Musik lebt von Beziehungen

Foto © Laura Zalenga

CD-Rezension:

„In Relations“
von Eva Zalenga und Doriana Tchakarova

Erschienen bei hänssler CLASSIC, Januar 2024

von Lorenz Kerscher

Vor wenigen Tagen habe ich die deutsche Sopranistin Eva Zalenga als Rising Star vorgestellt, deren Beziehung zum Gesang schon in Kindheitstagen entstanden ist. Wie gut sie auch versteht, mit dem Publikum in Kontakt zu treten, hat sie schon in einigen großen Opernrollen gezeigt und im vergangenen Jahr mit dem von den Zuhörern vergebenen Emmerich-Smola-Förderpreis nachgewiesen. Nun verdient ihr soeben erschienenes Debütalbum „In Relations“ noch eine eingehende Würdigung.

„CD-Rezension: Eva Zalenga und Doriana Tchakarova, In Relations
klassik-begeistert.de, 27. Januar 2024“
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Diese Produktion von Rameaus Platée versprüht Witz und gute Laune

Blu-ray-Rezension:

Platée
Jean-Philippe Rameau

Les Musiciens du Louvre
Marc Minkowski    Dirigent

Laurent Pelly    Regisseur und Kostümbildner

BelAir BAC 524

von Peter Sommeregger

Diese Oper Rameaus wird wechselweise als Comédie lyrique und als Ballet bouffon bezeichnet. In der hier aufgezeichneten Aufführung im Pariser Palais Garnier überwiegt eindeutig das tänzerische Element.

Der originellen, abwechslungsreichen Choreographie Laura Scozzis gelingt es, die streckenweise etwas dünne Handlung der Oper abwechslungsreicher zu gestalten, die fabelhaften Tanzpaare schrecken auch vor etwas derben Pantomimen nicht zurück. Die finden aber ihre Entsprechung in der Geschichte von der hässlichen Sumpfnymphe Platée, der Gott Jupiter Avancen macht, nur um damit die Eifersucht seiner Gattin Juno zu unterlaufen.

„Blu-ray-Rezension: Jean-Philippe Rameau, Platée
klassik-begeistert.de, 26. Januar 2024“
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Lauscht, ihr Liebenden! Barbara Strozzi. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein

CD erschienen bei BR Klassik

BR-KLASSIK 900938
Erhältlich im Handel und im BR-Shop

von Dr. Andreas Ströbl

Gerade mal für eine einzige CD reichen die kargen Quellen zu einer der faszinierendsten Musikerinnen der Frühen Neuzeit aus, nämlich der Venezianerin Barbara Strozzi.

Freunde der erfolgreichen und gutgemachten Reihe von Hörbiographien des Bayerischen Rundfunks sind tatsächliche umfangreiche Formate mit vier CDs gewohnt, aber Archivalien und andere Schriftquellen liefern nur wenige Informationen über die Sängerin und Komponistin des italienischen Barock, deren Werke derzeit von den wenigen Kultursendern, die die Bezeichnung noch verdient haben, endlich wiederentdeckt werden. „Eine Hörbiographie von Jörg Handstein: Lauscht, ihr Liebenden! Barbara Strozzi br> klassik-begeistert.de, 25. Januar 2024“ weiterlesen

Dieser „Barbiere di Siviglia“ ist ein Ohren- und Augenschmaus!

Wenn man von einer so häufig gespielten Oper wie Rossinis Dauerbrenner wirklich erneut begeistert werden soll, muss schon eine besondere Aufführung dahinterstecken. Der Wiener Staatsoper ist das mit der Inszenierung von Herbert Fritsch geglückt, die 2021 aufgezeichnet wurde.

Gioachino Rossini
Il Barbiere di Siviglia

Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Michele Mariotti   Dirigent

Herbert Fritsch   Regisseur

Unitel c-major 765404

von Peter Sommeregger

Der Regisseur verzichtet auf Bühnenbild und Requisite, nur ein paar farbige, transparente Kunststoffbahnen definieren den Bühnenraum, ist von einem Briefchen die Rede, so wird dessen Existenz nur simuliert, spielt Figaro die Mandoline, so ist diese gar nicht real vorhanden. Zum Ausgleich dafür tragen alle Beteiligten aber prächtige, historisch und stilistisch passende Kostüme, die Victoria Behr entworfen hat. „Blu-ray-Rezension: Gioachino Rossini, Il Barbiere di Siviglia
klassik-begeistert.de, 24. Januar 2024“
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Andrea Kauten spielt Brahms Klavierkonzerte – diese Aufnahmen müssen keinen Vergleich mit anderen Einspielungen scheuen

CD-Tipp:

Brahms  The Piano Concertos

Andrea Kauten
Württembergische Philharmonie Reutlingen
Timo Handschuh

Solo Musica

von Peter Sommeregger

Die beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms für Tonträger einzuspielen, war für die Pianistin Andrea Kauten schon längere Zeit ein Wunschprojekt. Im Dezember 2022 und im Juni 2023 konnte sie dieses Vorhaben schließlich mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und dem Dirigenten Timo Handschuh verwirklichen. „CD-Tipp: Brahms, The Piano Concertos
klassik-begeistert.de, 20. Januar 2024“
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Jordi Savall interpretiert Beethovens „Missa Solemnis“ lyrisch und zart

CD Rezension:

Ludwig van Beethoven
Missa Solemnis

La Capella Nacional de Catalunya
Le Concert des Nations
Jordi Savall

Alia Vox AVSA 9956

von Peter Sommeregger

 Jordi Savall, der katalanische Musikwissenschaftler, Gambist und Dirigent, ist über seine Heimat hinaus als Interpret bevorzugt alter Musik bekannt und ein gern gesehener Gast auf den Konzertpodien Europas.

Mit dem von ihm begründeten Orchester Le Concert des Nations und der Capella Nacional de Catalunya hat der inzwischen über achtzigjährige Savall für das ebenfalls von ihm geschaffene Label Alia Vox zu dessen 25-jährigem Jubiläum eine Aufnahme von Beethovens Missa Solemnis produziert. „CD Rezension: Ludwig van Beethoven, Missa Solemnis, Jordi Savall
klassik-begeistert.de, 15. Januar 2024“
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Aimez-vous Schmidt?

© Deutsche Grammophon

CD-Rezension:

Paavo Järvi und das hr-Sinfonieorchester spielen alle vier Sinfonien und das Intermezzo aus Notre Dame auf drei CDs ein. Ein lohnenswertes Projekt, und ein wichtiger Meilenstein in der Schmidt-Rezeption.

Franz Schmidt: Die Sinfonien

1. Sinfonie E-Dur
2. Sinfonie Es-Dur
3. Sinfonie A-Dur
4. Sinfonie C-Dur
Intermezzo aus der Oper »Notre Dame«

hr-Sinfonieorchester
Paavo Järvi, Dirigent

3 CDs

Deutsche Grammophon, DG 483 8336

von Brian Cooper, Bonn

Ganz selten hört man mal im Konzert Franz Schmidts 4. Sinfonie, wie jüngst in Köln, oder aber das Intermezzo aus seiner Oper Notre Dame.

Der Mann hat insgesamt vier Sinfonien geschrieben, wie Johannes Brahms, und ist ansonsten allenfalls noch durch sein Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln bekannt. Seine Sinfonien werden so gut wie gar nicht aufgeführt, geschweige denn auf CD eingespielt. Da kommt Paavo Järvis Beitrag gemeinsam mit dem hr-Sinfonieorchester gerade recht und wird somit zu einem wichtigen Meilenstein in der Schmidt-Rezeption, zumal es eine gelungene Gesamtaufnahme ist, die bereits seit etwa drei Jahren auf dem Markt ist. „CD-Rezension: Franz Schmidt, Die Sinfonien
klassik-begeistert.de, 10. Januar 2024“
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„Musik ist die höhere Potenz der Poesie“

Schumann – Die innere Stimme. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein

4 CDs
BR-KLASSIK 900916

Erhältlich im Handel und im BR-Shop

von Dr. Andreas Ströbl

Vor 40 Jahren kam Peter Schamonis Film „Frühlingssinfonie“ in die Kinos; Herbert Grönemeyer spielte den jungen Robert Schumann und tatsächlich sämtliche Klavierstücke selbst. Nastassja Kinski war als Clara zu sehen, ihren missgünstigen Vater Friedrich Wieck gab Rolf Hoppe. Ab dieser Zeit konzentrierte sich Grönemeyer zunehmend auf die Musik und man hat beinahe den Eindruck, als sei es dieser Film gewesen, der den Schauspieler vom Film weg zu seiner eigentlichen Karriere als Musiker gebracht hätte. „CD-Hörbiographie: Schumann – Die innere Stimme. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein
klassik-begeistert.de, 29. Dezember 2023“
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Hommage an Unsuk Chin, die in Berlin lebende bedeutende Koreanische Komponistin

CD-Rezension:

Berliner Philharmoniker
Unsuk Chin

Edition Berliner Philharmoniker Recordings BPHR 230411

von Peter Sommeregger

Die der Koreanischen Komponistin Unsuk Chin gewidmete prächtig ausgestattete Edition ist erst die zweite, nach John Adams, die von den Berliner Philharmonikern einem zeitgenössischen Komponisten gewidmet wird. Sie dokumentiert die über die Jahre entstandene, fruchtbare Zusammenarbeit mit Unsuk Chin und enthält alle vom Orchester aufgeführten Kompositionen, mit Ausnahme des Violinkonzertes sogar als Video. „CD-Rezension: Berliner Philharmoniker, Unsuk Chin
klassik-begeistert.de, 28. Dezember 2023“
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Bariton Florian Götz und das Grundmann-Quartett finden einen neuen Zugang zu Schubert’s Winterreise

CD-Rezension:

Schubert
Winterreise

Florian Götz  Bariton
Grundmann-Quartett

Genuin Gen 23819

von Peter Sommeregger

An Einspielungen von Franz Schuberts Liederzyklus „Winterreise“ herrscht wirklich kein Mangel. Praktisch jeder Liedersänger entwickelt früher oder später den Ehrgeiz, diesen Zyklus zu singen, ihn eventuell auch auf Tonträgern zu verewigen.

In den letzten Jahren erschienen mehrere Aufnahmen, die von der originalen Besetzung mit einer Singstimme und dem Klavier abwichen, darunter finden sich teilweise interessante interpretatorische Ansätze. „CD-Rezension: Schubert, Winterreise
klassik-begeistert.de, 19. Dezember 2023“
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