Die DIENSTAG-PRESSE – 18. Januar 2022

Die DIENSTAG-PRESSE – 18. Januar 2022

Foto: Wilhelm Schwinghammer (König Heinrich), Simone Schneider (Elsa), Eric Cutler (Lohengrin), Okka von der Damerau (Ortrud), John Lundgren (Friedrich von Telramund), Kent Nagano (musikalische Leitung), Foto: RW

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 18. Januar 2022

Hamburg
Überwiegend tolle Stimmen begeistern beim Hamburger „Lohengrin“
Simone Schneider gelang es großartig, sich in die Rolle der Elsa einzufühlen, dramatisch beherrschte sie bei jedem Auftritt die Szene. Es gelang ihr trotz allem weiblichen Bemühens aber nicht, aus ihrem Lohengrin (Eric Cutler) mehr als eine Bahnhofsvorsteherpose herauszulocken, selbst nicht in der Hochzeitsnacht-Szene.
Klassik-begeistert.de

Elbphilharmonie Hamburg: Die Jacken der Spacken – die Elphioberen geben grünes Licht
Was mag Maestro Daniel Barenboim, sichtlich von Rückenschmerzen geplagt, an diesem Samstagabend im von den Baukosten her teuersten Konzerthaus der Welt gedacht haben, als er bei Schumann I und II zu seinem Klangkörper, der Staatskapelle Berlin, blickte… und hinter den Musikern oberhalb der Brüstung ACHT Spacken-Jacken von Elphi-Besuchern anschauen musste, die achtlos dort platziert worden waren, statt an der Garderobe?
Klassik-begeistert.de

Berlin
Mit Vladimir Jurowski durch drei Jahrhunderte der Musikgeschichte

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Vladimir Jurowski Dirigent, Seong-Jin-Cho Klavier
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Berlin
Der Welt die Tränen entlocken: Tschaikowskys Jolanthe in der Berliner Philharmonie
bachtrack.com

Frankfurt
„Warten auf heute“ in der Oper Frankfurt: Hie wird kein zweites Mal gelebt
FrankfurterRundschau.de

Wien/ Musikverein
Klavierpracht und Schmachtfetzen
Die Philharmoniker mit einem russischen Programm unter Valery Gergiev.
WienerZeitung.de

Rachmaninows Ohrwürmer…
Wenn die Wiener Philharmoniker in ihrer Heimstätte „Goldener Saal“ musizieren können, ist die Welt wenigstens für ein paar Stunden wieder in Ordnung.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de

Wiener Philharmoniker: Süffiger Rachmaninow
https://www.diepresse.com/6086354/wiener-philharmoniker-sueffiger-rachmaninow

München
Aufbruch in neue Welten
Die Münchner Philharmoniker wagen sich zum Jahresbeginn an gleich drei Uraufführungen – gebremst werden sie nur durch die starken Einschränkungen bei den Zuschauerzahlen in der Isarphilharmonie.
SueddeutscheZeitung.de

Wie Phönix aus der Pandemie-Asche?
Die Münchner Philharmoniker starten mit einer Fazil-Say-Uraufführung ins neue Jahr
NeueMusikzeitung/nmz.de

München
„Anka Kusu“ in der Isarphilharmonie: Süden und Norden
MünchnerAbendzeitung

Jugendliche Frische
Die Studierenden der Münchner Musikhochschule stellen sich hochmotiviert mit einem Festkonzert in der Isarphilharmonie vor.
SueddeutscheZeitung.de

Leipzig
Nach monatelanger Pause: Oper Leipzig spielt ab 22. Januar wieder!
Tag24-leipzig.at

Dresden
Deutsche Erstaufführung an der Semperoper Dresden
Fest des Absurden: „Die kahle Sängerin“ von Luciano Chailly
mdr.de

Keine Handlung, aber köstlich! Luciano Chaillys „Die kahle Sängerin“ an Semper Zwei
NeueMusikzeitung/nmz.de

Stuttgart
Nachtkritik „Juditha triumphans“ Mal verspielt, mal Ritual: Vivaldi an der Staatsoper Stuttgart (Bezahlartikel)
StuttgarterZeitung.de

