© Michael Pöhn, Wiener Staatsoper
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 3. Juli 2023
Wien
30.6.23, „Götterdämmerung“, Staatsoper, „Abschied vom Ring“
Franz Welser-Möst dirigierte an diesem Abend seine letzte „Götterdämmerung“. Er hatte schon im Vorfeld der beiden „Ring“-Durchgänge an der Wiener Staatsoper angekündigt, von Wagners Tetralogie Abschied zu nehmen und sie als Dirigent zurückzulegen.
http://www.operinwien.at/werkverz/wagner/agoetter14.htm
Ende der Saison, Jubel ohne Ende (Bezahlartikel)
Mit einer akklamierten »Götterdämmerung« ging der »Ring« zu Ende, den Welser-Möst zu seinem letzten erklärt hat – und zugleich die Saison an der Staatsoper. Ein Rückblick.
DiePresse.com
Christian Thielemann über Bruckner – das große Inteview „Ich schwitze viel weniger“
Zum Gespräch kommt er im schwarzen Polohemd mit Wagner-Konterfei, umrahmt von der Aufschrift „Bayreuther Festspielorchester – 1. Violine“. Kein Zweifel: Thielemann ist Wagner-Fan. Anton Bruckner war auch einer. Nun erklärt der Dirigent, was es bedeutet, Bruckner zu dirigieren.
BR-Klassik.de
Zu allem entschlossen: Christian Thielemann und das BR-Symphonieorchester mit Bruckners Fünfter
Erstmals dirigiert Christian Thielemann das BR-Symphonieorchester vor Publikum. Bruckners Fünfte wird dabei zum atemberaubenden, hochriskanten Grenzgang.
MuenchnerMerkur
München
Der Sieger (Bezahlartikel)
Christian Thielemann und die BR-Sinfoniker mit Anton Bruckners Fünfter im Herkulessaal
SueddeutscheZeitung.de
Bremen
Alena Baeva bringt die Saiten zum Glühen: Strauss und Berwald mit Paavo Järvi und der Bremer Kammerphilharmonie
Stürme der Begeisterung löste die Geigerin Alena Baeva am Abend des 29. Juni in der Hamburger Elbphilharmonie aus, als sie mit ihrer Interpretation von Richard Strauss’ Violinkonzert eine atemberaubende Leistung präsentierte.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de
Berlin/Philharmonie
Ein Troll trollt sich durch die Philharmonie
Irgendwas stimmt nicht am Freitagabend in der Philharmonie. Das Freiburger Barockorchester und die Frauen des Rias-Kammerchors stehen längst bereit, aber Dirigent Pablo Heras-Casado kommt und kommt nicht. Als dann endlich die berühmte Ouvertüre zu Felix Mendelssohn-Bartholdys „Ein Sommernachtstraum“ erklingt, werden plötzlich Scheinwerferspots an die Decke geworfen.
BerlinerMorgenpost.de
München/Gärtnerplatztheater
Das Gärtnerplatztheater zeigt „Le nozze di Figaro“ als harmlose Komödie
Mozarts „Figaro“ gehört an dieses Haus, weil er ein Schaustück fürs Ensemble ist. Die Premiere bleibt aber hochtourig-harmlos, auch beim künftigen Chefdirigenten ist noch Luft nach oben.
Muenchner-Merkur.de
Semmering
Kultursommer Semmering, wo Altenberger Stefan Zweig liest
Ins Granhotel Panhans kommt auch Günter Groissböck mit „Männerliebe und -leben“
Der Standard.at.story
Bayreuth
Umbruch für Bayreuther Festspiele: Tickets nicht mehr so heiß begehrt?
Die Presse.com
Neue Zeiten für die Bayreuther Festspiele
Spontan über die A9 nach Bayreuth fahren, vorher im Online-Shop ein Ticket buchen und dann Musik genießen? Bei den Bayreuther Festspielen eigentlich unvorstellbar. Galt hier doch früher: Wer rein wollte ins weltberühmte Haus, musste jahrelang auf einer Warteliste ausharren oder auf dem Schwarzmarkt hohe Summen bezahlen. Und in diesem Jahr? Gibt es knapp dreieinhalb Wochen vor Beginn für alle Aufführungen noch Tickets im Online-Verkauf.
