Die DIENSTAG-PRESSE – 17. MÄRZ 2020

Die DIENSTAG-PRESSE – 17. MÄRZ 2020

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 17. MÄRZ 2020
Foto: Festspielhaus Bayreuth © Andreas Schmidt

Barcelona / Bayreuth
Katharina Wagners „Lohengrin“ in Barcelona komplett abgesagt
Barcelona/Leipzig/Bayreuth – Die geplante „Lohengrin“-Inszenierung von Katharina Wagner in Barcelona ist nun komplett abgesagt worden. Das teilte das Theater Liceu auf seiner Homepage mit. „Wir sind sehr betrübt“, sagte eine Mitarbeiterin der Bayreuther Festspielleitung. Schon in der vergangenen Woche war die für diesen Donnerstag (19. März) geplante Premiere wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt worden.
Münchner Abendzeitung

Österreich
Die Kultur steht still
Nun ist’s also auch aus mit der 100-Menschen-Regel, die in der vergangenen Woche immerhin kleineren Veranstaltern ermöglicht hat, Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen und Kinovorstellungen durchzuführen. Nun steht die Kultur als Ganzes still.
www.drehpunktkultur.at

Wien
Kulturstadträtin Kaup-Hasler: „Bitte um Geduld“

Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler über Maßnahmen für Kulturschaffende und Normalität in der Krise.
Wiener Zeitung

Wien/ Theater an der Wien
Christoph Waltz‘ „Fidelio“ wird gestreamt: Mit Fidelio im Filmstudio
Die abgesagte Premiere im Theater an der Wien wird in einer Fernsehfassung am Freitag nachgeholt. Dirigent Manfred Honeck über turbulente Zeiten
Der Standard

Graz
Oper zwischen Absagen und Abwarten
Als Maßnahme gegen das Coronavirus sind auch an der Grazer Oper alle Aufführungen abgesagt worden – davon betroffen ist auch die mit Spannung erwartete Premiere der Oper „Die Passagierin“. Für viele Künstler heißt es, abwarten, wann der Spielbetrieb weitergeht.
https://steiermark.orf.at/stories/3039262/

Erste Reihe virenfrei
Streaming gegen Corona: Wenn der Künstler zum Publikum kommt
Kulturtipps im Internet für die Zeit des Corona-Rückzugs
Der Standard

München
Die Bayerische Staatsoper am Wendepunkt
Der scheidende Intendant Nikolaus Bachler stellte das Programm für seine letzte Spielzeit vor –
https://www.nordbayern.de/kultur/bayerische-staatsoper-am-wendepunkt-1.9941192

Salzburg
Anstelle der Osterfestspiele: Was wir in der Karwoche in Salzburg erlebt hätten Bezahlartikel
Quasi im letzten Moment vor der Theater-Zwangspause konnte Christian Thielemann in Dresden noch Schönbergs „Gurre-Lieder“ dirigieren, die ein Vorgeschmack auf das Festival werden sollten – und nun zu einer Art Trostpflaster wurden.
Die abgesagten Osterfestspiele hatten zunächst einmal ein jämmerliches Vorspiel. Denn der von Landeshauptmann Haslauer erwählte künftige Leister des Festivals, Nikolaus Bachler, war sich nicht zu schade, in einem bösartigen Mail-Rundumschlag den derzeitigen kaufmännischen Geschäftsführer, Peter Ruzicka, zu attackieren.
https://www.diepresse.com/5785350/was-wir-in-der-karwoche-in-salzburg-erlebt-hatten

Regensburg
Stille Feier der Musik
Das Theater Regensburg beendet seinen Spielbetrieb mit einer imposanten Geisteraufführung, die auch in die Zukunft des Genres Oper weist: Die Gebrüder Teichmann unterlegen Monteverdis „L’Orfeo“ mit Techno, das Kollektiv „Hauen und Stechen“ macht daraus ein überbordendes Erlebnis
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/kritik-stille-feier-der-musik-1.4845059

Links zu englischsprachigen Artikeln

London
The Marriage of Figaro, English National Opera review – energised attitudes, lower-level humanism
https://theartsdesk.com/opera/marriage-figaro-english-national-opera-review

