Für Sie in den Zeitungen gefunden:
DIE MONTAG-PRESSE – 8. FEBRUAR 2021
Anna Netrebko in der Spanischen Hofreitschule, Wien, © Jürgen Hausmann/MET Opera
Wien/ Hofreitschule
Netrebko in der Hofreitschule: Vollendetes Ansingen gegen die Corona-Pandemie- Bezahlartikel
Superstar Anna Netrebko mit einem Galakonzert in der Spanischen Hofreitschule.
Kurier
Anna Netrebko singt als „Met-Star“ in der Winterreitschule
Berühmte Goldkehlchen singen für die New Yorker Metropolitan Opera „live in concert“. Am Samstag war Anna Netrebko dran – jetzt als Stream.
Der Standard.at
Graz
Styriarte schickt „Pariser Sinfonien“ online
Auf Grund der CoV-Pandemie hat die styriarte alle bis Ende Februar geplanten Konzerte abgesagt. Ganz verzichten muss man aber nicht darauf – die „Pariser Sinfonien“ etwa sind am Sonntag im Stream zu sehen.
https://steiermark.orf.at/magazin/stories/3088932
Ritterbands Klassikwelt 19: Die singenden Wände von Petworth House
Vor einigen Wochen, als man noch reisen konnte, fuhr ich in die englische Grafschaft West Sussex und besuchte das mächtige, der prunkvollen Architektur von Versailles nacheifernde Schloss Petworth House aus dem späten 17. Jahrhundert: Weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus berühmt wegen seiner einmaligen Gemälde- und Skulpturensammlung. Diese, im „Goldenen Zeitalter“ des Schlosses 1774 – 1779 zusammengetragen von dem Eigentümer und ambitiösen Kunstmäzen, dem 3. Earl of Egremont, wirkt auf den heutigen Besucher allerdings weniger ästhetisch als vielmehr wegen ihrer gewaltigen Fülle und Dichte geradzu beängstigend – man will am ehesten sofort die Flucht ergreifen. Doch die hier an der Wand hängenden Gemälde und die mit Minimalabstand aufgestellten Skulpturen sind, für sich genommen, einzigartig. Der 3. Earl hatte nicht nur eine Unmenge Kunstwerke angehäuft – sondern auch unzählige Mätressen, von denen er nicht weniger als 43 Kinder hatte…
Charles E. Ritterband berichtet aus seiner Klassikwelt
Klassik-begeistert.de
CD
Wagner-Regeny: ein fast vergessener Komponist
Der Name des rumäniendeutschen Komponisten Rudolf Wagner-Regeny sagt vielen Musikliebhabern der jüngeren Generation nicht mehr viel. Dabei waren seine Opern „Der Günstling“ und „Die Bürger von Calais“ jahrelang viel gespielt worden, auch seine letzte Oper „Das Bergwerk zu Falun“, uraufgeführt 1961 bei den Salzburger Festspielen, wurde zumindest bei der Kritik ein Erfolg. Obwohl Wagner-Regeny der SED ideologisch nicht nahe stand, blieb er bis zu seinem Tod Bürger der DDR, die ihm nebst vielen Auszeichnungen auch zu Ämtern im Musikbetrieb verhalf. So wurde er erst Professor, später Rektor der Musikhochschule Rostock, ehe er schließlich eine Professur an der Ost-Berliner Musikhochschule für Komposition annahm.
Eine CD-Besprechung von Peter Sommeregger
https://klassik-begeistert.de/cd-rezension-rudolf-wagner-regeny-genesis/
Der Schlauberger (37): Happy häkeln: Mit Soul-Food und Relax-Time-Outs
Das ist eine tolle verkaufsfördernde Idee: „Happy Living – Häkeln fürs Zuhause.“ So heißt ein neuer Ratgeber, der in der Zeitung vorgestellt wurde. Da jubeln sogar britische und amerikanische Häkler und natürlich Häklerinnen. „Das glückliche Leben – Häkeln fürs Zuhause“ wäre wirklich zu eindimensional.
Kuriositäten der Deutschen Sprache mit Reinhard Berger
Klassik-begeistert.de
Wedeln ist okay, Theater weniger
Der Lockdown legt offen, wie sehr die Bedeutung großer Kulturinstitutionen schwindet.
https://www.zeit.de/2021/06/kulturbetrieb-oesterreich-corona-lockdown-theater-oper
Klassik im Lockdown: Streicher gestrichen
Uraufführung wie und wann? Das Delian Quartett auf dem langen Weg zurück ins Konzertleben
Tagesspiegel
Violinkonzerte von Andreas Romberg: Mehr als Handwerk
Haydn, Mozart, Beethoven – darauf reduziert der Musikbetrieb oftmals die Epoche der Wiener Klassik. Wie ungerecht dies ist, beweist die jetzt erschienene Einspielung von drei Violinkonzerten Andreas Rombergs.