Wien/ Theater an der Wien
Opernsängerin Opolais: „Moderne Frauen, die uns heute noch etwas sagen“. Bezahlartikel
Theater an der Wien. Kristine Opolais singt die Titelpartie in „Tosca“
Kurier.at

Wien/ Staatsoper
Oper der Sehnsucht und Leidenschaft
Die Wiener Staatsoper zeigt Jules Massenets Werk in guter Besetzung.
WienerZeitung.at

Staatsoper: Belcanto eines Verzweifelten
Jules Massenets „Werther“ an der Wiener Staatsoper mit vokaler Exzellenz
DerStandard.at

Wien/ Volksoper
Konzertanter Zarenwahn im Haus am Wiener Gürtel
Mussorgskis „Boris Godunow“ in der gekürzten Urfassung unter der Leitung von Jac van Steen an der Wiener Volksoper
DerStandard.at

Wien
Premiere von „Boris Godunow“ an der Volksoper
Die große Choroper musste einer konzertante Kurzfassung weichen.
https://www.leadersnet.at/news/55196,premiere-von-boris-godunow-an-der-volksoper.html

„Boris Godunow“: Von Corona gebeutelte Produktion fesselt (Bezahlartikel)
KleineZeitung.at

Kurz, aber klangvoll
„Boris Godunow“, konzertant an der Volksoper Wien.
WienerZeitung.at

Crescendo – die Klassikwoche: Netrebko in der Kältekammer und das neue Corona-Fieber
Willkommen in der neuen KlassikWoche, heute mit einer Diven-Auszeit, mit neuen Corona-Absurditäten und einer merkwürdigen Debatte um Wagner-Straßen in Berlin.
Crescendo.de

Alle Gefühle des Zaren, auch ohne Regie
https://www.diepresse.com/6086784/alle-gefuehle-des-zaren-auch-ohne-regie

Straßburg
Aus der Opéra national du Rhin in Straßburg: ARTE überträgt Walter Braunfels „Die Vögel“ im Netz
OTS-Presseaussendung.at

Linz
Frischer, frecher „Figaro“ in Linz
https://www.diepresse.com/6086796/frischer-frecher-figaro-in-linz

Links zu englischsprachigen Artikeln

Rom
A Wondrous Creation: Sir John Eliot Gardiner leads Haydn in Rome
bachtrack.com

Madrid
Teatro Real 2021-22 Review: “La Bohème’ (Alternative Cast Performances)
operawire.com

London
Nabucco, Royal Opera House review
https://www.culturewhisper.com/r/opera/royal_opera_house_giuseppe

New York
Stikhina’s captivating diva brightens Met’s winter “Tosca”
newyorkclassicalreview

Houston
Missteps apart, “Carmelites” makes powerful impact at Houston Grand Opera
texasclassicalreview

The Sainted Sinners in Dialogues of the Carmelites at Houston Grand Opera
https://www.houstonpress.com/arts/review-dialogues-of-the-carmelites-12694847

Melbourne
Melbourne Opera’s Wagner’s Ring Cycle Continues With DIE WALKURE
Die Walkure premieres on 9 February 2022.
broadwayworld.com

Obituary
Heroic US conductor Everett Lee dies, aged 105
https://slippedisc.com/2022/01/us-conductor-dies-aged-105/

Ballett/ Tanz

Viel Vergangenheit: neuer Ballettabend Liebeslieder am Wiener Staatsballett
bachtrack.com

„Liebeslieder“ des Staatsballetts: Körper in Harmonie
WienerZeitung.at

Sprechtheater

Wien/ Theater in der Josefstadt
Jelinek in der Josefstadt: Zu Asche, zu Staub
Anna Bergmann inszeniert „Rechnitz (Der Würgeengel) elegant-unaufgeregt im Theater in der Josefstadt.
WienerZeitung.at

Wien
Ernst Jandl am Volkstheater: „preisen kunstler“
„humanistää!“ ist ein großer, pointenreicher Theaterabend.
WienerZeitung.at

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 18. JANUAR 2022)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 18. JANUAR 2022)

Quelle: onlinemerker.com

HEUTE im Theater an der Wien: Premiere „Tosca“

Tosca | Programm | Theater an der Wien
Musikalische Leitung: Marc Albrecht
Musikalische Leitung: Michael Zlabinger
Inszenierung: Martin Kušej
Bühne: Annette Murschetz
Kostüme: Su Sigmund

