan in Stöckelschuhen, einem rosa Anzug und mit einem verrückten silbernen Stierhelm. Derek Welton ist ein guter Amfortas, vielleicht etwas leicht. Siyabonga Maqungo und Jens-Erik Aasbø sind 1. und 2. Gralsritter, Betsy Horne, Margaret Plummer, Jorge Rodriguez-Norton und Garrie Davislim die Knappen. Evelin Novak, Camille Schnoor, Margaret Plummer, Julia Grüter, Betsy Horne und Marie Henriette Reinhold, die auch ein klangvolles Altsolo singt, sind Klingsors Zaubermädchen im sehr bunten Blumenambiente des 2. Aufzugs.

Ähnlich wie bei Christine Mielitz in Wien lässt hier Parsifal den Gral, der nichts anderes als ein grünblauer Klumpen Kobalt (für die Autobattereien) ist, zu Bruch gehen. Der Speer des Longinus bleibt einfach liegen, nachdem Amfortas mit ihm geheilt worden ist.

Das ist also nun die neue Technologie der AR, die streng genommen keine ist sondern eine AP. Man muss leider feststellen, dass die Brille auch recht unangenehm zu tragen ist. Sie drückt auf die Nase, und man muss sie immer mal ein paar Momente hochnehmen, um die Nase zu entlasten. Es ist also technisch noch nicht gut gelöst. Es war interessant zu sehen, wer im 3. Aufzug die Brille überhaupt noch auf der Nase hatte in den letzten beiden Reihen. Da waren mindestens ein Drittel der Leute schon ohne Brille, die Älteren praktisch alle! Ich habe nach Ende der Aufführung fünf Besucher befragt, was sie denn dazu geführt habe, die Brille abzusetzen. Sie sagten einhellig, es habe nichts mit dem Stück zu tun, es gebe einfach keinen Mehrwert. Zudem deuteten sie an, dass es auch technisch noch nicht so gut gelöst sei. Es sei einfach zu kompliziert und die Brille zu schwer. Überwogen hat aber der Vorwurf, dass das durch die Brille zu Erlebende mit dem Stück wenig zu tun hat. Und das ist doch der entscheidende Punkt.

Ich glaube, dass diese Technologie eine einmalige Idee ist, um es diplomatisch auszudrücken, ein Entwurf, der keine Zukunft haben wird – allein schon technisch nicht, zumal im normalen Opernbetrieb. Es ist viel zu teuer und viel zu sehr mit Technologie bei entsprechendem Erklärungsbedarf verbunden, sodass das „normale“ Publikum diese Brille gar nicht annehmen wird.

Und was noch gar nicht erwähnt wurde: Die Brille und die doch häufig notwendig werdende Beschäftigung mit ihr lenken erheblich von der Musik ab. Dabei hat der spanische Dirigent Pablo Heras-Casado bei seinem Debüt auf dem Grünen Hügel durchaus reüssiert und die komplizierte Schlagtechnik gleich gut beherrscht. Das Ergebnis des Festspielorchesters konnte sich wirklich hören lassen. Eberhard Friedrich hatte den legendären Bayreuther Festspielchor wieder exzellent einstudiert. Da haben die Leute natürlich zu Recht getrampelt, was sie meist bei allem tun. Aber es war hier wirklich verständlich, denn die Chöre sangen in der Tat hervorragend.

pard
Schluss-Szene © Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele

Mein abschließendes Urteil ist also von großer Skepsis geprägt. Ich würde den Geldgebern raten, den Kauf weiterer Brillen ernsthaft – wenn überhaupt – zu überlegen, allenfalls nach einer eingehenden schriftlichen Befragung über die Erfahrungen der Besucher, die dieses Jahr eine erworben hatten. Die Investitionskosten sind doch erheblich und werden meines Erachtens durch den Erlebnis-Gewinn nicht aufgewogen, zumal ganz erheblich der direkte (durch eine Brille) unverstellte Eindruck des Bühnengeschehens durch die visuelle Überlagerung des Bühnenbildes durch die Brillenwelten und damit der Kontakt zur bzw. die Wahrnehmung der dazu erklingenden Musik signifikant verloren geht.

Klaus Billand

_________________

Roland Düringer wird 60.

