„Il doge vien!“ – Verdis „Simon Boccanegra“ kommt nach Lübeck

Im bereits bewährten Format einer Soirée und anschließender öffentlicher Probe stellte das Theater Lübeck am 24. April seine neueste Produktion vor: Giuseppe Verdis selten gespielte Oper „Simon Boccanegra“ wird am 12. Mai im Jugendstiltheater der Hansestadt in einer Inszenierung von Pamela Recinella aufgeführt.

Theater Lübeck, 25. April 2023

von Dr. Andreas Ströbl

In die Geschichte vom Genueser Korsaren, der Doge der mächtigen Stadt geworden ist, und dem persönliche Gegner und eine unbarmherzige Politik ein schweres Schicksal bereitet haben, führte Dramaturg Jens Ponath ein, indem er einerseits die hochinteressanten historischen Hintergründe beleuchtete und andererseits die Bezüge zu Verdis Leben und Werk vorstellte. „Vorschau: Giuseppe Verdis „Simon Boccanegra“
Theater Lübeck, 25. April 2023“
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„Albert ist aus gutem Holz“ – Das Theater Lübeck zeigt Brittens einzige komische Oper

Foto: © TL/Olaf Malzahn

Albert Herring. Komische Oper von Benjamin Britten

Takahiro Nagasaki, Dirigent
Stephen Lawless, Inszenierung

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Theater Lübeck, 10. März 2023 PREMIERE

von Dr. Andreas Ströbl

Mit „Albert Herring“ beschließt das Theater Lübeck seine Britten-Trilogie nach „Owen Wingrave“ und „The Turn oft the Screw“, allesamt inszeniert von Stephen Lawless, der im Januar auch Mozarts „Figaro“ auf die Bühne der Hansestadt brachte.

Benjamin Britten zielt in der 1947 uraufgeführten Satire auf die bigotte Doppelmoral britischer Kleinbürger, indem er eine humorvoll überzeichnete Geschichte vom vermeintlichen Lob der Tugend und dem Ausbruch aus den spießigen Moralvorstellungen im viktorianischen England erzählt. Diese Geschichte beginnt mit der Kür der Maikönigin in der fiktiven Ortschaft Loxford; allerdings besteht keines der Mädchen aus der Kleinstadt vor den gestrengen Augen der selbsternannten Sittenrichterin Lady Billows und so einigt man sich auf das naive Muttersöhnchen Albert Herring, weil der Junge „aus gutem Holz“ sei. Während seiner „Krönung“ wird er jedoch Opfer eines Spaßes von Nancy und Sid, eines Liebespaars aus der Unterschicht; die beiden schütten ihm heimlich Rum in die Limonade, was ihn auf einen Schlag all seiner Hemmungen beraubt. Albert kostet endlich das, was allgemein als „Sünde“ bezeichnet wird. „Albert Herring. Komische Oper von Benjamin Britten
Theater Lübeck, 10. März 2023 PREMIERE“
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Benjamins Brittens komische Oper – Lübeck erwartet „Albert Herring“

Foto: Stephen Lawless (privates Photo)

Musiktheater
Albert Herring
Komische Oper von Benjamin Britten

Theater Lübeck, 27. Februar 2023

 

von Dr. Andreas Ströbl

Wiederum lud das Theater Lübeck zu einer Soirée und anschließenden öffentlichen Probe, um Appetit auf die kommende Premiere zu machen. Diesmal ist es „Albert Herring“, die einzige komische Oper von Benjamin Britten.

Die Produktion beschließt die Britten-Trilogie des Theaters Lübeck mit „Owen Wingrave“ und „The Turn oft the Screw“ mit der werkgeschichtlich ältesten dieser drei Opern. Britten nimmt hier die bigotte Doppelmoral britischer Kleinbürger aufs Korn, indem er die einzelnen Charaktere als Karikaturen überzeichnet und so der Lächerlichkeit preisgibt. Im Mittelpunkt steht die Kür der Maikönigin in der fiktiven Ortschaft Loxford; allerdings besteht keines der Mädchen vor der strengen Sittenrichterin Lady Billows und so fällt die Wahl auf den etwas unbedarften Albert Herring. Der wird Opfer eines Liebespaars, das ihm Rum in die Limonade mischt, was dazu führt, dass der Ahnungslose vom rechten Wege abkommt. „Vorbericht: Albert Herring Komische Oper von Benjamin Britten
Theater Lübeck, 27. Februar 2023“
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„…corriam tutti a festeggiar!“ – Lübeck feiert Mozarts „Hochzeit des Figaro“

Foto © TL/Olaf Malzahn

Die Hochzeit des Figaro – Le nozze di Figaro
Opera buffa von Wolfgang Amadeus Mozart