DeutschlandfunkKultur
Die Welt und das Wagner-Fieber
Auf den Lockdown-Blues gibt es zwei mögliche Antworten: Dauerserienkonsum. Oder Dauerkonsum großer Buchschwarten. Im Fach der Kulturgeschichte sorgte zuletzt Orlando Figes mit seinen „Europäern“ und der Idee, dass die Vorstellung eines gemeinsamen Europas in der Oper begründet liegen könnte, für Furore
https://orf.at/stories/3199949/
Links zu englischsprachigen Artikeln Artikel
Streams
BWW Feature: ONLINE VIRTUAL OPERA TOUR at Home Computer Screens
A Week of Opera from the LA, San Francisco, New York, Rennes, Modena, and Oslo
https://www.broadwayworld.com/los-angeles/article/BWW-Feature
Juan Diego Flórez, Gregory Kunde, Rosa Feola & Xabier Anduaga Headline Rai5 Broadcasts for Next Week
https://operawire.com/juan-diego-florez-gregory-kunde-rosa-feola-xabier-anduaga
Wien
Day, night and a star diva: Anna Netrebko in recital
bachtrack
Glasgow
Mark Brown: Scottish Opera’s newest free-to-view film goes into the woods
https://www.thenational.scot/news/19071004.mark-brown-scottish-operas
Los Angeles
Review: Dudamel’s bittersweet L.A. Phil gala delivers star power and most moving moments
https://www.latimes.com/entertainment-arts/story/2021-02-06/la-phil-gustavo
Recordings
Ludovic Tézier, Melody Moore, Sasha Cooke & Jakub Józef Orliński Lead New CD/DVD Releases
https://operawire.com/ludovic-tezier-melody-moore-sasha-cooke-jakub-jozef-orlinski
John Eccles: Semele review – pre-Handel opera is a colourful musical gem
https://www.theguardian.com/music/2021/feb/04/eccles-semele-review
Feuilleton
From fashion to farming: how Brexit is hitting Britain’s trade
Our writers analyse the true effects of the split, on industries including luxury clothing, music, fishing and bees
The Guardian
Ballett/ Tanz
New York
New York City Ballet Dancers to Step Back Onstage
New works by the choreographers Kyle Abraham and Justin Peck will be filmed at the David H. Koch Theater for the coming digital season.
The New York Times
Pop/Rock/Schlager
Deutschlands ESC-Hoffung setzt auf Authentizität. Jendrik Sigwart vertritt Deutschland beim Song Contest
Südtirolnews.it
Sprechtheater
185 Schauspieler outen sich mit einem Manifest
Ihnen wurde geraten, ihre Sexualität geheim zu halten. Im „SZ“-Magazin brechen sie nun das Schweigen.
https://www.diepresse.com/5933482/185-schauspieler-outen-sich-mit-einem-manifest
Buch
Monika Gruber und der Zeitgeist: „Es muass a Blöde geben“
Die Kabarettistin rechnet mit der Unvernunft in Corona-Zeiten ab.
Wiener Zeitung
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Unter’m Strich
Coronavirus“Südafrika-Mutante“: Weiter Warten auf Entscheidung über Tirol
Die Entscheidung, ob auf Tirol wegen der „Südafrika-Mutante“ noch verschärfte Maßnahmen zukommen oder doch nicht, hat auch am frühen Sonntagabend auf sich warten lassen.
http://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/5934016/Coronavirus_SuedafrikaMutante_Weiter-Warten-auf-Entscheidung
Corona-Mutation in Tirol: komplett abriegeln? RKI-Chef gibt „Tausenden Skifahrern“ Schuld
Münchner Merkur
Anschober sicher: „Einen vierten Lockdown kann niemand ausschließen“
Gesundheitsminister Rudolf Anschober im Interview mit der „Krone“: Er spricht über Corona, abgesagte Fernreisen im Sommer, Tirol und Grüne mit Anstand. Und darüber, warum einen vierten Lockdown zum jetzigen Zeitpunkt niemand ausschließen kann …
http://www.krone.at/2336356
Deutschland
Statistiker zieht Corona-Bilanz: Trotz Pandemie gab es 2020 keine Übersterblichkeit
Focus.de
AstraZeneca-Impfstoff nur begrenzt wirksam bei Südafrika-Variante
Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca bietet laut dem Pharmakonzern nur begrenzten Schutz bei einer mild verlaufenden Infektion mit der südafrikanischen Variante des Virus.
Oberösterreichische Nachrichten
Pandemie: Die schlimmste Seuche ist die Verderbnis der Vernunft
Im 2. Jahrhundert nach Christus entvölkerte eine Pandemie ganze Landstriche. Wie ein römischer Kaiser Widerstand leistete
Neue Zürcher Zeitung
Psychologie/Hirnforschung: Warum ist uns jemand sympathisch?
Sympathie: Wer mag wen? Manche Menschen sind uns auf Anhieb sympathisch. Andere können wir einfach nicht ausstehen. Psychologische Experimente zeigen, wie wir in Sekundenschnelle über Fremde urteilen und wovon wir uns dabei beeinflussen lassen.
Spektrum.de
Sport/ Boxen
Ex-Schwergewichtsweltmeister Leon Spinks gestorben
Der US-Amerikaner hatte am 15. Februar 1978 in seinem erst achten Profikampf als Außenseiter Muhammad Ali geschlagen
Der Standard
INFOS DES TAGES (MONTAG, 8. FEBRUAR 2021)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 8. FEBRUAR 2021)
onlinemerker.com (Quelle)
MÜNCHEN/ BAYERISCHE STAATSOPER: PREMIERENMATINEE „DER FREISCHÜTZ“
https://www.staatsoper.de/news/premierenmatinee-der-freischuetz.html
Die Neuproduktion von Der Freischütz, in einer Inszenierung von Dmitri Tcherniakov und unter der musikalischen Leitung von Antonello Manacorda, feiert seine Premiere am 13. Februar online mit der kostenlosen Live-Übertragung auf STAATSOPER.TV in Kooperation mit BR-KLASSIK. In den Hauptpartien erleben Sie Pavel Černoch (Max), Golda Schultz (Agathe), Anna Prohaska (Ännchen) und Kyle Ketelsen (Kaspar).
