Foto: Barbara Baier © Martin Bursch
Interview mit der Sopranistin und Chorleiterin Barbara Baier
Hallo, liebe Klassik-begeistert-Leser!
Ich habe für Euch ein Gespräch mit Barbara Baier, in Bayreuth geborener Opernsängerin und Gesangspädagogin sowie Leiterin des Chores „Zamir“, geführt. Sie absolvierte ein Gesangsstudium an der Folkwang-Hochschule in Essen, trat als Solistin auf vielen deutschen Bühnen auf, auch in Dortmund, Wuppertal, Bremen und Bayreuth. Etliche Gastverträge hatte sie in Helsinki, St. Moritz, Wien und New York, Jerusalem, Haifa, Kepno, Chisinau, Lemberg. Barbara Baier unterrichtete Gesang an der städtischen Musikschule in Kulmbach – seit 2004 lehrt sie an der Universität in Bayreuth. Viele ihrer Schülerinnen und Schüler waren Preisträger bei „Jugend musiziert“.
von Jolanta Lada-Zielke
Wie war Ihr Weg von der Opernsängerin zur Chorleiterin?
Ich habe eine Gesangsausbildung in der Musikhochschule in Essen absolviert, aber auch noch privat gelernt. Dann bin ich ins Engagement an die Oper in Hagen als Soubrette gegangen, und anschließend nach Dortmund. Ich war freiberuflich tätig als ich mit meinen zwei Kindern nach Bayreuth zurückgekommen bin. Ich wollte kein festes Engagement mehr haben, weil das sehr schwierig ist, wenn ein Kind krank wäre und man auf der Bühne stehen muss. Meine Familie war mir wichtiger. Aber trotz allem habe ich als Solistin nicht aufgehört, und auch heute bin sehr viel unterwegs. Es ist ein großes Glück, dass ich beruflich tun darf und kann, was mir Spaß macht.
In Bayreuth singe ich nicht nur. Ich bin nämlich auch Skilehrerin gewesen und war mit meiner Skischule in der Schweiz, wo ich auch Operettenkonzerte mit einem bekannten Pianisten gegeben habe. Als wir da einmal zusammen waren, sagte er, dass gerade ein Pianist aus Israel, Itzhak Tavior1 , im Hotel weilt. Ich fand das sehr interessant, und wir haben uns bekannt gemacht. Daraufhin haben wir beschlossen, gemeinsam Konzerte zu gestalten und angefangen, zusammen Liederabende zu organisieren, aber nur in der Schweiz, weil er nach Deutschland nicht wollte. Ich habe von ihm komponierte Stücke kennengelernt wie „Sh’ma Yisrael” und „Vision of the Dry Bones” und fand sie hervorragend. Das sind große Chorwerke nach biblischen Texten, die mit Orchester gesungen werden sollen.
Und dank diesem Treffen ist es zu der Gründung des Zamir-Chors gekommen?
Ja, aber nicht sofort. Wir wollten als Solisten mit seinen Konzertwerken auftreten, hatten jedoch keinen Chor zur Verfügung. Nach einem gemeinsamen Liederabend kam ein Zuhörer auf uns zu und sagte, dass wir das Programm mit einem Chor aus Holland aufführen könnten. Leider ist aus der Idee nichts geworden und Itzhak war „very disappointed“, wie er selbst sagte. Dann dachte ich, wenn er nur einen Chor dazu braucht, kann ich etwas selbst organisieren. Ich habe meine Schüler und Freunde zusammengetrommelt und ihnen vorgeschlagen, ein gemeinsames Projekt zu schaffen. Alle waren von der Idee begeistert. Wir haben die Stücke in Hebräisch einstudiert. Als wir damit fertig waren, riefen wir Itzhak an und luden ihn ein: „Itzhak, wir haben deine Stücke drauf, du kannst nach Deutschland kommen und uns dirigieren“.
