DIE SONNTAG-PRESSE – 6.NOVEMBER 2022

DIE SONNTAG-PRESSE – 6. NOVEMBER 2022

Foto: Semper Oper © Matthias Creutziger 

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 6. NOVEMBER 2022

Leipzig
Deutschsprachige Opern erfreut über Rückkehr des Publikums
Neben großen Zukunftsthemen und der Sorge aufgrund steigender Preise überwiegt bei Deutschlands Opernhäusern vor allem eines: Freude. In allen Häusern kehre das Publikum nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder zurück.
MuenchnerMerkur.de

Frankfurt „Meistersinger“-Premiere
Vorbericht – Surrealismus zum Johannistag (Bezahlartikel)
Um den Humor in Wagners komischer Oper musikalisch herauszubringen, brauche es Leichtigkeit, meinen Regisseur Johannes Erath und Dirigent Sebastian Weigle.
Frankfurter Allgemeine.net

München
Exemplarisch
James Gaffigan dirigiert in der Isarphilharmonie das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
sueddeutscheZeitung.de.Musik

Regensburg
Mit neuer Puppenspielerin: Pinocchio am Theater Regensburg
Das Theater Regensburg hat seit kurzem ein ungewöhnliches Ensemblemitglied: eine Puppenspielerin. Johanna Kunze hat ihren ersten großen Einsatz bei „Pinocchios Abenteuer“. Eine Familienoper, die auch junges Publikum anlocken soll.
Br-Klassik.de

Würzburg
Symposium zur Musikergesundheit in Würzburg: Was hält Musizierende gesund?
BR-Klassik.de

Strasshof/NÖ
Kosaken starten in Strasshof
Die Europa-Tournee der Bolschoi Don Kosaken beginnt heuer in Strasshof. Dann geht es auf Reisen.
Niederösterreichische.nachrichten.gaenserndorf.at

Wien
Stehende Ovationen für Uraufführung der Donau Symphonie in Wien (Video)
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/donau-symphonie-104.html

Tonträger
„Fairy Tales“: Märchenhaftes Album von Regula Mühlemann
NDR.de.Kultur

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
Dmitri Tcherniakov experiments with Das Rheingold at Berlin’s Staatsoper
seenandheard.international.com

London
Britain’s Major Opera Companies Suffer in Arts Spending Shake-Up
English National Opera lost its government subsidy, and the Royal Opera House received a 10-percent cut, with funding diverted to organizations outside London.
https://www.nytimes.com/2022/11/04/arts/music/opera-britain-funding.html

Dublin
Q & A: Soprano Máire Flavin on “William Tell”, Owning Different Vocal Styles, Her Favorite Artists
operawire.com

New York
Review: The Met Brings Back a Shorter, Weaker “Don Carlo”
David McVicar’s staging from last season has returned, but in a four-act, Italian-language form. In this case, less is less.
https://www.nytimes.com/2022/11/04/arts/music/don-carlo-met-opera-review.html

“Don Carlo” returns to Met with vocal power, exceptional cast
newyork.classical.review.com

At the Met, Allan Clayton stakes his claim among the greats in Peter Grimes
seenandheard.international.com

Kauder symphony proves a compelling rediscovery in Orchestra Now program
NewYork.classical.review.com

Winter Classical-Music Preview
A trio of leading ladies at the Metropolitan Opera, the Prototype Festival on the Lower East Side, the Vienna Philharmonic at Carnegie Hall, and more.
https://www.newyorker.com/magazine/2022/11/14/winter-classical-music-preview

Chicago
Ernani at Lyric Opera of Chicago
https://operatoday.com/2022/11/ernani-at-lyric-opera-of-chicago/

Tetzlaff delivers combustible Bartók, Gardner glowing Vaughan Williams with CSO
chicagoclassical.review.com

Ballett / Tanz

Birmingham Royal Ballet steps Into the Music at Sadler’s Wells
bachtrack.com.de

Northern Ballet’s triple bill: Made in Leeds, imported from London
bachtrack.com.de

Medien

ORF III-Mitarbeiter orten „massive Manipulation“ bei Abrechnung
WienerZeitung.at

Chats mit Schmid: Keine Anklage, aber schlechtes Bild für „Presse“-Herausgeber
OberösterreichischeNachrichten.at

