Asmik Grigorian. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 9. SEPTEMBER 2020
Wien
Staatsoper „Saisoneröffnung mit Madama Butterfly»
Die Premiere zum Saisonstart ist vorüber– die neue Direktion hat die erste Hürde genommen. Über allem schwebte allerdings die berechtigte oder unberechtige Furcht vor COVID-19-geschwängerten Aerosolen, die sich in einer Halbierung des Platzangebots und einem – zumindest in den Pausen – „maskierten“ Publikum niederschlugen.
http://www.operinwien.at/werkverz/puccini/abutter4.htm
Endlich wieder große Oper
Bogdan Roščić eröffnete seine Direktionszeit mit Puccinis „Madame Butterfly“
https://www.news.at/a/madame-butterfly-kritik-11655103
Wien
„Madama Butterfly“ oder Große Oper im Glanz der Vergangenheit
„Butterfly“: Verbotener Jubel für einen in jeder Hinsicht epischen Auftakt einer neuen Ära an der Wiener Staatsoper.
Wiener Zeitung
„Madame Butterfly“ an der Wiener Staatsoper: Ein vorprogrammierter Erfolg
Nach sechsmonatiger Spielpause konnte die Wiener Staatsoper ihre Spielzeit am Montagabend starten – mit Puccinis „Madame Butterfly“ in der für Wien neuen Inszenierung von Anthony Minghella aus dem Jahr 2005. Mit dabei: Shootingstar Asmik Grigorian in der Titelpartie und der neue Musikdirektor Philippe Jordan. Der Jubel ließ alle Hygieneregeln hinter sich.
Klassik-begeistert
„Madama Butterfly“: Asmik Grigorians bezaubernde Demütigung
Bogdan Roščićs Staatsopern-Direktion startet mit einer bunten „Madama Butterfly“, die sehr viel bieten will
Der Standard
Kunst im Opernhaus
Wiener Staatsoper mit antirassistischem Statement auf Eisernem Vorhang
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/neuer-vorhang-wiener-staatsoper-100.html
Wien/ Bundestheater
Bundestheater: Nach Eklat um Axel Spörl ist Petra Höfinger Chefin
Bestellung. Die ehemalige Postbus-Managerin war bereits nach der ersten Ausschreibung in der engeren Wahl. Am Dienstagvormittag stellte Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer die ehemalige Postbus-Managerin Petra Höfinger als neue Geschäftsführerin der Bundestheater-Servicegesellschaft „Art for Art“ vor. Höfinger, 1969 in Wien geboren und in Hollabrunn aufgewachsen, wird die Geschäfte von Josef Kirchberger, der in Pension geht, Mitte Oktober übernehmen.
Kurier
Neue Aufsichtsräte im Bundestheater-Konzern bestellt
Ehemalige Bundeskanzlerin Bierlein Vorsitzende des Bundestheater-Aufsichtsrats.
Wiener Zeitung
Bundestheater: Andrea Mayer bestellt die Ehefrau ihres Ex-Chefs
Die Aufsichtsräte im Bundestheaterkonzern werden neu bestellt. Auf der Liste finden sich viele illustre Namen.
Kurier
München/ Nationaltheater
Voll überschäumender Fantasie
Jonas Kaufmann mit Schubert im Nationaltheater
pressreader
„Debüt“-Tag in der Alten Oper Frankfurt: Klassikrebellion in der Coronakrise
Frankfurter Rundschau
Bayreuth
Der Spielplan der Bayreuther Festspiele für nächstes Jahr steht fest:
Geplant seien eine Neuproduktion des „Fliegenden Holländer“, der „Lohengrin“, die „Meistersinger von Nürnberg“ und auch der „Tannhäuser“, der eigentlich erst 2022 wieder aufgeführt werden sollte. „Das ist die jetzige Beschlusslage“, sagte Georg Freiherr von Waldenfels, Vorsitzender des Verwaltungsrats, am Dienstag. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nächstes Jahr Festspiele in Bayreuth haben werden. Was in Wien, Salzburg und Zürich möglich ist, sollte auch in Bayreuth durchführbar sein.“
Donau-Kurier
Bayreuth
Mit Erben ist gut Werben: Bayreuth Baroque startet mit Carlo il Calvo
bachtrack
Kultur in Corona-Zeiten Leere Ränge, kurze Opern, keine Küsse
https://www.tagesschau.de/kultur/corona-theater-101.html
Coronaregeln in Theatern: Gute Chancen auf weitere Lockerungen
DeutschlandfunkKultur
Düsseldorf
„Natürlich ist es kein Wunschkonzert“
Axel Kober hat sich als Generalmusikdirektor in Duisburg und Düsseldorf so machen Traum erfüllt – und erwies sich in den letzten Monaten als flexibler Krisenmanager.
https://www.concerti.de/interviews/axel-kober/
Dortmund
Klassik in Corona-Zeiten: Die Grenze des Menschenmöglichen
In Dortmund beginnt die Spielzeit mit zwei Abenden in der Oper und im Konzerthaus. Einem sieht man die Geburt aus der Not an. Der andere endet in kosmischem Jubel.
