Festspielhaus Bayreuth. Foto © Andreas Schmidt
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 9. FEBRUAR 2023
Bayreuth
Vorverkauf läuft: Karten für den Götterhimmel Bei „Bayreuth Baroque“ stehen in diesem Sommer erstmals zwei Opernproduktionen mit Starbesetzung an. Rolando Villazón singt die Titelpartie in Monteverdis „L’Orfeo“.
SueddeutscheZeitung.de
Berlin
„Winterreise“ mit dem Intendanten am Klavier
Bariton Michael Volle und Staatsopern-Intendant Matthias Schulz zogen im Apollo-Saal mit Schuberts „Winterreise“ das Publikum in ihren Bann.
Morgenpost.de
Lübeck
Musikalische Sternstunde in Lübeck – Rachmaninow und Tschaikowsky gehen unter die Haut
Tschaikowsky starb kurz nach der Vollendung dieses Abschiedswerks und er hätte an diesem Abend in Lübeck auch Tränen der Dankbarkeit vergossen über soviel sensibles Verständnis für seine Musik.
Klassik-begeistert.de
Schweitzers Klassikwelt 81: „O wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß“
Personennamen in den Opern. Woher sie kommen und was sie bedeuten.
Von Lothar und Sylvia Schweitzer
Klassik-begeistert.de
Thomas Guggeis: „Requiem“ mit Körpereinsatz bei der Mozartwoche
Der deutsche Pult-Hoffnungsträger im Großen Festspielhaus.
Kurier.at
Dresden/Semperoper
Der Ring Zyklus in Dresden ist ein kostbares Relikt aus einer anderen Zeit
Christian Thielemann triumphiert mit seinem letzten „Ring“ in Dresden: Halbzeit nach Rheingold und Walküre in der zweiten Runde
Klassik-begeistert.de
München
Die innere Freiheit spüren
Zubin Mehta dirigiert das Bayerische Staatsorchester mit Geigerin Vilde Frang – und wird gefeiert.
SueddeutscheZeitung.at
Heller Elfentanz, düsterer Trauermarsch: 500 Jahre Bayerisches Staatsorchester mit Zubin Mehta
bachtrack.com.de
Strauss’ „Alpensinfonie“ mit Reinhold Messner :„Zweifel sind ungemein wichtig“
Am Donnerstag, 9. Februar 2023, tritt der Extrembergsteiger Reinhold Messner gemeinsam mit den Stuttgarter Philharmonikern in der Isarphilharmonie in München auf. Er erzählt aus seinem Leben mit den Bergen – zur „Alpensinfonie“ von Richard Strauss.
BR.Klassik.de
Anne-Sophie Mutter zu Konzerthaus-Plänen – die Reaktionen
Bayerns Kunstminister versteht die Aufregung nicht
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/reaktionen-podcast-interview-anne-sophie-mutter-bayerische-staatsregierung-100.html
Leipzig
Mozarts „Don Giovanni“ an der Oper Leipzig: Ein Gesamtkunstwerk
https://www.mdr.de/kultur/theater/oper-leipzig-don-giovanni-100.html
Berlin Wotans Winterreise: Mehr Einsamkeit geht nicht
Im Apollo-Saal der Staatsoper Unter den Linden begeben sich Michael Volle und Matthias Schulz mit Franz Schubert in die eisigen Abgründe der Seele.
Berliner Zeitung.de
Jubel an der Deutschen Oper
Viel Applaus und Bravos an der Tischlerei der Deutschen Oper nach dem Konzert „Wider das Vergessen“. Solo-Pauker Benedikt Leithner hatte den Abend mit Kammermusik, Gesang und Tanz organisiert, bei dem an vier von den Nazis vertriebene Ensemble-Mitglieder erinnert wurde.
https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/jubel-an-der-deutschen-oper-4
Publikum deutscher Orchester: Der Kampf um Abonnenten lohnt sich
Nach Corona kehrt das Publikum in die Konzerte deutscher Orchester zurück, aber langsamer als gedacht. Besonders Ältere haben noch immer Angst vor Ansteckung, wie Zahlen der Deutsche Musik-und Orchestervereinigung zeigen.
FrankfurterAllgemeine.net
Frankfurt
Frankfurt: Bericht über Bühnen-Standorte erscheint
Das Kulturdezernat in Frankfurt will über die neuen Standorte für Oper und Schauspiel berichten. Die Standort-Entscheidung treffen die Stadtverordneten.
