DIE SONNTAG-PRESSE – 8. JANUAR 2023

DIE SONNTAG-PRESSE – 8. JANUAR 2023

© Peter Adamik; Daniel Barenboim

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 8. JANUAR 2023

Berlin
Zu Gast bei den Philharmonikern: Umjubelter Auftritt von Daniel Barenboim und Martha Argerich
Nach seiner Rückzugsankündigung als Generalmusikdirektor der Staatsoper gibt Daniel Barenboim mit Martha Argerich ein eindrucksvolles Konzert. Schumann und Brahms stehen auf dem Programm.
Tagesspiegel.de

Berlin
Die Ära Daniel Barenboim geht zu Ende
Wirklich überraschend kam die Meldung, Daniel Barenboim träte als Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden, Berlin, mit dem 31. Januar 2023 zurück, nicht. Bereits vor der Verschlechterung seiner neurologischen Erkrankung meinte man bei dem Dirigenten eine gewisse Amtsmüdigkeit und schwindende Spannkraft zu spüren…
Klassik-begeistert.de

Berliner Staatsoper: Barenboims Erbe
Daniel Barenboim hat dreißig Jahre lang die Berliner Staatsoper an der künstlerischen Weltspitze gehalten und ihr die finanzielle Gunst der Kulturpolitik gewonnen. Nun tritt er zurück. Wer immer ihm nachfolgt, wird es schwer haben.
FrankfurterAllgemeine.net.aktuell

Daniel Barenboims Rücktritt: Die ausgebremste Zukunft
Die Nachfolge für den Generalmusikdirektor an der Berliner Staatsoper wird schwierig zu regeln sein. Eine Herausforderung, die Kultursenator Lederer sich selbst eingebrockt hat.
Tagesspiegel.de.kultur

Wer folgt auf Daniel Barenboim an der Staatsoper?
fnp.de.kultur

Wiener Chor-Mädchen“
Mit den Wiener Philharmonikern missmutig in die neuen Zeiten
Der Auftritt der Wiener Chormädchen beim Neujahrskonzert lässt die Hoffnung auf echte Gleichstellung aufkeimen.
Kurier.at.meinungen

Wien/Staatsoper
Elektra“: Wie Speere treffen Nina Stemmes Spitzentöne ins Schwarze
DiePresse.com

Hamburg
Zwischen Realität und Illusion – Uraufführung von Johannes Harneits „Silvesternacht“ an der Staatsoper Hamburg
NeueMusikzeitung/nmz.de

Panzieris Dramatik bringt die Opera Stabile zum Beben
„Silvesternacht“ basiert auf einer Novelle von E.T.A. Hoffmann. Da geht es bisweilen ganz schön gruselig zu.
HamburgerAbendblatt.de.kultur

„Konzertgänger in Berlin“
Wiederaufnahme „Oceane“ an der Deutschen Oper
Wenn Sie die Uraufführung des Jahres von 1853 sehen wollen, müssen Sie nicht unbedingt in die nächste Vorstellung rennen; ebensowenig, wenn die Uraufführung des Jahres von 1865 Sie interessiert. Bei der Uraufführung des Jahres 2019 könnte das schon anders aussehen. Denn La Traviata und Tristan und Isolde wird es auch in Zukunft ständig und überall geben. Aber Detlev Glanerts Oceane, die im Januar insgesamt dreimal an der Deutschen Oper Berlin gespielt wird, nicht unbedingt.
https://hundert11.net/wa-oceane/

Mandolinistin Anna Torge
Was die Mandoline besonders macht
Irgendwann musste sie sich entscheiden: Gitarre oder Mandoline. Anna Torge entschied sich für die Mandoline, auch, weil es an dem kleinen Instrument so viel zu entdecken gibt.
BR-Klassik.de

Kammeroper Schloss Rheinsberg: Osterfestspiele am Musenhof
Ein Gipfeltreffen von gleich Countertenören in der Oper „Silla“ gehört zu den Höhepunkten im Programm der Kammeroper Schloss Rheinsberg.
Tagesspiegel.de