Sueddeutsche Zeitung
Mainz
Musikalisch-szenische Eulenspiegelei – „Nr. 50“ („The Garden“) von Richard Ayres am Staatstheater Mainz
Neue Musikzeitung/nmz.de
Willy Decker wird 70: Bis in die Fingerspitzen
Mit seiner Inszenierung von Verdis „La Traviata“ machte er Anna Netrebko und Rolando Villazón zu Stars. Doch er selbst liebt die Stille der Zen-Meditation. Jetzt wird der Opernregisseur Willy Decker siebzig Jahre alt.
Frankfurter Allgemeine
Wien/ Konzerthaus
Rudolf Buchbinder: Sturm und Klang
Der Publikumsliebling gemeinsam mit den Symphonikern im Wiener Konzerthaus.
Wiener Zeitung
München/ Bayerische Staatsoper
Erst tot bin ich ganz unsterblich! Marina Abramovićs „The 7 deaths of Maria Callas“ in München
Maria Callas liegt in einem Bett. Marko Nikodijević hat für vorliegende Opernperformance Musik geschrieben. Hier wird ein Stück von ihm – als eine Art Ouvertüre – eingesetzt. Nur schwach angestrahlt wird das Bett, ist ansonsten ganz von Dunkelheit umgeben. Dann schwebt das Bett in – videoprojektzierten – Wolken. Ist die Callas tot? Schläft sie nur? Träumt sie?
Frank Heublein berichtet
Klassik-begeistert
Amsterdam
Verwirrend und aufrüttelnd: Faust [working title] in Amsterdam
bachtrack
CD-Kritik
Verführerische Nixe und kämpferische Frau
„Rusalka“ aus Glyndebourne enttäuscht, „The Prison“ von Ethel Smythe hingegen begeistert.
Wiener Zeitung
Krawatte hat ausgedient
Schlips auf dem Rückzug: Über das Verschwinden eines Kleidungsstücks
https://www.mdr.de/nachrichten/panorama/warum-niemand-mehr-schlips-traegt-100.html
Links zu englischsprachigen Artikeln
Streams
Classical Music Livestreams
You Absolutely Need To See This Week
https://www.ludwig-van.com/toronto/2020/09/07/critics-picks-classical-music
Salzburg
Q & A: Bass-Baritone Derek Welton on “Elektra,’ Greek Tragedy, & the Salzburg Festival
https://operawire.com/q-a-bass-baritone-derek-welton-on-elektra-greek
Hamburg
Rhythm, colour, texture: the Mahler Chamber Orchestra at the Elbphilharmonie
bachtrack
Halberstadt
A 639-Year Concert, With No Intermission for Coronavirus
The New York Times
Birmingham
Tradition and diversity in music — Out of the Silence and CBSO’s 100th Birthday Celebration
https://www.ft.com/content/3dc7c164-4ad7-4f9a-ac5d-4c124e19edd2
Glasgow
La Bohème review – Scottish Opera’s Covid-safe Puccini is a triumph
The Guardian
Opera review: Scottish Opera’s La bohème, Edington Street Production Studios, Glasgow
https://www.scotsman.com/whats-on/arts-and-entertainment/opera-review
Obituary
Czech Soprano Miloslava Fidlerová Dies, Aged 98
https://operawire.com/obituary-czech-soprano-miloslava-fidlerova-dies-aged-98/
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Unter’m Strich
Corona-Impfstoff: „Große Gefahren“ bei Entwicklung
Forscher warnen vor Abkürzungen bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen COVID-19.
https://futurezone.at/science/corona-impfstoff-grosse-gefahren-bei-entwicklung/401024651
Schnupfenkinder in Corona-Zeiten: Was solche Infekte heuer bedeuten
Eine Ansteckung bei Kindern zu erkennen ist ohne PCR-Test nicht möglich. Wie Eltern, Ärzte und Lehrer mit dem Risiko umgehen lernen müssen.