FrankfurterRundschau.de
Kommentar
Flimms Leben und Utopias Geheimnisse
Zum Tod von Jürgen Flimm, der drohenden Einstellung der Briefausgabe von Richard Wagner, dem Münchner Gasteig und weiteren Kulturruinen im Freistaat Bayern.
https://crescendo.de/klassikwoche6-2023-juergen-flimm-richard-wagner/
Basel
Theater Basel: Benedikt von Peter verlängert Intendanz Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, hat sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.
Kultursport.news
Graz/Musikverein für Steiermark
Gewinnspiel Musikverein: „Da öffnet sich diese große musikalische Welt“
Wenn ein langjähriger Abonnent des Musikvereins über die hochkarätigen Konzerte im Stefaniensaal schwärmt, reißt das wohl auch die weniger Klassik-affinen Grazerinnen und Grazer mit. Wer bereits auf den Geschmack gekommen oder neugierig geworden ist, hat die Möglichkeit, zwei Tickets für die Soirée des Musikvereins am Valentinstag zu gewinnen.
meinbezirk.at.graz
Gars
Oper Burg Gars: Mit „Aida“ wird der Kamp 2023 zum Nil
Intendant Dr. Johannes Wildner verabschiedet sich mit Verdis monumentaler Oper nach zehn Jahren von der Burg Gars.
ots.presseinfo
New York
Klassik: Politischer Charmeur
Gustavo Dudamel ist einer der begehrtesten Dirigenten weltweit. Jetzt haben ihn die New Yorker Philharmoniker als neuen Chef verpflichtet.
Suedeutsche Zeitung.de
Warum sich New Yorks Philharmoniker wirklich für Dudamel entscheiden
Der venezolanische Stardirigent Gustavo Dudamel wird Los Angeles verlassen und zum New York Philharmonic wechseln. Es ist mehr als eine Personalie: Auch im Klassikbetrieb sind gewisse Konzepte wichtiger geworden als ganz großes Können.
Die Welt-de.kultur
Jubiläum
Sopranistin Elly Ameling : Eine Stimme aus Kristall
Klar im Ausdruck, genau in der Form, von lockend-leuchtender Schönheit im Ton: Elly Ameling hat besonders im Liedgesang Maßstäbe gesetzt. An diesem Mittwoch wird sie neunzig Jahre alt.
FrankfurterAllgemeine.net
Nachruf
Jähzornig, autoritär, ungerecht, unverschämt und fantastisch! (Bezahlartikel)
Vier Weggefährten verabschieden sich von dem großen Theatermann Jürgen Flimm. Ein Gastbeitrag von Sven-Eric Bechtolf, Daniel Barenboim, Claus Peymann und Gerhard Schröder
Die Zeit.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
Wien
Barrie Kosky’s production of Don Giovanni revived at the Vienna State Opera
seenandheard.international.com
London
Tannhäuser at the Royal Opera House review: a strangely torpid kind of hedonism
Conceived for a specific singer, this staging doesn’t best serve anyone
https://operawire.com/st-martin-in-the-fields-2022-23-review-secret-byrd/
St. Martin-in-the-Fields 2022-23 Review: Secret Byrd
Bill Barclay’s Immersive Take on William Byrd’s Vocal Music Intrigues & Frustrates
https://operawire.com/st-martin-in-the-fields-2022-23-review-secret-byrd/
Mezzo Ambroisine Bré impresses with pared-down Les Talens Lyriques in Tragic Handelian figures
https://seenandheard-international.com/category/concert-reviews/
Glyndebourne
Glyndebourne unveils ambitious new autumn programme to showcase and share the transformative power of opera
operatoday.com
Glasgow
Chabrier’s L’etoile gets an effervescent and witty performance in Glasgow
seenandheard.international.com
New York
Gustavo Dudamel, Star Maestro, to Leave L.A. for New York Philharmonic
Dudamel, a charismatic 42-year-old conductor, will take up the Philharmonic’s podium in 2026, in a major coup for the orchestra.
The NewYork.times.com
Will Gustavo Dudamel Be New York’s New Bernstein?
