DIE MONTAG-PRESSE – 16. JUNI 2025

DIE MONTAG-PRESSE – 16. JUNI 2025

Andris Nelsons  © Marco Borggreve

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 16. JUNI 2025

München/Isarphilharmonie
Andris Nelsons mit den Münchner Philharmonikern: Ein Konzert, das auf Effekte setzt
Von Debussy über Wagner bis zu Berlioz: Die Münchner Philharmoniker bieten unter Dirigent Andris Nelsons und mit Sopranistin Rachel Willis-Sørensen ein Konzert, das unterschiedliche Klangwelten erschließt.
SueddeutscheZeitung.de

Wien/Staatsoper
So., 15. Juni 2025: WIEN (Staatsoper): Richard Wagner, Götterdämmerung
Eine uneinheitliche Sache war die heutige „Götterdämmerung“, denn einem sehr guten Siegfried (Andreas Schager), der anscheinend nie endende Kraftreserven und beeindruckenden Höhen zur Schau stellte (nebst einer wunderbar verstellen Stimme am Ende des ersten Aktes, wie man sie nur äußerst selten hört), stand eine Brünnhilde (Anja Kampe) beiseite, die mit ihren schrillen Höhen die Ohren der Zuhörer malträtierte (wobei ich sie heute besser als manche anderen Stehplatzer und jedenfalls besser als im „Siegfried“ fand).
forumconbrio.com

Berlin/Deutsche Oper/„Tischlerei“
In der Tischlerei:  Der Komponist und die Mordbrenner: „Wagner Weltweit“
Das Musiktheater in der Tischlerei der Deutschen Oper schlägt den Bogen von Richard Wagner zu der nach ihm benannten russischen Miliz.
BerlinerMorgenpost.de

Der Schatten von Wagners Ring
Sounding Situations: Jens Dietrich / Milena Kipfmüller / Klaus Janek: Wagner Weltweit. Man wird wohl nie herausfinden, was und wieviel Dmitri Utkin tatsächlich über Richard Wagner gewusst hat, als er die mörderische Gruppe Wagner einst in Russland gründete. Den Abend „Wagner Weltweit“ zeigt das Musiktheater-Kollektiv „Sounding Situations“ in einer Koproduktion mit Kampnagel Hamburg auch in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin. Man könnte auf den Gedanken kommen, dass es um die internationale Erfolgsgeschichte von Richard Wagner geht. Es geht aber um die Gruppe Wagner und die hat uns mit ihrer Namensgebung in Erinnerung gerufen, wie grausam Deutsche und Russen sich im Zweiten Weltkrieg ineinander verhakt haben, vielleicht auf immer. In der paramilitärischen Szene Russlands zumindest scheint der Name Wagner in erster Linie mit archaischer Grausamkeit assoziiert zu werden. Die deutsche Wehrmacht brachte schließlich einst ihren eigenen Lieblingskomponisten gepaart mit Bomben und Granaten nach Russland.
DieDeutscheBuehne.de

Wien/Festwochen
Am Montag wäre er 100 Jahre alt: War Otto Mühl ein pädophiler Antisemit?
Am Montag wäre Otto Mühl 100 geworden. Gefeiert wird das Jubiläum nicht, begangen schon: Die Wiener Festwochen diskutieren seinen Fall, im Mumok bekommt die Kindergeneration eine kritische Stimme – und die Forschung wird intensiviert. Wieder einmal wird über Otto Mühl zu Gericht gesessen, diesmal bei den Wiener Festwochen. „Kunstkanon und Kompliz:innenschaft: Muehl, der Friedrichshof und das Museum“ ist einer von drei Fällen über Kunst und Missbrauch, die bei den dieses Wochenende abgehaltenen „Wiener Kongressen“ im Odeon-Theater behandelt werden. Im Vergleich zu den jüngeren Fällen Florian Teichtmeister und Rammstein ist Mühls „Fall“ allerdings weitaus komplexer.
DiePresse.com