Kurier
ÖFB trauert: Ex-Teamchef Alfred Riedl verstorben
Riesengroße Trauer in der heimischen Sport-Szene: Der frühere österreichische Fußball-Teamchef Alfred Riedl ist tot. Der Wiener verstarb in der Nacht auf Dienstag im Alter von 70 Jahren, wie der ÖFB bestätigte. Riedl fungierte von 31. Oktober 1990 bis 9. Oktober 1991 als Nationaltrainer, in acht Länderspielen unter seiner Führung gab es einen Sieg, drei Remis und vier Niederlagen.
http://www.krone.at/2226039
INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 9. SEPTEMBER 2020
INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 9. SEPTEMBER 2020)
WIENER STAATSTOPER: FOTOS AUS DER PREMIERE „MADAMA BUTTERFLY“ (7.9.2020)
Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
Asmik Grigorian, Freddie De Tommaso. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
Asmik Grigorian und die Puppenspieler. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
Asmik Grigorian, Freddie De Tommaso. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
Asmik Grigorian. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
Asmik Grigorian, Boris Pinkhasovich. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
Einige Bemerkungen abseits vom rein Künstlerischen von Dominik Troger:
Die Amtszeit des neuen Staatsoperndirektoriums wurde unter schwierigen pandämischen Einschränkungen „inauguriert”. Bogdan Rošcic durfte gleich einmal seine Managementqualitäten unter Beweis stellen, um im Haus am Ring eine den behördlichen Vorgaben entsprechende COVID-19-Verhinderungsstrategie zu implementieren. Dass im Rahmen dieser pandemiebedingten Restriktionen und Adaptierungen sogar eine Lösung für den Stehplatz gefunden wurde – sogar eine überraschend bequeme – soll ganz besonders positiv herausgestrichen werden.
Laut Aushang werden 183 nummerierte Stehplätze verkauft. Das Anstellen erfolgt wie gewohnt operngassenseitig. Bei Beginn des Kartenverkaufs wird blockweise der Zugang zur Kassa gewährt. Der Praxistest am Eröffnungsabend zeigte, dass der Verkauf unter den aktuellen Bedingungen seine Zeit in Anspruch nimmt (der eingesetzte Farbdrucker ist auch nicht der schnellste). Ich war etwa der 30. in der Warteschlange und bekam mein Ticket erst um 18:20 Uhr. Ob man es geschafft hat, bis Vorstellungsbeginn um 19.00 noch alle Wartenden mit Karten zu versorgen? Die Lösung mit den Sitzplätzen auf dem Stehplatz erwies sich zumindest für die Galerie Mitte als praktikabel. Aus den drei Stehplatzreihen hat man zwei bestuhlte Reihen gemacht, das Geländer zwischen der erster und der zweiten Reihe ist entfernt worden. Ein Mund-Nasen-Schutz musste im Foyer, aber nicht während der Vorstellung getragen werden. Je nach behördlichen Auflagen kann sich das in Zukunft natürlich ändern.
Das erste, was einem ins Auge fällt, sind die neuen Programmhefte, das neu gestaltete Publikumsmagazin, das veränderte Layout der Plakate. Der Titel des gespielten Werkes wird jetzt immer rot gedruckt. Die Zeiten des „elitären“ Meyer’schen Goldglanzes sind vorbei. Programme und Publikumszeitschrift wurden und werden laut Impressum von einer Berliner (!) Agentur gestaltet und konzipiert. Solch ein Relaunch gehört inzwischen zu einem Direktionswechsel wie das Amen im Gebet. Das neue „Staatsopern-Design“ ist nicht so katastrophal ausgefallen wie das des Burgtheaters im letzten Jahr, aber allein der neue Name für das Publikumsmagazin „OPERNRING ZWEI“ lässt als Urheber nicht unbedingt eines der weltweit führenden Opernhäuser vermuten. Das Programmheft hat abgespeckt, greift sich billig an, Hochglanzpapier ist in Zeiten wie diesen offenbar zu teuer, was sich negativ auf die Wiedergabequalität der Farbfotos auswirkt. Die Formate wurden auch wieder ein bisserl verändert.________________________________________________________________________________
45 JAHRE „OPERNFREUNDE“: PLACIDO DOMINGO, GÜNTHER GROISSBÖCKUND FERRUCCIO FURLANETTO IM „MUTH“ /Augarten