„Jetzt du noch ORF-Chef – dann geht es ab!“
Die Affäre rund um Thomas Schmid geht weiter: Nun sind Nachrichten zwischen dem Presse-Chefredakteur Rainer Nowak und dem Kurzzeit-ÖBAG-Chef aufgetaucht.
https://www.leadersnet.at/news/63847,jetzt-du-noch-orf-chef-dann-geht-es-ab.html

———

Unter’m Strich

Putin will nun auch Schwerverbrecher einberufen
Unterdessen berichtet die ukrainische Armee von schweren Kämpfen mit russischen Truppen im Donbass.
WienerZeitung.at

Ukraine
Selenskij will Crowdfunding für Seedrohnen + Neue Gefechte im Süden und Osten
Tag 256 im Krieg. Alle Entwicklungen rund um die Lage in der Ukraine und die Auswirkungen des Krieges finden Sie hier.
Kurier.at

Linz
Klartext von Bürgermeister Luger nach Krawall-Gipfel: „Die werden alle bleiben“
Nach den Halloween-Krawallen in der Linzer Innenstadt kommt jetzt die große Ernüchterung in der Landespolitik, dass man selbst nichts in der Hand hat. Das Vertrauen der Bevölkerung schwindet immer weiter, es gibt kaum Lösungen.
https://www.krone.at/2849197

Mateschitz’ letzte Prämie: 3000 Euro für jeden Bullen
Die mehr als 2000 Mitarbeiter von Red Bull in Österreich bekamen mit dem Oktobergehalt auch eine Prämie von 3000 Euro überwiesen – steuerfrei. Ein Instrument, das auch andere Betriebe nutzen, freilich selten im vollen Ausmaß.
Salzburger Nachrichten.at

Berlin
Klima-Aktivisten in der Kritik. Die unmögliche Debatte um den Tod einer Radfahrerin
Am Montag ist in Berlin eine Radfahrerin von einem Betonmischer überfahren worden. Sie erlag gestern ihren schweren Verletzungen. Der Fall an sich ist leider so alltäglich, dass er vermutlich keine bundesweite Schlagzeilen gemacht hätte. Allerdings hatten, während er sich ereignete, mehrere Kilometer entfernt Aktivisten der „Letzten Generation“ eine Brücke über die Stadtautobahn blockiert. Die Polizei sperrte mehrere Spuren. In dem Stau, der entstand, steckte dann auch ein spezielles Fahrzeug der Feuerwehr fest, mit dem der Unfall-LKW angehoben werden sollte. Die Aktivisten sahen sich deshalb massiven Vorwürfen ausgesetzt.
uebermedien.de

INFOS DES TAGES (SONNTAG, 6. NOVEMBER 2022)

INFOS DES TAGES (SONNTAG, 6. NOVEMBER 2022)

Quelle: onlinemerker.com

MET-KINO: LA TRAVIATA – unser Bericht:

met ttaviata~1

Die Metropolitan Opera erstellt ihren Spielplan nicht nach Regisseuren, sondern nach Sängern. Peter Gelb setzt Opern für Künstler an, „Medea“ für die Radvanovsky, jetzt „La Traviata“ für Nadine Sierra, die spätestens nach der „Lucia“ in der vorigen Saison zum Superstar aufgestiegen ist. Die Met macht sich auch ihre Stars selbst, die dann entweder in die Welt gehen (wie zuletzt Lisette Oropesa) oder über Jahrzehnte vor allem dem Haus treu bleiben wie etwa Renée Fleming (und dafür werden sie dann auch gepflegt und dürfen alle ihre Rollen singen). Kurz, in New York glaubt man an die Sänger.

So wie Max Reinhardt ewig gültig formulierte, das Heil könne nur vom Schauspieler kommen, so kommt das Heil in der Oper zu allererst von den Sängern, dann von den Dirigenten und Orchestern und dann vielleicht, vielleicht von Regisseuren, wenn sie mit dem Werken verständnisvoll, respektvoll, liebevoll umgehen. Vergleicht man die Met-Aufführung von „La Traviata“ mit dem, was die Wiener Staatsoper derzeit als dieses Werk ausgibt, kann man auch wieder ermessen, dass Künstler nur zu ihrer vollen Entfaltung kommen, wenn sie nicht ununterbrochen gegen die Dummheit und Hässlichkeit von Inszenierungen ankämpfen müssen…

Zum Bericht von Renate Wagner
______________________________________________________________________________________________

