Interview mit dem Gärtnerplatztheater-Chef: „Ohne Kunst und Kultur entwickeln wir uns zu einer Barbarengesellschaft“

Interview: Josef E. Köpplinger, Staatsintendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz, München 

„Aber egal was wir tun, wie gut unsere Hygienekonzepte sind, wir werden ja eh zugemacht. Das stinkt mir. Es geht um Wertschätzung. Das fordere ich ein. Ich erwarte einen Kampf der Kulturminister. Sie müssen aufs Volk hören, das in die Oper will.“

exklusiv von Barbara Hauter, Journalistin, München

Fotos: Christian POGO Zach (c)

Ich bin wütend. Wenn ich Eyeliner und Spitzenunterwäsche kaufe, ist das systemrelevant. Und daher erlaubt. Meinen Verstand mit der Oper „Die Kluge“ und mein Herz mit einem Ballett wie „Undine“ zu füttern, gilt als irrelevanter Freizeitspaß und ist daher unmöglich. Mein Lieblingstheater, das Haus am Münchner Gärtnerplatz, muss geschlossen bleiben. Dabei hat es nachweislich noch keine Infektion in einem Spielhaus gegeben. Zu gut sind die Sicherheitsvorkehrungen in den Theatern. Im Gärtnerplatztheater saßen wir  – mit Maske natürlich – so isoliert und von der Lüftungsanlage mit Frischluft umweht, dass ich mich erheblich sicherer fühlte als in der U6. Wenn ich schon so wütend bin – wie muss es da dem Intendanten des Gärtnerplatztheaters gehen? Josef Ernst Köpplinger, seit Spielzeit 2012/13 Staatsintendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz, München hatte Zeit für ein Gespräch mit mir.

klassik-begeistert.de: Wie halten Sie die Moral Ihrer Mannschaft in diesem zweiten Lockdown hoch?

Josef E. Köpplinger: Unsere innere Moral ist sehr stark, weil wir eine Familie sind. Theater ist ein hierarchischer Betrieb. Ich versuche aber, so unhierarchisch wie möglich zu sein und jedem die größtmögliche Autonomie zu geben. Das Befinden hängt aber auch davon ab, wie lange der Lockdown dauert. Einen Monat würde ich mit größten Bauchschmerzen ertragen. Aber ich warne davor, uns länger hängen zu lassen. Dann würden die Menschen das Vertrauen in die Politik verlieren, wenn auf diese Weise das Weltkulturerbe der Deutschen Theaterlandschaft zerstört wird. Dabei ist nachweislich kein einziger Infektionsfall aus den Theatern bekannt. Man kann nicht alle Entscheidungen einfach über einen Kamm scheren, bei der Kultur muss man differenzierter hinschauen. Ohne Kunst und Kultur entwickeln wir uns zu einer Barbarengesellschaft.  Seit der Mensch existiert, ist er Künstler, von den Wandmalereien bis zu den theaterartigen Aufführungen der Schamanen. Das ist ein Grundelement des menschlichen Lebens. Die Frage ist, wie kann ich die Obrigkeit davon überzeugen, dass wir keine Freizeitbespaßung sind. Es ist unabdinglich, dass die Theater wieder öffnen.

Sie beteiligen sich mit Ihrem Haus an der Aktion „Alarmstuferot“, mit der die Theater um Hilfe rufen. Das Gärtnerplatztheater ist als Symbol abends rot beleuchtet. Welche Möglichkeiten bleiben Ihnen sonst im Moment um kreativ auf den Lockdown zu reagieren?

Josef E. Köpplinger: Wir hatten keine Ausrüstung für Streaming. Um einen positiven Aspekt zu nennen: Der bayerische Kultusminister Bernd Sibler hat uns toll geholfen, er hat uns den Betrag dafür gegeben. Am 21. November streamen wir live und mit Moderation „Hänsel und Gretel“, das wird auf Youtube und auf unserer Website stattfinden. Unsere Chance liegt aber nicht dauerhaft im Streaming. Streaming ist so, als wenn ich künstlich ernährt würde. Live ist die Kraft des Theaters, das ist seit tausenden Jahren so.  Es ist eine Seelenreinigung, es werden Emotionen freigesetzt, es spült die Seele. Und die Menschen sehnen sich danach. Wir haben junges Publikum, das scharrt mit den Füßen in den Startlöchern. Es kommen Mails mit flehendem Inhalt, Anrufe, ich werde auf der Straße angesprochen. Die Menschen wollen ins Theater.

