Diese Porpora-Oper taucht auf wie ein Phönix aus der Asche

CD-Rezension:

Nicola Antonio Porpora
Carlo il Calvo

Armonia Atenea
George Petrou

Parnassus Parart S002


von Peter Sommeregger

Als das neue Festival Bayreuth Baroque im September 2020 im historischen Markgräflichen Opernhaus Bayreuths erstmals stattfand, war diese seit Jahrhunderten nicht mehr aufgeführte Oper Nicola Porporas das zentrale Werk, das den überwältigenden Erfolg der gewagten Unternehmung auslöste. „CD-Rezension: Nicola Antonio Porpora, Carlo il Calvo
klassik-begeistert.de, 20. Januar 2023“
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Lortzings „Waffenschmied“ in einer Neuaufnahme – leider fehlt es an Pepp und Temperament

CD-Rezension:

Albert Lortzing
Der Waffenschmied

ORF Vienna Radio Symphony Orchestra
Leo Hussain

Capriccio C 5490

von Peter Sommeregger

Die bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts höchst populäre deutsche Spieloper ist inzwischen fast flächendeckend von den Spielplänen unserer Opernhäuser verschwunden. Vorbei die Zeit, als die Opern Lortzings, Flotows und anderer ein unverzichtbarer Bestandteil des Opernbetriebs waren. Die zumeist eher schlichten Sujets erscheinen heute tatsächlich oft aus der Zeit gefallen, aber noch mehr dürfte die mangelnde Eignung dieser Stoffe für das zeitgenössische Regietheater zu Buche schlagen. „CD-Rezension: Albert Lortzing, Der Waffenschmied
klassik-begeistert.de, 6. Januar 2023“
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Bitte mehr davon! Hans Sommers Orchesterlieder sind eine großartige Entdeckung

Diese CD weckt unbedingt den Wunsch, mehr von Sommers Musik zu hören, dessen Werke auch für die Bühne eine Wiederentdeckung lohnen würden.

Hans Sommer
Orchestral Songs

Mojca Erdmann   Anke Vondung
Mauro Peter   Benjamin Appl

Rundfunk Sinfonieorchester Berlin
Guillermo García Calvo

Pentatone PTC 5187 023


von Peter Sommeregger

Der Lebensweg des Komponisten Hans Sommer, der eigentlich Hans Zincken hieß, war bemerkenswert vielschichtig. 1837 in Braunschweig geboren, verschrieb er sich den Naturwissenschaften. Er promovierte als Physiker und konnte auf eine beachtliche akademische Karriere als Mathematiker und Physiker zurückblicken, als er sich erst in reiferen Jahren endgültig der Musik zuwandte, mit der er sich bereits seit seiner Jugend beschäftigt hatte. „CD-Rezension: Hans Sommer, Orchestral Songs
klassik-begeistert.de, 4. Januar 2023“
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Dem gesamten Ensemble gelingt eine überzeugende Aufführung zum Thema Jason und das Goldene Vlies

Ein umfangreiches Booklet enthält wertvolle Informationen über das Werk und seine komplizierte Rezeptionsgeschichte. Die Aufnahmen fanden im Oktober 2019 in der Christuskirche in Hamburg-Othmarschen statt.

CD-Rezension:

Georg Caspar Schürmann
Jason oder die Eroberung des Goldenen Vließes

barockwerk Hamburg

Ira Hochman

cpo 555 339-2

 von Peter Sommeregger

 Dieser „Jason“ ist eine von etwa 30 Bühnenwerken, die von dem 1672 geborenen Komponisten Georg Caspar Schürmann bekannt sind. Die Erstellung des Aufführungsmaterials für diese Einspielung war eine Herausforderung für alle Beteiligten. Das Werk liegt nicht im Druck vor, also erstellte man aus dem Aufführungsmaterial der Hamburger Gänsemarkt-Oper von 1720 eine gekürzte Fassung, welche auf die offenbar von anderer Hand stammenden eingefügten Arien verzichtet. „CD-Rezension: Georg Caspar Schürmann, Jason oder die Eroberung des Goldenen Vließes
klassik-begeistert.de, 30. Dezember 2022“
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Missglücktes Experiment : Stravinskys „Mavra“ und Tchaikovskys „Iolanta“ sind nicht kompatibel

Blu-ray-Rezension

Igor Stravinsky

Pyotr Tchaikovsky

Mavra/Iolanta

Bayerische Staatsoper

BSOREC 2003

von Peter Sommeregger

Es war keine schlechte Idee, die Kurzoper „Mavra“ von Stravinsky und Tchaikovskys letzte Oper „Iolanta“ im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper mit jungen Nachwuchssängern einzustudieren und im intimen barocken Cuvilliés-Theater aufzuführen. Den etwas schrillen, hauptsächlich als Filmemacher bekannten Regisseur Axel Ranisch als Regisseur zu wählen, war vielleicht schon keine so gute Idee, bereits in der Vergangenheit haben Filmregisseure in dem ihnen fremden Metier enttäuscht. „Blu-ray-Rezension: Igor Stravinsky, Pyotr Tchaikovsky, Mavra/Iolanta
klassik-begeistert.de, 30. Dezember 2022“
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CD-Rezension: Mozarts Krönungsmesse mit Einschüben

CD-Rezension:

Wolfgang Amadeus Mozart
Krönungsmesse KV 317

Konradi Harmsen Davislim Stražanac
Chor des Bayerischen Rundfunks
Akademie für alte Musik Berlin
Howard Arman

BR 900530

von Peter Sommeregger

Diese Messe Mozarts, 1779 für den Ostergottesdienst im Salzburger Dom komponiert, verströmt eine ungewöhnliche majestätische Feierlichkeit, die ihr später den Beinamen „Krönungsmesse“ eintrug. Erst nach Mozarts Tod wurde sie zu der vornehmlich bei Krönungsfeiern von der Wiener Hofmusikkapelle aufgeführten Messe. „CD-Rezension: W. A. Mozart, Krönungsmesse KV 317, Konradi Harmsen Davislim Stražanac,
27. Dezember 2022“
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Andrè Schuens Schwanengesang: Ein Ladiner ist auf dem Weg zum großen Liedersänger

Tatsächlich befindet sich Andrè Schuen auf einem sehr guten Weg, zu einem großen Liedersänger zu werden. Diese aktuell stark vernachlässigte Kunst braucht Interpreten seiner Qualität, um wieder stärker wahrgenommen zu werden.

CD-Rezension:

Franz Schubert
Schwanengesang

Andrè Schuen
Daniel Heide

Deutsche Grammophon 4863313

von Peter Sommeregger

Nachdem der Bariton Andrè Schuen im letzten Jahr Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ in einer überwiegend positiv aufgenommenen  Einspielung veröffentlichte, wartete man neugierig auf eine Fortsetzung des Projekts mit den weiteren beiden Zyklen Schuberts. Der Sänger sprang entgegen der Chronologie gleich zum „Schwanengesang“, einem erst posthum zusammengestellten Zyklus letzter Lieder des früh verstorbenen Komponisten. „CD-Rezension: Franz Schubert, Schwanengesang, André Schuen, Daniel Heide
klassik-begeistert.de 23. Dezember 2022“
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„Der Kopf ist ein zerbrechliches Gefäß“

Schostakowitsch – Doppeltes Spiel. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein

von Dr. Andreas Ströbl

Vor genau einem Jahr erschien „Doppeltes Spiel“, die Schostakowitsch-Hörbiographie von Jörg Handstein in der Reihe „BR Klassik“. Zu Weihnachten 2021 hätte wohl kaum jemand glauben mögen, dass binnen zweier Monate ein innereuropäischer Angriffskrieg entgegen jeglichem Völkerrecht bald die Schlagzeilen beherrschen könnte. Nun ja, Dmitrij Schostakowitsch hätte wahrscheinlich eingeräumt, davon nicht überrascht zu sein. Schließlich hatte er jahrzehntelang unter der Stalin-Diktatur gelitten und wusste, was es heißt, beständig in der Angst vor einem völlig unberechenbaren Alleinherrscher mit der gut organisierten Geheimpolizei eines totalitären Regimes leben zu müssen. „CD-Rezension: Schostakowitsch – Doppeltes Spiel. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein
klassik-begeistert.de“
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Jonas Kaufmann und Ludovic Tézier in perfekter Harmonie, aber…

Insgesamt muss man aber feststellen, dass diese CD hält, was die bekannten Namen versprechen. Antonio Pappano ist ein erfahrener Operndirigent und sorgt mit seinem römischen Orchester für mehr als nur eine adäquate Begleitung. Sein Sinn für musikalische Dramaturgie ist ein großes Plus für diese Aufnahmen. Die Fans der beiden Sänger wird diese CD glücklich machen!

INSIEME
Opera Duets

Jonas Kaufmann & Ludovic Tézier

Orchestra dell’Accademia
Nazionale di Santa Cecilia
Antonio Pappano

Sony 19439987002


von Peter Sommeregger

Duette zwischen Tenören und Bariton- oder Bass-Stimmen finden sich in der Opernliteratur wesentlich seltener als Tenor/Sopran-Duette, schließlich gibt es in der Oper keine gleichgeschlechtlichen Liebespaare, zumindest offiziell nicht, wobei das Duett Carlos-Posa aus Verdis „Don Carlos“ deutlich homoerotische Atmosphäre vermittelt.

Für die Schallplatte haben sich bereits verschiedene Paarungen der beiden Stimmlagen ins Studio begeben. Prominentestes Beispiel waren Jussi Björling, der schwedische Spitzentenor, und der amerikanische Bariton Robert Merrill. Deren 1950/51 eingespielte Duette sind in ihrer Verschmelzung der beiden Stimmen bis heute unerreicht. Später traten Plácido Domingo und Sherrill Milnes etwas weniger überzeugend in deren Fußstapfen. „CD-Rezension: INSIEME, Opera Duets, Jonas Kaufmann & Ludovic Tézier
klassik-begeistert.de, 22. Dezember 2022“
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Stimmen aus dem „Eternal Heaven“: Lea Desandre und Iestyn Davies singen Händel

Handel
Eternal Heaven

Lea Desandre
Iestyn Davies

JUPITER
Thomas Dunford

Erato 5054197196775

von Peter Sommeregger

Die Zusammenarbeit der wunderbaren Sopranistin Lea Desandre mit dem Ensemble Jupiter, geleitet von dem Lautenisten Thomas Dunford, bringt nun bereits ein zweites Album hervor. Dafür hat sich Desandre als vokale „Unterstützung“ den Countertenor Iestyn Davies gesichert.

Das von Dunford und Desandre entwickelte Konzept für dieses Album ist ambitioniert. Die Künstler stellten aus mehreren englischsprachigen Oratorien und Opern Georg Friedrich Händels eine neue Geschichte her, fügen die einzelnen Nummern  zu einer spirituellen Liebesgeschichte zusammen. Das ist künstlerische Freiheit, aber so ganz leuchtet am Ende nicht ein, warum man Teile von in sich geschlossenen Werken mit anderen kombinieren soll. „CD-Rezension: Handel, Eternal Heaven
klassik-begeistert.de, 20. Dezember 2022“
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