Deutschsprachige Opernkonferenz sieht Anzeichen für Trendwende

leip
Abschlussfoto der Deutschsprachigen Opernkonferenz (DOK) 4./5. November 2022 in Leipzig. In der ersten Reihe: In der Mitte (5.v.l.) Susanne Moser, Ko-Intendantin und Geschäftsführende Direktorin der Komischen Oper Berlin und mit dieser Spielzeit 2022/23 Vorsitzende der DOK. Neben ihr die Leipziger Gastgeber: Tobias Wolff, Intendant der Oper Leipzig (4.v.l.) und Lydia Schubert, Verwaltungsdirektorin (4.v.r.) 3.v.l. Oberbürgermeister Burkhard Jung, der die Intendant:innen zum finalen Plenum begrüßt hat. Foto: Tom Schulze

Am 4. und 5. November 2022 trafen sich die Intendant:innen, Operndirektor:innen und Geschäftsführenden Direktor:innen der deutschsprachigen Opernkonferenz in Leipzig. Die Deutschsprachige Opernkonferenz (DOK) ist ein Zusammenschluss von 13 Opernhäusern im deutschsprachigen Raum sowie drei assoziierten Mitgliedsbühnen aus London, Mailand und Paris. Zweimal jährlich tagt die DOK im Beisein des Deutschen Bühnenvereins zum Austausch über aktuelle Themen und Herausforderungen. Im Fokus der gemeinsamen Gespräche an der Oper Leipzig standen u.a. die Folgen der Pandemie, sowie des Krieges in der Ukraine und damit zusammenhängender Faktoren, wie die Energiekrise und steigende Kosten. Die Teilnehmenden sehen Anzeichen für eine Trendwende in der Publikumsresonanz, da die Opernhäuser sich nach den pandemiebedingten Lockdowns und Platzreduzierungen zunehmend wieder füllen.

Susanne Moser, Ko-Intendantin und Geschäftsführende Direktorin der Komischen Oper Berlin und mit dieser Spielzeit 2022/23 Vorsitzende der DOK, hält Theater als emotionale Nahrung für unverzichtbar und fasst die optimistischen Perspektiven zusammen: „Die Besucher:innen kommen nach der Pandemie zurück. Ihre Sehnsucht nach dem Analogen und emotionalen Erlebnissen macht die Oper zu einem Ort der Zukunft. Tiefe menschliche Erfahrungen werden immer existenziell für die Gesellschaft sein – daher müssen Bühnen geöffnet bleiben, auch in Zeiten knapper werdender Ressourcen.“

Gastgeber der Opernkonferenz in Leipzig waren Tobias Wolff, Intendant der Oper Leipzig, und Lydia Schubert, Verwaltungsdirektorin und zweite Betriebsleiterin. Insgesamt beteiligten sich 38 Intendant:innen, Operndirektor:innen und Geschäftsführende Direktor:innen an dem fachlich und persönlich wertvollen Erfahrungsaustausch und den Diskussionen im Plenum. Sie wurden vom Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Burkhard Jung und von der Leipziger Bürgermeisterin und Beigeordneten für Kultur Dr. Skadi Jennicke begrüßt.

Die deutschsprachige Opernkonferenz verfolgt das Ziel, den Opernbetrieb im gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus zu stärken und weiterzuentwickeln. Ferner setzen sich die Mitgliedsbühnen der DOK für den Erhalt und die Zukunftsfähigkeit der Kunstform Oper als Bestandteil der unverzichtbaren Werte europäischer Kultur ein.  Die DOK steht für Zusammenarbeit, Transparenz und nachhaltige Entwicklung – im Opernbetrieb sowie in der Gesellschaft.

www.oper-leipzig.de/opernkonferenz

__________________________________________________________________________

Premiere: „A Diamond Celebration“ des Royal Ballet London am 16. November in den Kinos

Am 16. November präsentiert das Royal Opera House London den Premierenabend The Royal Ballet: A Diamond Celebration live in über 850 Kinos in 31 Ländern – eine einmalige Gelegenheit, die atemberaubende Riege der Principal dancers, die besten Tänzer der Company, gemeinsam auf der Bühne zu erleben.

celeb

The Royal Ballet: A Diamond Celebration bietet einen Abend mit klassischen und zeitgenössischen Balletthighlights, die die Vielfalt des großen Repertoires der Company feiern. Auf dem Programm stehen die Uraufführung von For Four von Christopher Wheeldon, dem stellvertretenden künstlerischen Leiter des Royal Ballet, sowie drei Weltpremieren: Pam Tanowitz und der Nachwuchschoreograf des Royal Ballet, Joseph Toonga, zeigen ihre ersten Werke für die Hauptbühne in Covent Garden, sowie eine neue Choreografie des Ersten Solisten des Royal Ballet, Valentino Zucchetti. Den Abschluss bildet die Aufführung von Diamonds aus George Balanchine’s Jewels.

