NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg; Foto: Patrik Klein
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 4. MÄRZ 2024
Hamburg/Elbphilharmonie
Klein beleuchtet kurz Nr 21: Das NDR Elbphilharmonie Orchester begeistert nicht nur mit Bruckners 9. Sinfonie
Wohin werden wir am Ende gehen? Diese Frage stellten sich sowohl Anton Bruckner als auch Samy Moussa. Daher ließ Manfred Honeck, seit nunmehr 15 Jahren Chefdirigent des Pittsburgh Symphony Orchestra und gerne gesehener Gast in Hamburg, Moussas Werk „Elysium für Orchester“ der bombastischen letzten Sinfonie des Linzer Komponisten voranstellen. Oft wird statt des unvollendeten 4. Satzes das Te Deum Bruckners serviert. Zu recht brachte der Dirigent des Abends stattdessen zeitgenössische Musik an dessen Stelle.
Von Patrik Klein
Klassik-begeistert.de
Berlin
Elisabeth Leonskaja in Berlin: Bukolische Zuspitzungen
Die Berliner Mini-Residenz der Star-Pianistin Elisabeth Leonskaja endet mit zwei Brahms-Abenden im Konzerthaus.
Tagesspiegel.de
Das NDR Orchester zelebriert mit Manfred Honeck in der Elbphilharmonie eine Bruckner-Sternstunde
Sternstunde der Hamburger Profi-Orchester-Szene: Manfred Honeck und das NDR Elbphilharmonie Orchester begeistern mit Bruckners neunter und letzter Sinfonie. Gestört wurde das Konzert allerdings mal wieder von ein bisschen Zwischenapplaus und -gequatsche.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de
Hamburg/Staaatsoper
Drei Ufos für Aschenbrödel – Rossinis „La Cenerentola“ hebt in Hamburg ab
„Science-Fiction“ hatte zu den Frühzeiten des Genres fast immer etwas mit einer nicht näher definierten Zukunft zu tun. Die war, ähnlich wie die Kunstrichtung des Futurismus, ästhetisch bestimmt von einem Bruch mit als veraltet empfundenen Traditionen und einer Verliebtheit in alles Dynamische, technisch Überhöhte. Die Inhalte waren phantastisch oder utopisch und weitab von allem, was an Märchenhaftigkeit aus einem rückwärtsbezogenen 19. Jahrhundert – zumindest in seinen ersten Jahrzehnten – in ein ebenso wenig definiertes Mittelalter blickte.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de
Stuttgart
Uraufführung der Oper „Dora“ von Bernhard Lang und Frank Witzel in Stuttgart
Sendung „Fazit“
Podcast von Jörn Florian Fuchs
Deutschlandfunk.de
Wiener Staatsoper
Animal Farm: Was uns die Tiere erzählen…
Nach kurzer Pause der Betroffenheit zeigte sich das Publikum begeistert. Den stärksten Applaus erhielten, völlig berechtigt, Dirigent und Orchester, und auch Chor, Solistinnen und Solisten wurden mit herzlichem Beifall bedacht. Einen Besuch lohnt die Produktion auf jeden Fall! Alexander Raskatov: “Animal Farm”
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de
Wiener Volksoper
Jopie Heesters, schau oba!
Die Volksoper zeigt Franz Lehárs „Die lustige Witwe“ als versiert inszenierte, aber leicht lahmende „Opa-rette“. Chefdirigent Ben Glassberg beweist eher flaues Temperament und wenig Gespür für die Wiener Operetten-Musik. Nein. Diese Hochzeitsnacht will man sich nicht ausmalen müssen. Wenn die „Lippen schweigen“, in der „Lustigen Witwe“, haben sich die Liebenden endlich gefunden. Doch diesmal muss man hoffen, dass sie nicht bald für immer schweigen.
krone.at
Wien
Lehárs „Die lustige Witwe“ an der Volksoper mit verliebten Senioren
Keine Angst! Bei der Premiere der „Lustigen Witwe“ lässt Regisseurin Mariame Clement die Konvention aber leben
DerStandard.at/story
Volksoper: „Die lustige Witwe“ ist hier im Pensionsalter (Bezahlartikel)
Kurier.at
Viril statt senil: Eine rüstige Witwe in der Volksoper
sn.at/kultur
Wiener Festwochen: Der Aufstand der Heinzelmännchen
Milo Rau präsentierte sein subversiv angehauchtes, politisch verbrämtes Programm – konterrevolutionär standesgemäß im Imperial
Kurier.at
Die Wiener Festwochen kündigen Volksprozesse an
Eine Freie Republik werden die Festwochen am 17. Mai ausrufen
DiePresse.com
Wien/Volksoper
Volksoper: Eine lustige Witwe darf auch älter sein
Ironisch, aber nicht karikierend will sich die Regisseurin Mariame Clément der Operette nähern. Eine nicht mehr junge Frau, eine lang verhinderte Liebe: Für ihre Inszenierung von Lehárs Operette „Die lustige Witwe“ verspricht Mariame Clément im „Presse“-Gespräch einen neuen Zugang.