Am Anfang sagte er das ab und konnte sich das überhaupt nicht vorstellen. Letzten Endes haben wir ihn überzeugt, dass er doch die Werke als Komponist hören muss. Schließlich antwortete er: „OK, ich komme.“ Aber wir hatten nur einen möglichen Termin, der allen gepasst hat, und das war zufällig der Holocaustgedenktag. Itzhak sagte, dass es für ihn unmöglich ist, an so einem Tag zu kommen, weil er sein Land nicht verlassen kann und bei seiner Familie sein muss. Schließlich hat er sogar drei Rabbiner gefragt, was er in so einem Fall tun sollte. Und alle drei sagten: „Du musst gehen und dieses Konzert leiten, du hast keine andere Wahl!“. Da kam er und dirigierte. Aus unserem ersten gemeinsamen Konzert war eine Gedenkfeier für Juden und Christen geworden, und zwar mithilfe eines evangelischen Pfarrers, der lange in Jerusalem gewesen und mit der Geschichte Israels sehr vertraut war. Nach diesem Ereignis meinten alle, sie haben so viel Vergnügen und so viel Freude miteinander und auch an der Musik gefunden, dass wir zusammenbleiben und einen Verein gründen sollten. Das war im Jahre 2006.
Und seitdem nennt man euch hier „einen jüdischen Chor“?
Das kam von dem Namen des Chores – Zamir, was auf Hebräisch „Nachtigall“ (הזמיר) heißt. Wir haben nach dem entsprechenden Namen gesucht, welcher den Gesang mit der jüdischen Thematik verbindet. Es ist auch wichtig, dass unser erstes Konzert genau am Holocaustgedenktag stattfand. Wir haben natürlich auch andere Stücke im Repertoire, aber Holocaust und jüdische Tradition sind unser Hauptthema. Aus diesem Grund sind wir zusammengekommen. Durch unser Musizieren und die musikalische Zusammenarbeit mit Künstlern aus anderen Ländern möchten wir einen Dialog zwischen Deutschen und Israelis, zwischen Juden und Christen führen, der internationale Wellen schlägt. In dem Sinne ist unser Name Zamir nicht bedeutungsschwer, sondern bedeutungsleicht.
Gab es irgendwelche jüdischen Traditionen in Ihrer Familie?
Ich weiß das nicht genau. Meine Urgroßmutter hatte in der alten Mikwe in Bayreuth gebadet. Mittlerweile gibt es dort eine neue. Damals musste man ihr einen Ahnenpass erstellen. Da wo ihr Name steht, ist mit einem anderen Stift dick unterstrichen, dass sie evangelisch-lutherischer Konfession ist. Meiner Meinung nach sieht das merkwürdig aus. Ich hatte immer das Gefühl, wesentlich mehr mit dem Judentum als mit dem Christentum verbunden zu sein und bin relativ früh aus der Kirche ausgetreten, habe nur die Konfirmation mitgemacht, weil sich das meine Eltern wünschten. Noch vor der Zeremonie kam der Pfarrer zu meinen Eltern und beschwerte sich, dass ich so ein „schwarzes Schaf“ bin.
Praktizieren Sie die Religion?
Nur teilweise. Ich schaffe es nicht immer, den Sabbat zu halten, weil ich rund um die Uhr arbeite. Ich bete nur morgens früh oder in der Zwischenzeit. Und das tut mir einfach gut.
Die Chorproben finden sonntags statt. Ist das so wegen des Sabbats?
Nein, eigentlich nicht. Wir haben das aus praktischen Gründen festgelegt, weil in der Zeit die meisten mitkommen können. Wir haben viele Studenten dabei, die normalerweise über das Wochenende heimfahren und am Sonntagabend wieder da sind. Es gibt auch Ehepaare im Chor, für die das auch bequemer ist. Und wenn man Kinder hat, ist es schwierig, die Proben regelmäßig zu besuchen. Bei uns gibt es Alleinstehende, Alleinerziehende, Rentner, Schüler oder Studenten. Wir sind etwa dreißig Personen.
Gibt es auch Leute jüdischen Glaubens im Chor?
Es gibt nur eine Frau. Übrigens ist die jüdische Gemeinde in Bayreuth nicht groß. Fast alle Mitglieder sind aus Russland und verstehen die deutsche Sprache nicht so gut. Da die Synagoge orthodox ist, dürfen wir dort nicht auftreten, weil wir ein gemischter Chor sind. Unter den Bayreuthern gibt es jedoch viele Menschen, die sich mit dem Judentum verbunden fühlen. Als Chor bleiben wir mit der jüdischen Gemeinde im Kontakt, manchmal besuchen sie unsere Konzerte. Wir hatten auch Kontakte zu der Jüdischen Gemeinde in Nürnberg, die sehr offen ist. Ihr vorheriger Vorsitzender war auch ein Holocaustüberlebender.