Zum Online-Trailer

Choreographie   Christopher Wheeldon
Choreographie  
Valentino Zucchetti
Choreographie  
Pam Tanowitz
Choreographie
   George Balanchine
Choreographie  
Joseph Toonga

Musi
k   Various
Cast For Four: Matthew Ball, Cesar Corrales, Vadim Mutagirov, Marcelino Sambé
Cast des neuen Stücks von Valentino Zucchetti: Francesca Hayward, Fumi Kaneko, Mayara Magri, Yasmine Naghdi
Cast des neuen Stücks von Pam Tanowitz: TBC, William Bracewell
Cast Diamonds: Marianela Nuñez, Reece Clarke

Mit großzügiger Unterstützung durch Julia und Hans Rausing, Aud Jebsen, Kenneth und Susan Green und The Friends of Covent Garden

Weitere Informationen und Tickets finden Sie unter:
https://www.rohkinokarten.com/

————————————————————————————————————————————–

rob

Ein Herz für Außenseiter
Für Robert Persché, Autor, Komponist und Regisseur von ROBIN HOOD, ist dieses Familienmusical ein „Plädoyer für ein mitmenschliches Verhalten.“ Denn: „Es haben sich bei Robin Hood im Prinzip die Dinge nicht geändert: Das soziale Gefälle ist gleichgeblieben. Auch das Denken der Reichen und die Not der Armen haben sich über die Jahrhunderte kaum geändert.“ Bei Persché ist Robin Hood kein verkappter Adeliger, sondern ein armer, junger Mann, der durch die Umstände vogelfrei wurde und sich mit seinen Freunden im Wald verstecken muss – und aus Gerechtigkeitsgründen den korrupten Reichen das Geld wegnimmt, um es den Armen zu geben. Bis er auf Maid Marian trifft. Persché: „Sie ist es, die ihm klar macht, dass er einen politischen Kampf gegen die Obrigkeit führt.“
Wem das jetzt zu wenig kindgerecht vorkommt, sei beruhigt: Robert Persché ist ein Meister seines Faches und hat an der Bühne Baden bereits ALADDIN und DER ZAUBERLEHRLING erfolgreich und zum Gaudium des (jungen) Publikums inszeniert. Auch dieses Mal wird es bei ROBIN HOOD lustig und fröhlich, witzig und beschwingt zugehen. Die Musik stammt wieder von Robert Persché, der bereits bei den anderen Familienmusicals für den richtigen Ton sorgte. Das Bühnenbild ist von Alexia Riedl, die Kostüme sind von Elke Steffen-Kühnl. In der Hauptrolle wird der junge Matthias Trattner zu sehen sein.

Besetzung:
Musikalische Leitung: Michael Zehetner
Inszenierung: Robert Persché
Bühne: Alexia Redl
Kostüme: Elke Steffen-Kühnl
Choreografie: Michael Kropf
Robin Hood   Matthias Trattner
Bruder Tuck, ein Mönch   Rupert Bergmann
Allan van Dale, ein Geselle   Helmuth Lang
Little John, ein Geselle   Florian Resetarits
Maid Marian, Cousine Prinz Johns   Ulrike Figgener
Lady Wilma, ihre Gesellschafterin   Sylvia Rieser
Prinz John, Bruder Richard Löwenherz’   Artur Ortens
Sheriff   Beppo Binder
Clever   Michael Duregger
Smart   Martina Riegler
Tommi, ein Kind   Paul Eilenberger/Laurenz Scholz
Laurie, Tommis Schwester   Theresa Eilenberger/Johanna Baumgartner
Tommis Mutter   Caroline Vasicek
Will   Alexander Rapp
Orchester und Ballett der Bühne Baden
(Aufgrund der Covid 19-Bestimmungen finden die Aufführungen ohne Chor statt
__________________________________________________________________

Ersteinspielung von Martinů-Opern auf französischer und englischer Sprache

Bei Capriccio erscheinen erstmals zwei Kurzopern von Bohuslav Martinů in der französischen Originalfassung bzw. der englischen Übersetzung auf CD. Mit dabei sind Sänger*innen der Staatsoper Stuttgart sowie das Staatsorchester unter Leitung von Cornelius Meister.