Stefan Vladar, Dirigent
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Stephen Lawless, Inszenierung

Theater Lübeck, 27. Januar 2023

von Dr. Andreas Ströbl

Das Adjektiv „toll“ im Titel „La Folle Journée ou le Mariage de Figaro“ („Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro“) des Schauspiels von Beaumarchais, das Mozarts „Le nozze di Figaro“ zugrunde liegt, kannten unsere Eltern noch als gleichbedeutend mit „verrückt“. Dass der Lübecker „Figaro“ in unserem heutigen Verständnis nur „toll“ gewesen sei, wäre eine unangemessene Untertreibung. Diese Produktion in der Inszenierung von Stephen Lawless unter der musikalischen Leitung von GMD Stefan Vladar ist einfach großartig und wieder einmal hat das Theater Lübeck seinen Platz unter den erstklassigen Häusern der Republik weiter behauptet – in diesem Falle: mit rotem Samt ausgekleidet. Dazu später mehr, zuerst einmal muss eine jahrhundertealte Legende entkleidet werden. „Die Hochzeit des Figaro, Opera buffa von Wolfgang Amadeus Mozart
Theater Lübeck, 27. Januar 2023“
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Figaro è in marcia – Soirée und öffentliche Probe erzeugen Vorfreude in Lübeck

Vorschaubild „Le nozze di Figaro”, Theater Lübeck

Das neue Format des Theaters Lübeck, sein Publikum durch eine Soirée und anschließende öffentliche Probe auf eine neue Premiere vorzubereiten, lockte am Abend des 16. Januar eine große Zuhörerschaft in das Jugendstiltheater in der Beckergrube.

Wolfgang Amadeus Mozart
„Le nozze di Figaro”

Theater Lübeck, 16. Januar 2023


von Dr. Andreas Ströbl

Mit Mozarts „Le nozze di Figaro” – die Premiere ist am 27. Januar 2023 – hat sich die Leitung des Hauses für ein musikalisch ausgesprochen anspruchsvolles Werk entschieden, was das Quartett aus GMD Stefan Vladar, dem Dramaturgen Jens Ponath, dem Regisseur Stephen Lawless und dem Gast-Figaro Florian Götz deutlich und vor allem verständlich machte. „Wolfgang Amadeus Mozart, „Le nozze di Figaro”
Öffentliche Probe, Theater Lübeck, 16. Januar 2023“
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„Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben“ – Das Theater Lübeck lässt es weihnachtlich funkeln

Photos: Andreas Ströbl

Werke von Komponisten des 17. bis 20. Jahrhunderts

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Paul Willot-Förster, Dirigent
Nataliya Bogdanova, Sopran
Noah Schaul, Tenor
Jacob Scharfmann, Bariton

Weihnachtskonzert im Lübecker Theater, 25. Dezember 2022

von Dr. Andreas Ströbl

Und schon ist Weihnachten wieder vorbei! Nach wochenlangen Vorbereitungen, kindlicher Vorfreude und erwachsener Hasterei bleibt auch vom Weihnachtsfest 2022 bald nur noch eine Erinnerung. Die ist in Lübeck allerdings verbunden mit lichtvollen Gedanken an eine liebe, klangfunkelnde Tradition, dem Weihnachtskonzert des Lübecker Theaters mit einem bunten, festlichen Programm. Das wissen viele Hanseaten und so war das Theater proppenvoll, auch mit Zugereisten aus so exotischen Orten wie Hamburg oder Cuxhaven. „Werke von Komponisten des 17. bis 20. Jahrhunderts
Weihnachtskonzert im Lübecker Theater, 25. Dezember 2022“
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„Knusper, knusper Knäuschen, wer knuspert mir am Häuschen?“

Photos: © Oliver Fantitsch

Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ verzaubert die Lübecker (Kinder-) Herzen

Dass das zwei Abende vor dem Weihnachtsfest so gut gelang, bewies der tosende Applaus, der in besonderem Maße dem Extrachor unter der Leitung von Jan-Michael Krüger und dem von Gudrun Schröder betreuten Kinderchor galt.

Wer schon an nächstes Jahr denkt: So eine Karte für „Hänsel und Gretel“ ist ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk. Das Theater Lübeck wird dies musikalische Packerl nicht schuldig bleiben, damit die Kleinen große Augen machen und die Erwachsenen mal vergessen, wie alt sie tatsächlich sind.