Was für Langfristfolgen wird der Kulturentzug für uns Zuschauer haben?

Josef E. Köpplinger: Ich weiß es nicht genau, ich habe nur gesehen, dass die Menschen sich nach dem ersten Lockdown um die Karten gerissen haben. Die Leute wollen hineingehen ins Theater. Am meisten bedauere ich die jungen Menschen, die brauchen Berührungen für ihre Entwicklung. Bei ihnen erzeugt der Lockdown einen langfristigen seelischen Schaden. Deswegen erwarte ich von der Politik den notwendigen Mut die Theater mit ihren wirksamen Hygienekonzepten zu öffnen. So ist es zu kurz gedacht, es wird irgendwann eine Durchseuchung geben. Bei uns im Haus gab es bislang nur fünf Fälle, wenn es passiert und es weiter um sich greift, kann man immer noch zusperren. Dabei überlege ich mir schon sehr genau, was geht. Ob ich zum Beispiel zu meiner Mutter nach Österreich fahren kann. Ich differenziere da und bin dann auch dafür, sie zu schützen. Aber die Argumente der Regierung, die Theater zuzumachen, sind für mich nicht überzeugend genug. Der Mensch ist ein soziales Wesen und ausgerechnet da, wo sichere soziale Begegnungen möglich sind, wird es verboten. Das andere Extrem sind die Maskendemonstrationen, das sind sehr unvernünftige Ballungen der Unzufriedenheit.

Foto: Josef Ernst Köpplinger (* 21. Juli 1964 in Hainburg an der Donau), Staatsintendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Thomas Dashuber (c). Hainburg liegt im österreichischen Bundesland Niederösterreich – deutlich näher an Bratislava als an Wien.

Was bedeutet es für die Künstler?

Josef E. Köpplinger: Depression, Psychose, Armut. Ein Künstler muss kreativ sein. Ich muss es, seit ich sieben Jahre alt bin. Bei mir ist das Gen dafür bei der Zeugung in mich geschossen. Aber wir Künstler sind keine Bittsteller, wir sind unverzichtbarer Anteil der Gesellschaft und der sechstgrößte Wirtschaftsfaktor. Man kann uns nicht länger hinhalten. Die Regierung weiß nicht, was es bedeutet, Spielpläne im Wochentakt zu ändern. Wir haben ein kleines Ensemble und spielen mit vielen Gästen. Die müssen umgeladen werden, die Quarantäne muss mit eingeplant werden. Aber egal was wir tun, wie gut unsere Hygienekonzepte sind, wir werden ja eh zugemacht. Das stinkt mir. Es geht um Wertschätzung. Das fordere ich ein. Ich erwarte einen Kampf der Kulturminister. Sie müssen aufs Volk hören, das in die Oper will.

Wie planen Sie die Zeit nach dem November?

Josef E. Köpplinger: Wir sind ab dem 1. Dezember ausbestellt. Wir nehmen sogar mehr Bestellungen an, weil wir nicht genau wissen, wie wir öffnen dürfen. Eventuell wird es dann ein Losverfahren geben. Wir haben aber noch keine Informationen, wie es weitergeht, das hängt von den Fallzahlen ab. Wir stehen mit allem Gewehr bei Fuß. Ich glaube an die Utopie einer besseren Welt. Und dafür mache ich Theater.

Das Interview führte die Journalistin Barbara Hauter für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at in München

10 Fragen an den Tenor Ramón Vargas klassik-begeistert.de

14 Gedanken zu „Interview: Josef E. Köpplinger, Staatsintendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz, München 

  1. Danke für diese Worte: ich hoffe sehr sehr sehr, dass dieses wunderbaren Interview und die klugen, wichtigen Worten von Herrn Köpplinger an die entscheidenden politischen Verantwortlichen weitergeleitet werden

    Als öffentlichen Brief würde es sich gut tun. Das schlimmste, aus meiner Sicht, für uns Künstler und alle Theater, Theater-und Kulturschaffenden ist die ständige Unwissenheit ob, wie, wann es weiter geht und wie mit unseren Nerven (geschweige mit unseren Finanzen) gespielt wird (ich würde sagen, aus Unwissenheit von der Politik, wie ein Kulturbetrieb funktioniert).
    Ich glaube es geht vielen von uns so: wir fühlen uns wie ein Jojo. Mal so, mal so, mal ja, mal nein – und das im Minuten Takt.

