© Wiener-Staatsoper, Michael Poehn
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 24. Juni 2023
Wien/Staatsoper
Was wäre Wagners „Ring“ nur ohne seine treibende Kraft: Tomasz Konieczny rettet die nächste Vorstellung
Zum Ende steht das Haus am Kopf. Ganz energisch, nachdem Franz Welser-Möst vor den Vorhang tritt. Er absolviert gerade seinen letzten „Ring“-Durchgang. Irgendwann muss Schluss sein. Mit 63 dann lieber am Höhepunkt kürzertreten, anstatt zum Ende vielleicht ins Schleudern zu geraten. Der „Ring“ sei nun mal ein einzigartiger Gipfel, „der einen lockt und dessen Erreichen mit größter Freude, aber zugleich mit extremen Herausforderungen verbunden ist“. Ausnahmezustand dann bei Tomasz Konieczny.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de
Wien
Auslastung der Wiener Festwochen lag bei 88,5 Prozent
DerStandard.at.story
Grafenegg
Sommernachtsgala Wolkenturm Grafenegg 2023: Fernsehaufzeichnung ließ keine Stimmung aufkommen
Abgesehen von der persönlichen Befindlichkeit des Schreibers dieser Zeilen hatte man dieses Jahr 2023 fast das Gefühl, eine Art Komparse einer rein fürs Fernsehen ausgerichteten Veranstaltung zu sein. Da „wuselten“ Regieassistenten, Helfer usw. mitten in der Szenerie herum und störten öfters sogar den Ablauf des Konzertes.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de
Graz
Ich möchte Musik machen, die nicht alt klingt!
Interview / Alfredo Bernardini- Freitag (23.6.) kommt bei der Styriarte in Graz ein Projekt zum Abschluss, das Licht auf ein besonderes Kapitel der österreichischen Musikgeschichte geworfen hat: Johann Joseph Fux als Opernkomponist. Dirigiert hat alle diese Aufführungen Alfredo Bernardini.
Drehpunkt.Kultur.at
Monumental und detailreich: die Grazer Philharmoniker mit Gabriel Feltz
bachtrack.com.de
Berlin
Die mit dem Bär kämpft: Die Musiktheater-Uraufführung „Bär*in“ an der Deutschen Oper Berlin Neue Musikzeitung/nmz.de
Potsdam
Die Oper „L’Huomo“ in Potsdam: Die Leidenschaft darf nicht siegen (Bezahlartikel)
SueddeutscheZeitung.de
Bremen
Eine mörderische Oper: Die „Krönung der Poppea“
bremenzwei.de
München
Komponieren mit KI: Interview mit Jakob Haas und Adrian Sieber (Podcast)
BR.Klassik.de.mediathek
Nürnberg
Nürnberger Musikfest ION 2023: Musikvielfalt im Kirchenraum
BR-Klassikde.Aktuell
Essen
Neue Intendanzen für die Philharmonie Essen und das Aalto Ballett Essen stehen fest
kulturfreak.de.intendanz.essen
Verona
Arena di Verona: Das Spektakel aus dem Löwenbräu
Seit 110 Jahren und hundert Spielzeiten wird in der Arena di Verona Oper gespielt. Verdis „Aida“ war von Anfang an dabei. In diesem Jahr singt Anna Netrebko. Kleine Kulturgeschichte eines pompösen Phänomens – und eines musikalischen Missverständnisses.