Floria Tosca: Kristine Opolais
Mario Cavaradossi: Jonathan Tetelman
Scarpia, Polizeichef: Gábor Bretz
Cesare Angelotti: Ivan Zinoviev
Spoletta, Polizeiagent: Andrew Morstein
Sciarrone / il sagrestano / un carceriere: Rafał Pawnuk
Gräfin Attavanti: Sophie Aujesk

Orchester : ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Chor : Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)

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Kristine Opolais, Jonathan Tetelman

Aus dem Theater an der Wien:

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Weitere Höhepunkte im Jänner in der Wiener Staatsoper

Sehr geehrte Damen und Herren, liebes Publikum,

Am 21. Jänner findet die Wiederaufnahme von Pique Dame und am 26. Jänner von Peter Grimes mit Jonas Kaufmann statt. Detaillierte Informationen zu allen Produktionen und zwei Veranstaltungstipps finden Sie untenstehend.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihr Team der Wiener Staatsoper

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Jonas Kaufmann. Foto: Sony

Peter Grimes – Benjamin Britten
Der Außenseiter und das Meer – sie bilden die thematischen Eckpunkte der, in einem südenglischen Fischerdorfmilieu angesiedelten, tragischen Oper Peter Grimes, mit der der überzeugte Pazifist und Humanist Benjamin Britten eine Lanze für all jene bricht, die unter die Räder einer engstirnigen Gesellschaft kommen: Mit einem großen Fischfang und dem daraus zu erwartenden Erlös hofft der Titelheld die ihm versagte soziale Anerkennung zu erringen. Also nimmt er, gemeinsam mit einem Waisenknaben als Gehilfen, den harten Kampf mit dem Meer auf. Als das Kind jedoch verunglückt, hat Peter Grimes nicht nur die Macht der Meereswellen gegen sich – in einer kollektiven Empörung greifen die Dorfbewohner zu den Waffen, um ihn zu jagen, sodass Grimes nur mehr der Tod auf offener See bleibt. 

Vom musikalischen Gesichtspunkt aus galt sein besonderes Interesse den architektonischen und formalen Fragen der Oper und so entschied er sich »gegen das Wagner’sche Prinzip der unendlichen Melodie und für die klassische Form von einzelnen Nummern, die zu gegebenen Augenblicken den seelischen Zustand, den eine dramatische Situation hervorruft, herauszukristallisieren und festzuhalten vermögen.«Einen breiten Raum gewährte er der Darstellung des Meeres als einen Spiegel des Seelenlebens – nicht zuletzt in den sechs stimmungsvoll-neoimpressionistisch anmutenden Orchesterzwischenspielen.

In der vergangenen Spielzeit war Jonas Kaufmann unter anderem als umjubelter Don Carlos sowie in der Titelpartie der neuen Parsifal-Produktion an der Wiener Staatsoper zu erleben. Jetzt gibt er auf dieser Bühne sein internationales Rollendebüt als Peter Grimes und ist somit in einem ganz anderen Repertoire zu hören. An Kaufmanns Seite singt Sir Bryn Terfel erneut den Balstrode, Lise Davidsen, die sich an der Staatsoper 2017 als Ariadne vorgestellt hatte, gibt nun die zentrale Frauenfigur der Ellen Orford. Simone Young, die hier zuletzt mit der Staatsopern-Erstaufführung von Henzes Verratenem Meer einen fulminanten Erfolg verbuchen konnte, dirigiert.

 

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KARTEN MACBETH

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Pique Dame. Foto: Michael Pöhn

Pique Dame – Peter I. Tschaikowski

»Hermann ist eindeutig ein Opfer, der von der Gesellschaft in die Sucht getrieben wird; einer Gesellschaft nämlich, in der man ein Nichts ist, wenn man kein Geld hat, in der es für einen Mittellosen keinen Platz gibt. Hermann will allein, ohne die Masse sein Glück machen. Doch für die Einsamkeit ist er nicht stark genug«, so Regisseurin Vera Nemirova über den Protagonisten von Tschaikowskis Pique Dame. In ihrer 2007 entstandenen Inszenierung erzählt sie die Geschichte einer sozialen Verwerfung: Eine (neu-)reiche Klasse drängt in bestehende Strukturen, das frische Geld regiert die alte Welt. Vom ökonomischen Druck getrieben verfällt Hermann der Sucht nach Gewinn und Erfolg, versucht so die wohlhabende Lisa zu erobern. Die drei vermeintlich den Gewinn bringenden Spielkarten, die ihm der Geist der toten Gräfin verrät, erweisen sich als tragische Falle und besiegeln sein Ende. Ein Ende, das Tschaikowski, der diese Oper als sein »Chef d’OEuvre« ansah, nach eigener Aussage mit bitteren Tränen beweinte.