    Kreative Lösungen seitens der entscheidenden Politiker werden dringend erwartet.

    Und Danke an die Verfasserin des Artikels und an das redaktionelle Team, dass ihr darüber berichtet.

    VALÉRIE SUTY

  2. Die Aussagen des Herrn Intendanten sind sehr nachvollziehbar und haben trotzdem etwas Schräges. Zunächst einmal vermisse ich von den Kulturschaffenden das, was Angela Merkel zu Recht angemahnt hat: Wenn man – aus durchaus guten Gründen – der Meinung ist, dass man Kultur nicht einschränken soll, möge man doch bitte sagen, wen es dann treffen soll. Die Baumärkte? Die Friseure? Die Gastronomie? Der Lockdown in BGL hat einmal mehr gezeigt, dass die Mobilität heruntergefahren werden muss, um die Infektionsraten runterzukriegen. Wo also bitte will man die Mobilität einschränken? Und dann der Satz: „Ich erwarte einen Kampf der Kulturminister. Sie müssen aufs Volk hören, das in die Oper will.“ Die Frage: Wie viel Volk will denn in die Oper? Die Krise zeigt doch gerade sehr schmerzhaft, dass Kunst und Kultur in der Breite der Bevölkerung kaum Unterstützung haben und es dort – sorry! – auch offensichtlich gar keinen Bedarf an ihr gibt, denn sonst gäbe es zuhauf Protest und Petitionen gegen ausgefallene Festivals, Konzerte und Theateraufführungen. Selbst der Ausfall von Bayreuth wurde weitgehend klaglos und achselzuckend zur Kenntnis genommen. Den Protest gibt es auch deshalb nicht, weil selbst das zum Publikum zählende Volk „seine“ Kunst- und Kulturschaffenden gerade mehrheitlich schmählich im Stich lässt, um nicht zu sagen verrät. Ich sage es mal aus kommunalpolitischer Erfahrung ganz brutal: Natürlich gibt es Opern- und Theaterfans, denen das Herz blutet – aber für Landes- und Kommunalpolitiker ist das eine „quantité négligeable“, quantitativ gesehen. Also macht man was? Dort zusperren, wo es den geringsten Widerstand gibt. Q.e.d.

    Christian Ruch

    1. Sehr geehrte Herr Ruch,

      pardon, aber Ihre Argumentation hinkt von vorne bis hinten. Sie verwechseln die Wörter „und“ und „oder“.
      Warum dort zusperren, wo der „geringste Widerstand“ zu erwarten ist? Was haben geschlossene Opernhäuser, die vorzügliche Sicherheitskonzepte hatten und haben, mit Kommerz-Ketten zu tun, in denen man Kajal-Stifte kaufen kann? Sind Kajal-Stifte und Gleitcremes systemrelevant? Brauchen wir „Power-Müsli-Riegel“ für 2,5 Euro das Stück und Haarbürsten in 97 Variationen?
      In Schloss Schönbrunn in Wien hatte gestern ein „systemrelevanter“ Laden von „Lindt“ auf, in dem es Schokokugeln und Kaffee zum Gehen gab. Die Leute sind glückselig wie die Depperten in diesen Laden geströmt.
      Kulturliebhaber sind in der Regel Menschen, die nicht lauthals und grölend auf die Straße ziehen. Meinen Sie, die Leute stiegen auf die Barrikaden, wenn die Drogerieketten schließen müssten? Systemrelevante Pampers gibt es auch bei Hofer / Aldi und Spar / Edeka. Nichts würde der Menschheit fehlen, wenn DM, BIPA & Co. die Pforten zumachten. Der Protest der Kulturliebhaber und Künstler im Netz und anderswo war und ist deutlich und auf qualitativ hohem Niveau. Gebracht hat er in der Tat wenig – außer etwas Kohle.
      Ihre pragmatisch-kommunalpolitische Sicht zeugt von einer nüchtern-kalten Weltbetrachtung. Das Volk braucht Brot und Spiele. Ohne Kultur verdörren wir. Werden zu Barbaren. Die, für die „Kultur“ Pro Sieben und Sat 1 ist, mögen vor der Glotze dahindämmern. Eine Gesellschaft ohne Kultur ist fad wie eine Suppe ohne Salz. Fad wie ihr Kommentar.

