DIE MONTAG-PRESSE – 26. Juni 2023

DIE MONTAG-PRESSE – 26. Juni 2023

Sphaeren, F. Diaz Ensemble BSB © Nicholas MacKay

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 26. Juni 2023

München/Prinzregententheater
Vier schillernde Choreografien packen meine Sinne
Das bayerische Staatsballett eröffnet an diesem Abend die Opernfestspiele 2023 mit der Premiere von Sphären.01. Es ist ein neues Konzept für die Ballettfestspielpremiere, in dem ein Choreograf oder eine Choreografin einen Abend kuratiert und mit in diesem Fall drei anderen jüngeren Künstlern ein Programm zusammenstellt. In diesem Jahr kuratiert Marco Goecke.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

Berlin
Berliner Philharmoniker in der Waldbühne: Das Lächeln einer Sommernacht
Mit deutscher Romantik verabschieden sich die Berliner Philharmoniker diesmal in die Sommerpause. Mit dabei sind in der ausverkauften Waldbühne Dirigent Andris Nelsons und Startenor Klaus Florian Vogt.
Tagesspiegel.de

Konzertgänger in Berlin
Solide katastrophal: Nagano dirigiert Mahler beim DSO
Ein wenig haben die wohl nicht restlos glücklichen Jahre als Generalmusikdirektor der Staatsopern in München und Hamburg den Ruf von Kent Nagano lädiert. Aber seine regelmäßig wiederkehrenden Gastdirigate in Berlin, wo er von 2000 bis 2006 das Deutsche Symphonie-Orchester (DSO) leitete, empfinde ich ebenso regelmäßig als befriedigend und erfreulich. Nun hat Nagano an zwei Abenden in der Philharmonie beim DSO Gustav Mahlers 6. Sinfonie a-Moll: solide gelungene Saisonbeendigungskatastrophe.
Konzertgänger in Berlin

Graz
Party-Power der Vergangenheit bei der diesjährigen Styriarte
Zur Eröffnung konnte das Publikum im Grazer Palais Attems „treppauf, treppab“ steigen und sich zwischendurch mit prickelnden Musikbeiträgen erfrischen
DerStandard.at.story

Wien/Volksoper
„Die Entführung aus dem Serail“ – Ist diese Oper heute noch zu retten?
Wenn Bassa Selim im Osmanischen Reich nicht nur integriert, sondern auch assimiliert erscheint, bleibt die Frage, aus welchen unbewussten seelischen Vorgängen er seinen Entschluss zur Milde schöpft. In Mozarts Oper geht es einseitig ausschließlich um mögliche Ehen zwischen einem Moslem und einer Christin, die nach dem Koran Christin bleiben dürfte. Nicht behandelt wird der umgekehrte Fall. Der Mann muss aus Überzeugung zum Islam übertreten. Der Tiermediziner, Zoologe und Verhaltensforscher Bernhard Grzimek prägte den Satz: „Befriedung geschieht durch Vermischung.“ Die Bildung von Parallelgesellschaften bleibt also weiterhin ein Problem.
Von Lothar und Silvia Schweitzer
Klassik-begeistert.de

Wien/Staatsoper
„Das Rheingold“ an der Wiener Staatsoper: Da steht schon eine Brünnhilde in den Startlöchern
Auftauphase. Erst nach etwas Anlauf zündet bei Franz Welser-Möst der Wagner-Turbo. Da lässt er dann auch erahnen, warum man ihn in Zukunft vielleicht vermissen könnte. An der Wiener Staatsoper leitet er gerade seinen letzten „Ring“. Danach ist Schluss mit Richard Wagners „Opus magnum“. Weil der „Ring“ für jeden Dirigenten so etwas wie der „Mount Everest“ für Bergsteiger sei. Ein Gipfel, der lockt. Der aber auch mit unheimlichen Strapazen verbunden sei. Die Show stehlen ihm an diesem Abend aber sowieso andere.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Salzburg
„Dido and Aeneas“ an der Universität Mozarteum: Neue Musik ummantelt einen antiken Opernstoff (Bezahlartikel) Henry Fourès und Elisabeth Gutjahr schufen Prolog und Epilog zu Henry Purcells Opern-Einstünder.
SalzburgerNachrichten.at