DieZeit.de.news
Dresden
Tschaikowskys „Pique Dame“ an der Semperoper Dresden: Russland als Toteninsel
BR.Klassik.de
Andreas Dresens Debüt an der Semperoper: Ausbruch aus der gedrillten Masse
Nicht zu kurz gesprungen. Filmregisseur Andreas Dresen debütiert an der Semperoper Dresden mit Peter Tschaikowskis „Pique Dame“.
Tagesspiegel.de
Berlin
Das Freiburger Barockorchester im Konzert: Ein nordischer Sommernachtstraum
Tagesspiegel.de
Berlin
„Mit dem Klang der Geige kann man alles sagen“
Seine ersten musikalischen Gehversuche machte Bilal mit einer Spielzeuggeige. Heute spielt der syrische Musiker und Teilzeit-Berliner in Daniel Barenboims West Eastern Divan Orchestra.
rbb24.de.Kultur
Berlin
Ein Ligeti-Abend im Boulez Saal: Komplexität und Enthusiasmus
Von Kammermusik bis Solokonzert. François-Xavier Roth dirigiert das Boulez Ensemble mit Michael Barenboim an der Violine und Ben Goldscheider am Horn.
Tagesspiegel.de
Benediktbeuern
Hommage an den Gerstensaft: In Benediktbeuern wird eine „Bier-Oper“ aufgeführt
Muenchner-Merkur.de
Tonträger
Album der Woche: Renaud Capuçon und Kit Armstrong spielen Mozart
NDR.de.Kultur
Links zu englischsprachige Artikeln
Wien
Review: ELISABETH IN CONCERT at Schönbrunn Castle
The dramatically touching story about Austria’s famous Empress Elisabeth is back for a three-night Open Air Concert in Schönbrunn’s grand forecourt.
broadwayworld.com.austria
Grafenegg
Grafenegg Festival 2023: Stars and Orchestras Grafenegg has risen to become one of the finest regional European music festivals. The unique blend of nature, architecture, and music makes one feel as though the great romantics are still at home here.
europeanconservative.com
Zürich
Jakub Hrůša makes a very strong case for Suk’s Asrael Symphony with the Tonhalle-Orchester Zurich seenandheard.international.com
Paris
Académie Opéra National de Paris Announces 2023-24 Season
operwire.com.academy
London
Review: Lise Davidsen lights up old Covent Garden Don Carlos
slippedisc.com
London Tours Explore the Worlds of Opera and Classical Music
Fans of music from centuries past will find a wide variety of experiences and collections. One even comes with a side of rock ’n’ roll.
TheNewYork.Times.com
Deeply committed, unfailingly stylish Wigmore Hall recital by Emmanuel Despax
seenandheard.international.com
Oxford
The cast of New Chamber Opera’s La Frascatana successfully highlight the opera’s levity and good spirits seenandheard.international.com
Wormsley
Garsington Opera’s The Bartered Bride gets a rather more muted revival
seenandheard.international.com
Santa Fe
A hit-and-miss for ‚Tosca‘ at Santa Fe Opera
santafenewmexican.com
Feuilleton
Hooked on classics? But if you want to learn to play, you’d better be posh
My state school taught me the value of Bach and Vivaldi. Today’s pupils aren’t so lucky
TheGuardian.com
Sprechtheater
Reichenau/NÖ
Robert Meyers famoser „Jux“ in Reichenau
In Nestroys „Einen Jux will er sich machen“ brilliert das gesamte Ensemble
DerStandard.at.story
Berlin
Der Intendant als Mensch
Ulrich Khuon, der Intendant des Deutschen Theaters in Berlin, verlässt das Haus nach vierzehn Jahren. Beim Abschied erinnerten sich Weggefährten an einen Theaterleiter, der immer Mensch geblieben ist.