DiePresse.com.
Berlin
Berliner Philharmoniker: Thielemann zelebriert Bruckners Nullte
Mit der Studiensinfonie und der „Nullten“ dirigiert Christian Thielemann in der Philharmonie Berlin zwei eher unbekannte Werke Bruckners. Vor allem die langsamen Sätze geraten dabei zum Triumph.
konzertkritikopernkritik.berlin.blog
Linz
„La Juive“ in Linz zwischen Rache und Terror
Am Landestheater bringt Marc Adam die Oper „La Juive“ in die Gegenwart. Dabei wäre Fromental Halévys Grand opéra auch ohne Regieeingriffe aktueller denn je
DerStandard.at/story
Inferno aus Hass: Halévys fulminante Oper „Die Jüdin“ in Linz
BR-Klassik.de
Wien/Staatsoper
Tschaikowskis „Lenski“ – pardon: „Eugen Onegin“ an der Staatsoper
In einer guten Aufführung der russischen Oper glänzte besonders Bogdan Volkov mit feinem, sonnenstrahlhellem Tenor als Lenski
DerStandard.at/story
Dortmund
„Fin de partie“ in Dortmund – Lebhafter zugrunde gehen
Großes Orchester, intime Spielsituation: „Fin de partie“ von György Kurtág gelingt ganz außerordentlich an der Oper Dortmund.
FrankfurterRundschau.de
Köln
François-Xavier Roth im Interview: „Bruckners Musik hat nach wie vor viele Rätsel“
KölnerStadtanzeiger.de
Stuttgart
Musik, Poetik, Politik, was noch? (Bezahlartikel)
Uraufführungen beim Stuttgarter Festival Eclat 2024
nmz.de
Wuppertal
Opern-Intendantin Rebekah Rota: lasst euch verzaubern! (Podcast)
radiowuppertal.de
Karlsbad
Eine teuflisch gute Konzertbühne in Karlsbad
Gestern imperiales Kurbad mit Moorbädern, heute eine mutig hineinimplantierte Musiktribüne in knalligem Rot. Zu Besuch in den Císařské Láznì in Karlsbad
DerStandard.at/story
Links zu englischsprachigen Artikeln
London
Conductor Simon Rattle says cutting UK tax relief for orchestras would be a catastrophe
Plea to protect arts funding as a growing number of city and county councils face bankruptcy
TheGuardian.com
The Rake’s Progress review – stylisation tips towards surrealism in ETO’s staging of Stravinsky parable
TheGuardian.com
Rattle returns to the LSO with a blistering Shostakovich Fourth at the Barbican
seenandheard-international.com
Faust, LSO, Rattle, Barbican review – violence and wit in Shostakovich, luminosity in Brahms
theartsdesk.com
Belfast
A compelling performance of The Juniper Tree by Northern Ireland Opera
seenandheard-international.com
New York
Vienna Philharmonic explores seeds of Weimar with Bruckner and Berg
newyorkclassicalreview.com
Anton Bruckner: Symphony No. 9, Alban Berg: Three Pieces for Orchestra, Opus 6 Vienna Philharmonic Orchestra, Franz Welser-Möst (Conductor)
concertonet.com
St Boise
Musically Ravishing Roméo et Juliette in Idaho
operatoday.com
Dallas
Revitalised Dallas gets a Ring next year
Fabio Luisi has included a complete Wagner Ring cycle in the 24-25 season at the Dallas Symphony Orchestra.
slippedisc.com
San Francisco
Lawrence Brownlee rises to the occasion in a varied recital in San Francisco
seenandheard-international.com
Sydney
To the stars with the stars at the Sydney Symphony season opener
bachtrack.com.de
Rock/Pop
Malmö
So klingt der österreichische Song-Contest-Beitrag: „We Will Rave“
Österreich will die Party nach Malmö bringen: Kaleen setzt mit „We Will Rave“ auf einen bassgetriebenen Song.