Der tschechische Komponist Bohuslav Martinů ist vor allem bekannt für seine Orchester- und Kammermusik. Daneben komponierte er aber auch Opern – darunter die beiden Einakter Larmes de couteau und Comedy on the bridge. Das Klassiklabel Capriccio hat nun in Zusammenarbeit mit der Staatsoper Stuttgart und dem Südwestrundfunk (SWR) die weltweit erste französisch- bzw. englischsprachige Einspielung der beiden Werke vorgelegt. Die Aufnahmen entstanden während der Corona-Pandemie im Sommer 2020 und 2021 auf der Probebühne der Spielstätte Nord der Staatsoper Stuttgart. Cornelius Meister dirigiert das Staatsorchester Stuttgart. Neben der Sopranistin Elena Tsallagova, der Altistin Maria Riccarda Wesseling und dem Tenor Michael Smallwood sind Ensemblemitglieder der Staatsoper Stuttgart zu hören: Adam Palka als Satan, Esther Dierkes als Josephine, Stine Marie Fischer als Eva, Björn Bürger als Johnny sowie Andrew Bogard als The Brewer.

Lange Zeit wurden Martinůs Bühnenwerke im Verhältnis zu seinen übrigen Kompositionen vergleichsweise selten gespielt. Während die 1935 für den Prager Rundfunk entstandene einaktige Oper Comedy on the bridge zu seinen Lebzeiten immerhin szenisch zur Aufführung kam, wurde das dadaistische Meisterwerk Larmes de couteau (Messertränen) erst zehn Jahre nach dem Tod des Komponisten in einer tschechischen Übersetzung auf die Bühne gebracht. Erstmals liegt das 1928 komponierte Werk nun in der französischen Originalfassung als Aufnahme vor. Demgegenüber verhalf erst die englische Übersetzung von Veselohra na mostě zu Comedy on the Bridge dem Werk zum internationalen Durchbruch. Nachdem seit den 60er bzw. 80er Jahren bereits französisch- und tschechischsprachige Einspielungen existieren, erscheint die Kurzoper nun zum ersten Mal in der englischen Fassung auf CD.

Bohuslav Martinů

Larmes de couteau (Messertränen)
Oper in einem Akt
Mit Elena Tsallagova, Maria Riccarda Wesseling, Adam Palka

Comedy on the Bridge
Komische Oper in einem Akt
Mit Esther Dierkes, Stine Marie Fischer, Björn Bürger, Andrew Bogard, Michael Smallwood

Staatsorchester Stuttgart
Musikalische Leitung Cornelius Meister

1 CD im Schuber mit umfangreichem Booklet inkl. der Libretti

Erschienen bei Capriccio in Koproduktion mit dem SWR Stuttgart und der Staatsoper Stuttgart

Trailer:

https://www.youtube.com/watch?v=oWg-T_xD_fg

Weitere Informationen:

http://capriccio.at/bohuslav-martinu-larmes-de-couteau-comedy-on-the-bridge

________________________________________________________________________

WIEN/ Festsaal der Bezirksvorstehung Wieden (1040  Favoritenstraße 18) am 17. November

OFF BROADWAY

ein Cross Over Konzert 

mit

Apostol Milenkov – Gesang

Luben Pavlov – Klavier

Thomas Schön – Reeds

Trixi Günczler – Moderation

Im Program – great Songs vom klassischen Musical bis Sinatra & Elvis

Donnerstag, 17. November, 19:00 Uhr

Festsaal der BV Wieden

Favoritenstraße 18, 1040 Wien

Eintritt – freiwillige Spende

Platzkartenreservierungen erwünscht unter 

Wir würden uns sehr freuen, Sie persönlich am Abend begrüßen zu dürfen!