Bielefeld
Zazà  von Leoncavallo – eine ganz veristische Geschichte
Ruggero Leoncavallo gehört mit Pietro Mascagni, Francesco Cilea und Umberto Giordano zu der Riege der Verismo-Komponisten, die heute nur noch mit einem Werk im Standardrepertoire vertreten sind. Bei Leoncavallo ist es direkt seine erste Oper Pagliacci, mit der er zum Aushängeschild der giovane scuola avancierte, die in den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ein Gegengewicht zu Verdi auf den Opernbühnen zu etablieren versuchte. In den Folgejahren konnte er zwar weitere Erfolge bei den Uraufführungen seiner Werke verbuchen, verfolgte musikalisch allerdings nicht nur die Richtung des Verismo, sondern komponierte auch im Stil der Grand Opéra oder widmete sich dem Bereich der Operette, was vielleicht das Publikum ein wenig irritierte und verhinderte, dass er wie Giacomo Puccini zum Star einer neuen Generation aufstieg. Seine am 10. November 1900 in Mailand uraufgeführte Oper Zazà bleibt zwar mit der Handlung im Künstler*innen-Milieu dem Verismo treu und wurde anschließend an zahlreichen Häusern auf den Spielplan gesetzt.
omm.de.zaza

Linz/Landestheater
„Great Voices“ im Linzer Musiktheater mit Juan Diego Flórez
Die zeitlose Ruhe nach dem Sturm der großen Gefühle lag über dem Saal im Linzer Musiktheater, als Juan Diego Flórez mit seiner Gitarre unter dem Arm begleitet vom Beifallsorkan auf die Bühne zurückkehrte, um drei neapolitanische Lieder anzustimmen. Ein persönlicher, inniger Auftakt zu den Zugaben, womit sich der Weltklasse-Tenor auch vor seinen musikalischen Wurzeln in der peruanischen Volksmusik verneigte.
Oberösterreichische Nachrichten

Berlin/Philharmonie
Kent Nagano lässt unbekannte Klangwelt entdecken
Sie ist Gustav Mahlers Sorgenkind, seine von ihm 1906 in Essen aus der Taufe gehobene und nicht nur deswegen als „Krupp-Symphonie“ verspottete Sechste; es wäre auch ohne die berüchtigten Hammerschläge im Finalsatz ein hartes, gnadenloses Stück.
BerlinerMorgenpost.de

Grafenegg/NÖ
Sommerauftakt in Grafenegg: Große Gala ohne großen Regen
Die schon traditionelle Sommernachtsgala begeisterte das Publikum. „Già nella notte densa“ („Nun in der nächt’gen Stille“): Mit diesen Worten beginnt das Duett von Otello und Desdemona am Ende des ersten Aktes aus Giuseppe Verdis „Otello“, sicher eines der schönsten und bedeutendsten Liebesduette der gesamten Opernliteratur. Und es wirkte umso mehr, wenn es so berührend gesungen wurde, wie von Asmik Grigorian und Eric Cutler in Grafenegg
Kurier.at

Frankfurt
Das Papageno in Frankfurt ist jetzt preisgekrönt
Das Musiktheater am Palmengarten erhält den Berg-Berndt-Preis des Kuratoriums Kulturelles Frankfurt. Die Spielstätte hofft auf Spenden für die Erneuerung seines Daches.
Frankfurter Rundschau.de

Retz
Ein Erbe von Franz Liszt: Devaux am Liszt-Flügel in Retz
NiederösterreichischeNachrichten.at.hollabrunn

Berlin
Wie eine ferne Erinnerung von Glück: Kent Nagano dirigiert Gustav Mahler
Tagesspiegel.de

Potsdam
Opernfinale bei den Musikfestspielen: Ein Loblied auf die Beständigkeit
Mit der Oper „Idalma“ gehen die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci zu Ende. Es ist eine Commedia per musica aus dem Geist des Karnevals.
Tagesspiegel.de