Wien/MusikTheater an der Wien
13.6. „Voice Killer“, Uraufführung, MusikTheater an der Wien, „Drei Morde zu viel“
Das Saisonende naht. Im Theater an der Wien hat man alle Kräfte noch einmal für eine szenische Uraufführung gebündelt: „Voice Killer“, eine Oper von Miroslav Srnka auf ein Libretto von Tom Holloway. Der Ersteindruck: lange, pausenlose eindreiviertel Stunden.
operinwien.at

Atzenbrugg
Interview: Bässe Groissböck und Holl: „Opern sind mit Bildern zugepflastert“ (Bezahlartikel)
In ihrem Fach gehören Robert Holl und Günther Groissböck zur absoluten Spitzenriege. Mit einem Schubertprogramm auf Schloss Atzenbrugg gaben sie am Sonntag, 15.6., ihren ersten gemeinsamen Liederabend zu zweit.
Kurier.at

Klagenfurt
Der Carinthische Sommer als Festwochen der Vielfalt
Intendantin Nadja Kayali im Gespräch über einen Frauenschwerpunkt, neue Literatur, Stars, politische Achtsamkeit und überraschende Konzertformate
DerStandard.at

Grafenegg
Philipp Hochmair: „Mir wird halt recht schnell heiß“
Am 26. Juni lädt Philipp Hochmair den Nino aus Wien auf die Bühne des Wolkenturms bei Grafenegg. Mit der »Presse am Sonntag« sprach er über Burgtheater, Pop, Stifter und Jedermann.
DiePresse.com

München
150 Jahre Münchner Opernfestspiele        Jurowski macht „Don Giovanni“
Die Neuproduktion von Mozarts „Don Giovanni“ am Münchner Nationaltheater wirft Fragen auf: Warum wird ausgerechnet dieser allgegenwärtige Evergreen als Festspielpremiere geboten?
BR-Klassik.de

Leipzig
Bachfest Leipzig 2025: Kantaten zum Sonntag Jubilate in der Nikolaikirche
Die drei Kantaten auf dem Programm des Bachfest Leipzig Konzerts des Constellation Choir and Orchestra unter der Leitung von John Eliot Gardiner am 13. Juni 2025 in der Nikolaikirche wurden von Johann Sebastian Bach für Sonntage Jubilate komponiert. In allen drei Kantaten kontrastiert Bach in unterschiedlichem Maße düstere, trübsinnige Texte mit Musik, die zuweilen Hoffnung und sogar vorsichtige Lebensfreude andeutet.
opernmagazin.de

Bachfest Leipzig 2025: Bach als Avatar durch die Brille
Johann Sebastian Bach kehrt nach 275 Jahren an den Leipziger Thomaskirchhof – seiner Wirkungsstätte – zurück: als Avatar, also als Figur, die aussieht wie Bach, die sich bewegt und spricht wie er. Susann Krieger hat mit Michael Maul über die Auferstehung des großen Komponisten gesprochen.
BR-Klassik.de

Basel
OperAvenir – Abschlusskonzert am Theater Basel
Beim jährlichen Abschlusskonzert des Opernstudios OperAvenir im Theater Basel kann man immer wieder über die großen Talente dieser Nachwuchssänger/innen staunen. Seit der Spielzeit 20/21 ist der künstlerische Leiter, Dirigent und Liedbegleiter Hélio Vida beim Theater Basel tätig. Mit seiner charmanten und hoch professionellen Art vermag er jederzeit zu überzeugen. Hier wird wahrlich große Arbeit geleistet!
opernmagazin.de

Athen
Pallas Athene trifft Puccinis Eis-Prinzessin
Athen kann auch Oper! Das bewies Anfang Juni eine prächtige „Turandot“ im antiken Odeon des Herodes Atticus. Unter den Augen von Pallas Athene, der Schutzgöttin der griechischen Kapitale, deren Tempel, das berühmte Parthenon, auf der Akropolis thront, findet diesmal Puccinis eiskalte Prinzessin Turandot ihr Glück – und überwindet das Trauma, verursacht durch den Missbrauch ihrer Urahnin, das es ihr unmöglich macht, einen Mann zu lieben.
krone.at

