Elbphilharmonie © Daniel Dittus
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 7. FEBRUAR 2025
Hamburg/Elbphilharmonie
Auf den Punkt 43: Völkerwanderungen in der Elphi, während einer Mozart-Oper
In der letzten Folge meiner Kolumne ging es um Applaus an der falschen Stelle. Zwischen den Sätzen einer Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch nicht zu klatschen, ist eben keine verstaubte Regel. Und schon gar nicht sinnbefreite Etikette. Aber die Möglichkeiten, eine Aufführung zu stören, sind unendlich. Die Veranstalter hätten Möglichkeiten, gegenzusteuern. Wie beim Applaudieren geht es auch beim Nacheinlass um Respekt. Zur Frage, ob man nach einem Schostakowitsch-Moderato begeistert klatschen oder doch besser an sich halten sollte, hatte ich eine Parallelwertung vorgenommen: Würden Sie unvermittelt johlen und klatschen, wenn Ihnen ein Bekannter von Tod und Verderben erzählt? Wohl kaum. Der Respekt vor Werk und Künstler und übrigens auch den Konzertbesuchern ist ebenso der Hauptgrund, warum dem, der zu spät kommt, nur eingeschränkt Zugang zu Konzert und Oper gewährt wird. Die Staatsoper Berlin hat das auf ihrer Website gut zusammengefasst
Von Jörn Schmidt
Klassik-begeistert.de
Ein grandioses Frauentrio und ein Rosenkavalier ohne Regiemurks bescheren der Lindenoper eine Sternstunde
...es ist 16 Jahre her, dass ich Diana Damrau in einem Rosenkavalier erlebt habe. Damals sang sie die Sophie in Baden-Baden unter Christian Thielemann. Und wiewohl sie weiland die Königin der Nacht in Mozarts „Zauberflöte“ schon hinter sich gelassen hatte, gelangen ihr zur Rosenüberreichung Töne von überirdischer Schönheit in schwindelerregend hohen Registern.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de
Festival
Internationales Brucknerfest Linz positioniert sich 2025 neu. (Bezahlartikel)
Das Festival will vom 4. September bis 11. Oktober ganz Linz zum Festspielort machen. Interimsleiterin Möslinger möchte bleiben, das Bewerbungsverfahren läuft
DerStandard.at
Bonn
Oper Bonn: Verdis „Macht des Schicksals“ beeindruckt als Melodram auf dem Hintergrund des Krieges
Die 1869 ergänzte Ouvertüre der Oper „La forza del destino“ hat längst als Konzertstück ein Eigenleben entwickelt, und Will Humburg schlug mit dem hervorragend aufspielenden Beethoven Orchester Funken aus der Partitur. Regisseur Sir David Pountney komplettierte mit dieser Produktion in Kooperation mit der Welsh National Opera seine „Verdi-Maschine“ aus „Les Vèpres Siciliennes“, und „Un Ballo in Maschera“. Als Solisten glänzten Yannick-Muriel Noah als Leonora, Franco Vassallo als Don Carlo di Vargas, George Oniani als Alvaro, Pavel Kudinov als Padre Guardiano und Dshamilja Kaiser als Preziosilla.
opernmagazin.de
Hamburg Altona/Fußballoper
Die Fußballer spielen beim „Walkürenritt“ und der Ball singt eine Arie aus „Tannhäuser“
Opernloft im Alten Fährterminal Altona, 31. Januar 2025. Was hat die Oper mit dem Fußball zu tun? Es zeigt sich, dass es möglich ist, beides auf unterhaltsame und zugleich nachdenklich stimmende Weise zu verbinden. Solch eine Idee hat die Regisseurin Inken Rahardt zusammen mit der Dramaturgin Susann Oberacker umgesetzt.
Im Endeffekt ist eine interessante Collage aus Szenen entstanden, die sich auf einem Fußballplatz abspielen und durch musikalische Zitate, arrangiert von Amy Brinkman-Davis, kommentiert werden.
Von Jolanta Łada-Zielke
Klassik-begeistert.de
CD-Besprechung
Eine frühe französische Version des Iphigenie-Stoffes entstand lange vor Glucks beiden Opern
Die der griechischen Mythologie entstammende Figur der Iphigenie, Tochter des Agamemnon und der Klytämnestra, hat über Jahrhunderte Dichter und Komponisten beschäftigt und ihren Niederschlag in Dramen und Opern gefunden. Goethe und Gluck haben mit ihren Werken den nachhaltigsten Erfolg erzielt. Allerdings gab es auch schon lange vor Gluck Iphigenie-Opern. Das auf Werke des Barock spezialisierte Label Alpha hat nun eine solche veröffentlicht, deren Entstehungsgeschichte durchaus ungewöhnlich ist. Begonnen wurde die Komposition dieser Oper von Henri Desmarest, einem zu dieser Zeit bekannten Komponisten, um 1695.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de
Wien
„Drogen am Opernball?“ – Schneider weicht im ORF aus. Sie ignoriert Frage
Damit hat Silvia Schneider wohl nicht gerechnet. Bei „Willkommen Österreich“ nahm sich Christoph Grissemann kein Blatt vor den Mund. Auch das Krönchen hatte sie mit, das sich Dirk Stermann direkt aufsetzte: „Das steht dir“, grinste Schneider. Doch dann kippte die Stimmung. Christoph Grissemann lag eine Frage auf der Zunge: „Wie viele Drogen werden eigentlich genommen am Opernball?“ Bumm! Da erwischte der Moderator sie am falschen Fuß. Silvia Schneider zeigte sich sprachlos.
Heute.at
Wien
Welche Musicals laufen 2025 in Wien? Ein umfassender Überblick
Kurier.at
Graz
Bilanz der Bühnen Graz
Die Spielstätten waren zuletzt der Quotenretter
krone.at
München
Strauss-Premiere an der Bayerischen Staatsoper: „Die Liebe der Danae“
BR-Klassik.de
Vergessene Oper von Richard Strauss an der Bayerischen Staatsoper: Brüchiges Stück für eine unruhige Zeit (Bezahlartikel)
Eine selten gespielte Wiederentdeckung an der Bayerischen Staatsoper: Für Regisseur Claus Guth erzählt Richard Strauss’ „Die Liebe der Danae“ auch viel über den aktuellen Zustand der Welt.
SueddeutscheZeitung.de
Kritik Benjamin Bernheim in München: Ein Ereignis
Gestern Abend war Benjamin Bernheim zusammen mit der Philharmonie Baden-Baden unter Marc Leroy-Calatayud im Münchner Prinzregententheater zu erleben.
BR-Klassik.de
Berlin
Daniel Barenboim: An Parkinson erkrankt
BR-Klassik.de
Hamburg
Familienfeier mit Risiko – „Ariadne auf Naxos“ in Hamburg (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung/nmz.de
Stuttgart
Prokofjew-Oper in Stuttgart: Wenn Oma in die Papprakete steigt (Bezahlartikel)
Filmregisseur Axel Ranisch beschert Sergej Prokofjews Oper „Der Spieler“ in Stuttgart ein fulminantes Finale. Nicholas Carter gibt dabei als künftiger Generalmusikdirektor einen temperamentvollen Einstand.
FrankfurterAllgemeine.net
Dostojewskis „Spieler“ in Stuttgart – Wüstes Spiel
Reiche Leute klettern in die Rakete, wenn’s einmal nicht so läuft: ein greller Prokofjew an der Oper Stuttgart
FrankfurterRundschau.de
Mainz
„L’Aiglon“ – Deutsche Erstaufführung am Staatstheater Mainz (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung/nmz.de
Lübeck
Wagners „Tristan und Isolde“ in Lübeck – Liebe mit Drogen- und Wellenrausch
NeueMusikzeitung/nmz.de
Göttingen
Neues Programm – alter Chef: Die Händel-Festspiele 2025
ndr.de
Zürich
«Du kannst auf offener Bühne von deinen Emotionen gekillt werden», sagt der Tenor Saimir Pirgu
Der albanische Sänger ist am Opernhaus Zürich mit einem herausfordernden Rollendebüt in Puccinis «Manon Lescaut» zu erleben.
NeueZuercherZeitung.ch
Pflicht und Kür: Paavo Järvi dirigiert Schumann und Schostakowitsch
bachtrack.com/de
Links zu englischsprachigen Artikeln
Hamburg
Hamburg Musik 2024-25 Review: Idomeneo
René Jacobs’ Theatrical Brilliance in Semi-Staged Concert
operawire.com
Cremona
Capulets vs Montagues, A Sports Event?
Vincenzo Bellini: I Capuleti e i Montecchi
concertonet.com
Piacenza
Cleopatra on the River Po
Georg Friedrich Handel : Giulio Cesare in Egitto
concertonet.com
Madrid
Teatro Real de Madrid 2024-25 Review: Eugene Onegin
operawire.com
Valencia
A delightful performance of Poulenc’s Dialogues des Carmélites in Valencia
seenandheard-international.com
Paris
Opéra National de Paris 2024-25 Review: Das Rheingold
operawire.com
London
The Marriage of Figaro, English National Opera review – long on laughs, short on kerb appeal
Laugh-out-loud funny revival of an ingenious staging
theartsdesk.com
The Marriage of Figaro review – Mozart as hotel farce is sparky but scrappy
TheGuardian.com
The Marriage of Figaro, ENO: Who needs props when a production’s this fabulous (Subscription required)
telegraph.co.uk
Cleveland
Franz Welser-Möst Returns to the Cleveland Orchestra from Medical Leave
theviolinchannel.com
Much to admire as Manfred Honeck leads the Philharmonia with unfussy musicianship
seenandheard-international.com
Berkeley
Soprano Lise Davidsen Makes a Sensational Bay Area Debut
sfcv.org
Recordings
Meryl Streep, Melody Moore, Magdalena Kožená & Tara Erraught Lead CD/DVD Releases
operawire.com
Obituary
Spanish Legend Ana María Iriarte Dies at 98
operawire.com
Paul Plishka, Prolific Soloist at the Met, Dies at 83 (Subscription required)
Known for his liquid bass tones and flawless diction, he appeared in 88 roles, many of them comic, over 1,672 performances at the Metropolitan Opera.
nytimes.com
Ballett / Tanz
Hessen/Kassel
Zur Lage des Tanzes – Die Drehbühne allein kann die Chose auch nicht retten Zwei Uraufführungen in Kassel zeigen, wie sträflich die Tanzsparte hierzulande vernachlässigt wird. Anmerkungen zur Situation des Tanzes an Hessens Staatstheatern.
FrankfurterAllgemeine.net
Sprechtheater
Wien/Theater der Jugend
„Das Arbeitsklima war nicht auszuhalten, ich wurde schikaniert“
Trenklers Tratsch: Das Betriebsklima im Theater der Jugend war – neue Fälle deuten daraufhin – miserabel. Die Kulturpolitik schaute weg.
Kurier.at
Film/TV
Zwischen Schauspielerin und Sängerin
Raffinierter Kunstgriff? Angelina Jolie singt Maria Callas in „Maria“. Über die Jahrhundertsängerin Maria Callas sind unzählige Bücher, Bühnenwerke und Filme erschienen. Jetzt hat der chilenische Filmemacher Pablo Larraín einen Spielfilm über die Callas vorgelegt: „Maria“, mit der Schauspielerin Angelina Jolie in der Hauptrolle. Und sie, die selbst eine Diva ist, spielt die Ikone des Gesangs nicht nur, sie singt in dem Film auch. Ob ihr das gelingt?
Podcast von Kirsten Liese
swr.de
Pablo Larraíns große Verehrung für die Diva wird in jeder Szene spürbar
Eine faktenreine Filmbiografie ist „Maria“ angesichts einiger künstlerischer Freiheiten nicht. Aber ein Biopic mit einem hohen Anspruch, den die sorgfältige Musikauswahl, eine subtile Kennerschaft von Callas’ Leben und Wirken, sowie ein feinsinniger Soundtrack beglaubigen .
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de
Callas-Biopic „Maria“: Ein letztes Aufbäumen im Privatpalast
DerStandard.at
Netflix verbannt „Emilia Pérez“-Darstellerin Gascón aus Oscar-Werbetour
Die Werbetour für den 13-fach Oscar-nominierten Film läuft ohne Hauptdarstellerin Gascón ab. Sie war wegen früherer rassistischer und islamfeindlicher Tweets in die Kritik geraten. Besonders große Hoffnungen konnte sich bisher die spanische Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón machen – doch diese sind mittlerweile wegen ausgegrabener problematischer Tweets gehörig ins Wanken geraten. Netflix lud Gascón bereits von der Werbetour aus. Sie selbst entschuldigte sich zwar, wies rassistisches und islamfeindliches Fehlverhalten aber von sich.
Kurier.at
Rock/Pop
Kärnten
Robbie Williams singt im Herbst im Wörthersee Stadion
Dass der Sänger im Juli ein Konzert in Wien gibt, war bereits bekannt. Im September kommt er auch nach Kärnten.
DiePresse.at
Politik
Österreich
Stimmung unterkühlt, dennoch Jetzt fix: FPÖ/ÖVP verhandeln am Freitag wieder
Pattsituation bei den Koalitionsgesprächen zwischen FPÖ und ÖVP. Der mögliche FPÖ-Kanzler Herbert Kickl erschien am Donnerstag beim Bundespräsidenten zu einem Gespräch, er verließ die Hofburg wortlos. Die Gespräche sollen aber trotz Krisenstimmung fortgesetzt werden – laut Informationen der „Krone“ soll es schon am Freitag weitergehen.
krone.at
Auch Volkspartei an Bord
Paukenschlag – jetzt macht Kickl Koalitionsansage
Am Donnerstag ließ sich Präsident Alexander Van der Bellen von Herbert Kickl über den Stand der Dinge unterrichten. Nun äußert sich der FPÖ-Boss.
Heute.at
Bei Wien-Wahl
Wer steckt hinter der mysteriösen Liste T.R.U.M.P.?
In Wien sorgt eine neue Liste für Gesprächsstoff. Unter dem Namen „T.R.U.M.P. – Make Vienna Great Again“ tritt eine bislang unbekannte Person an.
Heute.at
INFOS DES TAGES (FREITAG, 7. FEBRUAR 2025)
INFOS DES TAGES (FREITAG, 7. FEBRUAR 2025)
Quelle: onlinemerker.com
BAYERISCHE STAATSOPER: HEUTE PREMIERE „DIE LIEBE DER DANAE“
Im Februar erstrahlt die Bühne des Nationaltheaters in Gold: Der Vorhang öffnet sich für Claus Guths Neuproduktion von Richard Strauss’ Die Liebe der Danae unter der Musikalischen Leitung von Sebastian Weigle. Freuen Sie sich auf opulente Klangwelten und eine mitreißende Geschichte über Macht, Geldgier und die Suche nach wahrem Glück.
Premiere „Die Liebe der Danae“
Die „heitere Mythologie“ Die Liebe der Danae ist die vorletzte Oper von Richard Strauss und die einzige seiner Opern, deren Uraufführung er nicht mehr erlebte – sie fand 1952 bei den Salzburger Festspielen statt. Mit großem Orchester und großen Klängen blickt Richard Strauss auf sein musikalisches Lebenswerk zurück und komponiert gleichermaßen eine Komödie wie einen melancholischen Abschied an die Welt.
Am Freitag, 7. Februar, wird die erste Neuinszenierung dieser Oper seit 1988 an der Bayerischen Staatsoper Premiere feiern. Malin Byström, Christopher Maltman und Andreas Schager werden ihre Rollendebüts in den Hauptpartien geben und Sebastian Weigle dirigiert das Bayerische Staatsorchester. Der Trailer vermittelt Ihnen einen ersten Eindruck der Produktion.
ZUM STÜCK
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Johann Strauss-Jahr: Mit der Liebe zum Walzerkönig – Waldmeister schmeckt!
Mit der Liebe von Wiener Künstlern zur Musik von Johann Strauss geht es in dessen Jubiläumsjahr munter weiter. Dies hier ist nicht auf der Linie der Geldspender-Seite der Stadt Wien, sondern wird von individuellen Ambitionen getragen.
Johann Strauss-Gesellschaft Wien: Tenor Peter Widholz ist hier die treibende Kraft. Und er hat erneut zur konzertanten Aufführung einer der nicht mehr auf den Bühnen gespielten Strauss-Operetten gerufen. „Waldmeister“: 1895, einer der letzen Erfolge des 70jährigen Walzerkönigs. Eine Glanzaufführung? Kann man so zum Gesang im Ballsaal des Parkhotels Schönbrunn nicht ganz sagen. Doch das Symphonieorchester der Gardemusik Wien unter Bernhard Heher spielte tüchtig auf, gar nicht militärisch. Marianne Nentwich führte als feine Erzählerin in diese bürgerliche Welt des ausgehenden 19. Jahrhunderts ein. Und das von Widholz angeführte Sängerquintett war voll bemüht, die so gar nicht humorvoll sprühende Handlung dem Wiener Senioren-Publikum schmackhaft zu machen.
Schmackhaft? Der Strauss-Schani macht’s hier vom grollenden Gewitterdonner in der Waldmühle und einer b’soffenen Partie bis in den Salon eines sächsischen Provinzstädtchen mit ungemeinem Charme. Und ‚Waldmeister‘? Mit dieser hier eingeschenkten Waldmeister-Bowle stimmt etwas nicht. Doch schließlich, ganz sicher – bei allen kleinlichen Intrigen finden die sonderbar eigenartig gezeichneten Paar zueinander.
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Die Operettenabteilung der Wiener Musikuniversität hat sich zur diesjährigen Strauss-Ausstellung im Wiener Theatermuseum im Palais Lobkowitz (29.1.) eingestellt. Regisseur und Spielfreude-Vermittler Wolfgang Dosch ist hier der Zuständige. „Die Operett-ung der EU“ war im Eroica-Saal mit Klavierbegleitung angesagt. Und dazu „Mit Strauss durch Europa“. Ja, der Walzerkönig ist mit seinen Operetten-Themen durch ganz Europa gezogen. „Waldmeister“ spielt in Sachsen, „Jabuka“ führt in serbisches Gefilde, nicht nur der „Zigeunerbaron“ lockt nach Ungarn, „Die Göttin der Vernunft“ finden wir Frankreich… Rettung für Europa wird es mit Walzern wohl keine geben können. Und eine Rettung für heimische jugendliche Eigenbau-Musikanten? Bedrückend ist, das wir keine Österreicher mehr hier unter den Jungsängern finden. Vom Balkan, aus Italien, Deutschland, Südkorea kommen die Studierenden. Im Nachwuchs-Ensemble hier vielleicht mit der feinsten Strauss-Ader: Mezzosopranistin Anastasiia Kholenchenko kommt aus Kursk. Jedenfalls sind die nach Wien zum Studium gekommenen in ihrer Klasse gut auf der Strauss-Spur geführt. Und noch einmal gesagt: Nicht nur die Hits der „Fledermaus“… auch „Waldmeister“ ist ein schmackhafter musikalischer Genuss.
Meinhard Rüdenauer
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Gastbeitrag „Der Opernfreund“: Kontrapunkt: „350 Millionen Euro Spende für neues Hamburger Opernhaus wird wohl abgelehnt – Ja wir haben es doch dicke!“
Vielleicht sollte die rot-grüne Hamburger Regierung das Volk abstimmen lassen: „Wollt ihr überhaupt eine Oper oder nicht?“ Ähnliche Probleme gibt es ja aktuell in Düsseldorf…
Zeichnung: Peter Klier
Da jemand, der in der heutigen deutschen Realwelt ein erfolgreicher und gutverdienender Geschäftsmann ist, der mit seiner großen Firma und vielen Angestellten also die Weiterexistenz unserer noch kapitalistisch orientierten Gesellschaft und deren Opernhäusern garantiert, vielen Grünen und Roten per se (so ist jedenfalls mein Eindruck) als Verbrecher und ergo verachtenswert gilt, gibt es ein Problem. Das Geld käme doch wertneutral besser nur vom Steuerzahler, der hat es ja. Wir schwimmen doch alle in Onkel Dagoberts Goldmünzen-Pool…
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HEILBRONN: Premiere am 7. Februar 2025, 19.30 Uhr, Großes Haus des Theaters Heilbronn: Don Giovanni
Mathias Tönges (Leporello), Frazan Adil Kotwal (Don Giovanni) © Jochen Quast
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
Dramma giocoso in zwei Akten
Libretto von Lorenzo Da Ponte
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
In Zusammenarbeit mit dem Württembergischen Kammerorchester und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
Musikalische Leitung: Risto Joost
Regie: Axel Vornam
Bühne: Tom Musch
Kostüme: Toto
Choreografie: Eric Rentmeister
Assistent des Dirigenten: Vilmantas Kaliunas
Dramaturgie: Mara Goga/Dr. Mirjam Meuser
Hyerim Kim, Lara Rieken, Frazan Adil Kotwal © Jochen Quast
Mit:
Don Giovanni: Frazan Adil Kotwal
Der Komtur: Junoh Lee
Donna Anna: Hyerim Kim
Don Ottavio: Lars Tappert
Donna Elvira: Anastasia Wanek
Leporello: Mathias Tönges
Masetto: Benedikt Lutz
Zerlina: Lara Rieken
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Macht und Pracht bei den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen 2025
LORBEEREN. Unter diesem Motto finden die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen 2025 vom 16. bis 25. Mai statt. George Petrou hat seinen Vertrag als Künstlerischer Leiter der Festspiele vorzeitig bis einschließlich 2031 verlängert und gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Intendanten Jochen Schäfsmeier das ambitionierte und vielfältige Festspielprogramm der Öffentlichkeit präsentiert. Musikalische Exzellenz erwartet das Publikum in der Festspieloper Tamerlano und in einem erlesenen Repertoire von der Renaissance bis zum zeitgenössischen Jazz: Spannung und Nervenkitzel in der Festspieloper Tamerlano (Premiere 17.5.), chorische Klanggewalt in Händels Oratorium Solomon (16.5.), stimmliche Brillanz in der Operngala mit Mezzosopranistin Ann Hallenberg (22.5.), dazu zahlreiche Kammer- und Kirchenkonzerte, Vorträge und nicht zuletzt ein buntes und prall gefülltes Kinderprogramm in insgesamt 94 Veranstaltungen in und um Göttingen in vielen verschiedenen Spielstätten und Konzertformaten.
Thematisch geht es um Ruhm und Ehre, um Macht und Pracht. Um die Lorbeeren, die man sich stets aufs Neue verdienen muss, statt sich auf ihnen auszuruhen. Auch die Schattenseiten politischer Macht klingen an:
Etwa in der Festspieloper Tamerlano, die den Bogen vom späten Mittelalter bis in unsere Zeit spannt. In der Lesart der Regisseurin Rosetta Cucchi ist Tamerlano „ein Mann, der eingeschlossen ist in seiner Macht; der Prototyp eines Diktators, in welcher Zeit man ihn auch verortet“. Lawrence Zazzo, von der London Financial Times zum „König der Countertenöre“ gekrönt, verkörpert die Titelpartie und befindet sich bei den Händel-Festspielen in bester royaler Gesellschaft:
So tritt Altistin Lena Sutor-Wernich als alttestamentarischer König Solomon in Händels gleichnamigem Oratorium in Erscheinung und die schwedische Mezzosopranistin und Händel-Koryphäe Ann Hallenberg wird im Rahmen eines Galakonzerts; in einige von Händels bekanntesten Partien wie Julius Cäsar oder Ariodante schlüpfen.
Die musikalische Leitung von Festspieloper, Oratorium und Gala liegt bei George Petrou, der das FestspielOrchester Göttingen und in Solomon zusätzlich das NDR Vokalensemble dirigieren wird.
Musikalische Exzellenz und vielfältige Kammerkonzerte
Mayumi Hirasaki, Christoph Dangel und Kristian Bezuidenhout begeben sich als Trio erster Güte auf eine kammermusikalische Italienreise, mitten hinein in das Virtuosentum zu Händels Zeiten (25.5.), während Gambenvirtuosin Hille Perl mit ihrem Originalklangensemble Los Otros musizierend und tanzend u.a. an den französischen Königshof entführt. Ein Wiedersehen gibt es mit Nicholas McGegan. Über 20 Jahre hinweg, von 1991 bis 2011, hat der Brite die Händel-Festspiele Göttingen geleitet und geprägt. Seinen 75. Geburtstag feiert er auch im Rahmen eines Konzerts bei den Festspielen (19.5.).
Wer auf der Suche ist nach neuen Eindrücken und ganz besonderen Konzerterlebnissen, ist dazu eingeladen, zu frühester Morgenstunde bei sanften Klängen von Flöte und Laute die ersten Sonnenstrahlen zu begrüßen (Sunrise, 25.5.), mit dem Calmus Ensemble der vielstimmigen Harmonie zwitschernder Vögel zu lauschen (Byrd and Birds, 18.5.) oder den Abend feuchtfröhlich mit Händel im „Pub“ ausklingen lassen (By Moonlight on the Green, 21.5.).
Spannend wird es auch, wenn zum achten Mal die „göttingen händel competition“ junge Ensembles aus aller Welt dazu einlädt, sich Lorbeeren zu verdienen. Und auch die Kurzen kommen nicht zu kurz dank des Händel 4 Kids!-Programms, u.a. mit der Familienfassung der Festspieloper (25.5.), einem im Shakespearschen Sinne „stürmischen“ Kinderkonzert mit dem Originalklangensemble Capella de la Torre (24.5.) sowie einem kompletten Kindertag (17.5.).
Neben verschiedenen Spielorten in Göttingen finden auch diverse Veranstaltungen in der Region Südniedersachsen statt: in Duderstadt (Les Nations, 17.5.), Friedland (Byrd und Birds, 18.5.), Seheden (Preisträgerkonzert „Musik und Raum“, 21.5.), Einbeck (By Moonlight an the Green, 21.5.), Herzberg am Harz (Jesu, meine Freude, 24.5.) und Hann. Münden (Arien ohne Worte, 25.5.).
George Petrou verlängert Vertrag
George Petrou hat seinen Vertrag bei den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen vorzeitig über 2026 hinaus verlängert, was der Aufsichtsrat der Festspiele am 4. Februar bestätigte. Damit bleibt Petrou bis einschließlich 2031 Künstlerischer Leiter der Festspiele.
„After four years of hard work for the Internationale Händel-Festspiele-Göttingen, I fell in love with the city, the people, the wonderful FOG and all the colleagues in the office. In Göttingen I had some of the most creative, moving and emotional moments in my career. lt is for me a profound joy and honor to renew my contract as artistic director for another five years. I would like to thank the board of directors and all Händel lovers who supported our work over the past years and reassure everyone that we will continue to produce great music and theater, introduce world class artists to our audiences and make Göttingen a prime meeting point of Händel and music theater lovers from all over the world“, äußerte sich Petrou.
Lobende Worte findet Volker Römermann, Vorsitzender des Aufsichtsrats: „Der Name George Petrou steht für eine kompromisslose Orientierung an allerhöchsten Qualitätsansprüchen. Ich habe mich mit dem gesamten Aufsichtsrat dafür eingesetzt, die Zusammenarbeit mit ihm fortsetzen zu können, weil es gerade diese Prägung ist, die Menschen aus Hamburg, München, Paris oder New York einmal im Jahr für ein paar Tage in Göttingen zusammenkommen lässt. Göttingen ist der Ort, wo Händel in höchster Qualität erlebbar wird – und das seit über einem Jahrhundert. Der Aufsichtsrat ist stolz und glücklich, George Petrou für weitere fünf Jahre als Künstlerischen Leiter gewonnen zu haben.“
Wolfgang Sandberger, Vorsitzender der Göttinger Händel-Gesellschaft, unterstreicht: „George Petrou ist weltweit einer der besten Händel-Interpreten. Er macht die sinnliche Welt des barocken Musiktheaters für das heutige Publikum erlebbar und ist – wie einst Händel – ein Meister des Entertainments. Mit Petrou als Künstlerischem Leiter wird es gelingen, Göttingen international zur allerersten Adresse in Sachen Händel zu machen.“
Sichtlich zufrieden zeigt sich auch der Geschäftsführende Intendant Jochen Schäfsmeier: „George Petrou hat die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen seit 2022 geprägt und mit herausragenden Produktionen durch die Krisenjahre geführt. Ihm ist es zu verdanken, dass die Festspiele auch nach mehr als 100 Jahren ein Magnet für Händel-Enthusiasten sind. Ich freue mich für die Festspiele und für Göttingen, dass der eingeschlagene Weg weitere fünf Jahre beschritten wird.“
Tickets für ausgewählte Veranstaltungen bereits erhältlich
Tickets für die Festspieloper Tamerlano, für das Oratorium Solomon und für das Galakonzert mit Ann Hallenberg sind bereits erhältlich. Im Vorfeld der Festspiele stimmen ein Aulakonzert mit dem ensemble freymut (23.2.), eine Theaterperformance mit Götz Lautenbach (Premiere 11.2.) und eine Vortragsreihe mit dem Konzertpädagogen Thomas Sander (Start 23.4.) auf die diesjährigen Festspiele ein. Ab dem 8. Mai ist zudem Der Rollende Georg als mobile Festspielbühne mit dem Trio Lézard umsonst und draußen in Göttingen und der Region unterwegs.
Der öffentliche Vorverkauf für alle weiteren Veranstaltungen beginnt am 14. Februar. Tickets für die Veranstaltungen sind dann über die Homepage der Händel-Festspiele erhältlich unter: hndl.de
Tickets sind auch gebührenfrei an folgenden Vorverkaufsstellen in Göttingen zu bekommen:
Tourist-Information, Markt 8
Deutsches Theater Göttingen, Theaterplatz 11
und deutschlandweit an allen öffentlichen Eventim-Vorverkaufsstellen.
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Stadttheater Gießen: Rossinis „Moses in Ägypten“ feiert Premiere
Am Samstag, 15. Februar feiert im Großen Haus des Stadttheaters Gießens Rossinis „Moses in Ägypten“ Premiere. In der Regie von Carmen C. Kruse und unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Vladimir Yaskorski kommt diese große Oper in der Tradition des Belcanto auf die Bühne.
Eingebettet in den biblischen Stoff um Moses, der das versklavte hebräische Volk aus Ägypten in die Freiheit führt, entfaltet sich eine Liebesgeschichte, in der ein Paar, das verfeindeten Völkern zugehörig ist, zueinander finden will. Dafür sind Intrigen nötig und biblische Plagen – vor allem aber herausragender musikalischer Genuss in der Tradition des italienischen Belcanto mit eindrucksvollen Koloraturkaskaden und stimmgewaltigen Chorpassagen.
Carmen C. Kruse stellt sich mit dieser Regiearbeit erstmals dem Gießener Publikum vor. Das Kostümdesign von Moritz Haakh war bereits in der vergangenen Spielzeit bei der Oper „Xerxes“ zu bewundern.
Ensemblemitglied Clarke Ruth übernimmt die Partie des Pharaos, Julia Araújo ist Amaltea, seine Frau. Das Liebespaar Elcia und Osiride wird gegeben von Annika Gerhards und dem Gast-Tenor Eric Jongyoung Kim. In der Titelrolle des Moses ist Stefan Stoll zu erleben, der 2021 in „Brokeback Mountain“ auf der Gießener Bühne stand.
Musikalische Leitung Vladimir Yaskorski
Regie Carmen C. Kruse
Bühne und Video Susanne Brendel Kostüm Moritz Haakh
Chorleitung Moritz Laurer
Licht Kevin Weidlich
Dramaturgie Christian Förnzler
Faraone Clarke Ruth
Amaltea, seine Frau Julia Araújo
Osiride, sein Sohn Eric Jongyoung Kim
Elcia, Osirides Geliebte Annika Gerhards
Mambre Dakai Wei
Moses Stefan Stoll (Jared Ice am 25.4. & 17.5.)
Aronne Randall Bills
Amenofi, seine Schwester Jana Marković
Opernchor des Stadttheaters Gießen
Extrachor des Stadttheaters Gießen
Philharmonisches Orchester Gießen
Moses in Ägypten
Oper von Gioachino Rossini
Text von Andrea Leone Tottola nach der Tragödie „L’Osiride“ von Francesco Ringhieri
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere am Samstag, 15. Februar 2025, 19:30 Uhr | Großes Haus
Weitere Vorstellungen am 23.02., 09.03., 15.03.
Tickets und Infos unter www.stadttheater-giessen.de
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Am 16. Februar 2025 feiert Ethel Merhaut die Premiere ihres neuen Albums „Here & There“ im renommierten Porgy & Bess in Wien.
Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Jazz, Operette, Varieté und Chanson erweckt sie die Musik der 1920er- und 30er-Jahre zu neuem Leben – mit modernem Twist und starkem künstlerischen Statement.
Merhaut verleiht zeitlosen Klassikern frische Intensität, bewegt sich spielerisch zwischen verführerischem Charme und kraftvoller Ausdrucksstärke und setzt ein Zeichen für die Sichtbarkeit weiblicher Künstlerinnen dieser Epoche. Ein Konzertabend voller Energie, Nostalgie und zeitgenössischer Relevanz.
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Kindermärchen
Lyrics – Fritz Löhner-Beda
Es war einmal ein Drache,
der hatt’ ein großes Maul
Und Zähne wie ein Tiger
Und Hufe wie ein Gaul.
Er hatte immer Hunger,
Und fraß die ganze Stadt.
Fraß Länder auf und Völker
Und wurde doch nicht satt.
Er hat von früh bis abends
Gefressen und geschmatzt.
Doch bei dem letzten Bissen
Ist er am End zerplatzt.
Fritz Löhner-Beda * 1883 Böhmen, † 1942 KZ Auschwitz, österreichischer Librettist, Schlagertexter und Schriftsteller.
„Einer der Direktoren wies auf Dr. Löhner-Beda und sagte zu seinem SS-Begleiter: ‚Diese Judensau könnte auch rascher arbeiten.‘ Darauf bemerkte ein anderer I.G.-Direktor: ‚Wenn die nicht mehr arbeiten können, sollen sie in der Gaskammer verrecken.‘ Nachdem die Inspektion vorbei war, wurde Dr. Löhner-Beda aus dem Arbeitskommando geholt, geschlagen und mit Füßen getreten, daß er als Sterbender zu seinem Lagerfreund zurückkam und sein Leben in der I.G.-Fabrik Auschwitz beendete.“
CD: GRAMOLA Winter & Co. DIVINERINNEN – DIVINERISCH!
Divinerisch!
Schon mit ihrem ersten Album „Tanz’ von innen“ überzeugten die Divinerinnen mit diesem schlanken Klangideal, das einem wohlig in die Ohren kriecht, aber gleichzeitig hintenherum die Hörgewohnheiten herausfordert, denn schließlich hat ihn jeder unbewusst im Ohr, den typischen Sound der Wiener Unterhaltungsmusik. Drei Jahre später nun das neue Album „divinerisch!“, dafür haben die sieben Musikerinnen ihren Stil scheinbar destilliert und mit Luft aufgeschlagen – der Landler klingt nicht nach Ledersohle auf Holzboden, sondern nach barfuß auf Sommerwiese. Das Divinerische erhebt sich in luftige Höhen. Die wohlige Bettschwere der fortgeschrittenen Stunde, des Weins und der Geselligkeit, die viele mit der Wiener Musik verbinden, ist nicht ihre Sache. Sie verpassen ihren Melodien eine radikale Frischluftkur. Man spürt die kühle Brise in den Ohren: Scharf und würzig, strahlend und perlend der Ton, zart und leichtfüßig die Melodien. Eher Frizzante als Spritzer. So manches typisch wienerische Motiv wird gründlich ausgelüftet. So manches ‚zuagroaste‘ Stück wird selbstbewusst divinerisiert. Und wenn sie dann bei einer pikanten Strophe doch eine Zehe kurz und elegant in den Dreck tunken, dann findet man sie schrecklich charmant und ein bissl sexy obendrein, diese Divinerinnen. (Sandra Hupfauf)