Mit lieben Grüßen und besten Wünschen,

Ihr Apostol Milenkov und das Team „Lila Schwan“

www.lilaschwan.at

YouTube: @LilaSchwanCulture

_______________________________________________________________________________

„dokFilm“-Premiere „König der Narren“: Christian Hagers Doku über Mythos und Geschichte der „Kultfigur Kasperl“

Am 6. November in ORF 2

Wien (OTS) – Er trägt ein Dauergrinsen im Gesicht und dreht der Welt die buchstäblich lange Nase. Seit 65 Jahren ist er überdies Star des ORF-Fernsehens: der Kasperl – jener, der aus dem Ensemble der berühmten Wiener Urania-Puppenbühne hervorging, ebenso wie seine zahllosen Artgenossen und Epigonen – gilt als Kultfigur, vor allem der Kinder. Das war bei Weitem nicht immer so: Seine Vorfahren waren Raufbolde, ungehobelt und vulgär. In einer neuen ORF-Koproduktion macht sich Regisseur Christian Hager auf Spurensuche nach den Ahnen des Kasperls: der buntgekleidete Arlecchino der Commedia dell’arte genoss buchstäblich Narrenfreiheit. Je mehr er gen Norden wanderte, desto mehr legte er seine Eleganz ab: Sein alpenländisches Pendant war ein derber Sauschneider, sein Wiener Ableger, der Hanswurst, war ordinär und versoffen – und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen so populär. Unter den strengen Zensurvorschriften Josephs II. lernte der Kasperl Manieren. Im 20. Jahrhundert wurde die Kasperlpuppe vielfach propagandistisch vereinnahmt: von Kriegstreibern, Sozialisten und den Nazis.

Zum Mythos Kasperl und der Entwicklung der Figur, die heute noch der Liebling eines ganz jungen Publikums ist, kommen in Hagers Film „Kultfigur Kasperl – König der Narren“ im „dokFilm“ am Sonntag, dem 6. November 2022, um 23.05 Uhr in ORF 2 u. a. André Heller, Puppenspieler und Regisseur Nikolaus Habjan oder der bayerische Starkabarettist Gerhard Polt zu Wort.

Mehr zum Inhalt des Films

„Kinder, seid ihr alle da?“ „Jaaa!“ tönt es aus vielen Kinderkehlen. Denn den Kasperl „daschlogt kaner“ – zumal, wenn ihn Universalimpresario André Heller rettet. 2018 kaufte Heller die legendäre Puppenbühne in der Wiener Urania, die – 1950 vom Ehepaar Hans und Marianne Kraus gegründet – kurz vor der Schließung stand. Nun sei der Fortbestand der Kultpuppen um Kasperl und Pezi, die zum Staunen verführen und ein Lächeln in Kindergesichter zaubern, gesichert. Heller meint, durch sie können schon kleine Kinder an das Kulturleben herangeführt werden: „Es ist ganz bestimmt so, dass wenn die Kinder nicht ins Kasperltheater oder in ein anderes Puppentheater gehen würden, sie nie eine Brücke zum großen Theater finden würden.“

Doch die Geschichte des Kasperls fing schon sehr viel früher an. Die Wandlung der wortgewandten Renaissance-Figur mit ausgeprägter Narrenfreiheit, des Arlecchino der italienischen Commedia dell’arte, zum Rauf- und Trunkenbold vollzog sich auf dessen Reise nach Norden. Im südbayerischen Raum bzw. im Salzburger Lungau trat er als Sauschneider in Erscheinung, bevor er sich zum Wiener Hanswurst weiterentwickelte. Das bayerische Schliersee ist heute ein Zentrum der Kasperltheater-Kunst. Auf dem jährlich stattfindenden Festival versammeln sich internationale Stars des Genres. Uwe Spillmann etwa führt seine selbstgeschriebenen Stücke unter anderem auf Plattdeutsch auf und knüpft an die Tradition der Jahrmarkt-Gaukler an. Er macht den Wandel des Kasperls von dessen Ventil- zur Vorbild-Funktion nachvollziehbar. Schirmherr des Festivals ist Bayerns Kabarettstar Gerhard Polt, der vor seiner Karriere als Puppenspieler arbeitete. „Er nimmt den Dingen den Ernst. Das heißt: Er ist leichtsinnig, er ist gutmütig und er ist nicht aggressiv. Er wehrt sich nur. Aber die, die ihn angreifen, die rutschen aus“, sagt er zur Figur des Kasperls.