Kurier.at
INFOS DES TAGES (MONTAG, 4. MÄRZ 2024)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 4. MÄRZ 2024)
Quelle: onlinemerker.com
BERLIN / Komische Oper im Schillertheater: HERCULES, „a new musical drama“; Premiere 3.3.2024
Szenische Dutzendware, musikalisch erfreulich
Foto: Monika Rittershaus
„Semele“ und „Hercules“ bilden vielleicht die beiden bedeutendsten Opern in englischer Sprache, meinte der englische Musikwissenschaftler Winton Dean. Bei „Semele“ stimme ich zu, „Hercules“ jedoch mangelt es vergleichsweise an eingängigen Nummern, an populären Ohrwürmern. Händel hatte sein am 5.1.1745 uraufgeführtes Opus nie als Oratorium bezeichnet. Das Auseinanderklaffen zwischen der Erwartungshaltung des Publikums und der tatsächlichen musikalische Substanz irgendwo zwischen italienischer Opera seria, English Opera und Oratorio, weit entfernt von frommer Erbauung und Pietät, hatte zur Folge, dass nach nur wenigen Aufführungen wieder Schluss war, ja noch mehr, dass Händel die Spielzeit beenden und den Subskribenten ihr Geld zurückerstatten musste…
Zum Premierenbericht von Dr. Ingobert Waltenberger
Klangliche Pracht des Barocks: Jakub Józef Orliński, Fatma Said & Il Giardino d’Amore im Wiener Konzerthaus, Vorstellung vom 02.03.2024
Wer ist Jakub Józef Orliński? Zunächst ein außerordentlich talentierter Countertenor, der seinen Master of Vocal Performance an der Fryderyk-Chopin-Universität für Musik in Warschau absolviert hat. Dreifacher Gewinner des OPUS Klassik International Classical Music Award, Grammy-Nominierter, Gewinner des International Opera Awards 2021 in der Kategorie Recording (Solorecital), sowie des International Classical Music Award 2022 in der Kategorie Baroque Vocal. Und hier reden wir von einem einzigen Mann, der gerade einmal 33 Jahre alt ist…
Zum Bericht von Darina Leuer
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Präsentation Salzburger Osterfestspiele 2025 am 6. März 2024
Wir wollen schon jetzt gemeinsam mit Ihnen einen Blick in die Zukunft werfen! 2025 stehen die Osterfestspiele Salzburg ganz unter dem Leitgedanken »Wunden und Wunder«. Das besonders vielfältige Programm der kommenden Saison präsentiert Ihnen Intendant Nikolaus Bachler mit beteiligten Künstlerinnen und Künstlern im Live-Stream:
6. März 2024, 11:00 Uhr
Online Live-Stream auf www.osterfestspiele.at
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Sie benötigen keine Log-In-Daten, um dem Stream beizutreten. Am 6. März ab 10:00 Uhr finden Sie das Fenster zur Präsentation auf der Startseite der Website. Durch das Klicken des Play-Buttons starten Sie den Stream.
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Salzburger Osterfestspiele: Orchesterkonzerte mit 10 % Rabatt
Zum Programm der Salzburger osterfestspiele 2024
Wir freuen uns, Sie als RID PREMIUM Kunden, in den Genuss von einem ganz besonderen musikalischen Schmankerl kommen zu lassen. In Kooperation mit den Osterfestspielen Salzburg, erhalten Sie als RID PREMIUM Kunde 10% auf die beiden Orchesterkonzerte der Kategorie 1 – 5 bei den diesjährigen Osterfestspielen in Salzburg.
Sichern Sie sich jetzt mit dem Aktionscode BettenridOFS23 10% Rabatt auf folgende zwei Festival-Highlights: Das Kontingent ist begrenzt.
Orchesterkonzert I:
Sonntag 24.03., 19:00 Uhr /
Sonntag 31.03., 19:00 Uhr
Dirigent ANTONIO PAPPANO
Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
LUIGI BOCCHERINI / LUCIANO BERIO
»La ritirata notturna di Madrid«
AMILCARE PONCHIELLI
»Elegia«
VICTOR DE SABATA
»Juventus«
OTTORINO RESPIGHI
»Fontane di Roma«
»Pini di Roma«
Italien aus der Sicht italienischer Komponisten ist der rote Faden, der die Stücke des Orchesterkonzerts I unter der Leitung von Antonio Pappano verbindet. Auf dem Programm steht Luigi Boccherinis »La ritirata da Madrid« in der von Luciano Berio, von 1999 bis 2003 Präsident der Accademia di Santa Cecilia, überarbeiteten Fassung.