Mit Valery Gergiev steht bei der Wiederaufnahme der Produktion ein Dirigent am Pult, dessen Interpretationen russischer Meisterwerke zu den Meilensteinen der neueren Musikgeschichte zählen. Nach seinen Wagner-Abenden wird er nun erstmals mit einer Oper von Tschaikowski im Haus am Ring zu erleben sein. Als Hausdebütant stellt sich Dmitry Golovnin, einer der führenden Tenöre seines Fachs, dem Staatsopern-Publikum als Hermann vor, Elena Guseva wird, nach der Tatjana in Eugen Onegin im Oktober 2021, an der Staatsoper erneut eine der großen tragischen Tschaikowski-Frauenpersönlichkeiten verkörpern.

Karten »Pique Dame«

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Anna Netrebko in der Tiroler Wohlfühlzone

☺️ Let’s go to the forest!!! Besides 14! different kind of massages here- everyday we going for walk in the forest! It’s absolutely NO wind here, that’s why after 15 minutes of walking it’s to hot 🥵

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Mit drei Fotos
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OPER FRANKFURT: Sechste Wiederaufnahme COSÌ FAN TUTTE – die „Loy-Inszenierung, bekannt auch aus Salzburg / ab 21.1.2022

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Fünfte Wiederaufnahme von Cosi fan tutte an der Oper
Foto: Wolfgang Runkel/Oper Frankfurt

Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi / Florian Erdl (ab 19. Februar 2022)
Inszenierung: Christof Loy
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Caterina Panti Liberovici
Bühnenbild und Kostüme: Herbert Murauer
Licht: Olaf Winter
Chor: Tilman Michael
Dramaturgie: Malte Krasting

Fiordiligi: Monika Buczkowska / Florina Ilie (19., 24. Februar, 6. März 2022)
Dorabella: Kelsey Lauritano / Cecelia Hall (19., 24. Februar, 6. März 2022)
Guglielmo: Danylo Matviienko / Iurii Samoilov (19., 24. Februar, 6. März 2022)
Ferrando: Jack Swanson
Despina: Barbara Zechmeister / Bianca Tognocchi (Februar, März 2022)
Don Alfonso: Gordon Bintner / Domen Križaj (Februar, März 2022)
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Wiederaufnahme: Freitag, 21. Januar 2022, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 27. Januar, 6. (18.00 Uhr), 12., 19. (18.00 Uhr), 24. Februar, 6. (15.30 Uhr) März 2022
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online
unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.
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ORF : Zum ersten Todestag des Universalkünstlers: „Arik Brauer. Eine Jugend in Wien“ am 18. Jänner in „kreuz und quer“

 Um 22.35 Uhr in ORF 2, Timna Brauer und Ruth Brauer-Kvam erinnern sich am 21. Jänner in „Vera“ an ihren Vater

Wien (OTS) – Arik Brauer hatte viele Identitäten, ebenso färbig wie seine Bilder: wienerisch, jüdisch, israelisch, kosmopolitisch, sozial engagiert. Am 24. Jänner vergangenen Jahres starb der österreichische Universalkünstler im Alter von 92 Jahren. Mit Helene Maimanns Film „Arik Brauer. Eine Jugend in Wien“ erinnert „kreuz und quer“ am Dienstag, dem 18. Jänner 2022, um 22.35 Uhr in ORF 2 an den Maler, Musiker, Architekten, Bildhauer, Mitbegründer der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“, Bühnenmenschen und leidenschaftlichen Geschichtenerzähler. In Maimanns Film erzählt Brauer seine Kindheit und Jugend – eine Zeit, die ein Leben lang Inspiration und fester Bezugspunkt gewesen ist. Zu Wort kommen u. a. seine Frau Naomi, seine Töchter Timna und Ruth, seine Enkelin Jasmin und zwei seiner engsten Freunde: der Schauspieler und Regisseur Otto Schenk und der Tibetologe Ernst Steinkellner. Bei Vera Russwurm erinnern sich am Freitag, dem 21. Jänner, um 21.20 Uhr in ORF 2 Timna Brauer und ihre Schwester Ruth Brauer-Kvam an ihren Vater – u. a. mit seinen wohl berühmtesten Liedern „Sie hab’n a Haus baut“ und „Köpferl im Sand“.