München
Das Lied der Räume: ChatGPT-Komposition in Virtual Reality                    Kann ChatGPT komponieren? Vier Münchner Institutionen haben das in ihrem Kunstprojekt „Das Lied der Räume“ ausprobiert. Das Ergebnis kann sich wortwörtlich „sehen lassen“.
BR-Klassik.de

Paris
Komponistin Louise Bertin : Und das von einer Frau!
Noch zu Goethes Lebzeiten, 1831, wurde in Paris die erste französische „Faust“-Oper uraufgeführt. Die Sensation: Sie stammt von einer Frau – Louise Bertin. Nach fast zweihundert Jahren wurde das Werk nun in Paris wiederentdeckt.
FrankfurterAllgemeine.net

St. Gallen
Für die Liebe aufs Schafott:
Die Premiere von «Andrea Chénier» lebt vor allem von den beeindruckenden Stimmen (Bezahlartikel)
Tagblatt.ch

«Andrea Chénier» feiert grossartige Premiere
St.Gallen24.ch

Links zu englischsprachigen Artikeln

Venedig
Teatro La Fenice 2022-23 Review: Der Fliegende Holländer
Anja Kampe Triumphs in Messy New Production of Wagner’s Early Work
operawire.com.Fenice

Genua
Francesco Meli, Irina Lungu, Salome Jicia & Angela Meade Lead Teatro Carlo Felice’s 2023-24 Season operawire.com.francesco

Haborough
La Cenerentola review – Rossini goes with a swing at Nevill Holt Opera
musicomh.classical

Royal Northern Sinfonia, the UK’s only full-time chamber orchestra, lifts Nevill Holt Opera’s La Cenerentola            seenandheard.international.com

Alresford

Obsession at The Grange: powerful singing and gothic drama in The Queen of Spades
bachtrack.com.de

The Queen of Spades at The Grange Festival
https://operatoday.com/2023/06/the-queen-of-spades-at-the-grange-festival/

West Horsley
Despite some world-class singing, Grange Park Opera’s new Tristan und Isolde misses the boat seenanheard.international.com

New York
New York Comedy Club Review 2023: Fizz and Ginger
https://operawire.com/new-york-comedy-club-review-2023-ginger-and-fizz/

Video: Yannick Nézet-Séguin and Met Orchestra Members Surprise Park-Goers With Concert at Little Island
broadwayworld.com.bww.opera

Chicago
CSO’s Performance of Beethoven’s ‘Missa Solemnis’ Marks Maestro Riccardo Muti’s Symbolic Goodbye
news.wttp.com

Muti wraps his CSO tenure with a noble and dramatic “Missa Solemnis”
chicago.classical.review.com

St. Louis
Review: CENTER STAGE at Opera Theatre Of Saint Louis Opera Theatre of St. Louis–an evening of great young artists
broadwayworld.com

Seattle
Revelatory performance of Mahler’s ‘Resurrection’ Symphony from Osmo Vänskä and the Seattle Symphony              seenandheard.international.com

Recordings
Classical Album Review: A Panorama of Piano Music from Berlioz’s World
artfuse.org.275

Obituary
France mourns a leading soprano
The serene classical and baroque soprano Rachel Yakar died yesterday at the age of 87.
slippedisc.com

Jazz

Jazz-CD: Sonnige Vielfalt
Gewinnender Duo-Jazz von Pianist Max Tschida und Gitarrist Tobias Faulhammer.
WienerZeitung.at

Film/TV

„Apocalypse Now“-Star: Schauspieler Frederic Forrest tot
Der US-Schauspieler, auch bekannt aus „The Rose“ und „Hammett“, ist mit 86 Jahren gestorben.
Kurier.at

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Unter’m Strich

Neue Gefahr für Kiew: Greift Prigoschin-Trupp jetzt aus Weißrussland an?
Ein undurchsichtiger Pakt zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Söldnerführer Jewgeni Prigoschin sieht vor, dass sich der Wagner-Chef nach seinem gescheiterten Aufstand nach Weißrussland zurückzieht. Doch was passiert mit seinen Gefolgsleuten? Sollten ihm viele Wagner-Kämpfer ins verbündete Nachbarland folgen, drohe der angegriffenen Ukraine von dort große Gefahr, meint ein hochrangiger britischer General.
KronenZeitung.at