Tonträger
Album der Woche: Niklas Liepe spielt Händel und Mendelssohn
ndr.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Salzburg
Salzburg Whitsun Festival 2025 Review: Hotel Metamorphoses
Reweaving Ovid & Vivaldi in a Modern Baroque Dream
operawire.com

Regensburg
Tage Alter Musik Regensburg Review 2025:
Hathor Consort, Soprano Dorothee Mields & Soprano Hana Blažíková
operawire.com

Tage Alter Musik Regensburg Review 2025: Tenebrae Choir
Palestrina 500: Tribute to Il Principe della Musica at the Regensburg Early Music Festival
operawire.com

Wormsley
Rodelinda, Garsington: Handel’s great opera is bogged down by laboured symbolism (Subscription required)
Absurd outfits, too much gold and a pointless back story plague this production – but the English Concert orchestra is terrific
telegraph.co.uk

Rodelinda review – Garsington Opera and Handel meet in sublime harmony
musicomh.com

Winchester
Gothic horror meets Siegmund Freud in Saint-Saëns’s The Silver Bell at Winchester’s Theatre Royal
operatoday.com

New York
Metropolitan Opera’s 2024-25 Season Attendance Drops in Spring Season; Modern Operas Continue to Lag Behind
operawire.metropolitan

Atlanta
The Atlanta Opera 2024-25 Review: ‘Siegfried’
The Atlanta Opera delivers visually spectacular third installment of 2023-26 Ring Cycle
https://operawire.com/the-atlanta-opera-2024-25-review-siegfried/

Chicago
Bell, Grant Park forces take a satisfying journey from Earth to the cosmos
chicago.classical.review.com

Boston
Boston Early Music Festival strikes again with a knockout Octavia
https://bachtrack.com/de_DE/review-keiser-octavia-barath-williams-boston-early-music-festival-june-2025

San Francisco
La bohème in San Francisco [2025]
https://operatoday.com/2025/06/la-boheme-in-san-francisco-2025/

Seoul
Rach 4 redefined: Klaus Mäkelä and Yunchan Lim set a new benchmark at Seoul Arts Center
https://bachtrack.com/de_DE/review-makela-yunchan-lim-rachmaninov-orchestre-de-paris-seoul-june-2025

Feuilleton
Q & A: Soprano Laura Helene Hansen on What Interests Her Most in Life & Singin
https://operawire.com/q-a-soprano-laura-helene-hansen-on-what-interests-her-most-in-life-singing/

Ballett/ Tanz

London
Wheeldon’s Alice: The Royal Ballet shines in a vehicle of excellence

bachtrack.com.de

Hamburg
Ballettbetrieb: Intrigen, in Hamburg zum Beispiel
FrankfurterAllgemeine.net

Sprechtheater

Theaterstar Joachim Meyerhoff will nicht mehr in die USA reisen
DerStandard.at.story

Junge Menschen richten über die Eltern – nach der Klimakatastrophe (Bezahlartikel)
Eine bizarre Dystopie, die zum Nachdenken anregt: „Das Tribunal“ von Dawn King als Open-Air-Produktion von „gut gebrüllt
Kurier.at

Wien/Burgtheater
Uraufführung Burgtheater: Der Retzhofer Dramapreis geht an lynn t musiol
Über Preise in der Kategorie für junges Publikum dürfen sich gleich zwei Personen freuen: Fabienne Dür und Stefan Wipplinger. Der biennal verliehene und mit 7.000 Euro dotierte Retzhofer Dramapreis geht in diesem Jahr an lynn t musiol für „Lecken3000“. Mit dem Preis verbunden ist eine Uraufführung am Burgtheater Vestibül im Dezember. In der Kategorie für junges Publikum wurden heuer Fabienne Dür für das Stück „Löwenschwester“ und Stefan Wipplinger für „Kri“ ausgezeichnet. Die Verleihung ist am Sonntagvormittag erfolgt.
KleineZeitung.at

Literatur/Buch

Als Tolstoi Rilke anrennen ließ
Manfred Kochs Biografie von Rainer Maria Rilke überzeugt mit Details, die Kenner und Neulinge begeistern. Sie zeigt das tragische Dichter-Genie auch als schrägen Vogel.
Kurier.at

