Das Freiburger Barockorchester debütiert mit Mozart und Mannheimer Zeitgenossen bei der Deutschen Grammophon

Mozarts Mannheim
Freiburger Barockorchester

Gottfried von der Goltz

DG 486 3502

von Peter Sommeregger

Seit über 30 Jahren besteht das Ensemble Freiburger Barockorchester bereits. Hervorgegangen aus einer Gruppe von Musikstudenten hat es sich seit langem als führender Klangkörper für historisch orientierte Aufführungspraxis etabliert. Es arbeitet zumeist ohne Dirigenten, Solisten wählt es zumeist aus den eigenen Reihen. Darin besteht eine Ähnlichkeit zur legendären Mannheimer Hofkapelle, die in den 1770er Jahren weit über die Grenzen Mannheims hinaus gerühmt wurde. „Mozarts Mannheim, Freiburger Barockorchester
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„Grete Minde“ von Eugen Engel: Dass diese Oper aufgeführt werden konnte, gleicht einem Wunder

CD-Rezension

Eugen Engel
Grete Minde

Theater Magdeburg

Orfeo C 260352

von Peter Sommeregger

Im letzten Jahr überraschte das Theater Magdeburg mit der Uraufführung einer Oper, die annähernd neunzig Jahre zuvor entstanden war, deren Komponist seit etwa 80 Jahren tot war, und deren Partitur eine abenteuerliche Reise durch die Zeiten hinter sich hatte.

Eugen Engel, ein bis dahin gänzlich unbekannter Komponist, war kein Berufsmusiker, sondern Kaufmann gewesen. Ein Musikstudium ist nicht nachzuweisen, also scheint der jüdische Stoffhändler Engel ein musikalischer Autodidakt gewesen zu sein. Geboren 1875 in Ostpreußen, siedelte er mit Teilen seiner Familie 1892 nach Berlin um. Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit beschäftigte sich Engel intensiv mit Musik, und begann selbst zu komponieren. Für die Oper „Grete Minde“ schrieb ihm Hans Bodenstedt nach der gleichnamigen Novelle Theodor Fontanes das Libretto. Bodenstedt wurde später zum überzeugten Nazi, seltsam genug, dass sich die Männer zu einer gemeinsamen Arbeit entschlossen. „CD-Rezension: Eugen Engel, Grete Minde, Theater Magdeburg
klassik-begeistert.de, 18. Mai 2023“
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Eine bedeutende Anthologie Jüdischer Musik des 20. Jahrhunderts bewahrt vor dem Vergessen dieser Musik

CD-Rezension

Die Edition gibt einen repräsentativen Überblick über die Vielfalt der jüdischen Musik, ihrer Bewahrer und nachschöpfenden Komponisten. Für viele Musikfreunde dürfte dies eine völlig unbekannte Welt sein, deren Erschließung durch dieses Projekt erst möglich wird. Es kann vielleicht auch dabei helfen, die kaum bekannten Komponisten vor dem Vergessen zu bewahren.

From Jewish Life
SWR Music

5 CD

SWR 19434 CD

von Peter Sommeregger

Jedes Volk, jede Ethnie verfügt über eine ganz spezielle musikalische DNA, die sich in der Folklore wiederfindet. Komponisten aller Völker haben vielfach die darin enthaltenen Anregungen und Motive aufgenommen, sie in ihre Werke einfließen lassen. Im Fall des jüdischen Volkes ist dies komplizierter, weil es keine zusammenhängende geographische Heimat besitzt. Um diesem Manko abzuhelfen, wurde 1908 in St. Petersburg eine Gesellschaft für jüdische Volksmusik gegründet, die sich mit der Sammlung und Erforschung jüdischer Folklore befasste und die erste jüdische Musikinstitution in Russland war. Nach anfänglich großem Zulauf geriet die Gesellschaft durch die russische Revolution und später durch die kommunistische Ideologie in die Krise, viele der Komponisten emigrierten. In den Ländern außerhalb Russlands wurden später viele Komponisten jüdischer Abstammung ebenfalls vertrieben, oder sogar ermordet. „CD-Rezension: From Jewish Life SWR Music
klassik-begeistert.de 15. Mai 2023“
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Lawrence Brownlee bricht eine Lanze für „Schwarze“ Musik

CD-Rezension:

Rising
Lawrence Brownlee

Kevin J. Miller

Warner 5054197563713

Brownlee setzt gekonnt sein schönes, samtenes Timbre ein, singt äußerst textverständlich und bricht damit erfolgreich eine Lanze für diese in Europa kaum bekannte Musik. Eine lohnenswerte Entdeckung in jedem Fall!

von Peter Sommeregger

Der erfolgreiche Tenor Lawrence Brownlee, selbst ein man of colour, hat sich innerhalb weniger Jahre an die Spitze der amerikanischen Opernszene gesungen. Noch diesen Monat wird er in der Premiere der „Zauberflöte“ an der Metropolitan Opera in New York den Tamino singen.

Mit der neuen CD Rising verwirklicht Brownlee ein Herzensprojekt. Er singt Lieder von insgesamt acht afroamerikanischen Komponisten und Komponistinnen. In den USA wird im Juni der Black Music Month gefeiert, rechtzeitig für diesen Termin kommt diese eindrucksvolle Zusammenstellung von Klavierliedern auf den Markt. „CD-Rezension: Rising, Lawrence Brownlee
klassik-begeistert.de, 13. Mai 2023“
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Symphonisches vom chronisch unterschätzten Max Bruch

CD-Rezension

Max Bruch hätte es verdient, besser wahrgenommen zu werden. Die dankenswerte CD-Edition enthält einen sehr guten Textbeitrag von Eckhardt van den Hoogen, in dem man viel über den Komponisten erfährt.

