Weltklassetenor singt mit fast kindlicher Stimme

Foto: B. Stöß (c)
Die Hugenotten, Giacomo Meyerbeer
Deutsche Oper Berlin, 13. November 2016

Frei nach Sven Regener, Gründer der deutschen Band Element of Crime: „Ich hab lang darauf gewartet, doch gelohnt hat es sich nicht.“ Dieses Gefühl machte sich ein wenig am Ende der Premiere „Die Hugenotten“ von Giacomo Meyerbeer an der Deutschen Oper Berlin bei mir breit. Vor ungefähr zwei Jahren geisterte das Gerücht durch die Foyers an der Bismarckstraße, der peruanische Startenor Juan Diego Flórez werde in einer Neuinszenierung der „Hugenotten“ (angeblich in einer Inszenierung des Norwegers Stefan Herheim) den Raoul singen. Am Sonntag nun war es so weit: Die Inszenierung war aber nicht von Herheim, sondern von David Alden. Flórez sang, und die Vorfreude und die Erwartung waren groß. Wer sollte die Rolle sonst singen, wer wäre besser geeignet als der Superstar? „Die Hugenotten, Giacomo Meyerbeer,
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Anja Harteros überstrahlt 1-A-Opernabend

Foto: M. Borggreve ©
Tosca, Giacomo Puccini
Deutsche Oper Berlin, 8. November 2016

„Vissi d’arte, vissi d’amore“ – „Ich lebte für die Kunst, ich lebte für die Liebe… keiner Seele tat ich je was zu Leide.“ So lauten die wunderschönen Worte in einer der schönsten Arien der Operngeschichte, gesungen von Tosca in der gleichnamigen Oper von Giacomo Puccini im zweiten Akt. An diesem Abend an der Deutschen Oper Berlin ist Anja Harteros die Tosca. Sie singt diese unsterblichen Worte. Und sie macht sich vor den 1850 Zuschauern an der Bismarckstraße unsterblich. „Tosca, Giacomo Puccini,
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Klaus Florian Vogt gibt einen Weltklasse-Parsifal

Foto: B. Stöß ©
Parsifal, Richard Wagner
Deutsche Oper Berlin, 16. Oktober 2016

Nur ganz wenige Klassik-Begeisterte auf der Welt haben das Bühnenweihfestspiel Parsifal von Richard Wagner so oft gehört wie die Berlinerin Beate Friemel, 53. Einhundertfünfzig Mal hat sie Wagners letztes Werk, das der Komponist sein Opus ultimum nannte, live gesehen, dazu kommen unzählige Video-Aufzeichnungen. Dass sie alle zehn Parsifal-Aufführungen plus die Generalprobe der aktuellen Produktion der Deutschen Oper Berlin gesehen hat, versteht sich von selbst. So verfolgte die Opernenthusiastin auch die Wiederaufnahme des Stückes im Haus an der Bismarckstraße am Sonntag.

„Parsifal, R. Wagner,
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„Traumfrau“ erzeugt Soggefühl

Rigoletto, Giuseppe Verdi
Deutsche Oper Berlin, Freitag, 24. Juni 2016

Göteborg liebt die Deutsche Oper Berlin. Wer an diesem mit 35 Grad sehr heißen Freitag den „Rigoletto“ des italienischen Jahrtausend-Komponisten Giuseppe Verdi im Haus an der Bismarckstraße verfolgte, der konnte in der Pause allein mit drei Gästen aus der zweitgrößten schwedischen Stadt plaudern. Yehya Alazem, 26, sowie das Ehepaar Alice, 41, und Robert Orbelin, 47, kennen sich nicht – aber sie sind alle einer Meinung: Dieser „Rigoletto“ ist musikalisch sehr beglückend, von der Inszenierung her nicht sonderlich einfallsreich und vor allem dank des Auftritts der russischen Koloratursopranistin Olga Peretyatko ein Genuss.

„Rigoletto, G. Verdi,
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