jetzt Ticket buchen
Orchesterkonzert II:
Dienstag 26.03., 19:00 Uhr /
Samstag 30.03., 19:00 Uhr
Dirigent JAKUB HRŮŠA
Viola PINCHAS ZUKERMAN
Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
HECTOR BERLIOZ
»Le carnaval romain«
BOHUSLAV MARTINŮ
»Les Fresques de Piero della Francesca« H. 352
HECTOR BERLIOZ
»Harold en Italie« op. 16
Auch das Orchesterkonzert II ist Italien gewidmet, diesmal allerdings mit Werken nicht-italienischer Komponisten, die ihren Blick auf das Land zeigen. Als Gastdirigent am Pult steht Jakub Hrůša, Erster Gastdirigent der Santa Cecilia und designierter Musikdirektor des Royal Opera House Covent Garden.
Aktionscode: BettenridOFS24
oder telefonisch unter: +43 6628045361
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Las Palmas de Gran Canaria: Tosca Premiere der Amigos Canarios de la Ópera mit Piotr Beczała 20.2.24
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Jonas Kaufmann / Teatro San Carlo / Napoli
Link zu Facebook unten
Kaufmann holte am Samstag ein abgesagtes Konzert in Neapel mit Filmmusik nach
Dazu das Kaufmann-Programm in San Carlo
teatrosancarlo.it/it/spettacoli/jonas-kaufmann-2024
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Wiener Kammerorchester: Die nächsten Programmpunkte
„Dankbar für die vielen neuen Aufgaben“. Die Schweizer Sopranistin Gabriela Scherer über neue Rollen, Repertoirefragen, das anstehende Debüt bei den Bayreuther Festspielen, wie sich Stimmen nach Geburten ändern können und vieles mehr.
Fragestellung: Isolde Cupak, Februar 2024
Gabriela Scherer © Harald Hoffmann
Interview mit der jugendlich-dramatischen Sopranistin Gabriela Scherer, die diese Saison ziemlich durchstartet, im Dezember ihr Hausdebüt an der Staatsoper Hamburg gegeben hat, letzten Monat ihr Rollendebüt als Leonore in „Fidelio“ in Lissabon und demnächst im März/April an der Semperoper ihre erste Chrysothemis singen wird, gefolgt von der ersten Donna Elvira an der Berliner Staatsoper und dem Bayreuth Debüt im Sommer als Gutrune.
Diese Spielzeit ist voller wichtiger Debüts für Sie. Das erste war im Januar Leonore in „Fidelio“ in Lissabon. Oft liest man, Beethoven hätte nicht gut für Stimmen schreiben können. Ist da etwas dran?
Also tatsächlich gab es Momente, als ich an der Leonore gearbeitet und zu meinem Coach gesagt habe: „Strauss hatte einfach mehr Ahnung von Stimmen…“ Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man sehr klug an den Fidelio herangeht. Man muss sich die Partie beinahe instrumental erarbeiten. Wenn man von Beginn an mit voller Wucht rangeht und die Stimme aufreißt, ist man verloren und die Partie ist dann tatsächlich unsingbar. Aber wir sind immer noch in der Klassik und mit einer gesunden, schlanken Stimmführung ist diese Rolle wunderbar zu singen. Ich habe mittlerweile großen Spaß an der Leonore und freue mich sehr, dass sie mich in den nächsten Jahren noch öfter begleiten wird.
Nun folgt im März und April eine weitere neue Rolle, Chrysothemis in „Elektra“ an der Dresdner Semperoper…
Chrysothemis ist sicher die größte Herausforderung für mich bisher, sowohl musikalisch als auch stimmlich. Man muss sich meiner Meinung nach wirklich Zeit nehmen, um diese Musik sehr genau und exakt zu lernen. Um wirklich eintauchen zu können in dieses geniale Werk von Strauss. Ariadne und auch Arabella sind ebenfalls sehr komplex, aber trotzdem leichter zu verstehen. Für die Chrysothemis brauche ich mehr Zeit und obwohl es teilweise sehr komplizierte Musik ist, hat man am Ende immer das Gefühl, dass bei Strauss alles einen Sinn hat.
An der Berliner Staatsoper singen Sie im Mai Ihre erste Donna Elvira in „Don Giovanni“, das dritte Rollendebüt in Folge. Wie wichtig ist es, zu Mozart zurückzukehren, gerade wenn sonst viel Wagner und Strauss auf dem Programm steht?