Max Bruch
Symphonies 1-3

Overtures

Bamberger Symphoniker
Robert Trevino

CPO 555 252-2

von Peter Sommeregger

Vorurteile sind zählebig, im Falle des Komponisten Max Bruch ziehen sie sich durch die gesamte Rezeptionsgeschichte dieses streitbaren Tonsetzers. Daran war jener aber nicht zuletzt selbst schuld, streitlustig und aufbrausend verdarb er sich immer wieder viele Sympathien. „CD-Rezension: Max Bruch, Symphonies 1-3
klassik-begeistert.de, 11. Mai 2023“
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Diese „Ariadne auf Naxos“ vom Maggio Musicale Fiorentino ist ein szenisches Desaster

Richard Strauss
Ariadne auf Naxos

Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino
Daniele Gatti, conductor
Matthias Hartmann, director

Dynamic 57970

von Peter Sommeregger

Die zweite Fassung dieser Oper von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal stellt der eigentlichen Oper ein Vorspiel voran, das zu den delikatesten Opernakten der gesamten Literatur zählt. Der Reiz der Theater-auf-dem-Theater-Situation und die meisterhafte Charakterisierung der Figuren, inklusive der Rolle des Komponisten, besitzt eine bemerkenswerte Ausgewogenheit zwischen Heiterkeit und Tiefsinn. Man möchte meinen, dass dieser furiose Auftakt zur später gezeigten Oper sich eigentlich von selbst inszeniert. „Blu-Ray: Richard Strauss Ariadne auf Naxos
klassik-begeistert.de, 8. Mai 2023“
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Altmeister Zubin Mehta mit ungewohntem Repertoire

Diese neueste Veröffentlichung aus dem unerschöpflichen Archiv des Bayerischen Rundfunks ist erneut ein Haupttreffer!

CD-Rezension:

Tschaikowsky   Symphonie Nr.5

Liszt   Mazeppa

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Zubin Mehta

BR Klassik 900207


von Peter Sommeregger

Der Dirigent Zubin Mehta, von Geburt Inder, studierte beim legendären Hans Swarowsky in Wien. Swarowsky, der selbst ein erfolgreicher Dirigent war, gilt als der Talentschmied von Dirigenten, aus seiner Schule gingen außer Mehta auch noch Claudio Abbado und Giuseppe Sinopoli hervor, um nur die bekanntesten zu nennen. „CD-Rezension:Tschaikowsky, Symphonie Nr.5, Liszt Mazeppa, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Zubin Mehta
klassik-begeistert.de, 3. Mai 2023“
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Saint-Saëns wird kräftig aufgemischt

CD-Tipp:

Chronatic Quartet
Karneval der Tiere

Ars 38 634

von Peter Sommeregger

 Eine Quartett-Besetzung bestehend aus Schlagzeug, Violine, Bass und Klavier findet man eher selten. Genau diese Formation bildet aber das Chronatic Quartet, 2017 gegründet von Jan Friedrich, Tobias Paulus, Marco Tiziano Alleata und Benedikt ter Braak. Die jungen Musiker nähern sich den gespielten Werken ohne Berührungsängste in zum Teil ungewöhnlicher Weise an. „CD-Tipp: Chronatic Quartet Karneval der Tiere
klassik-begeistert.de, 2. Mai 2023“
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„…und die Liebe, die nur in ihren Augen war, ist nun in ihrem Herzen. Wir leben…“

CD-Rezension:

Passacalle de la Follie

L’Arpeggiata

Philippe Jaroussky, Countertenor
Christina Pluhar, Laute und Leitung

Erato 5054197221873

von Dr. Regina Ströbl

Wer einmal die Musiker von L’Arpeggiata unter ihrer nimmermüden Leiterin Christina Pluhar gehört hat oder sogar live erleben konnte, wird sich fortan ihrer Art der Umsetzung der Musik vor allem des 18. Jahrhunderts kaum mehr entziehen können. Die Begeisterung der Ausführenden springt so unmittelbar auf den Hörer über, die Leichtigkeit und die Frische, gepaart mit viel Rhythmus, sind mitreißend. Bei einigen Stücken wünscht man sich, sie möchten einfach nicht aufhören. „Passacalle de la Follie, L’Arpeggiata, Philippe Jaroussky und Christina Pluhar
klassik-begeistert.de, 27.April 2023“
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Rachel Willis-Sørensen schließt an die Tradition großer Strauss-Sopranistinnen an

Insgesamt lässt sich feststellen, das Willis- Sørensen sich würdig in die Reihe prominenter Interpretinnen dieser Musik einreiht. Man darf auf weitere Kostproben ihrer Gesangskunst gespannt sein.

CD-Rezension:

Rachel Willis-Sørensen
Strauss    Four last Songs

Gewandhausorchester Leipzig
Andris Nelsons   Dirigent

Sony 19439921722

von Peter Sommeregger

Die Kombination von den schönheitstrunkenen so genannten „Vier  letzten Liedern“ und der Schluss-Szene aus der letzten Oper des Komponisten, „Capriccio“, hat es schon häufiger auf Tonträgern gegeben. Sie bietet sich auch an, da sie beide aus der letzten Phase von Richard Strauss’ kompositorischer Tätigkeit stammen, und in ihrer völlig anachronistischen Melodienseligkeit die prominentesten Beispiele für dessen Instrumentierungs- und Phrasierungskunst darstellen. „CD-Rezension: Rachel Willis-Sørensen, Strauss Four last Songs, Gewandhausorchester Leipzig, Andris Nelsons  Dirigent
klassik-begeistert.de, 24. April 2023“
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