FrankfurterAllgemeine.net
Interview mit Stefanie Reinsperger: „Es macht mir Spaß, meinen Rollen Wut zu schenken“
Die österreichische Ausnahme-Schauspielerin spielt in der Kinokomödie „Mermaids Don’t Cry“ eine Supermarkt-Kassiererin, die unerwartet Vater-Besuch bekommt
Kurier.at
Shakespeares „Julius Caesar“ feiert in Oberammergau Premiere
Kampf um demokratische Werte, Machtmissbrauch, politisches Chaos: Das Schauspiel „Julius Caesar“ von William Shakespeare kommt in Oberammergau auf die Bühne des Passionstheaters.
Muenchner Abendzeitung.de
Zum Nachdenken
Diskussionskultur: „Die Gesellschaft wird zum Weltgericht“
Der Ethiker und evangelische Theologe Ulrich Körtner ist häufig Gast in TV-Diskussionen. Über eine kürzlich erlebte Eskalation, ausgeschlossene Mehrheiten – und warum es ein Zuviel an Moral gibt, vor dem zu warnen ist.
Die Presse.com
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Unter’m Strich
Österreich dabei: Zehn Antworten zu „Sky Shield“
In Bern wird – wie berichtet – kommenden Freitag ein Stück österreichischer Wehrgeschichte geschrieben: In einer Absichtserklärung wird sich die Republik zur „European Sky Shield Initiative“, kurz ESSI, bekennen. Das Land schlüpft so unter einen internationalen Raketenschirm. Wir haben die wichtigsten Antworten auf die umstrittene Entscheidung.
Gewalt in Frankreich
Polizei schlägt Alarm: „Wir sind im Krieg!“
Wegen neuen Krawallen musste die französische Polizei die Champs Élysées mit Tränengas räumen. Sogar die Familie eines Bürgermeisters wurde attackiert.
KronenZeitung.at
Autorennsport/Formel 1
Podium wie gehabt: Protest in Spielberg: Die Strafen sind da
Die Strafen sind da. Die größte Veränderung des F1-Ergebnisses in Spielberg nach dem Protest von Aston Martin: Carlos Sainz rutscht von Platz vier auf sechs, Lando Norris ist neuer Vierter, Fernando Alonso neuer Fünfter. Das Podest bleibt demnach unangetastet. Max Verstappen behält seinen Sieg, Charles Leclerc bleibt Zweiter, Sergio Pérez Dritter.
Kronen Zeitung.at
INFOS DES TAGES (MONTAG, 3.JULI 2023)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 3. JULI 2023)
Quelle: onlinemerker.com
BENJAMIN BERNHEIM STEIGT IN DAS ROMEO-KOSTÜM EIN (eine Umkleideszene als Video)
My first costume (created by Sylvette Dequest) as Roméo in “Roméo et Juliette” at @operadeparis.
Gefunden von Fritz Krammer
ZU INSTAGRAM mit Video
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FRANKURT: FOTOS AUS DER PREMIERE „DIE ERSTEN MENSCHEN“ von Rudi Stephan
RUDI STEPHAN: DIE ERSTEN MENSCHEN
Premiere vom 2. Juli 2023
Oper in zwei Aufzügen
Text von Otto Borngräber
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Foto: Matthias Baus
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Inszenierung: Tobias Kratzer
Bühnenbild und Kostüme: Rainer Sellmaier
Licht: Joachim Klein
Video: Manuel Braun
Dramaturgie: Bettina Bartz, Konrad Kuhn
Foto: Matthias Baus
Adahm: Andreas Bauer Kanabas
Chawa: Ambur Braid
Kajin: Iain MacNeil
Chabel: Ian Koziara
Foto: Matthias Baus
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
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DRESDEN/Semperoper: Aufführungsserie „DER FREISCHÜTZ“ in herausragender Besetzung
Weitere Vorstellungen: 2./4./7./13.Juli 2023)
Besetzung am 02. Juli 2023
Musikalische Leitung Antonello Manacorda
Inszenierung Axel Köhler
Bühnenbild Arne Walther
Kostüme Katharina Weissenborn
Licht Fabio Antoci
Choreografie Katrin Wolfram
Trailer, etwa 6 Minuten. Link untenstehend
https://www.semperoper.de/fileadmin/semperoper/videos/stuecke/60434/Der_Freischuetz_Trailer.m4v
Ottokar Sebastian Wartig
Kuno Matthias Henneberg
Agathe Johanni van Oostrum
Ännchen Nikola Hillebrand
Kaspar Günther Groissböck
Max Stanislas de Barbeyrac
Der Eremit Tilmann Rönnebeck
Kilian Ilya Silchuk
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ILDAR ABDRAZAKOV „GÄRTNERT“ IN ST. PETERSBURG (in unpassender Gärtner-Kleidung), Foto aus der Vorwoche
Gefunden von Fritz Krammer
ZU INSTAGRAM
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Bitte vormerken: Das TV/ und Stream Programm Sommer 2023
09. Jul. 23: ORF III / Klassik am Traunsee (K.-F. Vogt)
12. Jul. 23 : arte / Aix / Wozzeck / McBurney
12. Jul. 23: ORF / St. Margarethen / Carmen
14. Jul. 23: ORF III / Styriarte / Eroica
16. Jul. 23: ORF III / Klssik in den Alpen Elīna Garanča
20. Jul. 23: arte / Barcelona / Poppea / Bieito
22. Jul. 23: ORF / Making of Carmen und Mamma Mia
23. Jul. 23: ORF III / KLASSIK vor dem Eiffelturm, Paris
25. Jul. 23: Stream / Bayreuth / Parsifal (Premiere)
29. Jul. 23: ORF / arte / Salzburger Festspiele / Macbeth / Welser-Möst / Warlikowski
29. Jul. 23: 3sat / Bayreuth / Parsifal
30. Jul. 23: ORF / Baden / Frühjahrsparade
6. Aug. 23: ORF Bregenzer Festspiele / Ernani
10. Aug. 23: Servus / Salzburger Festspiele / Figaro (Kušej)
13. Aug. 23: ORF III / Kobersdorf / Alpenkönig und Menschenfeind
19. Aug. 23: ORF / Salzburger Festspiele / Falstaff
20. Aug. 23: ORF /Graz Kasematten / Carmen
27. Aug. 23: ORF /Klosterneuburg / Don Carlo (Groissböck)
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STAATSOPER HAMBURG: VENERE E ADONE von Salvatore Sciarrino
Layla Claire (Venere). Foto: Brinkhoff/Mögenburg
Salvatore Sciarrino zählt gemeinsam mit Giorgio Battistelli zu den bedeutendsten lebenden zeitgenössichen Komponist Italiens. Einige seiner Opern sind Welterfolge geworden, vielleicht auch nicht zuletzt durch ihre wunderschönen poetischen Titeln (Sciarrino schreibt meistens auch die Libretti selbst) wie: Luci mie traditrici, Da gelo a gelo, Il canto s’attrista, perché? etc.
Insofern hätte man schon stutzig werden müssen, als die Hamburger Staatsoper ihr Auftragswerk, seine neueste Urauffführung, mit dem lakonischen Titel „Venere e Adone“ ankündigte. Schließlich lautete der bedrohliche Untertitel ja auch noch „Schiffbruch eines Mythos“…
Zum Bericht von Dr. Robert Quitta
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DAS MUSIKFEST ION in Nürnberg endet mit großem Publikumserfolg
Mit einer Uraufführung ging am Sonntag, den 2. Juli das 72. Musikfest ION in Nürnberg zu Ende. Geir Lysne, norwegischer Jazzmusiker und Komponist, schrieb ein neues Werk zum Thema Frieden für das Festival. Die Messe für Bigband, Chor und Kirchenorgel gestalteten die NDR Bigband, das Vokalensemble St. Lorenz und der Organist Florian Weber unter der Leitung von Geir Lysne selbst. Es war in St. Sebald der Abschluss eines überaus erfolgreichen Festivaljahrgangs.