Eisenstadt
Spannendes Kulturjahr 2023
Für Kulturinteressierte wird das Jahr 2023 im Burgenland spannend.
https://burgenland.orf.at/stories/3188808/

Tonträger
CD der Woche: Thomas Adès dirigiert alle Beethoven-Sinfonien
NDR.de.kultur

Kommentar: Ausnahmestimmen mit Geschichte
Céline Dions Fans haben sich glücklicherweise wieder beruhigt. Deren Blutdruck war ja diese Woche schwer belastet worden von einer Hitliste, die das US-Musikmagazin „Rolling Stone“ veröffentlicht hatte. Unter deren besten Sängern und Sängerinnen aller Zeiten war Dion nämlich gar nicht aufgetaucht. Jetzt, wo sich die Aufregung gelegt hat, kann man sich diese Liste noch einmal genauer ansehen und ihre tatsächlichen Meriten hervorkehren.
WienerZeitung.at.ausnahmestimmen

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
How Barenboim built Berlin
https://slippedisc.com/2023/01/how-barenboim-built-berlin/

Diana Damrau Cancels Berlin State Opera Concerts
https://operawire.com/diana-damrau-cancels-berlin-state-opera-concerts/

New York
New cast keeps Met’s “Traviata” exciting, musically and dramatically
Newyork.classical.review.com

The Metropolitan Opera: Fedora
operanews.com

Review: A Philharmonic Contender Returns to the Podium
With a change of the guard imminent at the New York Philharmonic, Santtu-Matias Rouvali is the only guest conductor leading two programs this season.
The NewYork.times.com

Boston
Boston Symphony returns with worthy podium debut and mixed Tchaikovsky
bostonclassical.review.com

Washington
Opera Lafayette to Present PERGOLESI! as Part of 2022/23 Season Dedicated to The Era of Madame de Pompadour
broadwayworld.com.washington

Dallas
Conlon, Dallas Symphony open year with gleaming Korngold, dark Shostakovich
TheClassical-review.com

Sydney
Sun & Sea review – a delightful opera about the end of the world
This acclaimed Lithuanian opera is equal parts harbinger of climate crisis doom, a White Lotus-style commentary on privilege and an ode to modern life
TheGuardian.com.culture

Blinding ice: Mary Finsterer’s frozen Antarctica at the Sydney Festival
bachtrack.com.de

Recordings
Hough, Dutilleux & Ravel: String Quartets review – witty scenes of 20s Paris and gossamer delicacy
TheGuardian.com

Ballett/Tanz

Hamburg
Dona Nobis Pacem, Ballett von John Neumeier erschließt sich auch beim zweiten Sehen noch nicht vollständig
John Neumeiers neuestes Ballett zu Johann Sebastian Bachs h-Moll Messe erschließt sich auch beim zweiten Sehen noch nicht vollständig
Es ist ein Gesamtkunstwerk aus Musik und Tanz, bei dem sich der Tanz der musikalisch grandios dargebotenen h-Moll Messe von Johann Sebastian Bach unterordnet. Auch Neumeiers Solisten fügen sich in das Gesamtensemble ein. Neumeier hat damit ein nicht hierarchisch strukturiertes, großartiges Gemeinschaftsballett zu einer unvergleichlichen Musik geschaffen.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Musical

Meerbusch
Musiktheater auch 2023 : Ritter Rost: Nachwuchstalente gesucht
Meerbusch Das Musiktheater im Wasserturm e.V. veranstaltet auch in diesem Jahr eine neue Ausgabe des in Meerbusch wohlbekannten Musicals „Ritter Rost“.
MeineWoche.de

Literatur

Knut Hamsun: Sogar Pippi Langstrumpf verdankt ihm viel
Als Hitler-Verehrer geriet der Norweger Knut Hamsun in Verruf. Trotzdem bleibt sein früher Roman „Hunger“ – jetzt neu übersetzt – einer der stärksten Texte der Moderne.
Die Presse.com