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WIENER STAATSOPER: DER STREAMING-SPIELPLAN VOM 7. BIS 13. FEBRUAR 2021
Einen Mozart-Schwerpunkt zeigt die Wiener Staatsoper bis zum 13. Februar 2021 auf play.wiener-staatsoper.at.
Den Auftakt machte gestern die Wiederaufnahme von Le nozze di Figaro (aufgezeichnet am 4. Februar 2021) unter der musikalischen Leitung von Musikdirektor Philippe Jordan, mit Andrè Schuen (Graf Almaviva), Federica Lombardi (Gräfin Almaviva), Louise Alder (Susanna), Philippe Sly (Figaro) und Virginie Verrez (Cherubino) in der Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle. Die Aufführung, aufgezeichnet am 4. Februar 2021, ist am 7. und 11. Februar zu sehen.
Ein Don Giovanni aus 2015 mit Mariusz Kwiecien in der Titelrolle, Erwin Schrott als Leporello, Marina Rebeka als Donna Anna und Juliane Banse als Donna Elvira steht am 9. Februar auf dem Spielplan. Es dirigiert Adam Fischer.
In einer Aufzeichnung von La clemenza di Tito aus 2016 sind unter der musikalischen Leitung von Adam Fischer u. a. Benjamin Bruns als Tito, Caroline Wenborne als Vitellia und Margarita Gritskova als Sesto zu erleben; auch Die Zauberflöte darf natürlich nicht fehlen, ebenfalls unter Adam Fischer: Es singen u. a. Benjamin Bruns den Tamino, Olga Bezsmertna die Pamina, Markus Werba den Papageno und Íride Martínez die Königin der Nacht (aus dem Jahr 2015).
Mit der Entführung aus dem Serail in der Inszenierung von Regie-Altmeister Hans Neuenfels ist eine weitere Produktion aus dieser Spielzeit vertreten: Die Aufzeichnung der Premiere vom Oktober 2020 u. a. mit Christian Nickel (Bassa Selim), Lisette Oropesa (Konstanze), Regula Mühlemann (Blonde), Daniel Behle (Belmonte) und Michael Laurenz (Pedrillo).
Das Wiener Staatsballett ist am 8. Februar mit Tschaikowskis Ballettklassiker Der Nussknacker in der Choreografie von Rudolf Nurejew zu erleben, es tanzen u. a. Liudmila Konovalova und Vladimir Shishov (Aufzeichnung der Premiere 2012).
Alle unten angeführten Streams sind in Österreich wie auch international kostenlos auf der Webseite play.wiener-staatsoper.at verfügbar. Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr, die Übertragungen sind 24 Stunden lang abzurufen.
Das Programm bis einschließlich 13. Februar 2021:
Montag, 8. Februar 2021, 19.00 Uhr – Ballett
Pjotr I. Tschaikowski
DER NUSSKNACKER (Vorstellung vom 7. Oktober 2012)
Choreografie: Rudolf Nurejew
Musikalische Leitung: Paul Connelly
Mit u.a.: Liudmila Konovalova, Vladimir Shishov, weitere Solist*innen sowie Corps de ballet des Wiener Staatsballetts
Dienstag, 9. Februar 2021, 19.00 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
DON GIOVANNI (Vorstellung vom 1. November 2015)
Dramma giocosa in zwei Akten
Musikalische Leitung: Adam Fischer
Inszenierung: Jean-Louis Martinoty
Mit u.a.: Mariusz Kwiecien, Erwin Schrott, Marina Rebeka, Juliane Banse, Benjamin Bruns
Mittwoch, 10. Februar 2021, 19.00 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
LA CLEMENZA DI TITO (Vorstellung vom 4. April 2016)
Dramma serio per musica in zwei Akten
Musikalische Leitung: Adam Fischer
Inszenierung: Jürgen Flimm
Mit u.a.: Benjamin Bruns, Caroline Wenborne, Margarita Gritskova, Hila Fahima, Miriam Albano
Donnerstag, 11. Februar 2021, 19.00 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
LE NOZZE DI FIGARO (Vorstellung vom 4. Februar 2021)
Opera buffa in vier Akten
Musikalische Leitung: Philippe Jordan
Inszenierung: Jean-Pierre Ponnelle
Mit u.a.: Andrè Schuen, Federica Lombardi, Philippe Sly, Louise Alder, Virginie Verrez
Freitag, 12. Februar 2021, 19.00 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
DIE ZAUBERFLÖTE (Vorstellung vom 4. Jänner 2015)
Oper in zwei Akten
Musikalische Leitung: Adam Fischer
Inszenierung: Moshe Leiser, Patrice Caurier
Mit u.a.: Benjamin Bruns, Olga Bezsmertna, Íride Martínez, Markus Werba, Annika Gerhards
Samstag, 13. Februar 2021, 19.00 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL (Vorstellung vom 12. Oktober 2020)
Deutsches Singspiel in drei Aufzügen
Musikalische Leitung: Antonello Manacorda
Inszenierung: Hans Neuenfels
Mit u.a.: Lisette Oropesa, Christian Nickel, Regula Mühlemann, Emanuela von Frankenberg, Stella Roberts, Daniel Behle, Michael Laurenz, Christian Natter, Ludwig Blochberger, Goran Juric
Über den weitere Online-Spielplan informieren wir Sie zeitnah, nähere Informationen dazu auch laufend auf wiener-staatsoper.at.