TheNewYorkTimes.com
Gustavo Dudamel Will Take Over the New York Philharmonic
vulture.com
Philadelphia
Faith and fortune: Opera Philadelphia presents Credo and Carmina Burana
bachtrack.com.de
Pittsfield
Berkshire Opera Festival Announces 2023 Season
https://operawire.com/berkshire-opera-festival-announces-2023-season/
Washington
Lang Lang’s curious “Goldbergs” stretches Bach to extremes
washington.classical.review
Los Angeles
LA Opera’s Figaro Is a Great Night in the Theater
https://www.sfcv.org/articles/review/la-operas-figaro-great-night-theater
Recordings
Anne Sofie von Otter & Kitty Whately Lead New CD/DVD Releases
https://operawire.com/anne-sofie-von-otter-kitty-whately-lead-new-cd-dvd-releases/
Ballett/Tanz
Ballettpremiere in Paris: Albtraumtänzerei
Frankfurter Allgemeine.net
The Linbury: Pam Tanowitz is becoming a fixture of the UK dance scene
bachtrack.com.de
Unfair? Sarkissova verteidigt „Dancing Stars“-Teilnahme
Die heurige „Dancing Stars“-Staffel steht schon in den Startlöchern. Und schon im Vorfeld gibt es vor allem einen Aufreger. Das Parkett im ORF-Ballroom wird bereits für die Promis vorbereitet. Doch bevor die ersten Tänze losgehen, liegt der Fokus vor allem auf einer Dame: Karina Sarkissova.
Heute.at
Sprechtheater
Nein, auch Kušej hat sich nicht „absolut richtig“ verhalten
Im ORF-Interview schilderte Burgtheaterdirektor Kušej die „Schockstarre“ des Burgtheaters – und die „Grenzen seiner eigenen Emotionalität“.
DiePresse.com
Schauspiel
Theaterknall in Zürich: Ende der Wende
Die Debatte um das Schauspielhaus Zürich und seine nicht verlängerten Intendanten offenbart die Gefahr eines nur noch aufs Politische eingeschränkten Wortschatzes.
FrankfurterAllgemeine.net
Reichenau
Britta Kampert übernimmt operative Geschäftsführung in Reichenau
derStandard.at.story
Ausstellungen/Kunst
Kunst in Salzburg: „Venedig stirbt“
Aktuelle Ausstellungen im Überblick: In Salzburgs Galerien ist Kunst in Museumsqualität zu sehen.
WienerZeitung.at
Film
Leos Neue ist erst 19: DiCaprio wegen Romanze mit Teenagerin unter Beschuss
Leonardo DiCaprio wird eine Affäre mit Nachwuchsmodel Eden Polani nachgesagt.
Kurier.at
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Unter’m Strich
Niederösterreich
Nach Ziegler-Rücktritt: Parteinähe beim ORF-NÖ „nicht überraschend“
Die U-Kommission zur ORF-Causa rund um Robert Ziegler ist abgeschlossen. Der Abschlussbericht ist nicht für die Öffentlichkeit gedacht. „Der Bericht wird durchsickern“, ist Nikolaus Frings, Chef vom Dienst der NÖ-„Krone“, überzeugt. Dass die Grenze zwischen Parteien und unabhängiger Berichterstattung nur lose gezogen wurde, „hat in Niederösterreich niemanden überrascht“. Was hat der ORF – und allen voran die braven GIS-Zahler – nun von den Untersuchungen? Ein Gespräch über Vorwürfe, Konsequenzen, Intrigen und unveröffentlichte Dokumente.
KronenZeitung
Russlands Waffenindustrie brummt trotz Sanktionen: Wie ist das möglich?
Obwohl der Westen die russische Rüstungsindustrie mit schweren Sanktionen belegt hat, laufen die Maschinen auf Hochtouren. Wie schafft es Moskau, immer neue Panzer und Munition zu produzieren? Wieviel Gerät steht Russland noch zur Verfügung – und wann wird es wirklich eng?
nrd.politik.russland
Wenn der Lippenbär zuschlägt
Erstmals hat eine Studie zusammengefasst, wo welche Raubtiere angreifen – und warum. Am gefährlichsten ist es in Südasien, und Bären spielen eine große Rolle.