„Arik Brauer. Eine Jugend in Wien“ – Ein Film von Helene Maimann

Arik Brauer, geboren am 4. Jänner 1929, mitten im kältesten Winter des vorigen Jahrhunderts, hat seine frühen Jahre – nicht nur was das Wetter anlangte – unter extremen Bedingungen verbracht. Aufgewachsen im Arbeiterbezirk Ottakring, „wo das Leben sein wahres Gesicht zeigt“, überlebte er als jüdisches Kind in Wien die NS-Zeit, wurde nach Kriegsende leidenschaftlicher Kommunist, Bergsteiger und Sänger und unternahm als Kunststudent weite Reisen mit dem Rad durch Europa und Afrika.

Arik Brauer unterschied sich kaum von den Gassenbuben seiner Umgebung. Aber er wurde zutiefst geprägt von seinem Vater, einem ostjüdischen Schuhmacher, und seiner Wiener Mutter, beide überzeugte Sozialdemokraten. Brauer wuchs mit den skurrilen und farbprächtigen Figuren der Vorstadt auf, darunter dem „Spiritus“ und dem „Froschermandl“, die er besungen und für diesen Film auch gemalt hat. Er besuchte mit dem Filmteam erstmals wieder die Elternwohnung in einem alten Zinshaus am Ludo-Hartmann-Platz – Zimmer, Küche, Klo am Gang, in dem sich praktisch nichts geändert hat seither – und die Parks und Straßen, in denen seine Bubenbande ihr Unwesen getrieben hat. Seine Erinnerungen an diese Kindheit, die weitaus freier und ungebundener war als die der behüteten Bürgerkinder, sind voll Wärme und Zärtlichkeit. Diese Jahre waren eine harte Schule, die ihm aber auch das Rüstzeug zum Überleben gaben.

Nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich verschwand der Vater nach Osteuropa. Brauer sollte ihn nie mehr wiedersehen. Er lernte die Tragödien der Verfolgung und die Strategien des Überlebens kennen und schaffte es, in der Tischlerei der jüdischen Gemeinde den Krieg zu überleben. Brauer wurde aus nächster Nähe zum Augenzeugen des Schicksals der Deportierten, das ihn zum Schluss auch fast selbst getroffen hätte. Er war gerade 16, als er im Winter 1945 in einem Schrebergarten am Wilhelminenberg untertauchte. Nach dem Krieg wurde er sofort auf die Akademie der bildenden Künste aufgenommen, stürzte sich voll Leidenschaft in den Kommunismus, den er später schwer enttäuscht hinter sich ließ, und entwickelte sich zum begeisterten Alpinisten und Skifahrer. Er ging regelmäßig auf die Rax und unternahm ausgedehnte Skitouren. Und er wurde ein Reisender, der mit dem Fahrrad quer durch alle Demarkationslinien und Grenzen Europa und Nordafrika erforschte, bevor er zum ersten Mal nach Israel aufbrach und dort seine künftige Ehefrau Naomi kennenlernte.

Für den musikalischen Part zeichnen Otto Lechner, Arik, Timna und Jasmin Brauer und das Ensemble Timna Brauer und Elias Meiri verantwortlich. Gedreht wurde der Film – eine Koproduktion von ORF und Amour Fou Vienna, unterstützt von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien und Land Niederösterreich – in Wien und Niederösterreich. Außergewöhnlich sind die Archivbilder, die Maimann verwenden konnte: darunter private Aufnahmen von den Tagen des März und April 1938 in Wien, die das Holocaust Memorial Museum in Washington zur Verfügung gestellt hat.
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