Ausstellungen/Kunst

Gottfried Helnwein: „Political Correctness nimmt uns die Luft zum Atmen“
Mit seiner Kunst provoziert Gottfried Helnwein genauso wie mit seinen Aussagen – ein Gespräch über Kunst und Verwerfungen des Krieges
DerStandard.at

Medien

Der Mann mit „der Stimme“: Trauer um Radiomoderator Grissemann
Der Journalist war Mitbegründer von Ö3 und als TV- und Radio-Stimme beliebt. Im ORF prägte er die Radiolandschaft über Jahrzehnte.
Kurier.at.kultur

Neuer Job: Was treibt eigentlich „Big Bang Theory“-Star Mayim Bialik?
Was Mayim Bialik nach dem Aus von „The Big Bang Theory“ privat und beruflich macht.
Kurier.at.stars.neuer Job

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INFOS DES TAGES (SONNTAG, 8. JANUAR 2023)

INFOS DES TAGES (SONNTAG, 8. JANUAR 2023)

Quelle: onlinemerker.com

Festakt 500 Jahre Bayerisches Staatsorchester: Sonntag, 08. Januar 2023, 11.00 Uhr, Nationaltheater.

500 Jahre Bayerisches Staatsorchester

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Vladimir Jurowski. Foto: Bayerische Staatsoper

Preise G , € 70 /63 /- /- /- /- /- /7

Tickets

Mit einem Festakt wird das Jubiläumsjahr des Bayerischen Staatsorchesters eingeläutet. Der Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski dirigiert Musik von Komponisten, deren Auswahl einen Eindruck der gewaltigen Geschichte dieses Orchesters bietet: Vier Opern Richard Wagners wurden in München vom Bayerischen Staatsorchester uraufgeführt, unter denen eine mit besonders festlichen Klängen auftrumpft:  Die Meistersinger von Nürnberg.

Vor 500 Jahren wurden Ludwig Senfl als Musicus intonator bzw. Musicus primarius und einige ganzjährig engagierte Musiker vom bayerischen Herzog Wilhelm IV. verpflichtet, die Notenmaterial sammelten, ein Repertoire aufbauten und kirchliche wie weltliche Musik aufführten: Dies ist die Geburtsstunde eines Orchesters, dem später auch Orlando di Lasso vorstand. Die Beliebtheit von dessen Musik unter Zeitgenossen der Renaissance wie die historische Bedeutung des Komponisten für die Musikgeschichte können kaum überschätzt werden. Dafür legt Lassos letztes Werk Lagrime di San Pietro ein beeindruckendes Zeugnis ab.

Aber auch Richard Strauss leitete das Bayerische Staatsorchester für zwei Jahre, und den Partituren von zweien seiner Opern wurde vom Bayerischen Staatsorchester erstmals Leben eingehaucht. Eine Alpensinfonie stellt die letzte sinfonische Dichtung des Komponisten dar und nimmt in ihrer eindrucksvollen Schilderung des Auf- und Abstiegs einer Bergwanderung durch einen gigantischen Orchesterapparat programmatisch Bezug auf das bayerische Voralpenland.

Der Festakt wird live im Hörfunk auf BR Klassik übertragen.
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WIENER STAATSBALLETT: MAHLER & DER TANZ

Auszug aus der Website der Wiener Staatsoper

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Copyright: Wiener Staatsballett/ Ashley Taylor

»Im siebten Himmel« war Gustav Mahler, als er an seiner 5. Symphonie arbeitete. Gezeigt hatte ihm diesen seine große Liebe und spätere Frau Alma Schindler, der er dann auch das Adagietto widmete – jenen berühmten langsamen Satz aus der zwischen 1901 und 1904 komponierten Fünften, der im Herbst 2021 für den Choreographen Marco Goecke zum Ausgangspunkt seiner ersten Zusammenarbeit mit dem Wiener Staatsballett wurde. Als Zentrum des tänzerisch wie musikalisch ebenso abwechslungsreichen wie anspruchsvollen Ballett-Triptychons »Im siebten Himmel« mit Martin Schläpfers Wiener Tanzfolge Marsch, Walzer, Polka sowie George Balanchines choreographischem Kristallpalast Symphony in C ist Marco Goeckes Fly Paper Bird vom 9. Jänner bis 13. April wieder am Spielplan der Wiener Staatsoper.