ServusTV feiert den runden Geburtstag mit der Ausstrahlung seines aktuellen Bühnenprogramms „Regenerationsabend 2.0“, in dem der Kabarettist zu alter Hochform aufläuft. Dabei tut er das, was er am besten kann: Geschichten erzählen. Zu Wort kommen neben Düringer auch Freunde und Weggefährten, die den „Benzinbruder“ hochleben lassen.

düp
Roland Düringer. Foto: Servus TV

Roland Düringer – Ein Geschichtenerzähler wird 60
Mi., 1.11., ab 22:55 Uhr

Ob als „Ingenieur Breitfuß“ in der Serie „MA 2412“, als Joschi Täubler in „Kaisermühlen Blues“ oder als Opa Neugebauer im Kinofilm „Muttertag“: Mit seiner Verkörperung zutiefst österreichischer Charaktere erlangte Roland Düringer Kultstatus. Und auch als Kabarettist setzte Düringer neue Maßstäbe. Mit seinem Programm „Benzinbrüder“ gelang es ihm als erstem österreichischen Kabarettisten die Wiener Stadthalle an zwei Abenden zu füllen. Nach seinem „System-Ausstieg“, einem Exkurs in die Politik und nachdenklicheren Programmen läuft Roland Düringer im aktuellen Programm „Regenerationsabend 2.0“ wieder zu alter Hochform auf. Spontan und auf Zuruf des Publikums gibt er Anekdoten aus einer Zeit, in der vieles einfacher und entspannter schien, zum Besten. Geschichten von damals, als Benzinmotoren noch nicht verteufelt wurden und Jugendliche – anstatt zur Klimademo – mit ihren stinkenden Mopeds zum Zeltfest gefahren sind.

Anlässlich seines 60. Geburtstags am 31. Oktober zeigt ServusTV eine Best-of Fassung des aktuellen Bühnenprogramms „Regenerationsabend: 2.0“. Freunde und Weggefährten Düringers gratulieren dem „Revoluzzer unter den österreichischen Kabarettisten“ zum Jubiläum und lassen ihn hochleben. Aufzeichnung vom 4. Oktober 2023 aus dem Orpheum Wien.

Im Anschluss, ab 00:05 Uhr zeigt ServusTV „Österreichische Kabarett-Legenden: Roland Düringer“.
________________________________________________________________________________

ORF – „kulturMontag“: Falco-Musical, Dokumentation Obersalzberg sowie Paul Pizzera und Otto Jaus live zu Gast im Studio

Danach: „Kunst als Waffe – Die Welt des Gottfried Helnwein“ zum 75. Geburtstag – am 2. Oktober ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Peter Schneeberger präsentiert den „kulturMontag“ am 2. Oktober 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2, der sich u. a. mit der Uraufführung des Falco-Musicals „Rock me Amadeus“ im Wiener Ronacher befasst. Weiters widmet sich die Sendung der Strizzi-Komödie „Pulled Pork“, in der Paul Pizzera und Otto Jaus die große Leinwand erobern. Dazu ist das Musikkabarett-Duo live zu Gast im Studio. Außerdem berichtet der „kulturMontag“ über die erweiterte „Dokumentation Obersalzberg“ und begibt sich auf Lokalaugenschein zu Hitlers Machtzentrale in Bayern. Danach steht die Dokumentation „Kunst als Waffe – Die Welt des Gottfried Helnwein“ (23.30 Uhr) anlässlich des 75. Geburtstags des Künstlers auf dem Programm.

Exzentrisch und exaltiert – Falco-Musical „Rock me Amadeus“ im Ronacher

Spätestens mit seinem Hit „Rock me Amadeus“ hat sich Falco 1985 in das kollektive Gedächtnis der Pop-Geschichte eingeschrieben, gelang ihm doch mit dem Pop-Rap-Song der internationale Durchbruch. Bis heute ist seine Mozart-Punk-Version das bislang einzige deutschsprachige Lied, das sowohl in den US-amerikanischen Billboard Hot 100 als auch in den britischen Singlecharts die Spitze erreichen konnte. Dabei stieß Falco in seinen Anfängen auf massive Kritik und heftigen Widerstand. Dass es anders kam, belegen mehr als 40 Millionen Tonträger, die bis heute verkauft wurden. 66 Jahre wäre der als Hans Hölzel Geborene diesen Februar geworden, 25 Jahre ist es her, dass er bei einem tragischen Autounfall in der Dominikanischen Republik sein Leben verlor. Schon wenige Wochen nach seinem Ableben wurde das unvollendete und mit Spekulationen um seinen Tod behaftete Album „Out of the Dark“ veröffentlicht, es folgten Bühnenproduktionen wie die Multimedia-Show „F@alco – A Cyber Show“ im Wiener Ronacher oder im Berliner Theater des Westens das Musical „Falco meets Amadeus“, außerdem der Film „Verdammt – wir leben noch“ mit Manuel Rubey. Im Oktober bringen die Vereinigten Bühnen im Ronacher das Falco-Musical „Rock me Amadeus“ aus der Feder von Intendant Christian Struppeck zur Uraufführung: Eine spannende Reise durch Emotionen, Erfolge und Eskapaden, von den Anfängen im Underground über die Erfindung der Kunstfigur bis zu seinem Untergang. Der „kulturMontag“ bringt erste Eindrücke der hitverdächtigen Show.