DieWelt.de.Kultur
Jubiläum
Welt der Musik
„Anwalt guter Musik“ – Otto Klemperer zum 50. Todestag
NDR.de.Kultur
Tonträger
Händel/Telemann: Cleofida – Königin von Indien (Podcast)
rbb.online.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
Wien
Franz Welser-Möst begins his Ring farewell with a rousing Rheingold at the Staatsoper
bachtrack.com.de
Dresden
There was musical gold in the Dresden Music Festival’s historically-informed Das Rheingold
seenandheard.international.com
Paris
Opéra National de Paris 2022-23 Review: Roméo et Juliette
Benjamin Bernheim & Elsa Dreisig Shine in Disappointing Production
operawire.com.paris
Théâtre des Champs-Elysées 2022-23 Review: La Bohème
Pene Pati & Selene Zanetti Shine in Sloppy Production
https://operawire.com/theatre-des-champs-elysees-2023-review-la-boheme/
London
Royal Opera House 2022-23 Review: Werther Aigul Akhmetshina Steals Limelight from Jonas Kaufmann in Breathtaking Turn
https://operawire.com/royal-opera-house-2022-23-review-werther/
Il trovatore, Royal Opera review – heaven and hell Everyone delivers, but one day Verdi’s hit-and-miss melodrama will get the right staging
theartsdesk.com
Composer George Benjamin: ‘Writing an opera is like diving into a pool for the first time’ (Registration required) https://www.ft.com/content/52094451-0625-4a17-9480-1c1b7c2d80ce
Aldeburgh
Juliet Fraser/Knussen Chamber Orchestra review –
New works showcase soprano’s extraordinary repertoire
theguardian.com.music
Cardiff
Candide review – WNO go for broke with picaresque, Pythonesque craziness
TheGuardian.com.music
Tulsa
Tulsa Opera Cancels MainStage Productions for 2023-24 Season & General Director Resigns
operawire.com.tulsa
Sydney
Writhing snakes and nodding panthers: Opera Australia revives digital Aida
bachtrack.com.de
Recordings
To the Conductor Claudio Abbado, the Orchestra Was a Collective
A collection of 257 CDs and eight DVDs released by Deutsche Grammophon offers the breadth of Abbado’s approach, and its legacy.
TheNewYork.Times.com
Chicago Symphony Orchestra and Riccardo Muti’s New Album, „Contemporary American Composers“
theviolinchannel.com
Ballett / Tanz
Neue Leitung für Ballett am Rhein: Doppelspitze Pas de deux
Bridget Breiner und Raphaël Coumes-Marquet übernehmen gemeinsam die Leitung des Balletts der Deutschen Oper am Rhein.
SueddeutscheZeitund.de-kultur
Rock/Pop/Schlager
Wien/Donauinselfest
Donauinsel dicht! Organisatoren: „Bitte nicht mehr zum Fest kommen“
Der Andrang war bereits am 1. Tag dermaßen groß, dass die Veranstalter des Donauinselfestes die Insel dicht machen mussten. Kurz vor dem Auftritt von RAF Camora hieß es: „Bitte nicht mehr kommen.“
Kronen Zeitung.at
Sprechtheater
Wien
Künftiger Burgtheaterdirektor Bachmann plant „behutsame Änderungen“
Der designierte Leiter der Bühne am Wiener Ring will maximal 20 Prozent des Ensembles austauschen
DerStandard.at.story
Wien/Burgtheater
Festvorstellung: Der Brandauer!
Zum 80. Geburtstag und 50-jährigen Bühnenjubiläum feierte das Burgtheater den Schauspieler mit einer Lesung von „Minetti“.
WienerZeitung.at
Klaus Maria Brandauer zum Achtzigsten:“Der letzte große Österreicher“
Beim Geburtstagsfest von Schauspieler Klaus Maria Brandauer verneigen sich Heinz Fischer, Birgit Minichmayr und Campino. Eine Momentaufnahme aus dem Wiener Burgtheater.
SueddeutscheZeitung.de
München/Deutsches Theater
Deutsches Theater: „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende verzaubert München
Die Rettung der Fantasie
Muenchner Merkur
Ausstellung zum 100. Todestag: Sie brachte sogar Victor Hugo zum Weinen
Paris huldigt Sarah Bernhardt, der berühmtesten Schauspielerin ihrer Zeit: Eine Schau erinnert an die Frau, die sich in Särge legte, Emotionen weckte wie keine andere und exzentrisch nach dem Motto „Trotzdem!“ lebte.
Die Presse.com
Brandauer wird 80: Du warst mir wichtig!
Mit dem altgriechischen Wörterbuch am Biertisch neben einem epochemachenden Schauspielhelden: Eine Erinnerung an Klaus Maria Brandauer zu seinem 80. Geburtstag.
FrankfurterAllgemeine.net
Ausstellungen/Kunst
Ausstellungskritik: Es kommt auf die Größe an – zumindest im Belvedere
Think big? Mit einer überschaubaren Auswahl der größten Großformate will man im Unteren Belvedere publikumswirksam über den Sommer kommen. Die Monumentalmalerei macht Spaß, aber auch Sehnsucht nach mehr.