Ihre Wiener Staatsoper
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DAS FEBRUAR-HEFT „DER NEUE MERKER“ GEHT IN DEN VERSAND
Fragen oder telefonische Bestellung
Bitte richten Sie Ihre Anfragen an den ONLINE MERKER oder den “MERKER”-VEREIN: Tel. 0043 /1/ 27 86 836 (Tel.beantworter – bitte länger als 2x läuten lassen!), E-Mail:
Bitte bestellen Sie per E-Mail an oder über dieses Bestellformuar
Der Ordnung wegen sei festgehalten, dass der Online-Merker und das Heft „Der neue Merker“ rechtlich getrennt zu betrachtende Medien sind, eine Mitgliedschaft beim Merker-Verein zu Bezug des Heftes berechtigt, mit dem Online-Merker aber nichts zu tun hat!
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INSTAG(K)RAMEREIEN – gefunden von Fritz Krammer
Ekaterina Gubanova singt die Ortrud („Lohengrin“ im Marinsky / St. Petersburg – vor Publikum, wie sie postet
I am absolutely thrilled to announce 2 performances of Lohengrin @mariinsky theatre on 7th and 17th of February! An absolute miracle not only to sing on stage in front of the public, but also to perform Ortrud, my newest “baby” whom I’m so eager to make grow! Hip-hip hooray and FINGERS CROSSED that it will indeed happen!
ZU INSTAGRAM
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ORF III „Erlebnis Bühne“: Höhepunkte des Februar-Programms
Sonntag, 21.2.
LIVE AUS DER WIENER STAATSOPER: ANITA RACHVELISHVILI ALS CARMEN!
20.00 Uhr
KULISSENGESPRÄCHE MIT BARBARA RETT
EINFÜHRUNG ZU CARMEN
Auch vor Bizets „Carmen“ sind die Stars der Produktion –darunter die Sängerin der Titelpartie Anita Rachvelishvili
und Startenor Piotr Beczała – zu „Kulissengesprächen mit Barbara Rett“ eingeladen.
Im prunkvollen Teesalon der Wiener Staatsoper verraten die Publikumslieblinge ihren ganz persönlichen Zugang zu den Rollen, die sie gleich verkörpern werden und sprechen über so manche Höhepunkte und Hürden, die sie im Laufe ihrer Karriere erlebt und überwunden
haben.
20.15 Uhr
WIR SPIELEN FÜR ÖSTERREICH!
GEORGES BIZET: CARMEN
Dirigent Andrés Orozco-Estrada, Regie Calixto Bieito
Mit Anita Rachvelishvili, Piotr Beczała, Erwin Schrott
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Topaktuell aus der Staatsoper: Die für das Wiener Publikum neue, hochkarätig besetzte Produktion von Georges Bizets „Carmen“. Für die international gefeierte Inszenierung zeichnet Starregisseur Calixto Bieito verantwortlich.
Unter der musikalischen Leitung von Andrés Orozco-Estrada singen Anita Rachvelishvili (Carmen), Piotr Beczała (Don José) und Erwin Schrott (Escamillo).
Anschließend
HOMMAGE AN FRIEDRICH CERHA
DAS RSO EHRT ÖSTERREICHS GROSSEN KOMPONISTEN!
Dirigent Ingo Metzmacher
Mit Bariton Georg Nigl, ORF RSO WIEN
RadioKulturhaus Wien 2020
Der große österreichische Komponist Friedrich
Cerha wird 95 Jahre alt! Das ORF RadioSymphonieorchester Wien ehrt ihn mit einem Konzert und der Darbietung eines seiner
berühmtesten Werke: „Spiegel II“.
Ebenfalls auf dem Programm stehen Dmitrij Schostakowitsch und seine klangvolle Kammersymphonie op. 110a und „Ernste Gesänge“ von Hanns Eisler. Georg Nigl, der beliebte österreichische Bariton, interpretiert Eislers Werk in einfühlsamer & kraftvoller Weise! Am Pult des RSO ist Ingo Metzmacher zu erleben.
SO 28. 2. 2021
JUAN DIEGO FLÓREZ MIT DER MUSIK SEINER HEIMAT LATEINAMERIKA!
20.15 Uhr
JUAN DIEGO FLÓREZ: BÉSAME MUCHO
Dirigent Jonathan Bolívar
Wiener Konzerthaus 2018
Romantisch wie dramatisch, zutiefst persönlich und zum Mitsingen: Der gefeierte Startenor Juan Diego
Flórez interpretiert lateinamerikanische Popularmusik. Am Programm stehen auch Welthits wie „Guantanamera“, „Volver“ und natürlich
„Bésame mucho“!
Es sind die Klänge seiner Kindheit und eine musikalische Reise durch Lateinamerika. Sein Vater war ein in Peru bekannter Volksänger und in der Bar seiner Mutter ist der junge Flórez mit Gitarre aufgetreten, um das Publikum mit Popularmusik zu unterhalten.
Im Wiener Konzerthaus singt der Tango, Walzer bis hin zu pathetischen Liebeserklärungen.
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ORF „kulturMontag“ am 8. Februar in ORF 2 über Museen in der Krise, Europas gespaltene Gesellschaft und Bernhards 90. Geburtstag
Außerdem: Doku-Dacapo „Der Bauer zu Nathal. Kein Film über Thomas Bernhard“
Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ befasst sich am 8. Februar 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2 zunächst mit Strategien aus der Krise für den Museumsbetrieb. Außerdem widmet sich das Kulturmagazin der angesichts der Pandemie tief gespaltenen Gesellschaft Europas – der niederländische Autor, Soziologe und Politologe Geert Mak ist dazu live zu Gast im Studio – und beschäftigt sich mit Thomas Bernhard, dessen Geburtstag sich am 9. Februar zum 90. Mal jährt. Aus diesem Anlass steht anschließend an das Magazin um 23.15 Uhr das Dokumentarfilm-Dacapo „Der Bauer zu Nathal. Kein Film über Thomas Bernhard“ auf dem Programm: Matthias Greuling und David Baldinger begeben sich dabei in der Bernhard-Wahlgemeinde Ohlsdorf in Oberösterreich auf Spurensuche nach dem überlebensgroßen Erbe des Schriftstellers.
Allein im Museum? – Strategien aus der Krise
Ein Hoffnungsschimmer zeigt sich am Horizont, dürfen Museen, Galerien und Bibliotheken doch ab Montag mit Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen wieder öffnen. Ausstellungen locken von der Wiener Albertina über den KHM-Museumsverband bis hin zum Belvedere oder Theatermuseum. Wird das Publikum ob der immer noch dramatischen hohen Infektionszahlen in die Kunsttempel strömen? Die durch die Corona-Pandemie notwendigen Einschränkungen im Ausstellungsbetrieb haben sich im vergangenen Jahr auf die Besucherzahlen negativ ausgewirkt. Statt Quantitätsmaßstäben muss in Zukunft auch die Qualität wieder an vorderer Stelle stehen. Auch in der digitalen Aufrüstung der krisengeschüttelten Kunst-Einrichtungen sehen Expertinnen und Experten Chancen. Österreichs Museumsszene sei generell noch zögerlich, neue Formate auszuprobieren. International stechen jene Häuser hervor, deren digitale Angebote schon vor der Krise als wegweisend galten. Diese bauen ihre Formate jetzt noch weiter aus.
Der Schein trügt – Zum 90. Geburtstag von Thomas Bernhard
Zu Lebzeiten wurde er als Denunziant und Nestbeschmutzer verunglimpft, sein Werk – ob auf der Bühne oder als Roman – war von manch Skandalen überschattet. Am 9. Februar wäre Thomas Bernhard 90 Jahre alt geworden und zahlreiche Neuerscheinungen würdigen den Meister der Provokation. Einen Erfahrungsbericht aus nächster Nähe liefert sein Halbbruder Peter Fabjan in seinem Buch „Ein Leben an der Seite von Thomas Bernhard“. Alexandra Liedtke inszeniert sein wohl bekanntestes Stück „Heldenplatz“ online am Salzburger Landestheater. Dass Thomas Bernhard auch bei der jungen Generation en vogue ist, will die 33-jährige Regisseurin Lucia Bihler mit ihrer Inszenierung von „Die Jagdgesellschaft“ unter Beweis stellen. Und der österreichische Illustrator Nicolas Mahler liefert eine „unkorrekte Biografie“. Thomas Bernhard erwies sich nicht nur in seinen Texten voller Wucht und Witz als kritischer Bobachter seiner Zeit, sondern auch in zahlreichen Interviews. Grund genug für den „kulturMontag“, einen Abstecher ins Jenseits zu unternehmen und den Jubilar zu brandaktuellen Themen zu befragen.
Wir sind das Volk – Eine tief gespaltene Gesellschaft
Ob in Österreich, Polen oder Frankreich, Deutschland, den Niederlanden oder Spanien – eine Protestwelle zieht über den Kontinent. Widerstand gegen die Corona-Auflagen formiert sich auf den Straßen, oft auch gewalttätig. Die Coronavirus-Pandemie und vor allem die Gegenmaßnahmen bringen neue Protestgruppen unterschiedlichster Richtungen hervor und auch in sozialen Medien sind Kräfte am Werk, die Emotionen anheizen. Der Niederländer Geert Mak gilt als soziopolitischer Seismograf und hat in seinem jüngsten Buch „Große Erwartungen“ die Probleme, mit denen Europa zu kämpfen hat, analysiert. Die Pandemie ist das jüngste Beispiel. Sie hat Europa keineswegs als Gemeinschaft zusammengeschweißt, sondern die Spaltung der Gesellschaft ausgeweitet. Was treibt die Menschen auf die Straßen? Zeichnet sich ob der lang andauernden Pandemie eine Massenpsychose ab? Herrscht eine „Kultur der Angst“? Und katapultiert uns die Pandemie in eine ganz neue Ära? Der niederländische Autor, Soziologe und Politologe Geert Mak ist live im Studio.
Dokumentation „Der Bauer zu Nathal. Kein Film über Thomas Bernhard“ (23.15 Uhr)
Der Dokumentarfilm von Matthias Greuling und David Baldinger begibt sich in der Bernhard-Wahlgemeinde Ohlsdorf in Oberösterreich auf Spurensuche nach dem überlebensgroßen Erbe des Schriftstellers und offenbart dabei einen Einblick in die zweite Reihe: In die Lebensumgebung Bernhards, der sein Schaffen zu einem Gutteil aus eben dieser generiert hat. „Der Bauer zu Nathal“ ist eben kein Film über Thomas Bernhard, sondern mehr Charakterstudie einer Region. Diese will den berühmten Autor in das relevante Heute holen, stellt Zitate Bernhards dem Reflektieren der Protagonisten gegenüber und schafft es so, die Figur des Thomas Bernhard zu entstauben und greifbar zu machen. Dieser selbst spricht durch seine Texte, gelesen von Nicholas Ofczarek.