Beethoven keeps the flame burning: Salonen and the Philharmonia recreate the 1808 Akademie
https://bachtrack.com/de_DE/review-beethoven-1808-salonen-aimard-schultz-fry

New York
Valery Gergiev Weighs Down the Met’s New “Flying Dutchman”
https://www.newyorker.com/magazine/2020/03/23/valery-gergiev-weighs-down-the

Regina Opera 2020 Review: Gianni Schicchi & Golden Jubilee
https://operawire.com/regina-opera-2020-review-gianni-schicchi-golden-jubilee/

Concerts and Broadway Performances Live-Streaming This Week
https://www.vogue.com/article/livestreaming-metropolitan-opera-broadway

Houston
Houston Grand Opera Announces Cancellation Of Upcoming Performances
https://www.broadwayworld.com/houston/article/Houston-Grand-Opera-Announces

Los Angeles
Universal Music Chief Lucian Grainge Hospitalized With Coronavirus
https://variety.com/2020/film/news/universal-music-lucian-grainge-coronavirus

Sydney
Opera Australia Cancels Handa Opera on Sydney Harbour’s “La Traviata’
https://operawire.com/opera-australia-cancels-handa-opera-on

Davide Livermore’s La Scala Attila travels to Sydney
bachtrack

Sprechtheater/ Kabarett

Gemüts-Stalinisten und ein Bonsai-Hitler
Dieter Nuhr ist einer von Deutschlands unbequemsten Kabarettisten. Mit seinem Programm „Kein Scherz!“ ist er am 16. und 17. August (statt am 15. und 16. März) zu Gast im Globe Wien. Mit der „Wiener Zeitung“ hat er über seine Sicht auf die Klimadebatte, die AfD, Religion und Shitstorms gesprochen.
Kabarettist Dieter Nuhr nimmt sich auf der Bühne kein Blatt vor den Mund. Auch nicht im „Wiener Zeitung“-Interview.
Wiener Zeitung

TV/ Film

„Willquommen Österreich“: Stermann und Grissemann senden vom Wohnzimmer aus
Corona: Die beiden Comedians sitzen bei der nächsten Folge der ORF-Show nicht gemeinsam, sondern zuhause.
Kurier

Architektur

Mailand
Stararchitekt Vittorio Gregotti gestorben
Der italienische Stararchitekt Vittorio Gregotti ist am Sonntag in Mailand im Alter von 92 Jahren gestorben. Er war infolge einer Coronavirus-Erkrankung ins Spital eingeliefert worden.
https://kurier.at/kultur/stararchitekt-vittorio-gregotti-gestorben/400781852
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Unter’m Strich

Coronavirus: Balkonkonzerte gegen die Krise von Cembalo bis Fendrich
Viele dürften dem Aufruf zum „Flashmob-Gig“ gefolgt sein, doch erzeugte die Aktion auch bei so manchem Wiener Grant.
Wiener Zeitung

Italien
Ein Mann vergleicht Zeitung aus Februar und März – Todesanzeigen machen fassungslos – News – FOCUS Online
https://m.focus.de/gesundheit/news/eine-normale-grippe-italiener-vergleicht-zeitungen-aus

Psychologie: Was hinter Klopapier-Hamsterkäufen steckt
Es schützt nicht gegen das Virus und sichert auch nicht das Überleben. Dennoch ist Toilettenpapier aktuell gefragter denn je.
Kurier

Doku auf Pornhub:Pornhub, jetzt auch ohne Porno
Auf dem Internetportal Pornhub ist im März die Dokumentation „Shakedown“ gratis zu sehen.Der Film ist nicht pornografisch, sondern zeigt einen persönlichen Blick auf eine lesbische Striptease-Partyreihe in einem Club in Los Angeles in den Neunziger- und Nullerjahren. Mit der künstlerisch ambitionierten Doku scheint Pornhub sich auf dem Markt der Streaminganbieter positionieren zu wollen.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/pornhub-doku-shakedown-1.4845051