INSTAG(KRAMEREIEN – gefunden von Fritz Krammer
ZU INSTAGRAM mit weiteren Fotos
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HEUTE AN DER WIENER STAATSOPER: SIMON BOCCANEGRA MIT PLACIDO DOMINGO UND GÜNTHER GROISSBÖCK
Populismus, Ämterschacher, das Voranstellen des Parteiwohls vor das Gemeinwohl, aus privatem Machtkalkül eingegangene politische Bündnisse, die Beeinflussbarkeit einer wankelmütigen Menge – die in »Simon Boccanegra« durchdeklinierten Themen könnten aktueller nicht sein. Musikalisch zählt Giuseppe Verdis rund 25 Jahre nach der Uraufführung radikal umgearbeitete und 1881 neu vorgestellte Oper zu seinen großen, reifen Spätwerken. Um der vielschichtigen, um Gerechtigkeit und Ausgleich bemühten Titelfigur gewachsen zu sein, bedarf es einer charismatischen Bühnenpersönlichkeit und künstlerischen Autorität: 2009 hat Plácido Domingo, gewissermaßen emblematisch für seine Spätphase, Simon Boccanegra als erste Baritonrolle erfolgreich in sein Repertoire aufgenommen. Mit ihr wird er gleich zu Beginn der Spielzeit an die Wiener Staatsoper zurückkehren. Seinen politischen wie privaten Widersacher Fiesco singt der aus Österreich stammende Bass Günther Groissböck, der mit dieser ebenfalls bedeutenden Verdi-Partie ein Wiener und zugleich internationales Rollendebüt geben wird.
Evelino Pidó dirigiert, Hibla Gerzmava singt die Amelia, Najmiddin Mavlyanov den Gabriele Adorno
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NEUER AUFSICHTSRAT FÜR DIE BUNDESTHEATER – mit einigen sehr bekannten Namen
Holding, Burgtheater, Staatsoper Volksoper und Art for Art bestellten neue Aufsichtsratsmitglieder für die Holding. Als prominentester Neuzugang fällt Ex-Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein als Vorsitzende des Aufsichtsrats der Bundestheater-Holding auf.
Im Aufsichtsrat des Burgtheaters sind u.a. Doris Schmidauer, Ehefrau von Alexander Van der Bellen, dem früheren Chef der Staatssekretärin, und Bettina Hering, Schauspielchefin der Salzburger Festspiele. Muth-Direktorin Elke Hesse, Banker Andreas Treichlund Clemens Jabloner (Vorsitzender des Restitutionsbeirats) stoßen zum Aufsichtsrat der Wiener Staatsoper. Neuzugänge in der Volksoper ist mdw-Rektorin Ulrike Sych. Zum Aufsichtsrat bei Art for Art stößt unter anderem Cornelia Lamprechter ( Mumok) und Nora Schmid, Intendantin der Grazer Oper.
Auffallend auch, dass Finanzminister Blümel (ÖVP) den Grazer Theater-Konzern-Leiter Bernhard Rinner (ÖVP) in den Aufsichtsrat der Holding bestellte.
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Stimmung – Wien Modern 33
29.10.–29.11.2020
Die 33. Ausgabe des Festivals Wien Modern präsentiert vom 29.10. bis 29.11.2020 insgesamt 104 Veranstaltungen an 32 Spielstätten in neun Wiener Gemeindebezirken. 44 Produktionen mit 85 Aufführungen laden unter dem Titel «Stimmung» zum Eintauchen in eine Welt neuer Tonsysteme, radikal getunter Farbpaletten und besonderer Musikinstrumente.
Das Eröffnungskonzert findet am 30.10. im Wiener Konzerthaus statt. Das detaillierte Programm ist ab sofort online unter www.wienmodern.at, der Vorverkauf läuft ab heute.
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BADEN/ CONGRESS-CASINO: DONNERSTAG SAISONAUFTAKT MIT PAUL ARMIN EDELMANN . „Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen“
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JONAS KAUFMANN IN BUDAPEST – EIN VIDEO
ZUM VIDEO
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WIENER BURGTHEATER: Premieren im Oktober
Vestibül & Mobil
04.10.2020, 16.00 Uhr
Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin (Österreichische Erstaufführung)
Roland Schimmelpfennig frei nach Hans Christian Andersen
Burgtheaterstudio, für alle ab 6
Kindergeburtstag und Geschenke! Da wird das alte Spielzeug schnell uninteressant – so wie die Figur aus Papier. Und der Zinnsoldat mit nur einem Bein ist auch nicht zu gebrauchen. Sie werden beiseitegestellt – aufs Fensterbrett.