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Tenor Michael SPYRES – Videos auf Youtube
Ausnahmetenor Michael Spyres hat ja 2019 in Vorstellungen von Rossini’s La cenerentola an der Wiener Staatsoper debütiert und für große Begeisterung gesorgt. Seine für 2020 angekündigten Auftritte an der WSO sind dann aber leider ins Wasser gefallen. Im Juni 2020 hätte er den Edgardo in Lucia di Lammermoor singen sollen. Dazu kam es aufgrund des ersten Lockdowns und der Theaterschließungen bis zu Saisonende ja nicht. Zum Zeitpunkt der Absage war er aber immerhin schon für November 2020 als Gounod-Romeo angekündigt. Doch auch daraus wurde nichts. Denn just im Herbst ging unser Land bekannterweise in den zweiten harten Lockdown. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass der „Wundertenor“ – dessen Stimmumfang von baritonaler Tiefe bis zu exorbitanter Höhe reicht – bald weitere Verpflichtungen hat, die ihn nach Wien führen werden. Bis dahin erfreut der aus dem US-amerikanischen Missouri stammende Startenor mit zahlreichen Videos auf Youtube. So zum Beispiel hier mit der Tenorarie aus der selten gespielten Bellini-Oper „Bianca e Fernando“ in der er am laufenden Band hohe Cs, Ds, Es, und ja, sogar ein hohes F (!!!) singt. Man springe beispielsweise nur mal zu Minute 5.00. Phänomenal!
https://www.youtube.com/watch?v=-vbp59gn7c4
„Lukas Link“
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Der Kölner Rosenmontagszug 2021
Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger
Kölner Rosenmontagszug 2021: 50 Jahre „Die Sendung mit der Maus“. Foto: Andrea Matzker
Erheblich abgespeckt, jedoch immerhin wetterunabhängig findet in diesem Jahr eine völlig neue Variante des Kölner Rosenmontagszuges statt. Pandemiebedingt kann der reale Zug von 7,5 km Länge mit ca. 12.000 Teilnehmern, einer Dauer von ungefähr 5 Stunden und rund 1 Million Zuschauern am Rande nicht stattfinden. Wie sich beim allerersten offiziellen Besichtigungstermin herausstellte, handelte es sich bei der erst- und bisher einmaligen Kollaboration mit dem traditionellen Kölner Hänneschen-Theater um einen Glücksfall, denn zunächst stand man dieser notgeborenen, aber innovativen Idee ein wenig skeptisch gegenüber.
Kölner Rosenmontagszug 2021: Puppenspiel Intendantin Frauke Kemmerling enthüllt für einige Sekunden Trude Herr als Engelchen. Foto: Andrea Matzker
Wie sich nun nach langer intensiver Arbeit aller Beteiligten zeigte, wird der neue Miniaturzug voraussichtlich großen Erfolg haben. Darüber freut sich auch Puppenspiel-Intendantin Frauke Kemmerling, die durch diese Aktion eine große Chance sieht, mit ihrem Theater weit über die Grenzen des rheinischen Sprachraums hin bekannt zu werden. Auch Zugführer Holger Kirsch zeigte sich völlig begeistert von diesem großartigen Gesamtkunstwerk und der Zusammenarbeit von Puppenbühne mit Festkomitee. Er und das Dreigestirn erhalten nun in diesem Rahmen die besondere Ehre, als Puppen nachgebildet zu werden und anschließend im Zug als solche auftreten zu können. Bisher geschah das nur bei außergewöhnlichen Persönlichkeiten.
Kölner Rosenmontagszug 2021: Zugführer Holger Kirsch als Person und als Puppe. Foto: Andrea Matzker
Aus aktuellem Anlass treten auch der pandemiebedingt in den Medien allseits präsente Gesundheitsökonom Prof. Dr. Karl Lauterbach und das kölnische Original Ludwig Sebus auf. Letzterer musste wegen Corona auf die Feier zu seinem neuerlichen 95. Geburtstag und viele Auftritte verzichten. Die unvergessenen und beliebten Volksschauspieler-Ikonen Willy Millowitsch und Trude Herr sind als Puppen in Engelsgestalt erstellt worden und werden aus dem Himmel hinzu geschaltet.
Kölner Rosenmontagszug 2021: Karl Lauterbach und Ludwig Sebus.
Vor der liebevoll errichteten, 32 m langen Kulisse der Severinstorburg, der Kölner Altstadt und des Rathauses wird dann der im Maßstab von drei zu eins gefertigte Zug in der Eventhalle des Festkomitees aufmarschieren. 177 Stockpuppen, fünf Pferde und 30 Wagen bestücken ihn. Unter dem Motto „Nur zesamme sin mer Fastelovend“ (zu deutsch: „Nur zusammen sind wir Fastnacht“) wird die Geschichte von Hänneschen und Bärbelchen, den beiden Protagonisten im Puppenspiel, erzählt, die um den ausgefallenen großen Zug trauern, ihn aber in ihrer Traumwelt erleben.
Kölner Rosenmontagszug 2021. Haenneschen vor der Rathaus Kulisse. Foto: Andrea Matzker
Für die Dreharbeiten sind drei Tage veranschlagt. Am Rosenmontag, dem 15. Februar 2021, überträgt der Westdeutsche Rundfunk um 14:00 Uhr und um 22:30 Uhr diese ungewohnte, künstlerische, vor allem aber unterhaltsame Neuauflage des Kölner Rosenmontagszugs, für alle erlebbar vom heimischen Sofa aus.