Schmäh und Charme – Pizzera & Jaus erobern die Leinwand

Zwei Rampensäue zwischen Poetry Slam und Rock ’n’ Roll: Vor acht Jahren haben Pizzera & Jaus ihr Musikkabarett-Duo gegründet und sorgen seit ihrer erfolgreichen ersten Hitsingle „Jedermann“ für ausverkaufte Stadthallen und Selfie-Orgien mit ihren Fans. Sie liefern bissige, pointierte und auch selbstironische Satire vom Feinsten in Wort und Gesang. Nicht ohne Grund zählt ihr erstes Album „Unerhört solide“ zu den erfolgreichsten Produktionen der heimischen Chartgeschichte. Das musikalische Talent von Otto Jaus zeigte sich schon in seiner Kindheit: Nach der Gesangsausbildung bei den Wiener Sängerknaben studierte er am Wiener Konservatorium und spielte an den unterschiedlichsten Theatern sowie im Kabarett Simpl. Schon für sein erstes Kabarettprogramm bekam er den „Österreichischen Kabarettpreis“ 2014. Auch Paul Pizzera, der 1988 in Deutschlandsberg geboren wurde hat als Solo-Kabarettist angefangen. Der studierte Germanist mit immensem Sprachgefühl ist jahrelang aber vor allem auf Poetry-Festivals aufgetreten. Mittlerweile haben die beiden drei Alben samt Programmen geschaffen, zwei Amadeus Austrian Music Awards abgeräumt, Pizzera hat zwei Romane geschrieben und Jaus mit „Jausmannskost“ ein Kochbuch herausgebracht. Jetzt erobern sie mit der Strizzi-Komödie „Pulled Pork“ von Regisseur Andreas Schmied – ein flottes Verwirrspiel zwischen Machtspielen, Korruption und Russenmafia – die Leinwand: Paul Pizzera und Otto Jaus sind live zu Gast im Studio.

Idylle und Verbrechen – Die erweiterte „Dokumentation Obersalzberg“

Sein „Berghof“ am Obersalzberg in Berchtesgaden war eine Machtzentrale des sogenannten Dritten Reichs, ein Täter-Ort, an dem Adolf Hitler weitreichende und todbringende Entscheidungen getroffen hat. Während der 1930er Jahre wurde er gar zu einem Wallfahrtsort: Bis zu 2.000 „Verehrer“ pilgerten täglich in die bayrischen Alpen, um einen Blick auf jenen vermeintlich schlichten Ort zu werfen, an dem der „Führer“ neue Kräfte schöpft. Geschickt inszenierte die nationalsozialistische Propaganda mitten in der idyllischen Landschaft den Mythos vom nahbaren Volksfreund Hitler, der Personenkult nahm immer groteskere Formen an. Seit 1999 diente der Obersalzberg als Lern- und Erinnerungsort zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, der mehr als drei Millionen Besucher:innen verzeichnete, ehe die Einrichtung wegen des Neubaus geschlossen wurde. Um rund 30 Millionen Euro wurde die „Dokumentation Obersalzberg“ danach erweitert und adaptiert. Lange wurde der Eröffnungstermin erwartet, nach sechsjähriger Bauzeit gilt die Ausstellung über die enge Verbindung des Obersalzbergs mit den Massenverbrechen des Nazi-Regimes als Leuchtturmprojekt in Bayern. Ein Team des Zeitgeschichte-Instituts entwickelte das Konzept, das mit mehr als 350 Exponaten und zahlreichen multimedialen Elementen die Geschichte neu vermitteln soll. Im Fokus steht die Verbindung zwischen der idyllisch gelegenen Bergresidenz sowie den Tatorten und Opfern der von hier aus betriebenen Verfolgungs- und Mordpolitik in ganz Europa. Der „kulturMontag“ begibt sich auf Lokalaugenschein.

„Kunst als Waffe – Die Welt des Gottfried Helnwein“ (23.30 Uhr)

Was er sieht, ist das, was wir nicht sehen wollen, was er erkennt, ist das, was wir verdrängen wollen. Gottfried Helnwein, Österreichs Schockmaler von internationalem Format, ist ein Mahner in unserer Gesellschaft. Seine Haltung ist die des Protestes, des Angehens gegen die Verdrängung, gegen das Verschweigen und gegen die Unterdrückung. Sein Widerstand schlägt sich nieder in den frühen Wiener Aktionen, aber auch in seinen Bildern, Aquarellen und Zeichnungen, in denen er von Anfang an für die Rechtlosen und Schwachen Partei ergreift. Er will provozieren, indem er den Menschen einen Spiegel vorhält, er will das Schweigen aufbrechen, das Tabuthemen umgibt. Ein besonderes Anliegen sind ihm die Kinder. Ihre Verletzungen, sowohl die äußeren sichtbaren wie auch die unsichtbaren, sind immer wieder Thema seiner Arbeit. Zum 75. Geburtstag von Gottfried Helnwein zeigt die Albertina eine große Ausstellung der Werke der vergangenen zwei Jahrzehnte. Für das zum 70. Geburtstag entstandene Filmporträt besuchte Claudia Teissig den Weltstar auf seinem Schloss in Irland.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert