Hauters Hauspost 6: Der Jazz-Hund und das Gardinen-Design

Foto: Jazz-Hund Drops.

„Im Jazzclub hat Drops ihren Stammplatz, unterm Tisch hinter der ersten Säule rechts. Nur ein einziges Mal hat sie in ein Konzert eingegriffen: Da war ihr das Impro-Battle zwischen einem Trompeter und einem Saxophonisten zu aggressiv. Sie wollte gehen. Ein Wunsch, den wir ihr gerne erfüllt haben. Jazz muss cool klingen, findet der Hund.“

von Barbara Hauter

Drops ist ein musikalischer Hund. Unsere Havanerserdame ist schon 13 und wahrscheinlich hört und sieht sie nicht mehr vollständig. Das erklärt vielleicht, warum sie sich immer begeistert zu uns gesellt, sobald wir die Instrumente auspacken. Kaum kommt der Kontrabass aus seiner gepolsterten Hülle, kuschelt sie sich da hinein und dreht sich entspannt auf den Rücken. Sie erwartet so ihr persönliches Hauskonzert. Und das, obwohl das zweite Instrument eine Trompete ist, ein musikalisches Werkzeug, das Töne in einem Frequenzbereich produziert, das Hunde eigentlich mit Flucht und/oder heftigem Jaulen quittieren. Nicht aber unsere Drops. Ob Klassik, Latin, Jazz-Standards oder Weltmusik – sie bleibt cool und relaxt und vor allem dicht bei uns. Dabei könnte sie problemlos in einen anderen Raum wechseln. Vielleicht empfindet sie mit uns das fröhlich entspannte Zusammensein, wenn wir gemeinsam musizieren. „Hauters Hauspost 6: Der Jazz-Hund und das Gardinen-Design“ weiterlesen

Spelzhaus Spezial 4: Bereicherung unserer Kulturlandschaft

Ich bin und bleibe ein großer Fan der Livemusik. Ich freue mich riesig auf den Moment, wo die Theater und Konzertsäle ihre Tore wieder für Künstler und Zuhörer öffnen. Aber das, was im Moment an Kreativität entsteht, die digitale Vernetzung von Musikern und Zuhörern aus aller Welt, ist in der heutigen Zeit ein Geschenk und könnte auch in Zukunft eine Bereicherung unserer Kulturlandschaft bedeuten.

von Dr. Petra Spelzhaus

Es ist der 30. April 2020: Die einen nennen es Walpurgisnacht, die anderen Beltane. Der Tanz in den Mai fällt aus wohlbekannten viralen Gründen ins Wasser. Wir gehen unserer mittlerweile zur guten Gewohnheit gewordenen Betätigung nach und schalten uns um 21 Uhr MEZ live auf einen Youtube-Streamingkanal.  Wir werden freundlich von Herbie Hancock zum internationalen Jazztag der UNESCO begrüßt. Seit 2012 wird dieser Tag mit Lifekonzerten rund um den Erdball gefeiert. Dieses Jahr ist alles anders. Das geplante Hauptkonzert in Kapstadt kann ebenso wie viele andere Veranstaltungen weltweit nicht stattfinden. Stattdessen treffen sich Künstler aus aller Herren Länder wie Marcus Miller, John McLaughlin, Dianne Reeves, Dee Dee Bridgewater, Lang Lang, Lizz Wright, John Scofield und viele andere zum virtuellen Stelldichein. „Spelzhaus Spezial 4
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Hauters Hauspost 4: Auf Wunsch meines Herausgebers - die Schlüsselbund-Story

Liebe LeserInnen, bitte lesen Sie diese einfühlsame Geschichte über den Musikunterricht in den 1960er- und 1970er-Jahren in Deutschland. Mir kamen die Tränen, als ich diese Zeilen las. Aber zum Glück gibt Barbara Hauters Hauspost auch einen positiven und hoffnungsvollen Ausblick…  AS

von Barbara Hauter

Als Corona-Pause diese Woche die Geschichte, wie ein Musiklehrer durch zielgenaue Wurftechnik mit einem halben Kilo Schlüssel zarte Laute aus kindlichen Kehlen locken wollte. Singen war vor einem halben Jahrhundert als Kulturtechnik unter Jugendlichen sehr viel weniger angesagt als heute. Deutschland suchte noch nicht den Superstar, Karaoke war in meinem heimischen Schwabenland als Freizeitbeschäftigung noch nicht angekommen und  YouTube zum Mitsingen gab es nicht.

Klar grölten wir zu der ausgeleierten Kassette eines Radio-Mitschnitts Pink Floyds „Another brick in the wall“ im Partykeller der Eltern mit. Aber das galt unserem gestrengen Musiklehrer nicht als Singen. Das hätte schon mindestens ein Schubert-Lied sein müssen. Doch auch er musste einsehen, dass die komplette Klasse an der „Forelle“ gescheitert wäre. „Hauters Hauspost 4
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