Politik

LIVE-Ticker: Trump: USA „könnten sich einmischen“
Die Erzfeinde Israel und Iran haben einander in der Nacht erneut mit heftigen Angriffswellen überzogen. In Israel wurden zehn Menschen getötet und rund 200 weitere verletzt, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Rettungskräfte berichteten. Israels Luftwaffe wiederum bombardierte in der iranischen Hauptstadt Teheran nach eigenen Angaben das Verteidigungsministerium sowie „Infrastruktureinrichtungen des iranischen Atomwaffenprojekts“ und Öllager.
Oe24.at

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Unter’m Strich

Österreich
Neue Schock-Studie enthüllt: Um System zu umgehen – Österreicher vermeiden Pfandware
Für viele ist das Pfandysystem seit seiner Einführung ein Ärgernis. Die naheliegende Lösung der Österreicher: Sie boykottieren Pfanddosen einfach. Wieder gibt es Drama um das Pfandsystem – die Österreicher haben einfach die Nase voll davon. Statt mühsam Flasche für Flasche und jede Dose zu sammeln und zum Pfandautomaten zu bringen, vermeiden viele die Einwegware nun gänzlich. Das zeigt eine neue Studie von YouGov. Statt PET-Flaschen und Aludosen greifen wir nun lieber zu Spripupflaschen. Für viele am nervigsten: Die Einweg-Türme, die sich zu Hause stapeln.
Heute.at

INFOS DES TAGES (MONTAG, 16. JUNI 2025)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 16. JUNI 2025)

Quelle: onlinemerker.com

Der Schatten von Wagners Ring
Sounding Situations: Jens Dietrich / Milena Kipfmüller /

rio

Klaus Janek: Wagner Weltweit. Man wird wohl nie herausfinden, was und wieviel Dmitri Utkin tatsächlich über Richard Wagner gewusst hat, als er die mörderische Gruppe Wagner einst in Russland gründete. Den Abend „Wagner Weltweit“ zeigt das Musiktheater-Kollektiv „Sounding Situations“ in einer Koproduktion mit Kampnagel Hamburg auch in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin. Man könnte auf den Gedanken kommen, dass es um die internationale Erfolgsgeschichte von Richard Wagner geht. Es geht aber um die Gruppe Wagner und die hat uns mit ihrer Namensgebung in Erinnerung gerufen, wie grausam Deutsche und Russen sich im Zweiten Weltkrieg ineinander verhakt haben, vielleicht auf immer. In der paramilitärischen Szene Russlands zumindest scheint der Name Wagner in erster Linie mit archaischer Grausamkeit assoziiert zu werden. Die deutsche Wehrmacht brachte schließlich einst ihren eigenen Lieblingskomponisten gepaart mit Bomben und Granaten nach Russland.
Deutsche Buehne.de

Berlin/Deutsche Oper/“Tischlerei“
In der Tischlerei:  Der Komponist und die Mordbrenner: „Wagner Weltweit“
Das Musiktheater in der Tischlerei der Deutschen Oper schlägt den Bogen von Richard Wagner zu der nach ihm benannten russischen Miliz.
BerlinerMorgenpost

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Frankfurt: Erste Fotos von der Premiere ALCINA von Georg Friedrich Händel  (Sonntag, 15. Juni 2025)

Premiere / Frankfurter Erstaufführung vom 15. Juni 2025

Oper in drei Akten
Text von einem unbekannten Bearbeiter
nach Antonio Fanzaglia und Ludovico Ariosto
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

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Katharina Magiera (Bradamante), Monika Buczkowska-Ward (Alcina) und Shelén Hughes (Morgana). Foto: Monika Rittershaus

Musikalische Leitung: Julia Jones
Inszenierung: Johannes Erath
Bühnenbild und Kostüme: Kaspar Glarner
Video: Bibi Abel
Licht: Joachim Klein
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy

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Monika Buczkowska-Ward (Alcina; in der Bildmitte sitzend) und Ensemble. Foto: Monika Rittershaus

Alcina: Monika Buczkowska-Ward
Ruggiero: Elmar Hauser
Bradamante: Katharina Magiera
Morgana: Shelén Hughes
Oberto: Clara Kim
Oronte: Michael Porter
Melisso: Erik van Heyningen

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mat

Liebe Freunde und Bekannte!