Ein Windstoß (oder vielleicht der eifersüchtige Springteufel?) besiegelt ihr Schicksal: Sie werden aus dem Fenster gewirbelt. In der Welt jenseits des Kinderzimmers warten sonderbare und gefährliche Begegnungen auf die
beiden. Ob hoch in den Lüften oder tief unter der Stadt, wo immer sie landen, nirgendwo sind sie erwünscht – wo sie hingegen erwünscht sind, werden sie versklavt oder gefressen. Da kann nur noch ein Wunder helfen!
Roland Schimmelpfennigs Überschreibung des bekannten Märchens Der standhafte Zinnsoldat reflektiert Fragen, die jedes Alter betreffen: Wie gehen wir miteinander um und wie begegnen wir denjenigen, die anders sind als
wir? Die österreichische Erstaufführung wird von Mia Constantine inszeniert.
Regie: Mia Constantine
Bühne & Kostüm: Brigitte Schima
Musik: Andreas Radovan
Licht: Enrico Zych
Dramaturgie: Maike Müller
Mit: Tilman Tuppy & Lili Winderlich
Akademietheater
08.10.2020, 19.30 Uhr
Der Leichenverbrenner (Uraufführung)
Franzobel nach dem Roman von Lasdislav Fuks
Karel Kopfrkingl besitzt alle Vorzüge eines vorbildlichen Vaters und Ehemanns. Sonntags führt er seine Familie in den Zoo, wo er seinerzeit vor dem Leopardenkäfig seine Gattin kennengelernt hat. Er liebt die Musik und seinen Arbeitsplatz, das Prager Krematorium, wo er sich um die Toten ebenso rührend kümmert, wie um seine Familie. In den Pausen liest er in der Verordnung über das Kremieren und einem Buch über Tibet und die Wiedergeburt. Dank der Technik der Feuerbestattung leistet Kopfrkingl täglich seinen kleinen Beitrag zum Erhalt der Reinheit und der Ordnung. Als ihm sein Freund Reinke, ein Mitglied der Sudetendeutschen Partei, von den Methoden der Nationalsozialisten erzählt, die die arische Rasse von ihrem schleichenden Befall beschützen, gerät Kopfrkingls Welt in Unrast. Wie brachten die Ratten im Mittelalter die Pest in die Stadt? Zunehmend plagt Kopfrkingl die Frage, ob er wirklich genug Arbeit zum Schutz der Gesellschaft leistet.
Der österreichische Dramatiker und Romanautor Franzobel dramatisierte diesen psychologischen Horrorroman für die zarten Monsterpuppen von Nikolaus Habjan. Die Inszenierung stand im März 2020 kurz vor der Premiere, nun kann sie endlich gezeigt werden.
Regie und Puppenbau: Nikolaus Habjan
Bühne: Jakob Brossmann
Kostüme: Cedrik Mpaka
Komposition: Klaus von Heydenaber
Licht: Norbert Piller
Dramaturgie: Andreas Karlaganis
Mit: Nikolaus Habjan / Manuela Linshalm, Sabine Haupt, Dorothee Hartinger, Alexandra Henkel, Michael Maertens
Burgtheater
09.10.2020, 19.30 Uhr
Mein Kampf
Farce von George Tabori
Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori
George Tabori – Wiener Legende, Theatergenie, Kosmopolit – schuf mit der Farce Mein Kampf eines der wichtigsten Theaterstücke der 1980er-Jahre. Tabori war einer der ersten, der Adolf Hitler – knapp 50 Jahre nach Charlie Chaplins Der große Diktator – als Komödienfigur wiederentdeckte, und er trieb es bunt mit ihm: Als Landei aus Braunau am Inn, noch grün hinter den Ohren und doch schon gestochen vom Größenwahn, reist der junge Hitler zum ersten Mal in seinem Leben nach Wien – im Gepäck ein paar mittelprächtige Aquarelle, mit denen er sich an der Kunsthochschule zu bewerben gedenkt. Er kommt in einem Männerheim unter, wo er sich mit Koscher-Koch Lobkowitz und Buchhändler Shlomo Herzl ein Zimmer teilt. Die beiden Juden sind sich uneins. Während Lobkowitz den jungen Hitler kritisch beäugt, beginnt Herzl, sich väterlich um ihn zu kümmern …
33 Jahre nach der Uraufführung im Akademietheater durch Tabori (1914–2007) selbst kommt die legendäre Farce nun in einer Neuinszenierung auf die Bühne des Burgtheaters. Regie führt Ensemblemitglied Itay Tiran, der in der vergangenen Spielzeit Vögel von Wajdi Mouawad inszenierte.