MEHR INFORMATIONEN UND KARTEN

Die Musik Gustav Mahlers hat zahlreiche Choreographen und Choreographinnen zu Auseinandersetzungen auf der Tanzbühne inspiriert – in der Wiener Staatsoper waren bisher von diesen allerdings nur wenige zu sehen: Maurice Béjarts 1971 für Rudolf Nurejew und Paolo Bortoluzzi kreierte Lieder eines fahrenden Gesellen, die Nurejew zwischen 1977 und 1986 mit wechselnden Partnern auch in Wien zeigte und die 2015 und 2022 mit Friedemann Vogel auch in der Nurejew-Gala zu sehen waren, sowie Kenneth MacMillans Lied von der Erde, das es 1995/96 immerhin für eine Saison auf den Spielplan im Haus am Ring schaffte. Neue Akzente in der Auseinandersetzung mit Mahler setzte erst Martin Schläpfer mit seinem Antritt als Direktor im Repertoire des Wiener Staatsballetts. Für alle Tänzer*innen seines Ensembles schuf er als sein erstes Wiener Werk die Uraufführung 4 zu Mahlers 4. Symphonie und eine Saison später konnte er mit Marco Goecke einen weiteren herausragenden zeitgenössischen Choreographen für ein Mahler-Ballett gewinnen: Fly Paper Bird.

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BERLIN: DIE ÄRA DANIEL BARENBOIM GEHT ZU ENDE – EINE KRITISCHE WÜRDIGUNG

Von Peter Sommeregger/Berlin

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Wirklich überraschend kam die Meldung, Daniel Barenboim träte als Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden, Berlin, mit dem 31. Januar 2023 zurück, nicht. Bereits vor der Verschlechterung seiner neurologischen Erkrankung meinte man bei dem Dirigenten eine gewisse Amtsmüdigkeit und schwindende Spannkraft zu spüren.

Eine Würdigung seiner dreißig Jahre währenden Tätigkeit an der Staatsoper kann daher nicht frei von kritischen Aspekten sein. Als er 1992 „durch Zufall frei“ war, griff das Nachwende-Berlin beherzt zu. Die neue „Berliner Republik“ schmückte sich gerne mit einem Generalmusikdirektor aus Buenos Aires.

Was Barenboim dem Berliner Opernpublikum in reichem Maße bescherte, waren Wagner-Premieren. Die zehn wichtigsten Werke des Komponisten wurden über die Jahre bis zu dreimal neu inszeniert, zumeist von wenig überzeugenden Regisseuren. Nicht weniger als drei Versionen des „Ring des Nibelungen“ konnte man am Haus erleben, der vorletzte wurde bereits nach relativ kurzer Zeit ersetzt, so schlecht war er ausgefallen. Wichtige Ressourcen des Hauses wurden so ohne Not verbraucht. Barenboims persönliche Eitelkeit hat über die Jahre das Opernhaus mehr gekostet, als gebracht…

Weiterlesen: https://klassik-begeistert.de/daniel-barenboim-eine-kritische-wuerdigung-staatsoper-unter-den-linden-6-januar-2023/
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OPER ZÜRICH: ON THE MOVE, SALOME, STRAUSS/ BARTÓK/ MAHLER

Sehr geehrte Damen und Herren, alle Welt begrüßt das neue Jahr, so auch wir im Opernhaus Zürich. Gleichzeitig müssen wir uns aber auch mit dem Abschiednehmen beschäftigen: Christian Spucks letzte Neukreation als Zürcher Ballettdirektor feiert Premiere. Nach elf Jahren und insgesamt elf Choreografien für das Ballett Zürich verabschiedet er sich mit Lontano in dem dreiteiligen Ballettabend On the Move. Bis zum Ende der Saison folgen dann noch die Wiederaufnahmen von Monteverdi und Anna Karenina.