Spektrum.de
Tierische Wetterpropheten: Das verraten Tiere über das Wetter von morgen
Tiere sind fast ungeschützt den Naturgewalten ausgeliefert. Kein Wunder also, dass sie einen besonderen Sinn für das Wetter haben. Wir stellen zehn der „tierischen Wetterpropheten“ aus dem gleichnamigen Buch von Bernhard Michels vor
geo.de.natur
INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 9. FEBRUAR 2023)
INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 9. FEBRUAR 2023)
Quelle: www.onlinemerker.com
Wienmusik © Georg Baselitz, Foto: Jochen Littkemann
Der 65. Wiener Opernball stellt sich heuer in das Zeichen der Solidarität und sammelt auf unterschiedlichen Wegen Spenden, die der Aktion Österreich hilft Österreich zugute kommen. So wurde auch der deutsch-österreichische Ausnahmekünstler Georg Baselitz seitens der Wiener Staatsoper gebeten, ein Werk für ein Opernballplakat zu schaffen. Dieses Werk, »Wienmusik«, wird im Anschluss an den Ball im Dorotheum zur Auktion angeboten. Der Auktionserlös geht, wie alle anderen eigenommenen Spenden rund um den Ball, zugunsten der Initiative Österreich hilft Österreich. Die Dorotheum-Online-Auktion endet am 22. Februar um 17.00 Uhr, der Rufpreis beträgt 150.000 €. Gebote können ab sofort abgegeben werden. Nähere Informationen finden Sie hier.
DAS WERK: WIENMUSIK
Das für den Wiener Opernball 2023 eigens geschaffene Werk »Wienmusik« mit seinen collagierten Beinschablonen auf ikonenartigem, goldenem Grund ist ein charakteristischer Verweis auf ein Selbstverständnis des Künstlers, ebenso wie es für vielfältige Assoziationen offen ist:
Denn eines von Georg Baselitz’ wichtigsten und frühesten Leitmotiven ist der Fuß bzw. das Bein. Schon zu Beginn der 1960er Jahre, während er Die große Nacht im Eimer malt, konzipiert Baselitz eine Serie von Bildern, die allesamt deformierte Füße zeigen: P. D. Füße (1960–63). Baselitz bezog sich damals auf Théodore Géricaults Studie von Füßen und Händen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Füße Edvard Munchs in den Serien Ekely und Spaziergang ohne Stock (2004/5), die Stiefel der in den frühen 2000er Jahren entstandenen Karl-May-Cowboys sowie die High Heels der monumentalen Holz- und Bronzeskulpturen aus der jüngsten Zeit zeugen ebenfalls von der Faszination für diese Motiv. Auch tanzende Füße und Beine findet man immer wieder in Baselitz’ Werk: So etwa in seiner 2015 entstandenen Serie Ma grigio – hier als Verweis auf Frida Kahlo – und 2009 in seinem, sich auf Andy Warhols Dance Diagrams beziehenden Werk Ceci n’est pas un tango.
Georg Baselitz:
»Ich habe die Methode, auf dem Boden zu arbeiten, sehr kultiviert. Später habe ich eine Philosophie daraus gemacht, die besagt, dass mein Kontakt nicht nach oben in den Himmel geht. Im christlichen Europa ist das der einzige Kontakt. Vor dem nach unten – zur Hölle – fürchtet man sich. Mein Kontakt geht nach unten. Ich bin ein nordalpiner Mensch, um nicht zu sagen ein Germane.«
Details zum Werk:
Georg Baselitz
Wienmusik, 2022
Öl auf Leinwand, collagiert
157 x 115 cm
Ab 7. März präsentiert das Kunsthistorische Museum in Wien eine umfassende Ausstellung mit Gemälden von Georg Baselitz im Dialog mit den Alten Meistern der Sammlung und ab Juni zeigt die Albertina eine sechs Jahrzehnte umfassende Retrospektive seines zeichnerischen Werks.
DIE ONLINE – AUKTION
Die Dorotheum-Online-Auktion »Georg Baselitz für den Wiener Opernball – Kunstauktion zugunsten Österreich hilft Österreich« endet am 22. Februar um 17.00 Uhr, der Rufpreis beträgt 150.000 €. Gebote können ab sofort abgegeben werden.
Der Erlös der Auktion geht zugunsten der Initiative »Österreich hilft Österreich«, eine von ORF und den führenden Hilfsinstitutionen Caritas, Diakonie, Hilfswerk Österreich, Österreichisches Rotes Kreuz, Samariterbund und Volkshilfe getragene Initiative, die Hilfe für in Not geratene Menschen in Österreich unterstützt.
Georg Baselitz:
»Unsere Zeit begann um die 19. Jahrhundertwende in Europa in Wien. Alles, was für Musik und Kunst wichtig war und ist, kam und kommt aus Wien. Nichts von dem, was war, ist vergessen und untergegangen, vor allem nicht die Tradition – zum Beispiel sieht man das am Opernball. Zum Tanzen braucht man Beine. Ich bin zwar kein Tänzer, aber wie sie sich bewegen müssen, weiß ich schon.«
BIOGRAFIE GEORG BASELITZ
Georg Baselitz wurde am 23. Januar 1938 als Hans-Georg Kern in Deutschbaselitz in Sachsen geboren. Er lebt und arbeitet heute zwischen dem Ammersee (Deutschland), Salzburg (Österreich) und Imperia (Italien). Er studierte Malerei an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Ost-Berlin sowie an der Hochschule für Bildende Künste in West-Berlin.