Ich freue mich riesig auf die Donna Elvira und zwar aus verschiedenen Gründen. Ich liebe Mozart und ja, es ist eine wunderbare Hygiene für die Stimme. Aber ich freue mich auch ganz besonders auf die Zusammenarbeit mit Marc Minkowski, den ich seit meinem Studium sehr verehre. Es ist wirklich ein Geschenk und eine große Bereicherung für mich, dass ich mit ihm arbeiten darf. Einerseits verstehe ich, dass oft gesagt wird, Mozart sei gesund für die Stimme und es sei wichtig, immer wieder zu Mozart zurückzukehren. Aber mein Ziel ist es, mit einer gesunden, schlanken Stimme auch an Strauss, ja sogar an Wagner heranzugehen. Eine Elsa verlangt eine sehr schlanke Stimmführung und auch die Senta hat wunderbare Pianolinien zu singen. Ich versuche, das alles mit einer Technik und einer Stimme zu singen. Natürlich ist das Orchester ganz anders besetzt und je nachdem prallt einem bei Strauss oder Wagner ein wahnsinniger Sound entgegen. Und die Gefahr besteht, dass es einen zum Brüllen oder dagegen Ankämpfen verleitet. Aber auch da sollte man versuchen, die Obertöne zu fokussieren, sodass die Stimme immer über dem Orchester trägt. Deswegen bin ich der Meinung, dass man auch mit Strauss und Wagner immer Stimmhygiene betreiben kann und sollte. Aber wenn Sie mich fragen, ob auf meinem Rollen-Wunschzettel mehr Mozart steht, dann beantworte ich das eindeutig mit ja. Ich will unbedingt die Vitellia singen, und gerne immer wieder die Gräfin, die ich über alles liebe…
Gabriela Scherer © Harald Hoffmann
Auch Wagner kommt diese Saison nicht zu kurz: die Senta singen Sie in Hamburg und Düsseldorf, im Sommer folgt Ihr Debüt bei den Bayreuther Festspielen als Gutrune in „Götterdämmerung“. Was bedeutet dieses Debüt für Sie?
Auf das Debüt in Bayreuth freue ich mich sehr, keine Frage. In Bayreuth zu singen ist ein Traum, der endlich in Erfüllung geht und ich hoffe, dass ich dort noch einige Male in Zukunft singen werde. Die wunderbaren Kollegen, das Orchester ist sensationell. Ich war so viele Male dort im Zuschauerraum. Jetzt endlich selbst dort auf der Bühne zu stehen, wird glaube ich ein ganz besonderer Moment für mich.
Im italienischen Fach singen Sie Partien wie Tosca und Elisabetta in „Don Carlo“. Gibt es weitere Pläne und Wünsche in diesem Repertoire?
Im Moment gibt es leider wenige Pläne im italienischen Fach, was ich sehr, sehr schade finde. Ich fühle mich tatsächlich sehr wohl mit Verdi, und ich kämpfe immer wieder gegen Vorurteile an. Wegen der Herkunft, ja sogar wegen der Haarfarbe, glauben manche, dass man mich im italienischen Fach nicht besetzen kann und das ist einfach absurd. Wenn ich bisher Verdi gesungen habe, wurde mir im Nachhinein oft gesagt, wie überrascht man war, wie gut diese Rollen stimmlich zu mir passen. Verdi liegt meiner Stimme genauso gut wie Wagner. Das hat sicher damit zu tun, wie ich singen gelernt habe, im Studium, wie ich bis heute mit meinem Coach arbeite. Und dass Verdi einfach eine saubere, gesunde, schlanke Technik verlangt, die die besten Seiten meiner Stimme zum Vorschein bringt. Ich hoffe sehr, dass die Desdemona bald auf meinem Kalender steht. Das ist meine absolute Wunschpartie und ich glaube, sie passt mir wie angegossen. Übernächste Spielzeit wird Alice Ford in „Falstaff“ kommen, worüber ich mich wahnsinnig freue.
Welche Partien sind im deutschen Fach geplant? Sehen Sie sich in einigen Jahren auch in Rollen wie Isolde, Brünnhilde oder Elektra?