Die Presse.com
Wien/Albertina
Albertina Wien: Feministische Aktionskunst von VALIE EXPORT
Von der „Aktionshose“ bis zum „Tapp und Tastkino“: Die Albertina Wien zeigt eine Retrospektive der Künstlerin VALIE EXPORT.
https://events.at/ausstellungen-wien/albertina-valie-expert/402496267
Medien/TV
Österreich
„Der Wegscheider“: KommAustria geht in die nächste Runde
Medienbehörde ergreift Rechtsmittel nach Aufhebung eines Bescheids wegen Verstoßes gegen das Objektivitätsgebot
Kurier.at
Naturkatastrophen
Magdalenenflut: Als das Mittelalter den Boden unter den Füßen verlor
Im Jahr 1342 vernichtete ein Jahrtausendhochwasser Haus und Hof von Abertausenden. Doch die Katastrophe in Europas Mitte war zu einem gut Teil eine menschengemachte Tragödie.
Spektrum.de
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Unter’m Strich
SPÖ-Wahl von Andreas Babler wird angefochten
Der Burgenländer Berthold Felber gibt nicht auf. Mit Hilfe eines Anwalts will er die Wahl von Babler anfechten.
Kurier.at
Umwelt-Großalarm: „Alles tot!“ Wienfluss von Chemikalie vergiftet
Weißer Schaum und tote Fische: Chemikalien, die im niederösterreichischen Mauerbach in das Wasser geraten waren, haben den Wienfluss von Penzing bis zum Stadtpark nachhaltig geschädigt. Dass alles Leben im Fluss ausgelöscht ist, dementiert die Stadt.
KronenZeitung.at
Zürich
Erwischt – Klima-Kleber fliegt nach Paris und Mexiko
Ein Augenzeuge entdeckte am Zürcher Flughafen kürzlich Max Voegtli, der nicht nur an Aktionen teilnimmt, sondern auch als Sprecher auftritt.
Heute.at
„Titan“-Suche: Ein Wettlauf, der nie gewonnen werden konnte
Fünf Tage bangen, bis klar ist: Die Menschen im Tauchboot sind schon am Sonntag getötet worden. Eine kurze Chronologie.
Kurier.at
Große Überraschung bei Bier-Preis am Donauinselfest
Schon letztes Jahr machte sich die Inflation bei den Insel-Standlern bemerkbar. Die steigenden Kosten für Sicherheit, Logistik, Infrastruktur und Künstlerhonorare mussten zumindest teilweise an die Gäste weitergegeben werden. Ein halber Liter Bier kostete etwa bereits 2022 stolze sechs Euro, hinzu kam ein Euro Becherpfand. Viele fürchteten, dieses Jahr noch tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Und siehe da: Trotz der weiter anhaltenden Teuerungen kosten 0,5 Liter Inselbier nach wie vor sechs Euro. Teurer wurde nur der Becherpfand, dieser kommt nun auf zwei Euro. Etwas tiefer muss man bei einem 0,5 Liter Spritzer in die Tasche greifen. Satte 7 Euro plus 2 Euro Pfand blättert man dafür hin.
Heute.at
Nach UEFA-Sperre: Mourinho legt sein Amt nieder
Harte Strafe der UEFA – nun ergreift Jose Mourinho drastische Maßnahmen. Nach seinem Ausraster im Europa-League-Finale ist José Mourinho von der UEFA gesperrt worden. Zum Ärger des Portugiesen, der nun sogar aus dem neuen Fußballbeirat der UEFA austrat.
Kronen Zeitung.at
INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 24. JUNI 2023)
INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 24. JUNI 2023)
Quelle: onlinemerker.com
Dass nicht sein kann, was nicht sein darf…
Denn, so schließt er messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf… das hat (in leicht variierter Form) schon Christian Morgensterns Palmström gewusst.
Als Filmjournalist wurde man in letzter Minute von der Nachricht überrascht, dass der Sony Konzern die Pressevorführung von „No hard feelings“ abgesagt hat. Es gab keine Begründung (und genügend Kollegen haben es doch geschafft, den Film zu sehen und zu rezensieren).
Was waren die Überlegungen, oder, genauer gesagt, Ängste, die hinter diesem Entschluß steckten?
Man wolle das „Grooming“ nicht unnötig thematisieren, hieß es unter vorgehaltener Hand (Wikipedia: Als Grooming (zu Deutsch sinngemäß „Anbahnung“) wird die gezielte Kontaktaufnahme Erwachsener mit Minderjährigen in Missbrauchsabsicht bezeichnet.)