Das 72. Musikfest ION in Nürnberg endete mit einer starken Bilanz: Nach dem Rekordjahr 2022 weist das diesjährige Musikfest erneut eine Steigerung der Zahl der Konzertbesucher:innen auf. Im Jahresvergleich kamen 20% mehr Gäste zu den 22 Konzerten des Festivals. Zahlreiche Konzerte waren ausverkauft, es mussten Zusatzstühle in die Kirchen gestellt werden, um dem großen Interesse gerecht zu werden. Ensembles und Bands, die noch nie vorher in Nürnberg waren, wie etwa das Chorwerk Ruhr, das Ensemble Resonanz, A Filetta, The Joni Project, Masaa oder die NDR Bigband, wurden in vollen Kirchen vom Publikum empfangen und frenetisch gefeiert. Zusätzlich zu den Konzerten sorgten ein VirtualReality-Projekt auf dem Hauptmarkt, zwei musikalische Festgottesdienste sowie ein ausverkauftes Kooperationskonzert beim Deutschen Evangelischen Kirchentag für weiteren großen Zuspruch.
Rund ein Drittel der Musikfest-Gäste kommen von außerhalb Nürnbergs: aus der Metropolregion, aus dem gesamten Bundesgebiet sowie weiteren Ländern von Österreich über Kanada bis Neuseeland. In den fünf Jahren der Festivalleitung von Moritz Puschke ist die Resonanz beim Publikum um das 2,5-fache gestiegen.
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GOHRISCH/ KONZERTSCHEUNE: SCHOSTAKOWITSCH-TAGE
vom 22.- 25.6.2023
Die Konzertscheune. Foto: Robert Quitta
Schostakowitsch? Gut, den kennt man ein wenig wegen seiner Geschichten mit Stalin, seinen Symphonien, seinen Filmmusiken, seinen Streichquartetten usw. – auch wenn er in unseren Breiten nicht extrem populär ist. Aber G o h r i s c h? Nie gehört. Was soll denn das sein ? Nun, Gohrisch ist ein Kurort in der Nähe von Dresden, idyllisch in der Sächsischen Schweiz gelegen.
Okay. Schostakowitsch, check. Gohrisch, check. Aber was um Himmels willen hat Schostakowitsch mit Gohrisch zu tun, und warum findet dort, Kurort hin oder her, alljährlich ein Festival zu seinen Ehren statt ?
Tja, das ist eine mehr als berechtigte Frage. Ich habe die Zusammenhänge natürlich auch nicht gekannt, aber ich habe sie mir erklären lassen: also der russische Komponist Dmitri Schostakowitsch weilte zweimal auf Einladung der DDR-Führung zur Erholung im Kurort Gohrisch – und zwar im Gästehaus des Ministerrats (vormals „Haus der Intelligenz“). Und daselbst schrieb er auch sein 8.Streichquartett, das allgemein als sein persönlichstes angesehen wird, sozusagen als „Nachruf auf sich selbst“.