Kölner Rosenmontagszug 2021. Das bis aufs Blut gespaltene Amerika. Foto: Andrea Matzker
Kölner Rosenmontagszug 2021. Die Hamsterkaeufe-r. Foto: Andrea Matzker
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CD-NEUERSCHEINUNGEN BEI GRAMOLA. Schubert , Chopin
CD-Neuerscheinung: „Schubert’s Women“
Klaudia Tandl (Mezzosopran), Gabriele Jacoby (Rezitation), Niall Kinsella (Klavier)
Gramola 2020 / 99223
(Karl Masek – Februar 2021)
Das Aufnahmedatum: 17. – 19. Februar 2020, Studio Wavegarden, im beschaulichen niederösterreichischen Örtchen Mitterretzbach, dicht an der tschechischen Grenze.
Und, ja: Eine beschauliche, sehr sorgfältig zusammengestellte Aufnahme ist da entstanden, so kurz vor dem 1. Corona-Lockdown! Um Schubert’s Frauenbild geht es. Die Idee zu diesem Album wurde im Franz-Schubert-Institut in Baden bei Wien im Sommer 2017 geboren. Die Absicht war, die verschiedenen Aspekte weiblichen Charakters im Verständnis Schuberts zu zeigen.
Dazu Christian Heindl im Booklet: „Wieweit verbindet sich das Biographische mit dem künstlerischen Werk? Wo wird die Fantasie so frei entfaltet, dass man vermeint, in diesem oder jenem Stück Bilder aus der Biographie des Komponisten gespiegelt zu sehen? Und wie oft mag man dabei in die Irre gehen: Ist nicht gerade Schubert einer jener, die im Moment größten Leidens auch unsagbar freudvolle Musik zu schreiben imstande waren?“
Schubert hatte ja besten Überblick über die damals zeitgenössische Lyrik. Einige seiner populärsten Lieder haben ja starken inhaltlichen Bezug zu Frauen (und Mädchen), zu erster Liebe, Enttäuschung, Liebesverlust, Sehnsucht.
Enorme Anziehungskraft hatte auch für Schubert zum Beispiel die Figur der Mignon aus Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre“. Das liebliche Mädchen mit den knabenhaften Zügen wird ja gerne mit homosexueller Symbolik in Verbindung gebracht (über Schuberts angeblich latente homosexuelle Veranlagung wurde und wird ja immer wieder spekuliert).
„Kennst du das Land“ und „Nur wer die Sehnsucht kennt“: Diese Texte rezitiert Gabriele Jacoby nebst 9 anderen Goethe-, Schiller-,Klopstock- und Rellstab-Beispielen, die eben auch Schubert vertont hat. Die bekannte Schauspielerin, vor allem Theater in der Josefstadt, und Tochter der Marika Rökk, ist auch gefragter Sprachcoach für internationale SängerInnen. Sie trifft mit klarer, unpathetischer Sprache den speziellen Ton, die vielschichtigen Stimmungen dieser Gedichte des 19. Jahrhunderts, die Sehnsuchtsfarben, mit angenehmer Natürlichkeit, einem Hauch von Sachlichkeit und vermeidet überbordende Sentimentalität. Die Texte sind im Fokus, da drängt sich keine prätentiöse Vortragenden-Eitelkeit vor.
Die junge, aufstrebende österreichische Mezzosopranistin Klaudia Tandl singt 16 Lieder von Des Mädchens Klage, D 191 bis zum frühen Geniestreich Gretchen am Spinnrade D 118, von Der Jüngling an der Quelle D 300 und unmittelbar darauf Luisens Antwort D 319 bis hin zur Geisterstimme der Thekla D 595. Der Jüngling ist in eine Luise bis über beide Ohren (ganz rot sind sie, die Ohren!) verliebt, vergleichsweise sachlich fällt die Antwort der Angeschmachteten aus…
Klaudia Tandls hübscher,heller, weitgehend instrumentaler Mezzosopran drückt noch viel Mädchenhaftigkeit aus. Mitunter bewusst sogar Androgynes streifend. Der schöne Ausdruck „Fräuleinbild“, den bekanntlich Papageno in der Zauberflöte verwendet, fällt einem ein. In „Des Mädchens Klage (Text von Schiller) ist die Trauer ganz leise, nicht tränenüberströmt. Gretchen am Spinnrade hat drängende, gleichsam pubertierende Nervosität, ganz ohne kammersängerinnenhafte Üppigkeit der Stimmgebung oder vordergründige Exaltiertheit in der Textbehandlung..
Die junge Nonne D 828, Der Fischer D 225, auch das altbekannte Heidenröslein D 257: Alle diese Wiedergaben gehen gewissermaßen vom Heute aus – und entführen von hier aus doch in eine frühere Epoche. Eine schöne musikalische Zeitreise.
Der aus Irland stammende, in Dublin und später in Wien (bei Barbara Moser) ausgebildete Pianist Niall Kinsella gibt eine erstklassige Visitenkarte als kenntnisreicher und profunder Liedbegleiter ab.
Empfehlung!