Österreich
Eine Kündigungswelle rollt an
Beim Arbeitsmarktservice (AMS) liefen am Montag die Telefone heiß. Am Wochenende rief das AMS seine Kunden auf, nicht mehr persönlich in den Geschäftsstellen zu erscheinen. Es ist nun erstmals auch möglich, sich telefonisch arbeitslos zu melden. „Unsere Serviceline ist völlig überlastet. Wir raten dringend, ein Mail zu schreiben“, sagt Sebastian Paulick, Sprecher des Wiener AMS.
https://www.diepresse.com/5785847/eine-kundigungswelle-rollt-an

 

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 17. MÄRZ 2020)
Quelle: onlinemerker.com

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 17. MÄRZ 2020)

ALLES MUSS GEGEN CORONA GESCHÜTZT WERDEN

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Paris: „STREAMING AN DER OPERA DE PARIS“ ab heute Abend

(17 März 2020 um 19h30 Uhr)

von Waldemar Kamer (Paris)


Die meist gestrichenen Balletteinlagen, hier fulminant choreografiert durch Jean-François Kessler. Foto: Julien Benhamou

Das Coronavirus sprengt sogar die bombenfesten Mauern der französischen Bürokratie. Nachdem am Samstag die Welt hier noch in Ordnung war, am Sonntag in ganz Frankreich gewählt wurde und sich an die hunderttausend Pariser bei Frühlingswetter dicht an dicht, Arm in Arm an die Seine setzten und die Eisbuden dort Hochbetrieb hatten, so wie die Gaststätten die die offizielle Schließung ignoriert haben (weil sie traditionell am Samstag für die ganze Woche beliefert werden und Sonntag urplötzlich auf Bergen von Nahrung saßen), sickerte am Montag durch, dass Präsident Macron wütend auf sein lebensfrohes und berüchtigt undiszipliniertes Volk sei und abends im Fernsehen ein nationales „Hausarrest“ verordnen würde (so wie es Renate Wagner es gestern an dieser Stelle in ihrem „A Propos“ nannte).

So gab es gestern den ganzen Tag Krisensitzung in der Opéra de Paris, wo übrigens die Büros noch besetzt sind und die Proben für „Reinhold“ mit den Solisten weiterlaufen (die geplante Premiere am 2. April ist – noch? –  nicht abgesagt). Was nun? Die Kinos sind geschlossen, aber „streaming“ ist keine französische Tradition, allein schon wegen den sehr strengen Urhebergesetzen in Frankreich (ein Thema für sich, sowie das hiesige Pressegesetz). Aber nun die Opern in Berlin und Wien Streaming anbieten, muss Paris auch etwas anbieten und wird es zum ersten Mal möglich.


Achten Sie auf die Blumen auf diesem Kleid: ‚beau motif de querelles’ für Pretty Yende (Manon) und Benjamin Bernheim (Chevalier Des Grieux). Foto: Julien Benhamou

Heute Abend um 19h30 Uhr wird zum ersten Mal mit Massenets „Manon“ eine Oper auf der Homepage der Opéra National de Paris zu sehen sein, parallel zu dem schon angekündigten Stream auf der Homepage von FranceTV. Sie bleibt dann bis Sonntag (22 März) im Netz. (mehr dazu in der Ankündigung unten)

Ab dann wird es jede Woche von Montag bis Sonntag eine andere Oper oder Ballett geben:

30 bis 29 März: Don Giovanni (Inszenierung aus 2019),

30 März bis 5 April: Schwanensee (Choreographie von Rudolf Nurejew)

6 bis 12 April: Il Barbiere di Siviglia (Inszenierung aus 2014),

13 bis 19 April: Ballettabend Jerome Robbins (2018)

20 bis 26 April: Les Contes d’Hoffmann (Inszenierung aus 2016)

27 April bis 3 Mai: Carmen (Inszenierung aus 2017)

Mehr Informationen dazu (Besetzungen etc) auf https://www.operadeparis.fr/

(wird in den nächsten Tagen noch eingestellt, die Trailer müssen noch gemacht werden, die Presseinformationen noch geschrieben etc)

Mehr Informationen dazu (Besetzungen etc) auf https://www.operadeparis.fr/

(wird in den nächsten Tagen noch eingestellt, die Trailer müssen noch gemacht werden, die Presseinformationen noch geschrieben etc)

 