Wie gesagt, meine Rollenwünsche sind in erster Linie Desdemona, mehr Elisabetta, Tosca, sehr gerne die Marschallin, weitere Arabellas und Elsas. Das sind die Rollen, in denen ich mich sehe. Jetzt, während ich an Chrysothemis arbeite, höre und sehe ich in den Noten auch einiges von der Elektra. Und da glaube ich tatsächlich nicht, dass es je meine Rolle wird. Man weiß nie, was passiert. Fragen Sie mich gerne in 15 Jahren noch einmal, aber ich denke wirklich nicht an diese Rolle. Isolde wäre schon ein großer Traum. Aber auch diese Rolle darf noch länger auf sich warten lassen. Erst einmal möchte ich oft Elsa singen und in der Zukunft wird erfreulicherweise auch die Elisabeth kommen. Wenn ich dazwischen immer wieder Strauss, Mozart und Verdi singe und die Stimme sich in den Jahren auf eine gesunde Art vergrößert und weiterentwickelt, dann schaue ich mir gerne die Isolde an. Aber noch denke ich nicht daran, um ehrlich zu sein.
Sie haben Ihre Karriere als Mezzosopran begonnen. Nach einer mehrjährigen Kinderpause sind Sie vor einigen Jahren als Sopran auf die Bühne zurückgekehrt. Hat sich die Stimme durch die Geburt Ihrer Kinder verändert oder hat sich diese Entwicklung schon vorher abgezeichnet?
Ich glaube, die Stimme, aber vor allem die ganze Körperlichkeit verändert sich sehr stark durch Geburten. Mit meinem Fachwechsel allerdings hat das nicht viel zu tun. Ich denke, ich war immer eigentlich ein Sopran und es war gar nicht so schlecht, als lyrischer hoher Mezzo anzufangen. Ich habe nach den Geburten eigentlich komplett aufgehört zu arbeiten und ich bereue es keine Sekunde. Ich war einfach durch und durch Mama und ich muss sagen, dass es für mich nur so möglich war. Ich bewundere Kolleginnen, die nach vier Wochen schon wieder reisen und singen und auftreten können. Aber für mich ging das einfach nicht und wer mich kennt, versteht das. Meine Kinder sind mein Ein und Alles und ich habe die Zeit mit ihnen so sehr genossen, und spüre heute, wo sie Teenager sind, dass es die richtige Entscheidung war. Dadurch, dass ich aber kaum gesungen habe, oder eigentlich gar nicht, außer mal unter der Dusche, war ich sehr „unter-spannt“ und das zeigte sich vor allem im Vibrato. Ist eine Stimme und der Körper unterspannt, wird das Vibrato eher groß. Ist der Körper sehr angespannt und passiert alles mit Druck, wird das Vibrato zu schnell und sitzt zu hoch. Bei mir war eher ersteres der Fall, das ist glaube ich für singende Mütter die größte Herausforderung. Ein Kind auszutragen und zu gebären bringt eine große Veränderung des Körpers mit sich und da gibt es viel daran zu arbeiten, dass die Stimme solange es geht, jung und gesund bleibt. Dass ich nach dieser langen Pause den Fachwechsel gemacht habe, lag daran, dass ich mir sagte: „Wenn ich es noch einmal versuche mit einer Karriere“, denn ich hatte sie eigentlich für mich fast als beendet gesehen, „dann zu ganz neuen Bedingungen“. Ich hatte ja die Agentur verlassen, meine Festanstellung in München, und ich fing wieder bei null an. Und da war es für mich die beste Gelegenheit zu sagen, „dieses Mal fange ich im richtigen Fach an“. Ich habe nichts wirklich geändert, sondern einfach versucht etwas wegzulassen, was nicht zu mir gehörte. Dieses künstliche in die Tiefe forcieren, die Rollen, die einfach nichts für mich waren.
Gabriela Scherer © Harald Hoffmann
Wie ist Ihr musikalischer Werdegang? Kommen Sie aus einer Musikerfamilie? Wenn nicht, wie sind Sie zum Gesang und zur Oper gekommen?