Zum Beginn des Sommers präsentieren wir Ihnen die vierte Episode unserer zwölfteiligen Videoserie zur Markuspassion. Sie beinhaltet die Musiknummern 16 und 17 und einige weitere Choräle.

In dieser Episode blicken wir auf Jesu Trauer um sein bevorstehendes Schicksal. Im Gebet bittet er Gottvater darum, daß dieser den bitteren Schicksalskelch von ihm abwenden möge, läßt aber dem Vater seinen Willen: »Doch nicht was ich will, sondern was du willst« (im Rezitativ Nr. 16). Der Choral Nr. 17, »Machs mit mir, Gott, nach deiner Güt« (Text und Melodie von Johann Hermann Schein, 1628), geht auf diese Wendung ein, tröstend und beruhigend zugleich.

Für diese Episode haben wir zu nächtlicher Stunde das geographische Zentrum Venedigs aufgesucht: die im Herzen der Stadt gelegene Basilica SANTA MARIA GLORIOSA DEI FRARI. Nach San Zanipolo zweitgrößte gotische Kirche Venedigs und gleichzeitig päpstliche Basilica minor, öffnet sie dem Gläubigen und jedem Besucher einen mächtigen und friedvollen Raum, im Kircheninneren wie in ihrer äußeren Umgebung gleichermaßen. Ihren Hochchor krönt die »Assunta«, Tizians Altargemälde der Himmelfahrt Marias, geschaffen in den Jahren 1516–1518. (Kurioserweise soll Richard Wagner 1861 durch den Anblick der »Assunta« zu seiner Oper »Die Meistersinger von Nürnberg« inspiriert worden sein…) – Wie auch zahlreichen weiteren bedeutsamen Persönlichkeiten wurde Tizian in der Basilica Santa Maria Gloriosa dei Frari die letzte Ruhestätte bereitet – so auch Claudio Monteverdi, dem Kapellmeister des Markusdoms und Vater der italienischen Barockmusik.

Hier gelangen Sie direkt zur Episode IV.

Freuen Sie sich mit uns auch auf die Veröffentlichung unserer kommenden Episoden, und teilen Sie diese gerne auch mit Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis! Selbstverständlich werden wir Sie über alle Neuerscheinungen und auch zu unserem Gastspiel am Bachfest Leipzig 2027 und zur Deutschen Erstaufführung der Markuspassion in Göttingen im März 2026 weiter informieren.

Mit besten Wünschen für einen herrlichen Sommer,
das Produktionsteam der Markuspassion

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Staatstheater Wiesbaden: Letzte Schauspielpremiere der Spielzeit ist William Shakespeares Komödie „Wie es euch gefällt“

Mit einem großen Ensemblestück und einer der meistgespielten Komödien William Shakespeares beschließt das Schauspielensemble seine Spielzeit. Am Samstag, den 21. Juni um 19:30 Uhr feiert „Wie es euch gefällt“ Premiere im Kleinen Haus. Das heitere Schauspiel um Machtklüngel am Hof, Rollentausch und die Wirren der Liebe gehörte 1599 zu den Eröffnungsstücken des Londoner Globe-Theaters und enthält das vielleicht bekannteste Shakespeare-Zitat „Die ganze Welt ist eine Bühne und Fraun wie Männer nichts als Spieler.“
Ähnlich der meisten Shakespeare-Komödien verhandelt es auch ernsthafte Themen, wie das Verhältnis von Spiel und Realität, von Schein und Sein, die Bedeutung der Liebe und der Beziehungen der Geschlechter für die eigene Identitätsfindung oder die Möglichkeiten und Grenzen eines alternativen Lebens in der Natur, in der der Wald als symbolischer Ort der Prüfung und Rehabilitation erscheint. Regie führt der preisgekrönte Regisseur Nurkan Erpulat.