„MANON“ von Massenet heute Abend um 19h30 Uhr

Absolut sehenswert: musikalisch und szenisch einfach vorbildlich mit einem epochalen Benjamin Bernheim als Chevalier Des Grieux

Wie schon angekündigt: die jetzige Neu-Produktion von „Manon“, die erst dem Streik und dann dem Coronavirus zum Opfer fiel (es gab nur zwei öffentliche Vorstellungen), ist eine der schönsten die ich je gesehen habe. Es ist nicht irgendeine von Massenets 36 Opern (!), sondern galt schon zu seinen Lebzeiten als sein Meisterwerk und war deswegen bis 1950, gleich nach „Carmen“, das meist gespielte Werk an der Opéra Comique in Paris. Einerseits ist es erfreulich, dass „Manon“ in den letzten Jahren so oft in den deutschsprachigen Gebieten wieder gespielt wird (Wien, Zürich, Berlin etc), andererseits wirklich bedenklich, wie das Werk dort meist musikalisch und szenisch verhunzt wird. Sogar das Regie-Theater-freundliche Magazin „Opernwelt“ gibt im jetzigen März-Heft seiner letzten „Manon“-Rezension (in Nürnberg) den Titel „Koks und Nutten II“ und kritisiert ungewöhnlich heftig die „fragwürdige szenischen Behauptungen“, mit denen viele heutige Regisseure gerade diese Oper „mit dem Holzhammer kaputt schlagen“. Das betrifft übrigens auch die letzten in Inszenierungen in Frankreich: die von Coline Serreau 2012 an der Opéra de Paris war eine einzige Katastrophe (sogar der Intendant musste dies zugeben) und die von Olivier Py 2016/17 in Genf, Bordeaux und Paris fanden wir „bodenlos schlecht“ (so etwas haben wir nur ein einziges Mal im „Merker“ geschrieben und führte übrigens dazu, dass man den Regisseur bat, seine Inszenierung für die Wiederaufnahme in Paris zu revidieren). Denn wenn man aus „Manon“ eine „Lulu“ machen will, negiert mal alles, was Massenet vorschwebte und was genau sein Meisterwerk ausmacht.

Hier kann man es endlich erleben: der feine französische Charme einer „opéra comique“ mit gesprochenen Dialogen, mit Humor, Leichtigkeit und hemmungsloser Lebensfreude, die die Protagonisten am Ende in den Abgrund stürzt. Vincent Huguet (im Mai noch für die „Frau ohne Schatten“ an der Wiener Staatsoper und sein Team halten sich nun vorbildlich an die Partitur. Da wird nicht gestrichen, was nicht ins „Regie-Konzept“ passt, sondern versucht das Werk zu inszenieren, ihm zu dienen, es klingen zu lassen. Immer mit der Partitur in der Hand (so wie man es auf den Probenfotos auf der Homepage der Opéra de Paris sehen kann). Und wenn man genau hinguckt, sieht und hört man Vieles, was zum Beispiel in der gerade gespielten „Manon“ von Andrei Serban an der Wiener Staatsoper gestrichen und, mit Verlaub, auch nicht gesungen wurde. So zum Beispiel die für die französische Oper des 19. Jahrhunderts so wichtigen Balletteinlagen. Sie sind nicht leicht zu inszenieren (ich kann selbst ein Liedchen davon singen) und gelten für ein heutiges Publikum oft als ‚zu lang‘ (in Paris waren damals eben die Tänzerinnen die größten ‚Stars‘ des Abends). Aber sie streichen ist für meine Augen ein Versagen der Regie. Vincent Huguet, sein Dramaturg Louis Geisler und der Choreograph Jean-François Kessler haben dies in meinen Augen wirklich genial gelöst. Sehen Sie es sich selbst an: die Ballette geben den Abend noch eine zusätzliche Dimension. Auch viele Momente, die manchmal mal peinlich ‚kitschig‘ sein können, so wie der kleine Tisch von ‚Adieu notre petite table‘ oder der Blumenstrauß von ‚beau motif de querelles’ sind hochintelligent inszeniert. Von anderen Momenten ganz zu schweigen, die deutlich im Libretto und in der Partitur stehen, aber meist nicht inszeniert werden, weil den Regisseuren nichts dazu einfällt (also streicht man). Das gleiche gilt für den Dirigenten Dan Ettinger, der sich nicht in den Vordergrund stellt (und laut aufspielt), sondern dem Werk dient und liebevoll jedes kleine Detail ausdirigiert. So wie der durch José Luis Basso einstudierte Chor sich spielfreudig in die Inszenierung wirft, doch gleichzeitig rhythmisch präzise und textverständlich singt.