Ein Wiedersehen feiern wir mit Andreas Homokis Inszenierung von Salome und deren gefeiertem Premierenpaar: Elena Stikhina als Salome und Kostas Smoriginas als Jochanaan. Außerdem wird der Star-Bratschist Nils Mönkemeyer in einem Philharmonischen Konzert zu erleben sein. In einer neuen Ausgabe unserer Rubrik «Gesichter» stellen wir Ihnen sichtbare und unsichtbare Mitarbeitende des Opernhauses vor.

On the Move Dreiteiliger Ballettabend — Nach elf Jahren verabschiedet sich Ballettdirektor Christian Spuck mit einer letzten Choreografie von Zürich. In Lontano beschäftigt er sich mit den großen Themen Abschied, Loslassen und Distanz. Ihm zur Seite steht der junge Choreograf Louis Stiens, der sich für sein Stück Tal von der opulenten Orchester-Musik Maurice Ravels und Claude Debussys inspirieren lässt. Der inzwischen 90-jährige Hans van Manen ist eine Ballettlegende. Mit On the Move übernimmt das Ballett Zürich ein weiteres Meisterwerk des niederländischen Choreografen in sein Repertoire.

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Weitere Informationen

Premiere: 14 Jan 2023
Vorstellungen: 15 Jan bis 11 Feb 2023

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Salome – Richard Strauss — Der Mythos um Salome fasziniert seit Jahrtausenden, so auch Richard Strauss, welcher aus der biblischen Geschichte hundert Minuten packendes Musiktheater machte. Regisseur Andreas Homoki zeigt den Untergang eines dekadenten Herrschaftsystems, bei ihm ist Salome eine erfahrungshungrige, ihrer Gesellschaftsschicht überdrüssige Frau und Jochanaan Charismatiker und Verführer. Wie schon bei der Premiere vor einem Jahr sind die beiden Rollen mit Elena Stikhina und Kostas Smoriginas perfekt besetzt.

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Vorstellungen: 13 Jan bis 3 Feb 2023

Strauss Bartók Mahler – Philharmonisches Konzert — Nils Mönkemeyer hat sich früh in den erdigen, wandlungsfähigen Klang der Bratsche verliebt. Heute zählt er zu den international erfolgreichsten Künstlern auf diesem Instrument. In Zürich interpretiert er das Konzert für Viola und Orchester von Béla Bartók. Außerdem spielt die Philharmonia Zürich das Adagio aus Gustav Mahlers 10. Sinfonie, das zu den Höhepunkten in Mahlers Spätwerk zählt, und Richard Strauss’ Tondichtung Tod und Verklärung, die effektvoll von düsterem c-Moll zu verklärtem C-Dur führt.
Weitere Informationen
So, 22 Jan 2023, 19.00 Uhr

Wir wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr!
Ihr Opernhaus-Team

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GENOVA/TEATRO CARLO FELICE : IL PIPISTRELLO von JOHANN STRAUSS II. Premiere zu Sylvester 31.12.2022

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„Klänge der Heimat“. Foto: Teatro Carlo Felice

am 31.12. 2022 (Premiere)