Seine erste Einzelausstellung in der Galerie Werner & Katz in Berlin löste 1963 einen Skandal aus und führte zur Beschlagnahmung zweier Arbeiten. Im Jahr 1965 erhielt er ein Stipendium für die Villa Romana in Florenz. Mit dem Werk Der Wald auf dem Kopf begann er 1969 seine Praxis der Umkehrung von Kompositionen. 1972 nahm er an der documenta 5 in Kassel teil (zehn Jahre später auch an der documenta 7); 1975 stellte er auf der 13. Bienal de São Paulo aus. 1980 präsentierte er seine erste Skulptur Modell für eine Skulptur im Deutschen Pavillon der 39. Biennale von Venedig. 1993 und 2015 stellte er erneut im Internationalen Pavillon der Biennale aus.
Baselitz war von 1978 bis 1983 Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und von 1983 bis 1988 sowie von 1992 bis 2003 an der Hochschule der Künste in Berlin. 1987 wurde er zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres (1992 zum Officier, 2022 zum Commandeur) und 2012 zum Chevalier de la Légion d’Honneur ernannt; 1999 wurde er Ehrenmitglied der Royal Academy in London. Zu seinen internationalen Auszeichnungen zählen außerdem der Kaiserring der Stadt Goslar (1986), der Praemium Imperiale (2004) und das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (2005). Er erhielt 2015 auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Im Jahr 2019 wurde er in die Académie des Beaux-Arts in Paris gewählt.
Dem Künstler wurden zahlreiche institutionelle Ausstellungen gewidmet, darunter Einzelausstellungen im Kunsthaus Zürich (1990); im Guggenheim Museum, New York (1995), die anschließend ins Los Angeles County Museum, ins Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C, und die Nationalgalerie, Berlin wanderte; Musée d’Art Moderne, Paris (1996 und 2011); Remix in der Albertina, Wien (2007); Royal Academy, London (2007); Russenbilder im National Museum of Contemporary Art, Korea, Gwacheon (2007); Museo MADRE, Neapel (2008); Retrospektive in der Fondation Beyeler, Riehen/Basel (2018), anschließend im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C.. 2018 entwarf Baselitz das Bühnenbild und die Kostüme für Wagners Parsifal an der Bayerischen Staatsoper in München. Im Jahr 2019 wurde er als erster lebender Künstler mit einer umfassenden Werkschau in der Galleria dell’Accademia, Venedig, geehrt. Seine bisher größte Retrospektive fand 2021 im Centre Pompidou, Paris, statt.
Gedanken auch zum Opernball: Eiskalt im Opernhaus
Von Charme ist in den Wiener Theater-, Musiktheaterbetrieben auf und rund um die Bühnen in diesen Tagen und schon längere Zeit kaum etwas zu merken. In einer weltweiten Umfrage als ‚unfreundlichste Stadt‘ tituliert zu werden ist natürlich reinste Manipulation. Doch Manipulation ist auch im heute so unermüdlich zitierten Wort ‚Kunst‘ versteckt. Kunsthändler manipulieren, um mit ihrer Reklame höhere, weit überhöhte Preise zu erzielen. Bildende Künstler müssen im heutigen Überangebot an mäßigen Arbeiten mit kärglichen künstlerischen Aussagen manipulieren. In Opern-, Theaterinszenierungen wird fast nur mehr auf frostig-modisch manipuliert. Und das Überangebot an hier sehr gut ausgebildeten Jungmusikern… sie müssen wohl resignieren? Besser sie suchen ihr Glück im jeweiligen Heimatland. Eigentlich, wenn man so bei den führenden Positionen im hiesigen Kulturleben herum schaut: Die Wiener scheinen hier im geistigen Underground verschwunden zu sein. Nur der Bürgermeister ist noch nicht durch einen Brünner oder Berliner ersetzt worden.
Unsensibel inszeniertes Schönsein wird uns in den Boulevardzeitungen mit der Vorberichterstattung zum Wiener Opernball vorgeführt. Doch wenn wir an Wien(senior)star ‚Mörtel‘ Lugner und an seinen heurigen Hollywood(alt)star Jane Fonda denken, so ist es trotz aufgesetzter strahlender Mienen ein eiskaltes Geschäft. Eiskalt sind die Praktiken der kaltblütigen US-Agenten schon immer gewesen. Lugner offenbart mit größter Freude andauernd seine stets neuen Probleme beim Engagement von Fonda – nein, seine Damen bleiben völlig unpersönlich, die sie vermarktende Agentur ist der Geschäftspartner. Und so ziemlich gekühlt geht es nicht nur im Kunstgeschäft sondern auch in der heimischen Kulturpolitik unter den jeweiligen kalten Farben zu.
Geld wird vom Opernhaus verlangt. Förderungen sind erwünscht, Gelder (= dazu ist der Opernball heute wohl ja da). Doch auch zur Unterstützung für die Initiative ‚Österreich hilft Österreich‘ wird diesmal geworben. Die malerische Vorlage für das heurige Opernballplakat des Malers Georg Baselitz wird nun mit einem Rufpreis von 150.000 Euro bei einer Online Charity Auktion des Wiener Dorotheums als Lot Nr.1 bis 22. Februar angeboten. „Wienmusik“ ist das Werk betitelt, zeigt eigenartigerweise zwei nach oben gestreckte Baselitz-Haxerln (oder doch graphische Notation?) in der durch Jahre altbekannten Baselitz-Manier. Doch fragen wir lieber nicht nach Kunstgriffen, Winkelzügen, fragen wir lieber: Gelingen den Kreativen, gelingen den heutigen Kunstschaffenden große Opernwerke, bleibende Inszenierungen, berauschende Symphonie? Es ist Manipulationszeit… somit auch eine schwere Zeit für die seriöse Kreativszene.
Meinhard Rüdenauer
Leute, ihr übertreibt!
Das soll nun nicht meine tägliche Glosse zum Fall Teichtmeister werden, ich bekomme auch kein Honorar dafür, dass ich irgendetwas Verhetzendes hinschmiere – so wie niemand beim „Merker“ auch nur einen Groschen, Entschuldigung, einen Cent für seine Arbeit bekommt. Dafür gewährt man mir etwas Anderes, Wichtigeres – ich darf meine Meinung sagen.
Gelegentlich geht man auf die Straße und pickt bei der Straßenbahnhaltestelle die beiden Gratiszeitungen aus dem Ständer, obwohl sie wahrlich nicht der Mühe wert sind. Aber manchmal erfährt man doch Dinge, die man anderswo nicht liest. Etwa, dass sich zum Teichtmeister-Prozeß fast 40 (!!!) Medien aus Österreich, Deutschland und Frankreich angemeldet hatten. Diese Zahl muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – wie viele Zeitungen und TV-Sender gibt es? Da will absolut jeder dabei sein.
Du liebe Güte, verhandeln wir hier den Fall einen Serienkillers, der ganz Europa in Atem hällt, oder über einen Mann, der – wie Tausende, Zehntausende andere auch – Kinderpornos angesehen hat? Schlimm genug, aber ein solches Medienaufkommen? Wo ist da die Proportion, wie wichtig ist so etwas? Geht es um die Sache oder geht es um die künstlich aufgeheizte Sensation, geht es um die Lieblingsbeschäftigung der Menschenjagd? (Man gönnt den Ausländern übrigens den Ärger über sinnlosen Spesenaufwand, Flüge, Züge, Hotels und was sonst noch für ein paar Tage Wien…)
Ich habe einmal kurz überlegt, was man gesagt hätte, wäre es um eine andere Sucht gegangen. Bei Alkohol schon einmal gar nichts in einem Land mit einer Dunkelziffer von 10 Prozent Alkoholikern. Das erinnert mich an eine Geschichte, die mir mein Vater erzählt hat, der in der Zwischenkriegszeit Polizist war. Eines Tages wurde er zu seinem Vorgesetzten gerufen. „Du, da liegt ein Besoffener am Donauufer und lallt, er ist der Werner Krauss. Du, Wagner, bist der einzige, der den kennt. Geh hin und schau, was los ist.“ Mein Vater ging hin, es war der Werner Krauss in desolatem Zustand, und er hat ihn mit allen Anzeichen des Respekts nach Hause gebracht. Niemand hätte den Mann, der an seinem Alkoholproblem zugrunde gegangen ist wie auch sein größter Bewunderer Oskar Werner, dafür verachtet. Leid getan haben sie einem – wegen ihrer Sucht…
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Wolfgang Schmidt ist Ehrenmitglied der Deutschen Oper am Rhein
Wolfgang Schmidt (Tenor und Ehrenmitglied der Deutschen Oper am Rhein, Mitte) mit Ensemblesprecher Florian Simson und Generalmusikdirektor Axel Kober (links) sowie Generalintendant Prof. Christoph Meyer (rechts) im Bühnenbild zu Reichard Wagners Oper „Siegfried“ im Opernhaus Düsseldorf. FOTO: Anne Orthen
Der Tenor Wolfgang Schmidt hat am Sonntag, 5. Februar 2023, die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Oper am Rhein erhalten. Unmittelbar vor der Vorstellung von Richard Wagners Oper „Siegfried“ würdigten Generalintendant Christoph Meyer, Generalmusikdirektor Axel Kober und Ensemblesprecher Florian Simson die außerordentliche künstlerische Lebensleistung des Tenors, die mit der Partie des Siegfried eng verbunden ist. Das Publikum schloss sich mit herzlichem Applaus den Glückwünschen an.