Regie: Itay Tiran
Bühne: Jessica Rockstroh
Kostüme: Su Sigmund
Musik: Dori Parnes
Licht: Michael Hofer
Dramaturgie: Alexander Kerlin
Mit: Rainer Galke, Markus Hering, Marcel Heuperman, Oliver Nägele, Sylvie Rohrer
Kasino
10.10.2020, 16.00 Uhr
Des Kaisers neue Kleider
Ein Familienstück nach H. C. Andersen
Bühnenfassung von Wolf-Dietrich Sprenger
In einer Neubearbeitung für die Bühne von Rüdiger Pape und Sabrina Zwach
Der Kaiser interessiert sich für Mode, Stoffe und Kleider. Er hat alles und von allem zu viel. Das Volk hat nichts und davon noch weniger. Misswirtschaft der Minister, Verschwendung der Ressourcen und kein transparentes und demokratisches politisches System schaffen Not und Missstände. Not macht erfinderisch. Marie und Paul haben einen genialen Einfall. Mit diesem und ihrem Mut bringen sie das ganze System zu Fall. Am Ende wird der Kaiser nach Strich und dem sprichwörtlichen Faden hinters Licht geführt!
Das berühmte Märchen Des Kaisers neue Kleider von Hans Christian Andersen ist eine allgemeingültige Geschichte über die Angst, nicht genug zu sein und nicht genug zu haben und darüber, wie viel der Einzelne mit Mut und Humor erreichen kann.
Rüdiger Papes Kinder- und Jugendtheater-Inszenierungen werden regelmäßig von Festivals im In- und Ausland eingeladen und ausgezeichnet.
Regie: Rüdiger Pape
Bühne: Flavia Schwedler
Kostüme: Thomas Rump
Musik: Sebastian Herzfeld
Licht: Norbert Gottwald
Dramaturgie: Sabrina Zwach
Mit: Hanna Binder, Lukas Haas, Annina Hunziker, Felix Kammerer, Arthur Klemt, Stefan Wieland
Akademietheater
30.10.2020, 19.30 Uhr
Automatenbüfett
Anna Gmeyner
Der eigenbrötlerische Provinzbürger Adam verhindert gerade rechtzeitig, dass sich die unbekannte Eva in einem Teich das Leben nimmt. Er bringt sie ins Automatenbüfett, ein von seiner Gattin geführtes Restaurant, wo Speisen, Getränke und auch Musik auf Knopfdruck bestellt werden können. Unter der strengen Obhut Frau Adams treffen sich hier die Honoratioren der Stadt. Die Fremde entfacht sogleich die Fantasie der Männerrunde, und so wird es mit Evas Unterstützung für Adam ein leichtes Spiel, seine visionären Pläne zum Aufbau der Fischzucht-Industrie umzusetzen. Dem ersehnten wirtschaftlichen Aufschwung dürfte nichts im Wege stehen, doch mit Evas kalkuliertem Einsatz von Gefühlen entlarvt sich auch die Doppelmoral der örtlichen Verantwortungsträger.
Anna Gmeyner wurde 1902 in Wien geboren und blieb wie ihre Bühnenheldinnen eine autonome Außenseiterin. In Berlin zur Zeit der Weimarer Republik arbeitete sie als Dramatikerin und Dramaturgin, das politische Exil führte sie nach Paris und London, wo sie Drehbücher und Romane verfasste. Die technischen Errungenschaften und das reaktionäre Bürgertum ihrer Zeit inspirierten sie 1932 zu ihrem ersten Stück Automatenbüfett, mit dem sie auf den großen Bühnen in Hamburg, Berlin und Zürich Aufmerksamkeit erregte, bevor sie vor der nationalsozialistischen Verfolgung fliehen musste.
Regie: Barbara Frey
Bühne: Martin Zehetgruber
Kostüme: Esther Geremus
Musik: Tommy Hojsa
Licht: Friedrich Rom
Dramaturgie: Andreas Karlaganis
Mit: Maria Happel, Daniel Jesch, Hans Dieter Knebel, Annamária Láng, Katharina Lorenz, Christoph Luser, Dörte Lyssewski, Michael Maertens, Robert Reinagl
Live-Musik: Tommy Hojsa