Hat die schwarze Katze wirklich Absinth getrunken?

Foto: Das Cover des Buchs

Buchbesprechung:

Andreas Schwab
Freiheit, Rausch & Schwarze Katzen. Eine Geschichte der Boheme

Verlag C.H. Beck oHG, München 2024
ISBN: 978-3-406-814-358

von Jolanta Łada-Zielke

Auf dem Umschlag des Buches sehen wir die Reproduktion eines Werbeplakats aus dem Jahr 1900 abgebildet, das ein Stillleben mit einer schwarzen Katze zeigt, die Absinth aus einem Kristallglas nippt. Die schwarze Katze war ein Symbol für die künstlerische Bohème der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Nach ihr nannte man das beliebteste Pariser Kabarett am Montmartre. Wenn ich dieses Bild anschaue, muss ich an das Stück Der genügsame Liebhaber von Arnold Schönberg aus seinem Zyklus Brettl-Lieder von 1901 denken, in dem der Lyriker Hugo Salus das Thema der schwarzen Katze humorvoll behandelt. „Buchbesprechung: Andreas Schwab, Freiheit, Rausch & Schwarze Katzen
klassik-begeistert.de, 3. Dezember 2024“
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„Die Passagierin“ ist ein „großartiges, aber bedrückendes Erlebnis“ – Ludwig Steinbach analysiert Mieczysław Weinbergs Oper

Buchbesprechung:

Ludwig Steinbach, Weinbergs Passagierin –
Eine Analyse der Auschwitz-Oper

Verlagshaus Schlosser, Kirchheim 2019 (2. Auflage),

ISBN: 978-3-86937-739-1

von Dr. Andreas Ströbl

Als die „bei Weitem wichtigste Oper in russischer Sprache seit dem Zweiten Weltkrieg“ bezeichnete David Pountney, der ehemalige Intendant der Bregenzer Festspiele, Mieczysław Weinbergs „Die Passagierin“. Pountney führte Regie bei der szenischen Uraufführung am 21. Juli 2010 in Bregenz – eine konzertante Uraufführung hatte es in Moskau 2006 gegeben. „Buchbesprechung: Ludwig Steinbach, Weinbergs Passagierin
klassik-begeistert.de, 30. November 2024“
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Dieses Buch erforscht akribisch die Wurzeln der Musikerdynastie Strauss

Gespannt erwartet man den zweiten, wohl hauptsächlich der Vita des Sohnes gewidmeten Teil.

Claus Kegel
Die Strauss- Dynastie  Band 1

Hollitzer

von Peter Sommeregger

Die Welle von Publikationen, die der 200. Geburtstag des „Walzerkönigs“ Johann Strauss Sohn mit sich bringt, beginnt anzurollen. Hervor sticht dabei Claus Kegels auf zwei Bände angelegte Kompilation „Die Strauss-Dynastie“, die auf eine bis auf die Wurzeln zurück gehende biographische Darstellung der Familie Strauss abzielt. „Buchbesprechung: Die Strauss- Dynastie  Band 1
klassik-begeistert.de, 9. November 2024“
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Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788): Ein Komponist, der es wagte, er selbst zu sein

Buchbesprechung:

Siegbert Rampe
Carl Philipp Emanuel Bach und seine Zeit (Große Komponisten und ihre Zeit) 

LAABER-Verlag 2014
ISBN: 978-3-89007-838-0

von Jolanta Łada-Zielke

Manchmal können Zeitgenossen von berühmten Persönlichkeiten aus früheren Zeiten etwas lernen wie zum Beispiel von Carl Philipp Emanuel Bach. Sein Lebenslauf zeigt: Wenn man Erfolg haben will, muss man häufig seine Komfortzone verlassen und seinen eigenen Weg gehen. Dem Komponisten gelang es auch, eine Balance zwischen der Entwicklung eigenen Schaffens und der Befriedigung des damaligen Publikumsgeschmacks zu erreichen. Solchen aufbauenden Eindruck habe ich nach der Lektüre des Buches von Siegbert Rampe.  „Buchbesprechung: Siegbert Rampe, Carl Philipp Emanuel Bach
klassik-begeistert.de, 5. November 2024“
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Gönnen Sie sich dieses Buch – die dunkle Jahreszeit kommt mit viel Zeit zum Lesen!