Wie bitte? Weil eine junge, wenn auch nicht mehr ganz junge Frau einen Teenager verführen soll? Alte Frau – junger Mann, nein, das geht gar nicht, während alter Mann-junge Frau tägliche Realität ist (wenn er genug Geld hat natürlich, Richard Lugner beweist es immer wieder). So ist die Welt nun einmal, und man kann das ja auch für sich persönlich ändern. Aber per drückebergerischem, schleimerischem Moralgesetz??? Schließlich gilt, wie Alfred Kerr 1920 schrieb, als sich die Berliner Mitwelt so unendlich über den „Reigen“-Prozess (Arthur Schnitzler hatte den Beischlaf auf die Bühne gebracht) entrüstete: „Das Leben ist kein Kindergarten.“
Neuerdings aber schon. Wenn man einen Film, der dank seiner Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence vermutlich sein Publikum finden wird, doch in die Kinos bringen möchte, dann aber bitte heimlich, still und leise, damit niemand merkt, dass es um etwas schrecklich Unsittliches geht! O Du liebe politische Korrektheit, in welchen Wirbel hast Du Dich hinein geredet!
Nun wurde auch schon Literatur umgeschrieben. Man erinnert sich daran, wie die Briten (ausgerechnet sie, die normalerweise kühler und nüchterner urteilen) in „Robinson Crusoe“ die koloniale Anmaßung ihres Helden gegenüber Freitag entdeckten und das Buch am liebsten ins Feuer geworfen hätten. James Bond und die Helden von Agatha Christie gerieten gleicherweise unter Verdacht – diesmal war es meist Rassismus (zehn kleine Schwarzafrikaner statt zehn kleiner N-… wer würde das N-Wort heute noch wagen?), das musste zumindest durch Umschreiben geahndet werden. (Ich könnte mir vorstellen, dass es inzwischen schon einen Schwarzmarkt für „unbereinigte“ Originale gibt.) Und von Karl May und Winnetou ganz zu schweigen, egal, wie edel die Indianer bei ihm sind, die indigenen Völker haben ja doch befunden, wie klischiert sie dargestellt worden seien..
Ja, und jetzt ist die Bibel an der Reihe, kein Witz. (Als man Bertolt Brecht fragte, welches Buch ihn am meisten beeinflusst und beeindruckt hätte, sagte er: „Sie werden lachen, die Bibel.“)
Nun ja, wer je auch nur darin geschmökert hat, weiß, wie viel Sex in der Bibel vorkommt, zumal im Alten Testament. Das gehört zum Leben, aber bald wird uns die Künstliche Intelligenz dabei helfen, Kinder nur noch im Reagenzglas zu erzeugen, und dann ist es aus mit dem elenden, schmutzigen Sex, der im Moment noch dafür nötig ist! Was kann man bis dahin tun? Aus amerikanischen Schulbibliotheken ist schon eine Unzahl von moralisch beanstandeten Büchern hinaus geworfen worden. Wie man hört, ist die Bibel als nächstes dran.
Ob wir es noch erleben, dass die Welt wieder zu Verstand kommt? Dass wir aus dieser Falle einer terroristischen Moral- und Anklage-Gesellschaft. die jede freie Meinung verbietet, wieder heraus finden?
Renate Wagner
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Ob sowas noch zu ändern ist? – Stunk an der Wiener Volksoper
Als Heimat der Fledermaus wurde die Volksoper einmal – zu Recht – tituliert und der Antritt von Lotte de Beer zu Beginn dieser Saison 22/ 23 wurde mit Neugierde erwartet, denn ein großes Erbe war da anzutreten. Nun ist zum Ende dieser Saison eine erste Bilanz zu ziehen und diese muss als durchaus durchwachsen bezeichnet werden.
Denn zum einen gelang es Lotte de Beer farbenfrohe, heitere und eigentlich unbeschwerte Inszenierungen auf die Bühne zu bringen. Da war die wirklich sehr gelungene Neuinszenierung von Iolanthe, die phantasievoll und funkelnd war, eine wirklich gelungene Mischung von Ballett und Oper. Die Wiederaufnahme von Harry Kupfers Bohème Produktion aus dem Jahr 1984 war ebenfalls ein grandioser Erfolg, mit Anett Fritsch und Giorgio Berrugi gelangen zwei absolute Top-Besetzungen, ergänzt durch nicht minder großartige „Newcomer“ wie Alexandra Flood und Andrei Bondarenko.