Aus unerfindlichsten Gründen ist DIE FLEDERMAUS zur Sylvester-Operette schlechthin geworden. Aber warum bloß? Nur weil die französische Vorlage LE REVEILLON (= Sylvester), von dem aber in der österreichischen Fassung keine Rede mehr ist, heißt ? Das kann’s doch nicht sein. Die Handlung wiederum ist nicht so geschaffen, dass sie sich für ein fröhliches, ausgelassenes, unbeschwertes Hinübergleiten ins Neue Jahr eignen würde. Halten wir uns doch vor Augen, worum es in der „weltbesten Operette“ (glauben zumindest die Wiener) eigentlich geht: eine Frau betrügt ihren Mann, der Mann belügt sie und versucht sie auch zu betrügen, ein steinreicher, jähzorniger Russe droht seinen Gästen brutale Gewalt an („Flasche an den Kopf“), die angesagte Droge der damaligen Zeit („Champagner der Erste“) fließt in solchen Strömen, dass es am Ende des zweiten Akts zu einer Massenorgie kommt(„duidu, duidu“ „Brüderlein und Schwesterlein“), ein Dienstmädchen prostituiert sich, um eine Schauspielausbildung zu erhalten, ein permanent besoffener Gefängnisaufseher gibt Unsinn von sich, und das Ganze entpuppt sich am Schluss als ein von langer Hand akribischst geplantes perfides Mobbing eines rachsüchtigsten Zwangsneurotikers („Rache einer Fledermaus“). Alle sind nicht das, was sie vorgeben zu sein, alle lügen und betrügen, was das Zeug hält. Zurück bleiben totale Desillusionen und zerstörte Leben… aber um das „happy end“ pro forma zu retten, wird flugs dem an und für sich völlig unschuldigen „Champagner dem Ersten“ die Schuld in die Magnum-Flasche geschoben …obwohl doch mehr als ersichtlich ist, dass der Wurm schon im Ersten Akt in den Charakteren und in den Beziehungen wohnte, als nachweislich noch alle handelnden Personen stocknüchtern waren… Nun gut, es gibt auch noch Johann Strauß Sohns geniale und blutgefässerweiternde Musik, aber trotzdem bleibt die Fledermaus-Tradition zu Sylvester ein Mysterium.

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„Duidu, duidu, duidu… immerzu“. Foto: Teatro Carlo Felice

Mysteriöser ist nur noch, dass sich dieser Fledermaus-Effekt nicht nur flächendeckend auf Wien und Umgebung (Volksoper, Staatsoper, Bühne Baden –  in der Staatsoper sogar mit zwei Vorstellungen am Tag) beschränkt, sondern mittlerweile auch auf unsere Nachbarländer übergeschwappt ist: in Italien gab es heuer Fledermäuse (hier „Il Pipistrello“ genannt) zu Sylvester z.B. in Ferrara und in Genua etc.

Das Teatro Carlo Felice in Genova hat für seine Premiere am Capodanno (31.12.) weder Kosten noch Mühen gescheut, um sich der bewunderten Wiener Tradition als würdig zu erweisen (was ja ziemlich rührend ist). Als Regisseur wurde Cesare Lievi engagiert (der unter Peymann viel am Burgtheater inszeniert hat sowie an der Berliner Schaubühne), dazu der einst weltbeste Eisenstein Bo Skovhus, Ex-Staatsopernprimadonna Valentina Nafornița (Rosalinde), der Spross des Altstaatsoperndirektors Liviu Holender (Dr. Falke) und Ex-Schaubühnenstar Udo Samel als Frosch sowie Maestro Fabio Luisi für die musikalische Gesamtleitung.

Lievis Regie in den Bühnenbildern und mit den Kostümen von Luigi Perego war leider eine ziemliche Enttäuschung. Als sich der Vorhang hebt, sieht man sich zum 150000 Mal in eine Theater – bzw. Filmprobe versetzt… bitte nicht schon wieder ! Abgesehen davon, dass diese abgelutschte „Idee“ nicht weiter ausgeführt wird, ist Peregos nahezu leere, nur mit abstrakten Requisiten bestückte geometrische Bühne für die Sängerinnen unheimlich schwer bis unmöglich zu bespielen, weil sie keine Beziehungen untereinander aufbauen können und daher in ihrer Verzweiflung meistens direkt zum Dirigenten und frontal zum Publikum singen.