Niederösterreich
Panne bei Klebeaktion: Aktivsten stoppten Konvoi von falschem Politiker
Eigentlich wollten Aktivisten der Letzten Generation Samstagnachmittag im niederösterreichischen Göttweig im Rahmen des „Europaforums“ den Konvoi von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) blockieren. Das ist allerdings etwas schiefgelaufen: Irrtümlich hatten die Klimakleber den Konvoi des bulgarischen Präsidenten Rumen Radew erwischt.
Kronen Zeitung.at

Österreich
Kommentar: Sparen sollen die anderen

Kanzler Karl Nehammer hat einen alten Evergreen aufgelegt: Wir werden nicht mehr Geld nach Brüssel zahlen! Es gibt keinen ÖVP-Obmann und/oder Finanzminister der jüngeren Vergangenheit, der dieses Lied nicht angestimmt hätte. Michael Spindelegger hat es gesungen, Maria Fekter, Hartwig Löger und natürlich auch Sebastian Kurz. Zumeist ertönen aus Brüssel von Konzertmeister Othmar Karas etwas andere Klänge, gelegentlich kommt es zu Misstönen innerhalb der Volkspartei. Am Ende stand aber bisher noch immer ein Kompromiss und waren für die Republik Mehrzahlungen an die EU zu leisten
WienerZeitung.at

INFOS DES TAGES (MONTAG, 26. JUNI 2023)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 26. JUNI 2023)

Quelle: onlinemerker.com

Wiener Volksoper: Probengeginn für SALOME
Musikdrama in einem Aufzug von Richard Strauss
Premiere am 15. September 2023

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Startschuss für die Proben zur ersten Premiere in der neuen Saison: Noch vor der Sommerpause starteten die Proben für die Premiere von Salome am 15. September 2023. Luc Bondys legendäre Salome-Inszenierung der Salzburger Festspiele 1992 erfährt in der Szenischen Neueinstudierung von Marie-Louise Bischofberger ihre Wien-Premiere. Unter der Musikalischen Leitung von Musikdirektor Omer Meir Wellber kehrt Astrid Kessler als Salome an unser Haus zurück, Tommi Hakala gibt als Jochanaan sein Hausdebüt, Ensemblemitglied KS Ursula Pfitzner singt die Herodias und als Herodes ist Wolfgang Ablinger-Sperrhacke zu erleben.

Die Volksoper scheint die Saison wieder „bärenstark“ zu beginnen, obwohl es nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, alte Produktionen zu exhumieren. Aber es gibt „Sonderfälle“ – und diese „Salome“ ist so ein Sonderfall. Angeblich soll „man“ für eben diese Produktion einen besonderen Finanzier gefunden haben, was insoferne gut ist, weil dadurch die Steuerzahler entlastet werden.

Hoffentlich geht es aber dann nicht mit politischen und weltanschaulichen Belehrungen weiter, dafür wäre das Publikum speziell der Volksoper nämlich nicht der richtige Ansprechpartner.

„alcindo“, dem die Volksoper ein Anliegen ist, obwohl er sich überwiegend in spanischen Gefilden aufhält (erkennbar an der von ihm verwendeten Tastatur) hat die jüngste Wortmeldung von E.A.L. zum Anlass genommen, seine Gedanken über die Gesamtproblematik  zur Verfügung zu stellen:

https://onlinemerker.com/wiener-volksoper-anmerkungen-zur-problematik-insgesamt/

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00 a apropos renate ipse 300

Der belohnte Wortbruch

Man soll niemals „Nie“ sagen. Ich war in der Wiener Staatsoper. Zum ersten Mal seit dem 28. September 2021, und damals habe ich geschworen, das Haus in der Ära Roščić nie wieder zu betreten. Und dann kam über Wolfgang Habermann, der die „Merkerianer“ in Rundmails mit Nachrichten versorgt, die Ankündigung, dass eine (mir unbekannte) Dame ihre „Siegfried“-Karte verschenken würde.