Die Besetzung ist vom feinsten, mit zum Beispiel Ludovic Tézier als Lescaut und Roberto Tagliavini als Comte Des Grieux. Wir waren etwas erstaunt, Pretty Yende auf der Besetzungsliste zu sehen, aber die Regie hat ihre Besonderheit – eine farbige Manon – überzeugend umgesetzt (ich verrate jetzt nicht mehr) und stimmlich gab sie der Rolle eine wunderbare ‚Frische‘ (Manon ist ja am Anfang der Geschichte noch keine 16 Jahre alt). Yende sang lupenrein alle Koloraturen und Verzierungen der ersten beiden Akte (die die meisten Ihrer Kollegen einfach überschlagen) und eben genau wie Massenet es wollte: ‚diaphane‘ – wie ein Glitzern von kleinen Diamanten. Dafür fehlte ihr dann im dritten und vierten Akt die Mittellage und die Autorität der geldsüchtigen ‚croqueuse de diamants‘, der ganz Paris zu Füßen liegt. Doch das ist Klagen auf hohem Niveau und bei anderen Sängerinnen (wie zB René Flemming in der gleichen Bastille-Oper fehlte uns in den beiden ersten Akten die Jugend und Naivität). Der Star des Abends war/ist Benjamin Bernheim als Chevalier Des Grieux. ‚Der beste Des Grieux seit 25 Jahren!‘ schrieb Le Figaro. Dem stimmen wir zu: seit dem jungen Alagna haben wir diese Rolle nicht mehr so gut gehört. Nichts gegen Roberto Alagna, auch nicht bei Massenet (er war und bleibt für uns zum Beispiel der beste „Cid“ den wir je live gehört haben). Aber wenn man so viel Verdi singt, kann man die Stimme nicht mehr zurückschrauben für einen Des Grieux. Und schon die „Manon“-Einspielung 2000 für EMI mit Alagna ist für uns ein Paradebeispiel, wie man bei Massenet alles, aber wirklich alles falsch machen kann (was natürlich in erster Stelle an dem Dirigenten und an Alagnas damaliger Partnerin lag, die diese Rolle wie Puccini sang). Benjamin Bernheim erklärt dies alles hochinteressant in einem Interview auf der Homepage der Opéra de Paris: „Des Grieux, Botschafter der französischen Gesangskultur“ (mit englischen Untertiteln). Er beschreibt wie er sich jahrelang mit dieser Rolle beschäftigt hat, warum Französisch soviel schwieriger zu singen ist als Italienisch und warum gerade ihm diese Rolle so liegt und er sie so liebt. Das hört man in jedem Ton seiner Interpretation, in jeder couleur, nuance, désinance, diphtongue und anderen Feinheiten der voix mixte, von denen er bedauert, dass die meisten Sänger sich nicht die Zeit nehmen sie zu erlernen. In einem anderen Interview erklärt auch warum: ‚an großen Häusern werden diese Rollen so selten gespielt, man bietet mir dauernd Verdi an, aber nicht Massenet‘. Das wird sich hoffentlich nun ändern, denn als Des Grieux ist er zurzeit wirklich unvergleichlich, inégalable! Waldemar Kamer

 Von heute bis Sonntag (22 März) als streaming auf der Homepage der Opéra National de Paris: https://www.operadeparis.fr/

 Auch auf FranceTV: https://www.france.tv/

 Interview mit Benjamin Bernheim „Des Grieux, Botschafter der französischen Gesangskultur“ auf der Homepage der Opéra de Paris (mit englischen Untertiteln) : https://www.operadeparis.fr/magazine/des-grieux-ambassadeur-du-chant-francais

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BAYERISCHE STAATSOPER/ STAATSOPER.TV – Programmänderung für den 16. und 21. März