Rosalinde, die Tochter des verbannten Herzogs, verliebt sich in Orlando, dessen Bruder Oliver ihm sein Erbe vorenthält. Unabhängig voneinander fliehen sie vor dem tyrannischen Herzog Frederick mit ihren engsten Vertrauten in den Wald von Arden. Rosalinde verkleidet sich in Begleitung ihrer Cousine Celia und dem Narren Touchstone als Mann und nennt sich fortan Ganymed. Im Wald leben der verbannte Herzog Senior und sein Gefolge und begreifen die neue Heimat als Ort voller Möglichkeiten. Rosalinde verkleidet als Ganymed trifft im Exil wieder auf Orlando, den sie als liebeskranken Rastlosen in ihrer Männerrolle auf die Probe stellt. Auch ihre Begleiter*innen finden im Wald ihr Liebesglück, unabhängig ihres jeweiligen Standes und Herkunft der/des angebeteten Liebsten. Erst das Aufdecken von Rosalindes Verkleidung löst die große Liebes(verw)irrung wieder auf …

Nurkan Erpulat zählt zu den prägenden Regisseuren im Bereich des postmigrantischen Theaters. Seine Produktionen setzen sich häufig mit Fragen von Identität, Migration und Integration auseinander. Im Zentrum dieses Theaterabends steht eine positive Exilerfahrung als Möglichkeit eines Neuanfangs. Mit seinem Team befragt er die Komödie hin auf eine zeitgemäße Umsetzung in Hinblick auf Genderklischees sowie Theaterkonventionen, die mit den Publikumserwartungen spielt. Bühnenbildnerin Gitti Scherer begreift den Theaterraum als weißes, unbeschriebenes Blatt Papier, das es zu bespielen gilt. Die Kostüme von Aleksandra Kica unterstreichen die Unterschiedlichkeit der aufeinandertreffenden Welten von Hof und Wald, die durch die Musik von Michael Haves atmosphärisch mitgeformt werden.

Nurkan Erpulat, geboren in Ankara, ist Theaterregisseur, Autor und Dozent. Er studierte Schauspiel in Izmir und Regie an der Hochschule Ernst Busch in Berlin. Schon frühe Regiearbeiten Erpulats, bspw. „Faked“ nach Kerem Kurdoglu beim Beyond-
Belonging-Festival, erhielten ein ungewöhnlich großes Medienecho. Zusammen mit Jugendlichen aus Hannover inszenierte er „Heimat im Kopf“, das 2008 zum Theatertreffen der Jugend eingeladen wurde. Im selben Jahr brachte er sein gemeinsam mit Tunçay Kulaoğlu verfasstes Stück „Jenseits – Bist du schwul oder bist du Türke?“ auf die Bühne des HAU Berlin.

Außerdem inszenierte er Feridun Zaimoglus und Günter Senkels „Schattenstimmen“ für das Eröffnungsfestival „Dogland“ des Berliner Ballhaus Naunynstraße.
Gemeinsam mit Jens Hillje adaptierte er den Film „Heute trage ich Rock“ von Jean-Paul Lilienfeld zum Theaterstück „Verrücktes Blut“, das bei der Ruhrtriennale gezeigt wurde und von Theater heute zum „Deutschsprachigen Stück des Jahres 2011“ gewählt wurde, zusätzlich wurde Erpulat als „Nachwuchsregisseur des Jahres“ ausgezeichnet.

Seit 2013 ist Nurkan Erpulat Hausregisseur am Maxim Gorki Theater Berlin und Mitglied des Artistic Boards. Seine Inszenierung „Dunkel lockende Welt“ von Klaus Händl im Wiener Werk X wurde im 2020 mit dem Nestroy-Theaterpreis für die „Beste Off-Produktion“ ausgezeichnet. Für die Produktion „Dschinns“ erhielt er 2023 den Friedrich-Luft-Preis. Mit „Werther“ von Jules Massenet inszenierte er 2021 am Theater Regensburg seine erste Oper.
Seit 2019 ist er zudem Dozent und Studiengangsleiter für Regie an der Akademie für Darstellende Kunst Bayern in Regensburg.

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