      Herzlich

      Andreas Schmidt, Herausgeber

      1. Nachdem ich diese Antwort gelesen und gesehen habe, wie man mit kritischen Stimmen umgeht, bereue ich es sehr, meine bisherigen Kommentare für diesen Blog geschrieben zu haben.

        Ohne Namen

        1. Lieber Namenloser,

          warum scheuen Sie sich eigentlich, Ihren Namen zu nennen? Sie schreiben ja nicht für die Steuerfahndung…

          Als Herausgeber steht es mir durchaus zu, von Zeit zu Zeit einmal meine Meinung kundzutun.
          Der von mir Kritisierte (ich werde auch oft kritisiert) kann mich ja auch kritisieren, auch diese Meinung würde ich kundtun. Warum soll ich als Herausgeber eines Klassik-Blogs nicht ein Hohelied auf die Kultur anstimmen dürfen?

          Beste Grüße

          Andreas Schmidt

          1. Ich bleibe prinzipiell anonym, da ich der Meinung bin, dass das, was jemand zu sagen hat, interessanter und wichtiger ist als sein Name …

          2. Ich habe als Journalist deutlich andere Erfahrungen gemacht: Die kleine Minderheit der Menschen, die ihre Meinungen – hier: in einem KLASSIK-Blog ! – namenlos darbieten, haben meist etwas zu verbergen. Sie spielen mit verdeckten Karten, was nie gut ist. Stehen Sie nicht zu Ihren Thesen?

            Andreas Schmidt

  3. Herr Köpplinger, Hut ab vor Ihren klaren Worten! Das erfordert schon auch einigen Mut, weil Leute, die Kritik an den C-Maßnahmen äußern, oft pauschal diffamiert werden. Unsere Regierung zeigt jetzt mit allerhand völlig unverhältnismäßigen Verboten und Beschränkungen von freiheitlichen Grundrechten, was ihr die Kultur wert ist. Nichts! Um die „Hygiene“-Auflagen ging es gar nicht, sie waren eine Farce. Unlängst kündigte Herr Altmaier weitere „Einschränkungen“ (Euphemismus für Lockdown „light“) bis Ostern an. Bis dahin ist die Kultur kaputt.
    Vermutlich reicht es nicht aus, die Stimme zu erheben. Die Rebellion wird wohl deutlich lauter und vermutlich doch verstärkt auch auf die Straße getragen werden müssen. In München haben Künstlerinnen und Künstler schon mal demonstriert. Aber das reicht nicht.

    Kirsten Liese, Kulturjournalistin, Berlin
    Autorin für klassik-begeistertert.de, u.a. mit Lieses Klassikwelt jeden Freitag

    1. Schön, dass dieses wichtige Thema hier aufs Tableau kommt.

      Wir können davon ausgehen, dass Herr Köpplinger und sein Team für ähnlich sichere Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter sorgen, wie viele andere Unternehmen, die während dieses „Lockdown light“ weiter arbeiten und produzieren dürfen. Zu diesen zählen übrigens auch die Fabriken, die in der Vergangenheit für Corona-Hotspots gesorgt haben.

      Die Kunst- und Kulturszene zeigte sich – ebenso wie die jetzt ebenfalls sanktionierte Gastronomie – von Beginn der Pandemie an kooperativ und sorgte mit erfolgreichen Hygienekonzepten dafür, dass sie nahezu keine COVID-Infektionen zu verantworten hatte.

      Dass während des Teil-Lockdowns die Falschen ausgebremst werden, zeigt auch das Zwischenergebnis mit fehlendem Einfluss auf die Infektionszahlen. Im sehr wahrscheinlichen Fall der Verlängerung oder gar Verschärfung der Maßnahmen ist nicht davon auszugehen, dass die Kunst- und Kulturszene wieder ihren Betrieb aufnehmen darf.

      Wäre es nicht eine sinnvolle Alternative, sich die nach Sozialleben sehnenden Menschen im gesicherten Rahmen in Restaurants und Theatern treffen zu lassen statt in der häuslichen Umgebung, wo sich COVID ungebremster ausbreitet?

      Nicht erst seit dem viral gegangenen Video von Till Brönner wissen wir, dass die Kulturschaffenden einen beträchtlichen Anteil an der Produktivität und Wirtschaftskraft in unserem Lande haben. Es stehen viele Existenzen auf dem Spiel und damit verbundene Steuereinnahmen.

      Wir, die wir als Publikum die Musik, das Theater und den Tanz nun nicht mehr genießen dürfen, verlieren Glückshormone, Immunstimulanzien und Impulse, die uns zum Menschen werden lassen. Das sind ebenfalls wichtige Faktoren zur Steigerung unserer Resilienz in Pandemiesituationen.

      Dr. Petra Spelzhaus, München
      Ärztin, Musikerin und Autorin für klassik-begeistert.de

  4. Übernimmt Herr Köpplinger auch ausreichend Verantwortung für die „Familie“, wie er seine Mitarbeiter nennt?

    Seine Mutter zu besuchen in Österreich, das überlegt er, ich denke, weil er sie nicht gefährden möchte? Hier zeigt sich in meinen Augen, was Familie ausmacht, auch mal auf Kontakt verzichten zu müssen um den anderen zu schützen.
    Arbeiten in seinem Theater jetzt nur Mitarbeiter, die nicht zur Risikogruppe zählen?
    Müssen sie nicht öffentlich fahren? Arbeiten sie alleine in einem Raum ohne Kontakt zu anderen?
    Achtet er auf sie, wie er auf seine Mutter achtet, wenn er es sich schon erlaubt von „Familie“ zu sprechen?

    Es gab „nur 5 Fälle“……? Wäre er beruhigt, wenn diese 5 Fälle in der Nähe seiner Mutter gewesen wären?
    Barbarei ist nicht, wenn einmal über einen Zeitraum kein Theater gespielt werden kann. Theater ist eine derart alte Institution, und ein Staatsintendant in einem neu renovierten Theater in München, das so schnell nicht abgeschafft wird, muss sich darum in meinen Augen nicht wirklich Sorgen machen.
    Aber wie man mit den schwächsten Mitgliedern einer Gesellschaft, eines Betriebes, eines Theaters umgeht, mit Menschen, für die man als Arbeitgeber Verantwortung hat….das sagt in meinen Augen etwas aus.

    Anonymus

    1. Da spricht das Herz, die Furcht, die Weite, die zur Kultur gehört.

      Weise für seine Schutzbefohlenen für Arbeit sowohl wie für die Gesundheit zu sorgen.

      Anonymus

      1. Wenn das so ist, dann gibt es keinen Grund zur Sorge.

        Wer so weise ist für Gesundheit zu sorgen, sollte dann nur unbedingt ins Krankenhaus gelassen werden, wenn ein Mitarbeiter intensivmedizinisch versorgt werden müsste…um dort dann für Gesundheit zu sorgen.

        Das würde das Problem mit überbelasteten Krankenhäusern und dem Personal dort auch gleich lösen.

        Kultur ist wichtig, Arbeit ist wichtig, Gesundheit und Leben sind wichtiger, das ist meine Meinung.

        Anonymus

  5. Die Autorin und Tierrechtlerin Hilal Sezgin, der ich mich sehr verbunden fühle, hat ein wegweisendes Buch mit dem Titel „Artgerecht ist nur die Freiheit“ geschrieben. Dieses Credo beanspruche ich auch für mich. Ein Leben in Gefangenschaft (Dauer-Lockdowns, Quarantäne, Bewegungsverbot) macht für mich keinen Sinn. Dann lieber den Tod. Das sagen übrigens auch viele, viele alte Leute, die gegen ihren Willen in Heimen von ihren Lieben isoliert werden und nur noch freudlos ihre Tage absitzen.

    Kirsten Liese, Kulturjournalistin, Berlin
    Autorin für klassik-begeistert.de, u.a. jeden Freitag mit Lieses Klassikwelt.

    1. Liebe Kirsten, Dein Kommentar ist to the point, allein,
      ich möchte lieber lange leben und kurz ein bisschen Maske tragen
      und ein paar Wochen nicht in die Oper gehen. Und an C & A vorbeigehen.
      Und nicht bei Figlmüller überteuerte Schnitzel essen oder was Feines im Vegi-Restaurant am Ring.

      Alte Menschen dürfen derzeit meist zwei Menschen benennen,
      die sie im Altersheim besuchen dürfen… so oft und so lange diese wollen.

      Andreas Schmidt, Herausgeber

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