Sie haben noch eine „Kinderabteilung“ im Chor?
Ja, unsere Jüngsten im Chor heißen „Zamirsternchen“. Derzeit sind das sechs Sängerinnen im Alter von 9 bis 15 Jahren, die zum Teil auch Solounterricht in Gesang erhalten und ein junger hochbegabter Pianist, der sie seit 2013 begleitet. Mittlerweile haben sie schon zahlreiche Auftritte gestaltet, u.a. bei den Vereinten Nationen auf die Einladung des deutschen Botschafters zum Holocaustgedenktag in Genf und in diesem Zusammenhang auch in der dortigen Zentralsynagoge.
Welche Atmosphäre herrscht während eurer Konzerte, in Deutschland und in Israel?
Sie ist erstaunlich gut! Eins der ersten Konzerte war ja auch zum Holocaustgedenktag. Wir sind zunächst in Deutschland, dann in New York, auf die Einladung der Vereinten Nationen auch zum Holocaustgedenktag aufgetreten. Zum ersten Mal in der Geschichte standen ein deutscher und ein israelischer Chor zusammen auf einer Bühne und sangen zum Holocaustgedenktag. Später waren wir auch in Frankreich in Annecy und in der UN Genf. 2012 hatten wir eine Konzert-Tournee in Israel. Wir traten mit Mozarts Requiem mit dem Israel Orchestra in Jerusalem zusammen auf, unter der Leitung von Ronen Borshevsky, einem Assistenten von Zubin Mehta. Da gaben wir auch ein A Capella-Konzert mit hebräischem und deutschem Repertoire, gemeinsam mit dem Jerusalem Oratorio Chamber Choir, der lange unser Partnerchor war. Noch in demselben Jahr im Herbst traten wir in Haifa mit dem Haifa Symphonie-Orchester zusammen auf. Das Publikum in Israel reagierte sehr positiv. Ziemlich andere Erfahrungen machten wir 2008, als wir in Nürnberg zum 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel auftraten. Direkt vor dem Opernhaus gab es eine Gegendemonstration, deswegen fand das Konzert unter einem starken Polizeischutz statt. Man vermutete auch die Anschläge von Hamas-Vertretern, aber es kam nicht dazu.
Im Anschluss an die Feier hatten wir ein Konzert in der Stadthalle Bayreuth. Obwohl man davor geringes Interesse der Bewohner prophezeite, wurde der Auftritt ein grandioser Erfolg. Die Stimmung war wie bei einem Rockkonzert! Das Haus war voll, die Jugend trampelte und schrie am Ende. Wir hatten einen deutschen und einen israelischen Dirigenten und einen Gast-Chor aus Israel, mit dem wir die Werke von Tavior, aber auch Mendelssohn und Mahler aufführten. Beide Dirigenten verbeugten sich gleichzeitig vor dem Publikum. Zuerst dirigierte der Israeli die Hymne seines Landes, und alle standen natürlich auf. Dann setzten sich die Leute wieder. Doch danach übergab der israelische Dirigent den Taktstock an seinen deutschen Kollegen – und es erklangen die ersten Töne der deutschen Nationalhymne. In dem Moment ging so ein Ruck durch die Halle – und alle mussten wieder aufstehen! Aber wenn es um die Stimmung geht… zunächst war das ein komisches Gefühl. Die Gäste von jüdischen Gemeinden waren in Bussen mit viel Sicherheitspersonal angereist, auch unser Chor wurde bewacht. Bei älteren Leuten im Publikum war eine enorme Anspannung zu bemerken. „Da sitzen die Israelis…“, dachten sie bestimmt, mit Schuldbewusstsein, mit Beklemmung. Aber bei den Israelis war es genau das Gleiche.
Und was mich noch wunderte: bei dem Holocaustgedenktag in Israel trafen wir viele Holocaust-Überlebende. Das Verhältnis zum Holocaust der Juden, die in Israel leben, ist anders als bei denen, die in Deutschland geblieben sind. In Deutschland haben sie schon begriffen, oder mitbekommen, dass alles anders als früher ist. Für viele Israelis ist die Zeit einfach stehengeblieben, das ist „eine Kopfsache“. Aber ich war sehr überrascht, wie positiv unser Konzert von den Holocaust-Überlebenden aufgenommen wurde.
Konnte man mit älteren Menschen sprechen und versuchen, sie zu überzeugen, dass heutzutage in Deutschland eine ganz andere Einstellung Juden gegenüber herrscht?
Das ist sehr schwierig und braucht noch viel Zeit. Auf irgendwelche Diskussionen sind sie noch nicht vorbereitet. Ich habe ganz unterschiedliche Situationen in Israel miterlebt; habe mich z. B. mit einem Holocaustüberlebenden am Strand auf Englisch unterhalten und mir fiel ein englisches Wort nicht ein. Er sagte: „Sie können das ruhig auf Deutsch sagen, ich verstehe alles. Aber bitte nehmen Sie es mir nicht übel, ich kann die Sprache noch nicht sprechen“.
Meine Eltern lebten in der Kriegszeit, aber mein Vater wollte nie darüber sprechen. Als er gestorben war, habe ich viele Zeitungsartikel gefunden, die er ausgeschnitten und gesammelt hatte. Das waren die Berichte darüber, was mit Juden in Bayreuth passiert ist. Ich glaube, er fühlte sich schuldig, obwohl er mit der ganzen Sache nichts zu tun hatte. Als 16-Jähriger wurde er nach Sibirien verschleppt und kam erst 1949 nach Deutschland zurück.
1975 stand ich auf der Bühne des Festspielhauses als Chorsängerin und sang die „Meistersinger“ in der Regie von Wolfgang Wagner mit. Die Rolle von Hans Sachs spielte Karl Ridderbusch, der einen Hakenkreuzring am Finger hatte. Ich weiß nicht, ob es den Leuten so bewusst war. Und wir als Kinder haben auch irgendwelche judenfeindlichen Begriffe mitbekommen; zum Beispiel gab es das Knallen an Silvester und man sagte uns, dass das Judenfürze sind. Und es gab auch ein Kinderspiel „die Reise nach Jerusalem“ mit 5 Stühlen und 6 Kindern. Alle laufen drum herum, und wenn die Musik aufhört, müssen sie sich plötzlich drauf setzen. Einer bleibt immer übrig und kommt nicht weiter.
Ich verstehe unsere Aufgabe als Chorsänger, die Wahrheit unter die Leute zu tragen. Nicht alles einfach hinzunehmen, sondern Situationen aufzunehmen und verantwortungsbewusst zu handeln.
Außer den Stücken von Itzhak Tavior, haben Sie auch Werke von anderen jüdischen Komponisten im Repertoire?
In unserem Repertoire befinden sich vor allem die Sinfoniekonzerte im Rahmen großer Projekte, aber wir haben auch die Lieder von Victor Ullmann (jüdischer Komponist, 1944 in Auschwitz ermordet), Sara Shoham, Tzvi Avni, und Yehezkel Braun. Auch Johannes Brahms ist nicht weit weg vom Judentum und natürlich Felix Mendelssohn, Anton Bruckner und Gustav Mahler.
Aber Sie singen auch Richard Wagners Werke, z. B. den „Brautchor“ aus „Lohengrin“ und den „Einzug der Gäste auf die Wartburg“ aus „Tannhäuser“…
Das sind nur diese zwei Stücke von Wagner. „Einzug der Gäste…“ sangen wir zur Eröffnung der Zamirhalle, unserem Probenort. Wir suchten nämlich nach einem Probenort. Zunächst dachten wir an eine Kirche, aber wir brauchten eigentlich einen größeren Raum, um auch mit anderen Chören und Orchestern proben zu können. Und wir fanden eine alte Fabrik mit einem entsprechenden Probensaal. Mit der Hilfe unserer Mitglieder funktionierte man sie um und eröffnete sie als eine Konzerthalle. Dann sangen wir „Freudig begrüßen wir die edle Halle…“.
Stört Sie das nicht, dass die Vergangenheit von Bayreuth mit dem Antisemitismus Richard Wagners so stark belastet ist?
Eigentlich nicht. Richard Wagner hatte viele jüdische Mitarbeiter, die er sehr hoch schätzte wie etwa den ersten „Parsifal“-Dirigenten Hermann Levi. Übrigens, überall wohin ich gehe, existiert beides, sowohl Zuneigung als auch Abneigung Juden gegenüber. Ich singe auch Wagner, war doch im Festspielchor tätig und finde seine Musik unglaublich schön. Man muss diese zwei Sachen trennen – seine Musik und seine Beziehung zu Juden. Obwohl Wagner ein Judengegner war, muss ich mich nicht unbedingt gegen ihn einstellen.