Diese historische Tatsache nahm 2010 eine Gruppe von begeisterten Gohrischer und Dresdner Musikfreunden zum Anlass, um hier die Internationalen Schostakowitsch-Tage zu gründen, die seither alljährlich stattfinden. In Ermangelung eines bereits existierenden Veranstaltungssaals überredete das Organisationskomitee einen einheimischen Grossbauern, ihnen dazu für ein paar Tage lang seine geräumige Scheune zur Verfügung zu stellen. Die darin befindlichen Strohballen werden für die Dauer des Festivals auf den Vorplatz ausgelagert – was allein schon eine spezielle Atmosphäre schafft. Aber nicht nur die Strohballen machen die Schostakowitsch-Tage zu einer ziemlich einzigartigen Veranstaltung (vielleicht nur mit Lockenhaus zu vergleichen), es ist das Gesamtpaket, das den Ausschlag gibt. Die nüchterne Scheune selbst ist schon einmal eine gute Basis dafür, dass die Versuchung zur Mondänitat an diesem Ort gar nicht erst aufkommt. Also keine Urologen aus Bad Nauheim oder Kartonagefabrikanten aus Hannover, die hier – wie in Salzburg – ihre weißen Dinner-Jackets ausführen, keine Werbung für den neuesten Audi-600PS-SUV. Das Programm tut ein Übriges, denn als Unterhaltungsmusik kann man die Werke von Schostakowitsch und seinen Freunden und Zeitgenossen ja nun wirklich nicht bezeichnen. Und die Künstler spielen aufgrund der finanziellen Situation (wenige Subventionen, einige wenige mittelständische Sponsoren wie die Manufaktur Schmees, die Druckerei Union oder der Juwelier Hilscher) ohne Gage. Nach Gohrisch kommt man also wirklich nur dieser Art von Musik wegen, und das schafft dieses besondere Gefühl von familiärer Atmosphäre einer verschworenen Gemeinschaft, das sich auch am Ende des Tages in den angeregten Gesprächen zwischen einander vorher Unbekannten an der „Schostakowitsch-Bar“ im traumhaft an der unendlich beruhigend dahinfliessenden Elbe gelegenen Hotel Elbresidenz zeigt.
Das Mriya_Quartett. Foto: Oliver Killig
Die Konzerte selbst waren alle von allerhöchster Qualität. Von Schostakowitsch hörte man die Streichquartette Nr.4 und Nr.13 – wobei vor allem letzteres mit seiner Mischung aus Angst, Trauer und Verzweiflung aufs Atemloseste beeindruckte. Todesahnung, Todesdüsternis, Totentanz. Nicht umsonst nennt man dieses Werk ein „Requiem für Streichquartett“.
Weiters erklangen sein Opus ohne Opuszahl „Murzilka“, die Klavierbearbeitung seines Streichquartetts Nr.3, die Suite für Jazzorchester und seine Kammersymphonie.
Die endlosen 24 Präludien der jungen Komponistin Lera Auerbach enttäuschten leider ziemlich.
Dafür interessierte man sich sehr für die Klaviersonate von Schostakowitsch-Freund Mieczysław Weinberg und von allen aufgeführten Werken (Klavierquintett, Sonate für Violoncello und Klavier, Suite im alten Stil) des immer noch total unterschätzten und viiiel zu wenig gespielten Alfred Schnittke war man überhaupt über die Massen begeistert. Diese unerhörten Töne, diese Meisterschaft in der Rhythmik, dieses Unterminieren unserer Erwartungshaltungen…
Vielleicht sollten die Organisatoren überlegen, als Spin-off der Schostakowitsch-Tage auch Alfred-Schnittke-Tage zu veranstalten. Würde sich lohnen ! Denn das Publikum dafür wäre, wenn man die abendlichen Diskussionen verfolgt hat, bereits durchaus vorhanden…
Robert Quitta, Gohrisch
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Berlin: Die faszinierende Welt der Science Art. Olaf Schirms „Main Works“ in einer fesselnden Ausstellung – ab 27.6.2023
Von Barbara Röder.
Olaf Schirm © Harriet Wollert
© Kerstin Gernig
„What is the prompt“ steht in geschwungenen Lettern am Eingang und leuchtet den Besuchern auffordernd entgegen. „Olaf Schirm – Main Works“ heißt uns zudem ein schwarz-weißes Plakat willkommen. Ein paar Schritte weiter eröffnen sich dem Betrachter neue Welten: Erstmals sind hier die Hauptwerke des Berliner Science Artists Olaf Schirm zu sehen. Und was sind das für Werke!…