Carl Millöcker’s die Dubarry wurde fast schon grenzgenial durch die Mitwirkung Harald Schmidts zur Operetten-Late-Night-Show und Anette Dasch war eine Dubarry wie aus dem Bilderbuch.
Eigentlich alles ganz fabelhaft. Eigentlich…
Denn was mit dem Verlauf der Saison folgte war das Gegenteil von unbeschwert und unterhaltsam. Die Neueinstudierung der Fledermaus liess bereits ahnen, was da folgen sollte: Neben tiefstem Kalauer Humor à la Dieter Hallervorden (nur ohne Pommfritz) wurde zwanghaft der Frosch zu einer Fröschin gemacht, politische Parolen über Gender Pay Gap und toxische Männlichkeit beherrschten den 3. Akt, der Charme des wienerischen Kabinettstücks war verloren.
Hinzu kamen eine Dreigroschenoper, die frisch aus dem Politbüro der SED entsprungen schien, ein Orpheus, der in seiner zweiten Hälfte vor allen Dingen durch Fäkalhumor „bestach“, lustige Weiber, die trotz des fabelhaften Bühnenbildes und erstklassiger Besetzungen es für nötig befanden, fragwürdige politische Aussagen zu platzieren, die einerseits historisch falsch waren und andererseits moralisierend vom hohen Ross herab das Publikum darüber belehren wollte, wie böse doch Männer seien und dass ein Matriarchat doch alternativlos sei.
Dass so etwas erstens nicht die Aufgabe einer aus Steuergeldern finanzierten Institution ist, welche entsprechend politisch neutral zu sein hat, versteht sich von selbst. Ebenso ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Haus immer leerer wird, dafür die Sonderaktionen weiter ansteigen und die Bezuschussung pro Karte durch den Steuerzahler mittlerweile wohl schon bei ~200€ liegt. Und ja, das ist noch mehr als an der Staatsoper bezuschusst wird.
Alles in allem keine guten Aussichten und in dieser Gemengelage kam es nun zur letzten Premiere der Saison, nämlich Mozarts Entführung aus dem Serail. WIe zu erwarten war, wurde auch hier wieder politisiert. Bewusst wählte man einen Regisseur mit Migrationshintergrund, welcher dann auch gleich das Stück durch hinzugefügte Textpassagen verfälschte – pardon: Einen Perspektivwechsel zeigen wollte. Kein Kommentar dazu, auch nicht zum glücklicherweise verhinderten Attentat auf die „Pride Parade“ durch muslimische Extremisten. Die Kritik und Zuschauer zerrissen diese Inszenierung einhellig, Lotte de Beers Schonzeit ist vorbei und ihre Ergebnisse werden sicherlich in die Frage nach einer Vertragsverlängerung berücksichtigt.
Viel interessanter ist jedoch, was sich im Vorfeld der Premiere zugetragen haben soll: Denn laut mehrerer Quellen gab es so starke Differenzen zwischen dem Orchester der Volksoper und dem angedachten Dirigenten Angelo Michele Errico, dass dieser während der Orchesterprobe hinwarf. Als der Studienleiter Cadenbach einsprang teilte ihm – angeblich – die Kapellmeisterin mit, dass es dem Orchester unmöglich sei, so zu arbeiten, da sie alle Einsätze geben müsse, was schlicht nicht praktikabel sei. So verschwand auch der Studienleiter.
Was tun? Man rief den zuvor von der Volksoper verstossenen Maestro Eschwé an, der nicht nur das Orchester aus dem Effeff kennt, sondern am Abend der Premiere auch das rettete, was an der Produktion noch zu retten war.
Wir weisen darauf hin, dass wie nicht dabei waren und es sich hier um Gerüchte handelt. Allerdings ist uns das gleich von mehreren Quellen zugetragen worden. Und so stellt sich die Frage: Hat Frau de Beer die Volksoper in Griff? Oder wird hier nur auf Kosten des Steuerzahlers eine politische Agenda durchgeboxt, die die Umerziehung des Wiener Publikums zum Ziel hat – und natürlich grandios daran scheitert. Denn wer glaubt dies tun zu können, kennt die Wiener schlecht. Kaum ein Publikum hat so viel Ahnung, Bildung und seinen eigenen Kopf.