Ich komme nicht aus einer musikalischen Familie. Geboren wurde ich in Zürich und mein Vater war Lehrer. Ich kam durch seine Tätigkeit an der Schule immer wieder mit Musikprojekten in Kontakt, was mich sicher sehr geprägt hat. Aber soweit ich mich erinnere, hatten wir nur eine Schallplatte mit der Zauberflöte zuhause und ich sagte schon mit vier Jahren, dass ich mal eine Sängerin werde. Fragen Sie mich nicht, wie ich darauf kam, aber es war wie eine tiefe Intuition, die sich wie ein Faden durch mein Leben gezogen hat. Ich wollte immer singen, war später sehr aktiv im Schulchor. Was mich auch sehr geprägt hat, war das Opernhaus Zürich. Als Studentin habe ich dort die besten und großartigsten Sänger gehört, die schönsten Produktionen gesehen. Das war eine unglaubliche Inspiration für mich und noch heute werde ich ganz ehrfürchtig, wenn ich den „großen“ Sängerpersönlichkeiten von damals begegne. Heute entstehen Karrieren so schnell. Und so schnell sie kommen, so schnell verschwinden sie auch oft wieder. Das finde ich sehr bedenklich, um ehrlich zu sein. Aber damals in Zürich habe ich wirklich die größten Künstler erlebt, die mich sehr inspiriert haben. Also, singen wollte ich immer, seit ich denken kann. Und ich bin einfach nur sehr glücklich und dankbar für die vielen neuen Aufgaben, die auf mich zukommen…
Danke für das Gespräch! (Isolde Cupak, im Februar 2024)
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ORF „kulturMontag“: Machtmissbrauch in der Kulturbranche, bezaubernde Mentalmagier, unterschätzte Komponistinnen
Paulus Manker und „Clairvoyants“ live im Studio; danach: „Frauenbilder – Gegenbilder: Die Künstlerinnen der Wiener Moderne“– am 4. März ab 22.30 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ am 4. März 2024 um 22.30 Uhr in ORF 2 thematisiert u.a. den Machtmissbrauch in der Kulturbranche, der einmal mehr durch eine kürzlich veröffentlichte TV-Dokumentation diskutiert wird. Dazu nimmt der u.a. betroffene Theater- und Filmregisseur Paulus Manker im Studio Stellung. Live zu Gast ist auch das unter dem Namen „Clairvoyants“ in den USA erfolgreiche und mittlerweile dort auch lebende österreichische Weltklasse-Mentalmagier-Duo Thommy Ten und Amélie van Tass, das sein jüngstes Programm dennoch in seiner Heimat Niederösterreich vorstellt. Im Studio geben sie eine Kostprobe ihres „bezaubernden“ Könnens. Anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentags (Details zum ORF-Schwerpunkt unter presse.ORF.at) stellt das Kulturmagazin weiters geniale, aber unterschätzte Komponistinnen der Musikgeschichte in den Mittelpunkt. Anschließend steht außerdem die themenaffine Dokumentation „Frauenbilder – Gegenbilder: Die Künstlerinnen der Wiener Moderne“ (23.25 Uhr) von Barbara Weissenbeck auf dem Spielplan.
Denn sie wissen (nicht), was sie tun – Machtmissbrauch in der Kulturbranche
Seit „MeToo“ und dem Skandal rund um Harvey Weinstein ist das Thema Machtmissbrauch nicht nur im Filmbusiness ein offenes Geheimnis. Auch am Theater beschreiben Betroffene ein Klima der Angst, zeichnen das Bild einer toxischen Arbeitsatmosphäre, das von verbalen, gewalttätigen bis sexistischen Übergriffen geprägt ist. In der Film- und Theaterszene, die vom sogenannten „Geniekult“ und von der magnetischen Wirkung seiner Stars lebt, ist das Machtgefälle groß. „Gegen das Schweigen“ heißt eine neue deutsche TV-Dokumentation, die den Machtmissbrauch in der Kulturbranche thematisiert. Drei Jahre lang haben die beiden investigativen Journalistinnen Kira Gantner und Zita Zengerling recherchiert und mit mehr als 200 Betroffenen gesprochen. Auch wenn die Erlebnisse und Situationen unterschiedlicher Natur sind, scheint sich das System dahinter offenbar ähnlicher Mechanismen zu bedienen. Schwere Vorwürfe werden in der Doku u. a. auch gegen die österreichischen Regisseure Paulus Manker und Julian Pölsler erhoben. Manker, der mit seiner „Alma – A Show Biz ans Ende“ rund um den Globus Furore machte, wird eines verbal wie körperlich gewaltsamen Verhaltens von Ex-Mitarbeiterinnen und Ex-Mitarbeitern beschuldigt. Pölsler, bekannt für seine Marlen-Haushofer-Verfilmung „Die Wand“, die „Polt“-Krimis und aktuell die „Altaussee Krimis“ in ServusTV wird der anzüglichen wie sexualisierten Grenzüberschreitung beschuldigt. Der „kulturMontag“ hat mit Betroffenen gesprochen und ist der zentralen Frage der Dokumentation nachgegangen, wie viel Verantwortung Täter:innen tragen und wie viel Verantwortung bei Kolleginnen und Kollegen, Geldgebern, Produktionsfirmen, Sendern und dem Publikum liegt. Im Gespräch mit Peter Schneeberger nimmt Paulus Manker live im Studio erstmals Stellung zu den Vorwürfen.