Hänsel und Gretel
Märchenoper von Engelbert Humperdinck

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Paul Willot-Förster, Dirigent
Herbert Adler, Inszenierung

Theater Lübeck, 22. Dezember 2022


von Dr. Andreas Ströbl

Für zwei Stunden mal wieder Kind sein! Staunen, bange sein, Tränchen wegdrücken, Lachen, wild applaudieren! So etwas wünschen wir Erwachsenen uns gerade in der sentimental anspruchsvollen Vorweihnachtszeit doch immer wieder, wenn wir uns an früher erinnern, als wir tatsächlich mit festem Kinderglauben das Christkind für den Überbringer all der wunderbaren Geschenke hielten, die unsere Eltern mehr oder weniger gut verborgen hatten. „Hänsel und Gretel, Märchenoper von Engelbert Humperdinck
Theater Lübeck, 22. Dezember 2022“
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„Lieb und Leid und Welt und Traum“ – Laila Salome Fischer rührt in Lübeck an die Seele

Portraitphoto Judith Lebiez: © Jan Philip Welchering

Zumindest klang dieser bemerkenswerte Abend in seliger Sanftheit aus, der Applaus hingegen war begeistert und langanhaltend. Man mag sehr hoffen, dass Judith Lebiez weitere solcher Abende gestalten wird. In Ensemble und Opernstudio des Hauses muss man nicht lange nach geeigneten Talenten suchen.

„Ins stille Land“

Laila Salome Fischer, Mezzosopran
Inessa Tsepkova, Klavier
Judith Lebiez, Konzept und szenische Einrichtung

„Musiktheaterwerkstatt“, Theater Lübeck, 1. Dezember 2022

von Dr. Andreas Ströbl

Was für eine Kraft! Was für ein Ausdruck! Was für ein Facettenreichtum! Es war zwar nur eine Stunde, in der die Mezzosopranistin Laila Salome Fischer das ausbreitete, was eine empfindsame Sängerin aus Arien und Liedern von Monteverdi bis Mahler herausholen kann, aber diese leidenschaftlichen 60 Minuten erreichten die tiefen Gründe der Seele. „„Ins stille Land“, Laila Salome Fischer, Mezzosopran, Inessa Tsepkova, Klavier, Judith Lebiez, Konzept
„Musiktheaterwerkstatt“, Theataer Lübeck, 1. Dezember 2022“
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„…das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes“ – Richard Strauss’ „Salome“ glänzt in Lübeck

Salome, Musiktheater Lübeck 2022 Photos: Jochen Quast

Diese ausgezeichnete Inszenierung, der das Premierenpublikum mit atemlosen Gebanntsein folgte und die sie mit langanhaltendem, jubelndem Beifall bedachte, muss man einfach sehen!

Salome
Oper von Richard Strauss

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck
Stefan Vladar, Dirigent

Inszenierung: Christiane Lutz

Theater Lübeck, Musiktheater, 18. November 2022  PREMIERE


von Dr. Andreas Ströbl

Der größte Skandal bei der österreichisch-ungarischen Erstaufführung von Richard Strauss’ Oper „Salome“ im Grazer Opernhaus am 16. Mai 1906 war weniger das biblische Sujet, dargestellt in einer Mischung aus Gier, Hybris und Erotik, als vielmehr der tosende Beifall des Publikums. Die deutsche Uraufführung hatte am 9. Dezember in der beschaulichen Vorweihnachtszeit des Jahres 1905 in Dresden bereits für Furore gesorgt. Hier lohnt der Blick auf die Etymologie des mittlerweile etwas abgegriffenen Wortes, denn „Furor“ bedeutet ja auch „Raserei“. In der Tat versteigen sich die Protagonisten dieses Dramas in Raserei, Maßlosigkeit und Selbstüberschätzung, was schließlich in der Katastrophe endet. „Salome, Oper von Richard Strauss
Theater Lübeck, Musiktheater, 18. November 2022 Premiere“
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Lübeck freut sich auf die „Salome“ – Eine Soirée und eine öffentliche Probe erzeugen Spannung

Salome
Richard Strauss

Premiere am 18. November 2022

Theater Lübeck, 8. November 2022

von Dr. Andreas Ströbl

Das neue Format des Theaters Lübeck, seinem Publikum Appetit auf eine neue Produktion durch eine Matinée oder, wie jetzt im Falle der „Salome“ von Richard Strauss, durch eine Soirée und eine anschließende öffentliche Probe zu machen, bewährt sich – und begeistert.

Am herbstmilden Abend des 8. November stellten GMD Stefan Vladar, der Dramaturg Jens Ponath, die Regisseurin Christiane Lutz und der Bühnenbildner Christian Tabakoff das Konzept der „Salome“ vor, die am 18. November 2022 Première haben wird. „Salome, Richard Strauss, Premiere am 18. November 2022
Theater Lübeck, 8. November 2022“
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