Sollten die Gerüchte der Wahrheit entsprechen, muss Frau de Beer dringend einiges ändern. Denn auch sonst heisst es, dass die Stimmung in allen Bereichen des Hauses denkbar schlecht sei. Die Alternativen wären nur ein ruiniertes, leeres und wahrscheinlich bald bankrottes Haus oder eine Zukunft ohne Frau de Beer. Kehren wir zurück zur Fledermaus: „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“ – Hier ist noch einiges zu tun und es ist höchste Zeit. Fraglich nur ob das gewollt oder überhaupt noch möglich ist?
E. A. L.
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A.C. dazu: Soweit die Eindrücke unseres Informanten, der die gesamte Wiener Musiktheaterszene wie seine Westentasche kennt! Als verantwortlicher Redakeur bin ich bestrebt, fair zu sein, habe sogar einige sehr kritischen Stellungnahmen bei einigen Inszenierungen unterschlagen und mir dabei ein schlechtes Gewissen angezüchtet. Das kann eigentlich nicht meine Aufgabe sein. Immerhin bilde ich mir darauf etwas ein, das Medium wirklich unabhängig führen zu können, keinen Winken von diversen Sponsoren oder gar von sogenannten Kulturpolitikern folgen zu müssen. Frau de Beer genießt bei mir immer noch einen Vertrauensvorschuss, nicht nur, weil sie eine interessante und charmante Frau ist. Derart ritterliche Gefühle überkommen mich bei der Konkurenz am Ring nicht!
Im für Frau de Beer günstigsten Fall darf ich also annehmen, dass sie „im Auftrag“ handelt, dass sie politischerseits mithelfen soll. dass in der Kulturpolitik zumindest alles so bleibt, wie es derzeit noch ist. In diesem Fall kann ich ihr aber nur raten, etwas weniger dick aufzutragen, das Wiener Publikum ist nicht so blöd, dass es nicht merken würde, wenn ihm eine Meinung „auf’s Auge gedrückt“ werden soll. Politische Meinungen gehören zum Theater, aber in erträglicher Dosierung! Sogar sehr gute Medikamente können eine tödliche Wirkung haben, wenn die vorgeschriebene Dosierung um ein Vielfaches überschritten wird
Noch ist nicht alles verloren!
A. C.
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SEATTLE OPERA: General Director Christina Scheppelmann to depart Seattle for Brussels’
La Monnaie/De Munt in 2025
Scheppelmann will complete five-year contract at conclusion of 2023/24 season
SEATTLE—Seattle Opera announced today that General Director Christina Scheppelmann has accepted a position as General Director of La Monnaie/De Munt in Brussels, Belgium, which she will begin at the conclusion of her five-year contract with Seattle Opera. The fourth General Director of Seattle Opera, Scheppelmann will complete her tenure after Seattle Opera’s 2023/24 season. Under Scheppelmann’s leadership, the company produced a world premiere, launched cornerstone programs, expanded its community partnerships, and brought over 100 new artists to Seattle for company debuts, with nearly 50 coming from abroad.
“Leading Seattle Opera is a tremendous opportunity,” said Scheppelmann, who came to Seattle from the Gran Teatre del Liceu in Barcelona. “The company boasts an incredible staff, orchestra, chorus, and crew, as well as a wonderful, supportive audience, all of whom I will miss greatly. I love this city and the opera community in this region, which has welcomed me wholeheartedly. I could not pass up the opportunity to lead one of the great European opera companies while also being closer to my family. But for now, there is much work to do and more opera to come in the year ahead, and I look forward to sharing what we have in store.”
La Monnaie/De Munt, the National Opera of Belgium, produces eight mainstage operas each season with an annual budget of more than $60 million. The company, which includes a full-time orchestra and chorus, traces its roots back to the first public opera theater in Brussels in 1700, and has since become one of the most influential artistic institutions in Europe. Scheppelmann will succeed current General & Artistic Director Peter de Caluwe, who has held the position since 2007.