Das Programm für den gestrigen Live-Stream des 5. Akademiekonzertes des Bayerischen Staatsorchesters um 20 Uhr auf STAATSOPER.TV musste kurzfristig geändert werden: „In diesen Zeiten ist uns das Wohl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am wichtigsten. Da einzelne Musikerinnen und Musiker des Staatsorchesters innerhalb der letzten zwei Wochen in Regionen waren, die seit dem Wochenende als Risikogebiete zählen, haben wir uns entschieden, das Programm des geplanten Streams auf kammermusikalische Besetzungen zu reduzieren. Wir arbeiten mit Hochdruck an ähnlichen Angeboten für die kommenden Wochen und hoffen, mit unserer Kunst möglichst vielen Menschen in schwierigen Zeiten zu zeigen, dass Kunst immer auch etwas Heilendes mit sich bringt“, so Intendant Nikolaus Bachler.

Anstelle von Joana Mallwitz und dem Bayerischen Staatsorchester eröffneten Christian Gerhaher, Christina Landshamer und Gerold Huber das Konzert live. Zusammen interpretierten sie Robert Schumann’s Liederalbum für die Jugend op. 79. Im Anschluss spielte das Schumann-Quartett des Bayerischen Staatsorchesters Mozarts Streichquartett Nr.14 G-Dur, KV 387, gefolgt von Igor Levit mit Ludwig van Beethovens letztem großen Klavierwerk, den Diabelli–Variationen. Das Klavierkonzert wurde am Nachmittag aufgezeichnet. Den Abschluss machten die Schlagzeuger des Bayerischen Staatsorchesters, OPERcussion, mit Musik von Johann Sebastian Bach und Chick Corea.

Statt dem Live-Stream von Schwanensee am 21. März bietet das Bayerische Staatsballett eine Aufzeichnung von Jewels vom 11. April 2019.
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Ab heute, dem 17. März um 12 Uhr startet der Online-Spielplan mit Aufzeichnungen aus dem Repertoire der Staatsoper Unter den Linden

Ab morgen bis zum 19. April wird es auf der Website der Staatsoper einen täglichen Online-Spielplan mit Aufzeichnungen von Opern und Konzerten geben.

Das wechselnde Angebot ist jeweils für 24 Stunden verfügbar (von 12 bis 12 Uhr) und direkt über die Startseite der Website www.staatsoper-berlin.de abrufbar. Weitere Infos finden Sie hier: bit.ly/OnlineSpielplanNews

Unter den Streams befinden sich beispielsweise Strauss‘ DER ROSENKAVALIER, in der aktuellen Produktion von André Heller und unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta,  Massenets MANON von 2007 unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim und mit Anna Netrebko in der Titelrolle und Rolando Villazón sowie Furrers VIOLETTER SCHNEE, 2019 an der Berliner Staatsoper in der Inszenierung von Claus Guth uraufgeführt und u.a. mit Anna Prohaska, Elsa Dreisig, Martina Gedeck, Gyula Orendt, Georg Nigl und Otto Katzameier. Daneben wird es außerdem Aufzeichnungen von Sinfoniekonzerten der Staatskapelle Berlin geben, wie z.B. des Brahms-Zyklus aus Buenos Aires, sowie Ballettaufführungen.

Das detaillierte Tagesprogramm zum Download finden Sie hier: https://www.staatsoper-berlin.de/de/presse/pressemitteilungen/download/328/Online-Spielplan-der-Staatsoper-Unter-den-Linden

Wir danken für die großzügige Unterstützung:
Unitel, Accenus music, BelAir media, EuroArts.

DER ROSENKAVALIER wird außerdem am Sonntag, dem 21.März 2020 ab 20.15 Uhr bei 3Sat im Fernsehen ausgestrahlt.

Die Staatsoper Unter den Linden dankt ihren Hauptpartnern BMW und der Hilti Foundation.
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INSTRAG(K)RAMEREIEN – gefunden von Fritz Krammer

Werther at home! Was Neues und so frisch und ungekünstelt


Foto: Facebook

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Werther “ die after show“ Party, es geht auch einfach und überzeugend!

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