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CD: „CHOPIN VOCALISATION“ – Arrangements von Klavierwerken für Singstimmen
Neuerscheinung bei Gramola 2020 / 99229
„Man soll mit den Fingern singen“
(Karl Masek – Februar 2021)
Frédéric Chopin scheint wie kein anderer Komponist mit dem Klavier verwachsen zu sein. Ganz stimmt das nun nicht. Er schuf auch 2 Klavierkonzerte (in e-Moll und in f-Moll). Da bewies der „König der Klaviermusik“, dass er instrumentationstechnisch sehr wohl auch mit Orchesterfarben umzugehen wusste. Weiters sind 17 Lieder überliefert, die freilich eher als Gelegenheitswerke anzusehen sind.
Allerdings: Viele seiner Schüler*innen haben Zitate überliefert, wie: „Man soll mit den Fingern singen!“ oder „Wenn Sie Klavier spielen wollen, müssen Sie singen lernen!“
Der Gesang war ihm also Basis jeglichen Musizierens. Und damit auch eine , liedhafte Variationsbreite samt perfekter Ornamentik, die Chopin laut zeitgenössischen Berichten auszeichnete, wenn er seine eigenen Werke kaum je so spielte wie von ihm selbst notiert.
„Es verwundert nicht weiter, dass etliche Zeitgenossen und epigonale Komponisten den vokalen Habitus vieler seiner Klavierwerke freudig nutzten, um sie als Kunstlieder zu arrangieren…“, so Wolfgang Brunner, Musikwissenschaftler, Professor am Mozarteum Salzburg, Gründer der Salzburger Hofmusik, musikalischer Schatzgräber von Raritäten, und der kompetente, souveräne musikalische Begleiter des Vokalquartetts, im Booklet der CD.
Wolfgang Brunner stellte im Jahr 2014 eine Sammlung von 16 Liedern mit Texten und Arrangements von Chopin-Klavierwerken zusammen (drei weitere sind Originalkompositionen Chopins, Lieder, op.74). Auch für die gelungenen, sensitiven Übersetzungen aus dem Französischen ist Brunner, im Teamwork mit Amélie Hois, verantwortlich. Sorgfältig zusammengestellt, zeigt diese CD-Rarität sehr schön, dass es für damalige französische und italienische ZeitgnossInnen wie Pauline Viardot und Luigi Bordese nichts Abwegiges war, den Werken Liedtexte unterlegt zu haben und Chopin durch Arrangements von einer weiteren, kantablen Seite zu zeigen (Einen umgekehrten Weg ging bekanntlich Franz Liszt mit seinen Klavierparaphrasen zu Schubert-Liedern und Verdi-Opern).
Interessant zu wissen, dass Pauline Viardot ab etwa 1840 in engem Kontakt mit Chopin und George Sand stand – und gemeinsam mit Chopin in seinem letzten Konzert 1848 mit Vokalfassungen seiner Mazurken auftrat. Was jedenfalls nahelegt (auch wenn es keine schriftliche Stellungnahme gibt), dass Chopin diese Bearbeitungen goutiert hat.
Mag sein, dass eingefleischte Klavierfreaks prinzipielle Einwände äußerten (und äußern). Jedenfalls ist im Jahr 2014 diese spannende, von Gramola-Chef Richard Winter produzierte Aufnahme in Baden-Baden entstanden und wurde schließlich 2020 herausgebracht.
Spannend, wie feingliedrig und „schmetterlingshaft“ etwa der gesungene Minuten-Walzer, op.64, Nr.1, als Duett Sopran/Mezzosopran unter dem Titel „Les fleur“, klingt. Der berühmte Trauermarsch aus der Sonate op 35, bekommt – gesungen – noch ein Quäntchen mehr an dunkelgrauem Nebel, durch den sich der Kondukt bewegt. Hier sind alle vier Vokalist*innen vereint: Die deutsche Sopranistin Lydia Teuscher, die niederländische Mezzosopranistin Olivia Vermeulen, der polnische Tenor Karol Kolowski und der deutsche Bariton Andreas Schmidt.
Der oberste Podestplatz gebührt dabei Lydia Teuscher, die mit Silbertimbre, unfehlbarem Stilgefühl, fabelhaften Schwebetönen und Fiorituren für sich einnimmt. Dicht gefolgt von Olivia Vermeulen mit weichem, cremigem Mezzosopran, der mit dem Sopran besonders schön harmoniert.
Delikates Hörerlebnis etwa bei „Seize ans“ (16 Jahre)! In diesemm Lied besingt ein Mädchen, sich der eigenen Schönheit erstmals bewusst werdend, den glückhaften Übergang, samt erotischer Neugier, nicht mehr Kind und noch nicht Frau zu sein. Was zum alles beherrschenden Thema wird (Mazurka 31). Oder besonders anrührend „Berceuse“, das Wiegenlied mit sanftem Mazurka-Rhythmus, in dem allerdings Bitternis mitschwingt, weil die junge Mutter nicht weiß, ob der junge Mann und Vater des Kindleins, aus dem Krieg zurückkommen wird. (Mazurka 24)
Karol Kolowskis hoher Tenor, der mit viel „Kopfigkeit“ eingesetzt wird und sich irgendwie an der Grenze zum „Counter“ bewegt, ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Forciert er nicht, wie etwa im Chopin-Lied „Wiosna“ (Der Frühling), trifft er den elegischen Grundton dieses traurig-nostalgischen Liedes perfekt. Und der erfahrene Bariton (mit langjähriger Festspielmitwirkung in Salzburg und Bayreuth) von Andreas Schmidt wartet inzwischen im Herbst seiner Karriere mit noblen, aber bereits etwas angegrauten, herbstlichen Stimmfarben auf.
Insgesamt: Empfehlung! Für Raritätensammler eine Fundgrube!
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