Elīna Garanča und Herausgeber Andreas Schmidt im Wiener Konzerthaus © Andreas Schmidt
von Peter Walter
Bereits 11 Hauptrollenumbesetzungen in zwei Monaten gab es bei den diesjährigen Bayreuther Festspielen zu melden. Und nun bleiben nicht einmal die Proben vor den Streichen des „Umbesetzungsmarathons“ erspart. Wie bereits berichtet, soll Elīna Garanča als Kundry die Parsifal-Hauptprobe bereits vor dem 2. Aufzug verlassen haben – nun soll die derzeit geplante Premieren-Kundry auch der kompletten Generalprobe ferngeblieben sein. Die Gerüchte verdichteten sich, Frau Garančas Bayreuth-Debüt stehe stark auf der Kippe.
Die Fakten:
Kundrys Zeilen: 1. Aufzug: 28, 2. Aufzug: 187, im dritten Aufzug: eine plus das Stöhnen.
Neben der seit ihrer Ankündigung umstrittenen AR-Inszenierung und der Titelrollenumbesetzung schwebt also nun ein drittes Premieren-Experiment in der Luft. Und bei allem Respekt für Elīna Garanča, Andreas Schager und Jay Scheib: Jedes Experiment – selbst mit den besten Sängern und Regisseuren der Welt – kann schief gehen. Wir werden sehen. Es bleibt umso spannender.
Auch bei der Generalprobe zum Fliegenden Holländer soll es eine Umbesetzung gegeben haben. Und zwar in der Titelpartie. Wer letztendlich auf der Bühne stand, ist weiterhin unklar. Auf jeden Fall nicht Michael Volle.
Fraglich bleibt, ob die Verantwortlichen wirklich zwei Hauptrollen ohne Generalprobe riskieren wollen. Denn dieses Jahr sind die Festspiele mehr denn je auf einen musikalischen Erfolg angewiesen.
Peter Walter, 24. Juli 2023 für
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