von Peter Sommegger
Wenn man in Berlin vom Metropol-Theater spricht, empfiehlt es sich immer, zu klären, ob man denn das gleiche Etablissement meint, wie der Gesprächspartner.
Am Anfang des Mythos Metropol stand in Berlin der 1892 errichtete Theaterbau aus der „Theaterfabrik“ Helmer und Fellner. Die beiden Wiener Architekten hatten sich in der Gründerzeit als führende Theaterarchitekten etabliert. Eine große Zahl von bis heute existierenden Spielstätten, die sich trotz kleiner baulicher Abweichungen ziemlich ähnlich sind, befinden sich bevorzugt in Städten der untergegangenen Donaumonarchie, aber auch in anderen europäischen Orten. Standort des Theaters in Berlin war die Behrenstr. 55-57, der luxuriös ausgestattete Bau mit einer reich verzierten Fassade verfügte auch über eine bis zur Straße Unter den Linden reichende, Lindengalerie genannte Passage. Bis 1898 trug er den Namen Theater Unter den Linden, nach Umbauarbeiten erhielt er schließlich den Namen Metropol-Theater. Bis zum ersten Weltkrieg zeigt das Haus hauptsächlich Revuen, in denen neben Tänzern auch Komiker und Soubretten auftreten. Nach dem Krieg entwickelt sich das Haus schnell zu einem der wichtigsten Operettentheater Deutschlands. „Sommereggers Klassikwelt 41: Metropol-Theater Berlin
klassik-begeistert.de“ weiterlesen