Kinder musizieren mit dem Philharmonischen Staatsorchester in der Staatsoper Hamburg

Nikolai Rimski-Korsakow, Scheherazade, interaktives Kinderkonzert mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg,  Staatsoper Hamburg

Foto © Westermann
Tausendundeine Note
Ein interaktives Kinderkonzert mit dem Philharmonischen Staatsorchester

Nikolai Rimski-Korsakow
Scheherazade op. 35 (Auszüge)
Staatsoper Hamburg, 22. Juni 2017
Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg
Musikalische Leitung: Nathan Brock
Musikkindergarten Hamburg
Grundschule Lämmersieth
Konzept und Moderation: Eva Binkle

 von Bianca Heizer

 Ausgelassenes Stimmengewirr, aufgeregte Kinder auf der Suche nach den richtigen Plätzen, schmunzelnde Mitarbeiter – ein ungewöhnliches Bild bot sich am Donnerstagvormittag an der Hamburgischen Staatsoper, als Grundschul- und Kindergartenkinder, Eltern, Erzieher und Lehrer für das interaktive Stück Tausendundeine Note zusammenkamen.

Konzipiert und moderiert wurde die Veranstaltung von der Musiktheater- und Konzertpädagogin, Eva Binkle, die mit viel Elan und gutem Gespür für das junge Publikum die Geschichte von Tausendundeiner Nacht erzählte. Das Philharmonische Staatsorchester unter der Leitung von Nathan Brock untermalte diese Erzählung mit Auszügen aus Nikolai Rimski-Korsakows Scheherazade und präsentierte via Leinwandprojektion Schlüsselmotive und zentrale Melodien.

„Das sieht alles so cool aus hier“, stellte eine Schülerin staunend zur Decke blickend fest; „ein bisschen wie im Kino“, sagte ein anderes Mädchen.

Nicht nur das imposante große Haus mit seinen Rängen, den roten Sitzen und der großen Bühne schien die Kinder sichtlich zu beeindrucken, sondern auch Rimski-Korsakows farbenprächtige und facettenreiche Musik: Der Sultan stellte sich durch majestätische Celli- und Kontrabassklänge vor, was die Schüler der Grundschule Lämmersieth, sowie die Gruppen des Musikkindergartens Hamburg und des Horts „Wilde Finken“ mit Sprechrhythmen begleiteten. Sindbads wilde Seefahrt durch stürmische Gewässer ertönte in dramatischen Streicherbögen, den friedlichen Morgen im Palastgarten leiteten Oboe und Flöte ein.

Stets im Mittelpunkt standen dabei die jungen Akteure auf der Bühne und im Zuschauerraum, die das Stück durch gesprochene Passagen und Klatschen umrahmten und die Bewegungen und den Verlauf der Musik mit ihren Händen und Papierschiffen nachzeichneten.

Seit September 2016 wird die interaktive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an der Staatsoper Hamburg intensiv gepflegt und innerhalb von Projekten und Workshops umgesetzt und verwirklicht. Ziel ist es, die Begeisterung für Musik mithilfe von Bodypercussion, Singen und Sprechen zu vermitteln und die Kinder spielerisch an die Kunstgattungen Oper und Konzert heranzuführen.

Dass diese Idee aufgeht, zeigte das interaktive Konzert Tausendundeine Note. Nachdem die letzte Geschichte erzählt, der letzte Ton verklungen war und Scheherazade und der Sultan sich ineinander verliebt hatten – was für viel Gekicher im Saal sorgte –, endete dieser lebendige Vormittag im Haus an der Dammtorstraße.

Bianca Heitzer, 23. Juni 2017, für
klassik-begeistert.de

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