Ein bezaubernd-zauberhaftes Duo – Die Mentalisten Thommy Ten und Amélie van Tass
Sie sind Weltmeister der Mentalmagie, schafften den zweiten Platz in der renommierten „America’s Got Talent“-Show und verzauberten unter dem Namen die „The Clairvoyants“ – die Hellseher – mit ihrem Programm „Zweifach zauberhaft“ bisher ein Millionenpublikum zwischen Las Vegas, dem Broadway und St. Pölten. In einem Atemzug werden Thommy Ten und Amélie van Tass mit David Copperfield und Siegfried & Roy, die das zauberhafte Paar für ihre Shows entdeckt hatten, genannt. Nur wenige Österreicher:innen vor ihnen haben eine derartige Bilderbuch-Karriere hingelegt. Obwohl sie ihren Lebensmittelpunkt nach Las Vegas verlegt und einander dort auch mittlerweile das Ja-Wort gegeben haben, sind sie ihrer Heimat Niederösterreich treu geblieben. So wundert es nicht, dass die Welt-Uraufführung des neuen Programms „Dreifach zauberhaft“ heute, am 1. März, in St. Pölten stattfindet. Peter Schneeberger begrüßt das Paar im Studio, spricht über ihre Anfänge bei der ORF-Show „Die große Chance“, ihre Erfolge, ihr Leben zwischen Las Vegas, Krems sowie dem Rest der Welt und stellt live im „kulturMontag“ ihr Hexen-Einmaleins auf die Probe.
Zum Weltfrauentag: Genial und unterschätzt – Komponistinnen im Fokus
Mozart, Mahler, Verdi, Strauss, Bach oder Beethoven – sie stehen auf den Spielplänen der Opern- wie Konzerthäuser in aller Welt. Ihre weiblichen Kolleginnen führen hingegen immer noch ein Schattendasein, sind doch die Programme nach wie vor männlich dominiert. Zu Unrecht findet Musikwissenschafter Arno Lücker und stellt in seinem neuen Buch 250 Komponistinnen ins Rampenlicht. Denn selbstverständlich gab es Frauen, die den tonangebenden Widrigkeiten ihrer Zeiten trotzten und Musik schrieben, allerdings blieben sie meist im Hintergrund. Zu Lebzeiten ignoriert, in der Musikgeschichte oft übersehen – und vom Musikmarkt sowieso. Sieht man von der Entdeckung Clara Schumanns oder Fanny Mendelssohns – als Ausnahmen, die die Regel bestätigen – ab, gab es eben keine Meisterinnen. Lücker, der selbst komponiert, tauchte für sein Buch tief in die Archive der Musikgeschichte und holt die Frauen in Kurzporträts vor den Vorhang. Dabei spannt er den Bogen vom byzantinischen Zeitalter bis in die Gegenwart. Der „kulturMontag“ bittet die Komponistinnen Katharina Klement und Keren Kagarlitsky zum Gespräch und geht der Frage nach, was es braucht, damit ihre bisher noch ungehörte Musik häufiger erklingt.
Zum Weltfrauentag: Doku „Frauenbilder – Gegenbilder: Die Künstlerinnen der Wiener Moderne“
Wien um 1900: Kunst und Geistesleben entfalten sich geradezu explosionsartig. Kurz vor dem Untergang der Doppelmonarchie prunkt und protzt ihre Metropole mit revolutionärer Architektur und Musik, mit Neuentdeckungen in Wissenschaft und Philosophie. Die bis heute bedeutendsten Künstler der Wiener Moderne bilden das Dreigestirn Klimt-Kokoschka-Schiele. Und die Künstlerinnen jener Jahre? Sie leisten mutige Pionierarbeit, kämpfen darum, sich zu emanzipieren – und sind doch oft zum Scheitern verurteilt, weil Männer sie boykottieren und diskriminieren. Barbara Weissenbecks Dokumentation porträtiert die zu Unrecht Vergessenen und erzählt großteils sehr persönliche Geschichten des Kampfes um Anerkennung in einer männlich dominierten Kunstwelt. Der Film skizziert ein ebenso vielschichtiges wie ambivalentes Bild der damaligen Gesellschaft.