“Seattle Opera has been fortunate to collaborate with a general director of Christina’s caliber, and thanks to her leadership, the company is well positioned to build on its successes,” said Board President Lesley Chapin Wyckoff. “That Christina has accepted an offer to head one of Europe’s most important opera companies is a testament to her abilities and her excellent work in Seattle, which has ensured a bright, promising future for Seattle Opera. We could not be more proud of what she has accomplished here and we wish her the best in this exciting new opportunity.”
Scheppelmann’s tenure in Seattle advanced Seattle Opera’s position as one of the country’s most vital opera companies. Although the COVID-19 pandemic began mere months after her arrival, Seattle Opera thrived under Scheppelmann’s leadership. The company was one of only a few opera houses in the US to deliver the entirety of its 2020/21 season during the pandemic shutdown, which it did by creating innovative film versions of its previously announced lineup. During that period, Seattle Opera offered four complete opera films, hired more than twenty artists to present free online recitals, and expanded its educational programming through online classes, libretto-writing workshops, youth programs, and the Path with Art Veteran’s Choir. Seattle Opera also hosted community blood drives at the Opera Center throughout the pandemic in partnership with Bloodworks Northwest.
The company marked its return to live performance in August 2021 with its first outdoor concert, Richard Wagner’s Die Walküre. The event showcased international talent such as Brandon Jovanovich, Angela Meade, Raymond Aceto, Eric Owens, and Alexandra LoBianco. That performance inaugurated an impressive slate of over 100 Seattle Opera debuts, with nearly 50 international artists making their company debuts in the subsequent three seasons. Notable appearances have included Canadian conductor Jordan de Souza and the Argentinian creative team behind Tristan and Isolde in October 2022; Armenian soprano Mané Galoyan, South African soprano Vuvu Mpofu, and Korean tenor Duke Kim in 2023’s La traviata; Ukrainian mezzo-soprano Olga Syniakova and Russian conductor Alevtina Ioffe in 2022’s The Marriage of Figaro; Georgian soprano Salome Jicia in The Elixir of Love in August 2022; and American mezzo-soprano J’Nai Bridges and Korean tenor Yonghoon Lee in Samson and Delilah in Concert in January 2023.
Of all the debuts made during Schepplemann’s tenure, perhaps none was as significant as that of award-winning Afghan film director Roya Sadat, stage director for the world premiere of A Thousand Splendid Suns, based on the novel by Khaled Hosseini. A resounding success, Suns was lauded for bringing “lyrical, beautiful music to a poignant tale on the McCaw Hall stage” (The Seattle Times). The production brought in more single-ticket buyers than any other contemporary opera in the company’s history.
Seattle Opera has embraced contemporary opera during Scheppelmann’s tenure, with offerings ranging from intimate chamber operas like Jerre Dye’s The Falling and the Rising and Huang Ruo’s Bound to the 2022 West-Coast premiere of Jeanine Tesori and Tazewell Thompson’s Blue. The latter’s “engrossing, challenging, and beautiful” (NWTheatre) tale of contemporary African American life captured the attention of the broader arts community in the Pacific Northwest.
Scheppelmann’s commitment to community engagement has strengthened the company’s belief that opera is for everyone. In October 2020, Seattle Opera launched its Racial Equity and Social Impact plan, which aims to integrate anti-racism holistically into all aspects of Seattle Opera’s work. As a result of those efforts, Seattle Opera staff now comprises 46% BIPOC individuals and significant strides have been made in casting diversity. New additions to the company’s lineup of community programs, such as the Jane Lang Davis Creation Lab and the Seattle Arts Fellowship, have focused on fostering new voices in opera.
Seattle Opera has continued to prioritize meaningful community partnerships through the isolating period of the pandemic and beyond. Partnering with more than 60 organizations and 45 public schools, the company strives to develop relationships that benefit our partners and the people they serve, while also expanding the art form’s reach and accessibility in the region. Partnerships have driven new initiatives, including supply drives, free outdoor performances, and the company’s first mainstage relaxed performance at La traviata in May 2023. The company welcomed over 2,000 people into the Opera Center for free public events during the 2022/23 season, with countless others attending school tours, outdoor performances, and opera classes.
Seattle Opera’s Board of Trustees is committed to continuing to produce the highest-quality artistic experiences and programming with artists from around the world. The board invites the community to celebrate the achievements of Scheppelmann’s tenure and looks forward to new artistic and programming opportunities that will grow opera audiences for the future.