Cancel Culture: das Nicht-Konforme verbannen, das politisch Unkorrekte untersagen. Ein politisches Schlagwort, das manchen sauer aufstößt. Der Grazer Puppenspieler und -designer Nikolaus Habjan zählt zu den renommiertesten seiner Zunft, längst hat er auch die großen Bühnen mit seiner Kunst erobert. Zu seinem Beruf inspiriert hat ihn einst der Kasperl – ihm seinen subversiven Charakter zu nehmen und ihn durch den Mainstream weichzuspülen, hält er für äußerst problematisch: „Wenn der Kasperl in ganz feste, übervorsichtige Pädagogen-Watte gepackt wird, dann wird die Figur wertlos“, sagt er im Interview.

Schon einmal wurden die zotigen Späße des Kasperls – oder vielmehr seines Vorgängers, des Wiener Hanswurst – gecancelt: Seine ausfällige Fäkalsprache wurde im 18. Jahrhundert von Maria Theresia und später von ihrem Sohn, Joseph II., mit Zensur belegt. Vor allem der Schriftsteller und Professor für politische Wissenschaft, Joseph Freiherr von Sonnenfels, führte dagegen einen veritablen Feldzug.

Eine höchst bedenkliche Vorbildfunktion hatte der Kasperl, wann immer er propagandistisch missbraucht wurde. Im Ersten Weltkrieg wurde er – mit grauer Feldmütze ausgestattet – zur Hebung der Truppenmoral an die Front und in Lazarette geschickt. Im roten Wien mutierte er zum Vorzeige-Genossen. Und die Nazis ersetzten das zu verdreschende Krokodil mit der Figur des Juden, die übelst antisemitisch mit einer grotesk verzerrten Grimasse versehen wurde.

„Kultfigur Kasperl – König der Narren“ ist eine Koproduktion von ORF, Bayerischem Rundfunk und epo-Film, hergestellt mit Unterstützung von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien und VAM.
_____________________________________________________________________________

KULTURPREISE DES LANDES NIEDERÖSTERREICH

Die Verleihung der Kulturpreise des Landes Niederösterreich an aufstrebende und arrivierte Persönlichkeiten aus dem Kunst- und Kulturschaffen gehört zu den Höhepunkten des niederösterreichischen Kulturjahres. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner überreichte im Festspielhaus St. Pölten die Preise unter anderem an die gaupenraub-Architekt:innen Ulrike Schartner und Alex Hagner, an Maler Thomas Reinhold, an den Karikaturisten Bruno Haberzettl, an Akkordeon-Virtuose Otto Lechner um nur einige der diesjährigen Kulturpreisträger:innen zu nennen.

„Die Kulturpreise zeigen den hohen Stellenwert aber auch die herausragende Qualität der künstlerischen Leistungen unserer Kulturschaffenden in Niederösterreich. Sie sind eine wichtige Anerkennung der Vielfalt der niederösterreichischen Kulturszene und deren gesellschaftlicher Bedeutung. Um auch künftig eine faire Honorierung der Kulturschaffenden in Niederösterreich sicherzustellen, wird das Land im kommenden Jahr zusätzlich eine FairPay-Million für den Kunst- und Kulturbereich bereitstellen.“, erklärte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

„Preise stehen am Ende einer Entwicklung, die schon viel früher beginnt“: Gertraud Klemm würdigte in ihrer Festrede die Kunst- und Kulturförderung des Landes Niederösterreich als keine Selbstverständlichkeit in Zeiten, in denen sie die Presse- und Redefreiheit sowie die weibliche Selbstbestimmung gefährdet sieht.

Die Geehrten wurden in kurzen Videoporträts des ORF Niederösterreich vorgestellt.

Das Moderator:innen-Duo Cornelia Ertl & Markus Freistätter führte durch die glanzvolle Verleihung, musikalisch untermalt von Velvet Elevator und BartolomeyBittmann.

Seit 1960 vergibt das Land Niederösterreich Kulturpreise in unterschiedlichen Sparten, seither wurden bereits über 1.000 Preise gezählt. Die Preisträger:innen werden Jahr für Jahr von unabhängigen Fachjurys ermittelt. Heuer wurden je ein Würdigungspreis und zwei Anerkennungspreise aus folgenden acht Sparten durch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner verliehen – Architektur, bildende Kunst, Literatur, Erwachsenenbildung, Medienkunst, Musik, Karikatur (Sonderpreis 2022) sowie Volkskultur und Kulturinitiativen.

Die Kulturpreise sind mit je EUR 11.000 (Würdigungspreis) und EUR 4.000 (Anerkennungspreis) dotiert.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert