Auch wir wünschen Stefan Soltész auf diesem Weg eine schnelle Genesung, sodass wir hoffentlich schon bald wieder und oft sein musikalisches Können am Dirigentenpult erleben dürfen.
Foto: Stefan Soltész, © Jonas Holthaus
Nationaltheater, Bayerische Staatsoper, München, 22. Juli 2022
Richard Strauss, Die schweigsame Frau
Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor
Stefan Soltész, Dirigent
von Jean-Nico Schambourg
Mit “Capriccio”, dem “Rosenkavalier” und der “Frau ohne Schatten” ist “Die schweigsame Frau” die vierte Oper von Richard Strauss, die die Bayerische Staatsoper während der diesjährigen Münchner Opernfestspiele auf die Bühne bringt.
Es hätte ein schöner Abend werden sollen mit dieser, außer in Wien und München, selten gespielten komischen Oper, denn am Dirigentenpult stand Stefan Soltész, ein als Strauss-Spezialist weltbekannter Dirigent.
Leider erlitt Stefan Soltész kurz vor dem Ende des ersten Aktes einen Schwächeanfall, so dass die Vorstellung unterbrochen werden musste. Nach der vorgezogenen Pause musste der Sprecher der Bayerischen Staatsoper leider verkünden, dass die Vorstellung nicht fortgeführt werden könne, da der Dirigent in diesem Moment bereits auf dem Weg ins Hospital war.
Das Publikum übermittelte durch herzlichen Applaus seine besten Genesungswünsche.
Auch wir wünschen Stefan Soltész auf diesem Weg eine schnelle Genesung, sodass wir hoffentlich schon bald wieder und oft sein musikalisches Können am Dirigentenpult erleben dürfen.
Eine Rezension des ersten Aktes verbietet sich natürlich unter diesen Umständen.
Jean-Nico Schambourg, 22. Juli 2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at
Stefan Soltész (* 6. Januar 1949) ist ein österreichischer Dirigent ungarischer Herkunft und war von 1997 bis 2013 Intendant des Aalto-Musiktheaters sowie Generalmusikdirektor in Essen.
Stefan Soltész wurde in Nyíregyháza (Ungarn) geboren und kam 1956 nach Wien, wo er Mitglied der Wiener Sängerknaben wurde. An der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst studierte er Dirigieren bei Hans Swarowsky sowie Komposition und Klavier.
1971 begann er als Kapellmeister am Theater an der Wien seine Karriere, worauf Engagements als Korrepetitor und Dirigent an der Wiener Staatsoper (1973–83) und als Gastdirigent am Grazer Opernhaus (1979–81) folgten. Während der Salzburger Festspiele (1978, 1979 und 1983) arbeitete er auch als Musikalischer Assistent bei Karl Böhm, Christoph von Dohnányi und Herbert von Karajan.
Positionen als ständiger Dirigent hatte Soltész an der Hamburgischen Staatsoper (1983–1985) und an der Deutschen Oper Berlin (1985–1997) inne. Als Generalmusikdirektor wirkte er von 1988 bis 1993 am Staatstheater Braunschweig sowie als Chefdirigent von 1992 bis 1997 an der Flämischen Oper Antwerpen/Gent.
Von 1997 bis zum Ende der Spielzeit 2012/13 war Soltész Intendant des Aalto-Theaters in Essen, welches 2008 im Rahmen der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Opernhaus des Jahres“ gewählt wurde, und bis zum Ende der Spielzeit 2012/2013 Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker, das 2003 und 2008 „Orchester des Jahres“ war.[1]
Gastdirigate führen Soltész regelmäßig an die Wiener Staatsoper sowie an die großen Opernhäuser Deutschlands (u. a. nach München, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln). Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind das Teatro dell’Opera di Roma, die Budapester Staatsoper, das Teatr Wielki in Warschau, das Bolschoi-Theater in Moskau und das Grand Théâtre de Genève. Darüber hinaus gastierte er an der Pariser und der Zürcher Oper, De Nederlandse Opera Amsterdam, Teatro Massimo Bellini Catania, an der Oper Bilbao, am Teatro Colón in Buenos Aires, in Japan, Taiwan, an der Washington und der San Francisco Opera, in Covent Garden, sowie bei den Festivals in Montpellier, Aix-en-Provence und Savonlinna, den Pfingstfestspielen Baden-Baden, anima mundi in Pisa, dem Tongyeong Festival (Korea) sowie dem Glyndebourne Festival.
Sinfoniekonzerte und Rundfunkaufnahmen dirigierte Soltész u. a. in München, Hamburg, Hannover, Dresden, Berlin, Saarbrücken, Bremen, Wiesbaden, Heidelberg, Wien, Rom, Catania, Turin, Mailand, Genua, Verona, Triest, Basel, Bern, Paris, Moskau, Taipei, Nagoya und Budapest.
Seine CD-Einspielungen umfassen u. a. Opern von Giacomo Puccini („La Bohème“), Giuseppe Gazzaniga („Don Giovanni“) und Alexander von Zemlinsky („Der Kreidekreis“) sowie Arien und Lieder mit Grace Bumbry, Lucia Popp und Dietrich Fischer-Dieskau. Seine Aufnahme von Alban Bergs „Lulu“-Suite und Hans Werner Henzes „Appassionatamente plus“ mit den Essener Philharmonikern wurde für den Grammy und den ICMA nominiert.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Soltesz
Richard Strauss, Der Rosenkavalier Bayerische Staatsoper, München, 21. Juli 2022
Oh Nein. Stefan Soltész – so ein cooler Zeitgenosse. Hatte vor gar nicht so langer Zeit ein Telefonat mit ihm geführt. Aus dem Interview ist aber leider nichts geworden, da die Pläne das Baltic Opera Festival zu reaktivieren, einstweilen auf Eis gelegt worden sind. Soltész hätte dort im Sommer 2021 den Fliegenden Holländer leiten sollen.
Alles Gute. Hoffentlich ist alles halb so wild und Herr Soltész steht bald wieder auf der Bühne. Immerhin sei er ein Genie, habe ich mir sagen lassen.
Jürgen Pathy
Wie der ORF vor wenigen Minuten veröffentlicht hat, ist Stefan Soltész leider verstorben. Ich wünsche der Familie viel Kraft!
Jürgen Pathy
R i P
Herr Soltész ist seit seinen Tagen an der Wiener Staatsoper ein Garant für solide Opern und Ballettabende.
Ich erlebte seinerzeit in München Zusammenbruch und Tod von Joseph Keilberth am Münchner Pult – Tristan und Isolde.
Fred Keller