About Seattle Opera
Established in 1963, Seattle Opera is committed to serving the people of the Pacific Northwest through music, storytelling, and programs for people of all ages. Each year, more than 50,000 people attend the company’s performances, and more than 100,000 people are served through school performances, radio broadcasts, and more. The organization brings opera to life in a number of different ways, offering artistic excellence through national and international collaborations. Seattle Opera strives to create an environment where artists, staff, behind-the-scenes workers, and members of the community feel a strong connection to the company, and to the art of opera. Follow Seattle Opera on Facebook, Twitter, SoundCloud, and on Classical KING FM 98.1.
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WIEN/Ausstellung Johannes Deutsch: „Anthrazit und Tiefblau“ Johannes Deutsch: FOTO WIEN 2023 / Basement Lukas Feichtner Galerie noch bis 8. 7. 2023
Meine ‚photographic drawings‘ vom letzten Jahr sind noch bis Anfang Juli bei Lukas Feichtner in der Seilerstätte zusehen. Das eine oder andere Blatt finden Sie dann weiter in der Sommeraccrochage der Galerie…
Die neuen Pigmentdrucke auf Tecco stammen aus einem Zyklus, zu welchem mich geobiotechnologische Forschungen im Hausruck (Oö.) inspiriert hatte. Dabei habe ich für meine Bilder den Fokus auf die Werkzeuge und Instrumente gelegt, mit welchen RAG Austria, BOKU Wien und MONTAN Uni Leoben die letzten nahezu hundert Jahre arbeiten und diese im hist. Archiv der Ersteren in Wien recherchiert. Dann ist daraus im Bildzyklus eine Kunstwelt verortet – wieder – im Hausruck entstanden…
Mit frühsommerlichen Grüßen, Johannes Deutsch
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ORF : „Bürgeranwalt“: Nächtliche Ruhestörungen – Wird eine öffentliche Freifläche als Partylocation missbraucht?
Am 24. Juni um 18.00 Uhr in ORF 2
Peter Resetarits präsentiert in der Sendung „Bürgeranwalt“ am Samstag, dem 24. Juni 2023, um 18.00 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:
Nächtliche Ruhestörungen – Wird eine öffentliche Freifläche als Partylocation missbraucht?
Die Wientalterrasse wurde im Jahr 2015 von der Stadt Wien als frei zugängliche Erholungsfläche für die Bevölkerung errichtet. Eine Gruppe von Anrainerinnen und Anrainern beklagt, dass die Besucherinnen und Besucher der Terrasse oft bis spät in die Nacht lärmen. Immer wieder würden die um ihren Schlaf gebrachten Anrainerinnen und Anrainer die Polizei rufen, doch das sorge nur kurz für Ruhe. Weil weder die Politik noch die Polizei wirksam gegen die nächtlichen Ruhestörungen vorgehen würden, wurde Volksanwalt Walter Rosenkranz eingeschaltet. Er fordert wirksame Maßnahmen, wie etwa eine nächtliche Absperrung der Terrasse.
Nachgefragt – Auszahlungspanne beim Klimabonus
Eigentlich hätten alle Anspruchsberechtigten im Herbst 2022 den Klimabonus erhalten sollen. Doch bei der Auszahlung sind Fehler passiert und Zigtausende Betroffene – überwiegend EU- und Drittstaatsangehörige – haben das Geld nicht wie versprochen bekommen. Beim zuständigen Klimaschutzministerium hat man ihnen dann versprochen, die Auszahlung im Februar 2023 nachzuholen. Haben mittlerweile alle das Geld bekommen? Was befürchtet die Volksanwaltschaft beim Klimabonus 2023?
Stromunfall bei Arbeiten am Wiener Westbahnhof – wer zahlt Schadenersatz und Schmerzengeld?
Der heute 44- jährige Herr O. war bei Oberleitungsdemontagearbeiten am Wiener Westbahnhof beschäftigt und sagt, er hätte dabei alle Sicherheitsvorschriften eingehalten. Aber weil Pläne Stromleitungen nicht richtig dargestellt haben, seien ihm dann 15.000 Volt Strom durch den Kopf in den Körper eingefahren. Er hat überlebt, wird aber, wie sein Anwalt meint, nie wieder arbeiten können. Nun hat sich Herr O. an „Bürgeranwalt“ gewandt, weil er das Gefühl hat, dass diejenigen, die Schadenersatz zahlen sollten, sich jetzt „abputzen“.