Von 1988-2021 war Wolfgang Schmidt Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein. Von seinem Stammhaus, an dem er fast alle bedeutenden Partien seines Fachs gesungen hat, startete er seine internationale Karriere und gastierte als einer der weltweit führenden Heldentenöre an allen großen Opernhäusern, u.a. an der Mailänder Scala, der Staatsoper Wien und der Metropolitan Opera New York. Er sang bei den Bregenzer und Salzburger Festspielen und seit 1992 immer wieder bei den Bayreuther Festspielen. Besonders in den Partien des Siegfried in „Siegfried“ und „Götterdämmerung“, die er auch an der Deutschen Oper am Rhein mehrfach gesungen hat, war Wolfgang Schmidt viele Jahre einer der gefragtesten Sänger weltweit. 1996 verlieh ihm die Deutsche Oper am Rhein den Titel des Kammersängers. Als Ehrenmitglied erfährt er auch nach seiner aktiven Zeit als Sänger die besondere Wertschätzung des Hauses und des Ensembles.
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Kammeroper Frankfurt: Zarah und die Geister am 28. Februar
Ein szenisch-musikalischer Abend über Zarah Leander von Bert Bresgen
Leitung: Rosenberg, Pudenz, Keller, Kraatz, Villalobos, Fuchs u.a.
Mitwirkende: Kalnina, Hunscha, Rosenberg, Rüger, Mathes u.a.
Premiere: Dienstag, 28. Februar 2023 um 20 Uhr
Weitere Aufführungen: Donnerstag, 2. März / Dienstag, 7. März / Mittwoch, 8. März / Donnerstag, 9. März / Montag, 13. März / Dienstag, 14. März / Mittwoch, 15. März 2023 – jeweils um 20 Uhr
Aufführungsort: Taverna Omikron, Schloßstraße 94, 60486 Frankfurt am Main
Kartenreservierungen über oder Frankfurt Ticket (Tel: 13 40 400)
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München: Jagd- und Fischereimuseum
„In der Strömung“ • MusikTheaterCollage • 10.2.2023 um 20:00 Uhr
über die Ausstellung „Wasserwelten“ im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum München sowie frei nach Wolfgang Strucks Buch „Flaschenpost“ und Märchen von Hans Christian Andersen
Moritz Kugler alias Georg Neumayer. Foto: Jagd -und Fischereimuseum
„Wie verlässlich kann eine Linie sein, von der man nur Ausgangs- und Endpunkt kennt?“
Wolfgang Struck, „Flaschenpost“, mare Hamburg, 2022
Der Begründer der deutschen Ozeanographie, Georg Balthasar Neumayer (1826-1909), ist in der Pfalz aufgewachsen und hat in München studiert. Nach der Überwindung einiger Widerstände gelang es ihm, seine Idee zu realisieren, Flaschen mit Formularen in die Weltmeere zu entsenden, um die Strömungen zu erfassen. Die dann später mehrsprachig verfassten Formulare forderten den Finder auf, diese mit genauer Ortsbezeichnung an die Seewarte nach Hamburg zu senden. Nur ein Bruchteil der Formulare war rückläufig. Was wäre wenn? Einige der Flaschen erleben musiktheaterbedingte Abweichungen auf ihrer Route. Die Formulare inspirieren zu Opern- und Theaterszenen und es gibt unerwartete Begegnungen mit den „Wasserwelten“ und Waldgeschichten in Münchens Innenstadt…
Singende Isarnixen, Max und Kaspar in der oberbayerischen Wolfsschlucht, Mutter Erda… Szenen aus Tannhäuser, Das Rheingold, Die Walküre, Götterdämmerung, Der fliegende Holländer, Freischütz, Hänsel und Gretel, Così fan tutte, Ariadne auf Naxos, Rusalka, Carmen, La Reine de Saba, Hoffmanns Erzählungen, Manon Lescaut, Turandot, Lady in the Dark, Der Rosenkavalier u. a.