Der riesige Vogel Strauß im zweiten Akt ergibt ebenfalls keinen Sinn – außer vielleicht als Wortspiel auf den Namen des Komponisten (auf Italienisch heißt Strauß allerdings „struzzo“)…

Die Kostüme sind auch von einer nicht weiter einleuchtenden mittelmäßigen Hässlichkeit.

So weit, so nicht soo gut.

Gesanglich steht es bedauerlicherweise auch nicht zum Besten. Bei aller Liebe und Verehrung für Bo Skovhus muss man doch feststellen, dass man ihn (zumindest was diesen Abend betrifft) schon in  w e i t  besserer Form erlebt hat. An Valentina Nafornițas Stimme haben sich schon immer die Geister geschieden… die meisten fanden sie zu spitz und zu schrill… die italienischen Kritiker gebrauchen sogar die Redewendung, dass sie ihnen „die Milch in die Knie“ treibt. Hinzu kommt noch dass sie, die doch über 10 Jahre in Wien gelebt und an der Staatsoper Hauptrollen gesungen hat, einen schwäären rrrrrussischen Akzzänt an den Tag legt, als ob sie gestern im Flüchtlingslager Traiskirchen angekommen wäre. Unverständlich.

Einen – weil Griechin – etwas geringeren Akzent lässt uns Danae Kontora (Adele) vernehmen. Ihre Stimme ist zwar auch recht spitz und schrill, treibt aber die Milch – um im Bilde zu bleiben – maximal bis zu den Ellenbogen.

Liviu Holender (Dr. Falke) singt sehr gepflegt, darstellerisch stellt er zwar die stolzgeschwellte Brust seines Papas zur Schau, kann aber den fiesen Urheber dieser ganzen Intrige nicht wirklich glaubhaft machen.

Sehr überzeugend hingegen Deniz Uzun als Prinz Orlovsky.

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„Das schöne große Vogelhaus“. Foto: Teatro Carlo Felice

Der wirkliche Rettungsanker für diese nicht ganz so geglückte Produktion ist allerdings Maestro Luisi am Dirigentenpult. Er dürfte in seiner Studienzeit in Graz das austriakische Musikidiom osmotisch so sehr in sich aufgesogen haben, dass er hier in Genua eine leidenschaftliche, rasante und energetische Interpretation der Fledermaus abliefern kann, die alle rundum begeisterte.

Wenn die Wiener Philharmoniker nicht so sehr auf Berliner Marschkapellmeister fixiert wären, wäre Fabio Luisi eine absolut exzellente Wahl für ein Neujahrskonzert…

Robert Quitta, Genova
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HEUTE in der Wiener Volksoper (11-13 h): La Cenerentola für Kinder

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Johanna Arrouas und Ensemble. Copyright: Volksoper

Oper von Gioacchino Rossini
Erzählfassung von Johanna Arrouas

In italienischer Sprache mit deutschen Erzähltexten

Rossinis La Cenerentola in der Inszenierung von Achim Freyer steht auch in einer eigenen Fassung für Kinder auf dem Spielplan. Immer vormittags um 11 Uhr zeigen wir die gekürzte Version, die Johanna Arrouas – als Sängerin vielen Zuseher:innen durch ihre zahlreichen Auftritte in der Volksoper bekannt – eigens hierfür gestaltet hat. Als Erzählerin steht sie auch selbst auf der Bühne und wird die Geschichte speziell unserem jungen Publikum näherbringen: Das arme Aschenputtel wird von ihren bösen Stiefschwestern und dem gierigen Vater schikaniert, bekommt am Ende aber doch den Prinzen, und das Publikum freut sich über den Sieg! Endlich gewinnen die Richtigen, und über die anderen kann man herzhaft lachen, auch wegen der mitreißenden, humorvollen Musik Rossinis.

Empfohlen ab 5 Jahren

 

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