Buchbesprechung:

Dreißig Autoren, mehr oder weniger bekannt, aus der Schweiz, aus Österreich und Deutschland/DDR erzählen Geschichten über ihre Großeltern.

Sollten Sie sich jetzt fragen, was diese Lektüre mit Klassik zu tun hat…

…nun, alles im Leben hängt zusammen!

Tatsächlich kann dieses Buch mit einer Geschichte dienen, in der es um den Cellist Jakob Margoler geht, der leider zu krank für eine internationale Karriere war, aber in vielen Schweizer Orchestern erster Cellist war.

Zu lesen war auch, dass Musik eint.

Gönnen Sie sich das Buch; die dunkle Jahreszeit kommt mit viel Zeit zum Lesen!


Fragen hätte ich noch: Geschichten von unseren Großeltern
Taschenbuch – 6. September 2024

Dieser Tage ist mir ein besonderes Buch in die Hände gefallen.
Dieses, so finde ich, ist ein Werk, das die Welt jetzt braucht.
Gegen das Schweigen und Vergessen in unserer Zeit.
Gegen den beängstigenden Rechtsruck in ganz Europa.
Gegen das Abhandenkommen von Menschlichkeit und Mut.
Es ist ein stilles Plädoyer für Frieden, Freiheit und Toleranz. „Buchbesprechung: Fragen hätte ich noch: Geschichten von unseren Großeltern
6. September 2024“
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Christian Thielemann beweist seine Kompetenz als Richard-Strauss-Experte

Buchbesprechung:

Christian Thielemann

Richard Strauss  Ein Zeitgenosse

C.H. Beck


von Peter Sommeregger

Christian Thielemann gilt heute zu Recht als einer der führenden Strauss-Dirigenten. In seinem von ihm bewusst überschaubar gehaltenen Repertoire nehmen die Werke von Richard Strauss neben denen Richard Wagners und Anton Bruckners den größten Raum ein.

Seit seinen Tagen als Korrepetitor hat der Dirigent sich in der Praxis ein kaum zu übertreffendes Wissen bis in Detailfragen des Oeuvres des Komponisten angeeignet. So gesehen ist er durchaus als Experte zu bezeichnen, jedes Detail seines neuen Buches weist ihn auch als solchen aus. So gelingt es ihm immer wieder, auch mit der umfangreichen Strauss-Literatur Vertraute zu überraschen. „Buchbesprechung: Christian Thielemann, Richard Strauss  Ein Zeitgenosse
klassik-begeistert.de, 23. September 2024“
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„Lilliana liebte den roten Teppich, aber sie schaute nicht gerne darunter“ – die kurze Karriere der Sopranistin Lilliana Weinman-Teruzzi

Victoria de Grazia
Der perfekte Faschist – Eine Geschichte von Liebe, Macht und Gewalt

Berlin 2024, 508. S., zahlreiche s-w Abb. und Karten, € 38,00
ISBN: 978-3-803-13739-5

von Dr. Regina Ströbl

„Macht macht sexy“ – anders könnte man sich die Ehe einer aufstrebenden amerikanischen Opernsängerin jüdischen Glaubens mit einem italienischen Militärangehörigen und engen Vertrauten Mussolinis auf den ersten Blick nicht erklären. Aber so einfach ist es dann doch nicht.

Da ist auf der einen Seite der 1882 in Mailand geborene Attilio Teruzzi, schon als Kind eitel, von Mutter und Schwester verhätschelt. In einer Zeit großer politischer Umbrüche entscheidet er sich früh für eine militärische Laufbahn. Schnell verdient er sich sowohl im italienisch-türkischen Krieg als auch im Ersten Weltkrieg durch Erfolge und Tapferkeit mehrere Auszeichnungen. Im Jahre 1920 begegnet er erstmals Benito Mussolini und schließt sich dessen faschistischer Bewegung an. Getrieben von Opportunismus, Brutalität und Machtgier, avanciert er schließlich zur rechten Hand des Duce. „Buchbesprechung: Victoria de Grazia, Der perfekte Faschist – Eine Geschichte von Liebe, Macht und Gewalt
klassik-begeistert.de, 14. September 2024“
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Wie die Österreichische Nationalbibliothek das Erbe Anton Bruckners bewahrt

Buchbesprechung:

Andrea Harrandt
Thomas Leibnitz (Hg.)

Anton Bruckner
Der fromme Revolutionär

Residenz Verlag

von Peter Sommeregger

Noch vor seinem Tod 1896 vermachte der Komponist Anton Bruckner der Wiener Hofbibliothek einen Großteil der Autographen seiner Werke. Nach dem Ende der Donaumonarchie gelangten deren Bestände in die Österreichische Nationalbibliothek, die diesen Schatz von überregionaler Bedeutung zu schätzen weiß, und ihn auch kontinuierlich durch Ankäufe erweitert. „Buchbesprechung: Anton Bruckner, Der fromme Revolutionär, Residenz Verlag
klassik-begeistert.de, 12. September 2024“
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„Wer warst du, als ich dich heiratete?“ – Richard Wagner in den Augen seiner ersten Frau Minna Planer

Buchcover: Minna Planer-Wagner , 1855 gemalt von Alexander von Otterstedt

Buchbesprechung: Eva Rieger „Minna und Richard Wagner. Stationen einer Liebe“

Patmos Verlag GmbH & Co. KG, Düsseldorf
ISBN 978-3-491-69143-8

von Jolanta Łada-Zielke

Ich wollte schon immer mehr über diese Frau erfahren, die manche Biographen Richard Wagners – wie Joachim Köller und Martin Gregor-Dellin – als engstirnige Kleinbürgerin darstellen, die das Genie ihres Mannes nicht erkannte. Eva Rieger präsentiert Minna in ihrem Buch als eine mutige und widerstandsfähige Frau.

Auf dem Cover gibt es ein Porträt von Minna Planer-Wagner aus dem Jahr 1855, gemalt von Alexander von Otterstedt. Sie war zu diesem Zeitpunkt 46 Jahre alt, sah aber noch sehr hübsch aus. Man beschrieb sie als „eine schöne Frau mit Gazellen-Augen“.

Im Hintergrund sind die Umrisse des Gesichts ihres Mannes zu erkennen. Es stellt sich die Frage, wer von den beiden tatsächlich im Schatten des anderen stand?  Richard Wagner selbst schrieb in einer Anwandlung von Selbstkritik: „Arme Minna! Das Schicksal hat Dich an einen der seltsamsten Menschen gebracht!“ – und zwar in einem Brief aus dem Jahr 1864, also lange nach ihrer Trennung. „Buchbesprechung: Eva Rieger „Minna und Richard Wagner. Stationen einer Liebe“
klassik-begeistert.de, 15. August 2024“
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Den Ring muss ich haben: dieses Buch zeigt eine große Bandbreite der Themenauswahl und der verschiedenen Blickwinkel auf Wagners Werk

Reto Weiler (Hrsg.)

»Den Ring muss ich haben«

Multiperspektivische Annäherung an Richard Wagners
Ring des Nibelungen

218 Seiten
ISBN: 978-3-8260-7630-5

Verlag Königshausen & Neumann

von Axel Wuttke

Der im Februar 2017 begonnene und 2019 vollendete Ring am Oldenburgischen Staatstheater konnte erst, Corona-bedingt, 2022 in drei Zyklen komplett aufgeführt werden. Die von Publikum und Kritik bejubelte Inszenierung von Paul Esterhazy war der erste vollständige Ring in Oldenburg, vorherige Produktionen konnten aus unterschiedlichen Gründen nicht zu Ende geführt werden.

Anfang 2024 gab es noch drei Aufführungen der Walküre, ich habe für Klassik begeistert darüber berichtet, sozusagen als letzte Möglichkeit, sich von diesem für Oldenburg so wichtigen und überregional mit begeisterter Anteilnahme aufgenommenem Ring zu verabschieden. „Buchbesprechung: »Den Ring muss ich haben« Multiperspektivische Annäherung an Richard Wagners Ring des Nibelungen
klassik-begeistert.de, 17. Juli 2024“
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