Carl Nielsens „Maskarade“ an der Oper Frankfurt: Lost in translation

Blu-ray Rezension:

Carl Nielsen
Maskarade

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Titus Engel  Dirigent
Tobias Kratzer  Regisseur
Kinsun Chan  Choreographie

Naxos NBDO174V

von Peter Sommeregger

 Der noch tief im 19. Jahrhundert verwurzelte dänische Komponist Carl Nielsen hat ein reichhaltiges Werk hinterlassen. Neben sechs Symphonien schrieb er auch zwei Opern, von denen die 1906 uraufgeführte „Maskarade“ so etwas wie die Nationaloper seiner Heimat wurde.

Das altersweise, komödiantische Stück geht auf Ludvig Holberg zurück, und nimmt das Thema Maskierung  und Demaskierung in symbolischer Form auf, zwei Generationen ehrbarer Bürger machen beim Tanz im Komödienhaus sehr entscheidende Erfahrungen. „Blu-ray Rezension: Carl Nielsen, Maskarade
klassik-begeistert.de, 12. April 2024“
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Dieser mit Kaufmann und Garanča hochkarätig besetzte „Parsifal“ enttäuscht auf CD durch fehlende Spannung

Audio-CD Rezension:

Richard Wagner
Parsifal

Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Philippe Jordan

Sony Classical

von Peter Sommeregger 

Im Jahr 2021, auf dem Höhepunkt der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie, entschloss sich die Wiener Staatsoper, ihre neue Parsifal-Produktion im Livestream zu zeigen. Die Inszenierung des damals noch in Russland inhaftierten Regisseurs Kirill Serebrennikov, die in einem Gefängnis, bzw. Straflager spielt, wurde kontrovers aufgenommen, bei aller Qualität der Personenführung irritierte doch die komplette Verweigerung, den Sinngehalt der Oper sichtbar zu machen. „Audio-CD Rezension: Richard Wagner Parsifal
klassik-begeistert.de, 6. April 2024“
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„Der Zweck der Musik ist es, das Wort zu vermitteln“ – CD „Tractus“ von Arvo Pärt

CD-Rezensionen:

Arvo Pärt
Tractus

CD erschienen 2023 bei ECM Records GmbH, München (ECM New Series 2800/485 9166)

von Dr. Andreas Ströbl

Ein begnadeter Vermittler ist Arvo Pärt. Seine Musik schlägt Bögen von der Vergangenheit in die Jetztzeit, sie vermittelt durch ihre transreligiöse Spiritualität zwischen Kulturen und Konfessionen, öffnet Türen zwischen innen und außen. Dieser Wille zu Verbindungen auf mehreren Ebenen manifestiert sich programmatisch schon im Titel der neuen CD des estnischen Komponisten, „Tractus“. Damit ist eine der ältesten Formen des kirchlichen Gesangs gemeint, nämlich ein reiner Psalmengesang ohne Refrain. Pärt rekurriert hier auf spätantike Gesänge, die eine tiefe Ernsthaftigkeit charakterisierte, weswegen sie in der Fastenzeit anstelle des „Halleluja“ gesungen wurden. „CD-Rezensionen: Arvo Pärt Tractus
klassik-begeistert.de, 29. März 2024“
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Busonis monumentales Klavierkonzert erklingt in einer bereits historischen Aufnahme

CD-Rezension:

Ferruccio Busoni
Klavierkonzert op.39

David Lively  Klavier

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden
Herrenchor des Freiburger Vokalensemble
Michael Gielen  Dirigent

SWR 19141 CD

von Peter Sommeregger

Ferruccio Busonis vergleichsweise selten im Konzertsaal, noch seltener auf Tonträgern anzutreffendes monumentales Klavierkonzert op.39 wird nun auf dem Label des SWR in einer bereits historischen Aufnahme veröffentlicht. Äußerer Anlass dafür dürfte der bevorstehende 100.Todestag des italienisch-deutschen Komponisten im Juli 2024 sein. „CD-Rezension: Ferruccio Busoni, Klavierkonzert op.39, David Lively, Klavier
klassik-begeistert.de, 29. März 2024“
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Dieses junge Ensemble überzeugt mit einer bestechenden Stilsicherheit

CD Tipp

Chaos String Quartet
Haydn  Ligeti  Hensel

Solo Musica  SM 457

von Peter Sommeregger

Auf ihrer neuesten CD absolviert das Chaos String Quartet eine spannende Zeitreise durch die Kammermusikwelten dreier Jahrhunderte.

Am Anfang steht logischerweise eines der Quartette Joseph  Haydns, eines der ersten bedeutenden Komponisten dieser Gattung. Gewählt hat das Ensemble eines der so genannten Sonnen-Quartette, und zwar jenes in f-moll, op. 20,5., komponiert 1772, die im kammermusikalischen  Schaffen Haydns einen frühen Höhepunkt markieren. „CD-Tipp: Chaos String Quartet, Haydn  Ligeti  Hensel
klassik-begeistert.de, 29. März 2024“
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Mit ihrer Debüt-CD zeigt Laura Lootens, was ihre Gitarre dem Klavier voraus hat

CD-Rezension:

Laura Lootens    Albéniz

Besprechung der CD „Albéniz“ mit Transkriptionen von Klaviermusik des Komponisten

Erschienen bei CAvi, September 2023

von Lorenz Kerscher

Die 1999 in Marktoberdorf im Ostallgäu geborene Gitarristin Laura Lootens hat ihrer Debüt-CD sehr selbstbewusst einen eigenen Stempel aufgeprägt, indem sie Klavierkompositionen von Isaac Albeniz in selbst erstellten Transkriptionen einspielte. Publiziert wurden die insgesamt 12 Stücke im September 2023 beim Label CAvi-music. Ergänzend dazu findet man einige an schönen Orten Spaniens gedrehte Musikvideos zu Titeln der CD auf dem YouTube-Kanal der Deutschen Grammophon.
„CD-Rezension: Laura Lootens,  Albéniz
klassik-begeistert.de, 28.März 2024“
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Ich sehe still vorüberziehen

CD-Rezension:

Yvonne Prentki
Benedikt ter Braak

Ars 38 656

von Peter Sommeregger

Die Sopranistin Yvonne Prentki und der Pianist und Komponist Benedikt ter Braak sind seit ihrer Studienzeit an der Folkwang Universität der Künste befreundet und haben bereits mehrere gemeinsame künstlerische Projekte realisiert.

Auf der nun veröffentlichten neuen CD begegnen wir neben Liedern aus dem „Mädchenblumen“-Zyklus von Richard Strauss Liedkompositionen von drei Komponistinnen des 19. Jahrhunderts. Deren kompositorisches Schaffen wurde teilweise lange ignoriert, erst langsam entsteht ein Bewusstsein für die Vielfalt der Werke von Frauen. „CD-Rezension: Yvonne Prentki und Benedikt ter Braak
klassik-begeistert.de, 26. März 2024“
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Busonis „Doktor Faust“ wird in Florenz wiederbelebt

Blu-ray Rezension:

Ferruccio Busoni
Doktor Faust

Orchester und Chor des Maggio Musicale Fiorentino

Regie  Davide Livermore
Dirigent  Cornelius Meister

Dynamic 57998

von Peter Sommeregger

In dieses Jahr fällt nebst vielen anderen runden Geburts-und Sterbejahren auch der 100. Todestag Ferruccio Busonis. Dies scheint der willkommene Anlass für eine Neuinszenierung seiner letzten, unvollendet gebliebenen Oper beim Maggio Musicale Fiorentino im letzten Jahr gewesen zu sein. Viel zu selten bekommt man dieses ungewöhnliche Werk zu sehen und zu hören. „Blu-ray Rezension: Ferruccio Busoni, Doktor Faust
klassik-begeistert.de, 23. März 2024“
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Rossinis „Siege de Corinthe“ erklingt mit Längen

Blu-ray Rezension:

Das Verdienst dieser Aufführung liegt in erster Linie in der Wiederherstellung der Originalfassung, aber am Ende sind es die brillanten Sänger, die selbst die hochkarätig besetzte Plattenaufnahme der 1970er Jahre vergessen machen, und das Ohr erfreuen.

Gioachino Rossini
Le siège de Corinthe

Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI
Roberto Abbado

staged by Carlus  Padrissa
La Fura dels Baus

Unitel C Major 765904

von Peter Sommeregger

Diese Oper wurde 1826 am Théâtre Italien in Paris uraufgeführt, dessen Direktor Rossini zu jener Zeit war. Wie schon mehrfach zuvor arbeitete der Komponist ein früheres Werk, „Maometto Secondo“, um, und passte es dem speziellen Pariser Operngeschmack an. Obwohl die Uraufführung erfolgreich verlief, und sich die Oper lange auf den Spielplänen hielt, erfuhr sie in späteren Jahren zahlreiche Veränderungen und Entstellungen, die von Rossini nicht autorisiert waren. „Blu-ray Rezension: Gioachino Rossini, Le siège de Corinthe
klassik-begeistert.de, 15. März 2024“
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„Aux Étoiles“ kommt den Sternen ganz nah – CD mit französischen Werken des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts

CD-Rezension:

„Aux Étoiles – French Symphonic Poems“

Orchestre National de Lyon
unter der Leitung von Nikolaj Szeps-Znaider

2 CDs, erschienen 2023 bei Palazzetto Bru Zane

von Dr. Andreas Ströbl

„Das sternenreiche Licht der Nächte“ beschwört der katholische Theologe Auguste-Joseph-Alphonse Gratry und ein Text mit diesem Zitat liegt der titelgebenden Komposition von Henri Duparc zugrunde. Es ist eines unter insgesamt 15 Werken französischer Komponistinnen und Komponisten auf dem Doppel-CD-Album, das bei dem Label Palazzetto Bru Zane erschienen ist. Diese Werke kommen aber weniger katholisch als vielmehr weltlich-sinnlich daher und entführen in die zauberisch-traumhafte Klangwelt des Fin de Siècle. „CD-Rezension: „Aux Étoiles – French Symphonic Poems“, Orchestre National de Lyon, Nikolaj Szeps-Znaider Dirigent
klassik-begeistert.de, 7. März 2024“
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