Mit: Prof. Dr. Wolfgang Struck (Universität Erfurt) und Solisten aus 8 Städten Deutschlands
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BUDAPEST/Ungarische Staatsoper: KRIEG UND FRIEDEN von Sergej Prokofjew am 5.2.2023 (Premiere 28.1.2023)
Copyright: Valter Berecz/Hungarian State Opera
Der katalanische Regisseur Calixto Bieito versuchte in seiner Inszenierung die effektreiche Musik Prokofiews in surreale Bilder zu transformieren. Einige Vertreter der Moskauer Oligarchengesellschaft sitzen zunächst bewegungslos auf Sesseln und Sofas unter Plastikfolien, während eine junge Frau im hellen Kleid darin unschuldig, wie ein Kind herumspringt. Als erster befreit sich Andrej, gefolgt von Natascha und ihre Kusine Sonja. Ingo Krügler entwarf die historisierenden Kostüme. Die Videoeinspielungen gestaltete Sarah Derendinger, das Lichtdesign entwarf Michael Bauer. 28 Sängerinnen und Sänger traten in insgesamt 45 Rollen auf.
Copyright: Valter Berecz/Hungarian State Opera
In den Hauptrollen gefielen Csaba Szegedi als schwärmerisch verträumter Fürst Andrej Bolkonsky, Andrea Brasói-Jőrös als leidgeprüfte Natascha Rostova, Szabolcs Brickner als Sinnsuchender Schwärmer Pierre Bezukhov wohl das Alter Ego Tolstois, der dem Mitgefangenen Platon Karatajew das Genick bricht, István Rács als Marschall Kutusow, der als Besieger Napoleons in der finalen Apotheose wie Stalin gefeiert wird, vor dem ein Kind kniet und dem er über die Haare streicht, Ferenc Cserhalmi als alter Prinz Nikolai Bolkonsky sowie als General Belliard, Zsolt Haja als glücksloser Napoleon, Zoltán Nyári als Hélènes Bruder Anatole Kuragin, Erika Gál als Gesellschaftsdame Hélène Bezukhova, Melinda Heiter als Sonja Rostova, István Kovács als Nataschas Vater Ilja Rostov, Krisztián Csér als Oberleutnant Dolohov sowie als französischer Offizier Jacquot, Péter Balczó als Bauer Platon Karatajew, der halbnackt ähnlich dem Gottesnarren in Boris Godunow in dreckiger Unterhose umherirrt, András Kiss als Oberstleutnant Genyishov, Zoltán Sommer als Hélènes Bruder Anatole Kuragin, sowie Andrea Santó als Nataschas Patentante Maria Dmitrievna und als Schlüsselwächterin der Rostovs, Mavra Kuzhminychna, gesanglich wie darstellerisch in Höchstform.
Copyright: Valter Berecz/Hungarian State Opera
Die Oper wurde um etwa 40 Minuten gekürzt und dauerte dennoch etwa dreieinhalb Stunden. Neu war für mich, dass inzwischen auch eine englisch- und ungarische Untertitelung hergestellt wurde, sodass man bei einigem Glück auch den Text vom leider viel zu tief angebrachten Bildschirm auf dem Vordersitz ablesen kann. Orbans Nationalstolz hat wohl verordnet, dass auf über der Bühne befindlichen Tafel nur mehr die ungarische Übersetzung gezeigt werden darf?
Copyright: Valter Berecz/Hungarian State Opera
Großer Applaus verteilte sich gleichmäßig auf alle Mitwirkenden, das Orchester und den Chor. Und das vollkommen gerechtfertigt. Man kann jetzt nur gespannt darauf warten, dass dieses wichtige Werk Prokofjews endlich auch einmal in Wien – möglichst ungestrichen – aufgeführt wird!
Harald Lacina
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Verabschiedung von Mitarbeiter Karl Masek
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