Wie sind die weiteren Pläne des Chors?
Im Augenblick wird ein Dokumentarfilm2 über unsere Arbeit gedreht. Inzwischen hat Itzhak Tavior auch einen Chor in Israel gegründet (Ashira Chor), dessen Sitz in Galiläa ist. Mittlerweile haben wir schon einige gemeinsame Konzerttourneen mit ihm gemacht, etwa in Lemberg mit den Lemberger Philharmonikern, in Kepno, in Chisinau mit dem Moldawischen Nationalorchester und in Haifa mit den Haifa Symphonikern.
2020 feiern wir den Holocaustgedenktag zum 75. Mal. Das ist auch ein Grund, warum wir unsere Ziele für das kommende Jahr sehr hoch gesteckt haben und intensiv an ihrer Verwirklichung arbeiten. Wir planen Auftritte im Vatikan, in Prag, in Auschwitz und in Plovdiv. All diese Konzerte werden mit Kamera aufgenommen, selbst die ganze Entwicklung der Projekte, also das Proben, das Miteinander mit den beiden Chören und den Orchestern sowie mit der örtlichen Bevölkerung. Das Miteinandersingen ist eine gute Zusammenarbeit, die dem Brückenbauen unter Nationen dient; heute ist das wichtiger denn je.
Vielen Dank für das Gespräch.
Jolanta Lada-Zielke, 3. November 2019, für
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Jolanta Lada-Zielke, 48, wurde in Krakau geboren, hat an der Jagiellonen-Universität Polnische Sprache und Literatur studiert, danach das Journalistik-Studium an der Päpstlichen Universität Krakau abgeschlossen. Gleichzeitig absolvierte sie ein Gesangsdiplom in der Musikoberschule Władysław Żeleński in Krakau. Als Journalistin war Jolanta zehn Jahre in dem Akademischen Radiorundfunksender Krakau angestellt, arbeitete auch mit Radio RMF Classic, und Radio ART im Bereich „Bayreuther Festspiele“ zusammen. 2003 hat sie ein Stipendium vom Goethe Institut Krakau bekommen. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie 2007 mit der Jubiläumsmedaille von 25 Jahren der Päpstlichen Universität ausgezeichnet. 2009 ist sie aus privaten Gründen nach Deutschland gezogen, zunächst nach München, seit 2013 lebt sie in Hamburg, wo sie als freiberufliche Journalistin tätig ist. Ihre Artikel erscheinen in der polnischen Musikfachzeitschrift „Ruch Muzyczny“, in der Theaterzeitung „Didaskalia“, in der kulturellen Zeitschrift für Polen in Bayern und Baden-Württemberg „Moje Miasto“ sowie auf dem Online-Portal „Culture Avenue“ in den USA. Jolanta ist eine leidenschaftliche Chor-und Solo-Sängerin. Zu ihrem Repertoire gehören vor allem geistliche und künstlerische Lieder sowie Schlager aus den Dreißigern.
1 Itzhak Tavior, Komponist, Dirigent und Initiator, wurde in Haifa geboren und ist Absolvent der Israel Music Academy in Tel Aviv. Er studierte Komposition in London bei Peter Feuchtwanger und in Genf bei Professor Hildebrandt. Das Dirigieren lernte er an den Hochschulen in Israel sowie in Italien und in Österreich. 1977 gründete er das Galiläa Symphony Orchestra. Er organisiert eigene Klavierabende in seinem Heimstudio „Galiläa“ in Hermadat Yamim. 2005 gründete Tavior gemeinsam mit der Sopranistin Barbara Baier den Zamirchor in Bayreuth. Im Sommer 2012 erhielt er den ersten Preis vom israelischen Kultusministerium für sein Werk „The Vision of the Dry Bones“. Seine Kompositionen versteht er als eigenständige geistliche Werke, die jedoch einen indirekten Bezug zum Leiden des jüdischen Volkes im Holocaust haben. Die europäische Presse hat Taviors Musik als lyrisch und dynamisch, sowie überraschend und „grenzenlos“ beschrieben.