Und da wurde ich schwach. Nicht so sehr wegen Richard Wagner, obwohl er mein Opern-Gott ist, aber ich kenne seine Werke recht gut. Das allein hätte mich nicht in die Oper gebracht. Aber dass der von mir doch sehr geliebte Klaus Florian Vogt in der Titelrolle angesetzt war – da konnte ich nicht widerstehen. Ich meldete mich bei Wolfgang, ohne mir eine Chance auszurechnen, vermutlich würde sich jedermann auf die Karte stürzen. Nun, ich bekam sie. Gott sei Dank…

Zum APROPOS mit „Siegfried“-Bericht von Renate Wagner

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OPER FRANKFURT: DIE ERSTEN MENSCHEN – Oper von Rudi Stephan

Premiere vom 2. Juli 2023

Oper in zwei Aufzügen
Text von Otto Borngräber
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

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 Iain MacNeil (Kajin), Ian Kozara (Chabel). Foto: Matthias Baus

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Inszenierung: Tobias Kratzer
Bühnenbild und Kostüme: Rainer Sellmaier
Licht: Joachim Klein
Video: Manuel Braun
Dramaturgie: Bettina Bartz, Konrad Kuhn

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Andreas Bauer Kanabas (Adahm), Ambur Braid (Chawa), Ian Kozara (Chabel). Foto: Matthias Baus

Adahm: Andreas Bauer Kanabas
Chawa: Ambur Braid
Kajin: Iain MacNeil
Chabel: Ian Koziara

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

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ORF: Feierliche SAG’S MULTI!-Preisverleihung im Wiener Rathaus

Bei dem ORF-Redewettbewerb wurden mehrsprachige Redetalente ausgezeichnet

Wien (OTS) – 30 Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich wurden heute, am Sonntag, dem 25. Juni 2023, bei der Abschlussfeier des mehrsprachigen Redewettbewerbs im großen Festsaal des Wiener Rathauses mit Trophäen und Urkunden ausgezeichnet. Im 14. Durchgang des Wettbewerbs, bei dem der ORF zum dritten Mal als Träger fungierte, bezogen Jugendliche ab der siebenten Schulstufe in ihren zweisprachigen Reden – bei SAG’S MULTI! muss zwischen Deutsch und einer Fremdsprache mehrfach gewechselt werden – Position zum Thema „Dafür will ich stark sein“. Der ORF bietet den mehrsprachigen Talenten dafür eine große Bühne und zeigte die Veranstaltung im Live-Stream in der ORF-TVthek, wo fast 30 Stunden der Veranstaltungen aus der Finalrunde nach wie vor abrufbar sind. ORF III zeigt am 27. Juni um 19.35 Uhr in einem „Kultur Heute Spezial“ eine Zusammenfassung von der heutigen Abschlussfeier.

Den Ehrenschutz übernahm auch in diesem Durchgang – und somit zum dritten Mal – Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen, der sich im Wiener Rathaus via Videobotschaft zu Wort meldete: „Mehrsprachigkeit eröffnet den Zugang zu einer Vielzahl von Kulturen, Blickwinkeln und Chancen. Sprache ist Teil unserer persönlichen Identität und eine wichtige Brücke zwischen Völkern und Kulturen. Sprachliche Vielfalt ist etwas Schönes und Wertvolles. Seid stolz auf euren Sprachschatz und lasst euch diesen Wert niemals wegnehmen, weder am Schulhof noch sonst irgendwo.“

ORF-Generaldirektor Mag. Roland Weißmann: „SAG’S MULTI! ist nicht nur ein mehrsprachiger Redewettbewerb, der die sprachliche Vielfalt in Österreich fördert, sondern auch ein Impulsgeber für Themen, die die Gesellschaft bewegen. Für den ORF sind Integration, Diversität und Klimaschutz wichtige Anliegen, mit SAG’S MULTI! bieten wir Jugendlichen, für die diese Themen auch von großer Bedeutung sind, eine multimediale Bühne. Diese haben dieses Jahr wieder viele genutzt: Ich gratuliere allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu ihren großartigen Leistungen bei SAG’S MULTI!“

Finalrunden vor Publikum, insgesamt 89 verschiedene Sprachen im Wettbewerb

Im Vorfeld des Wettbewerbs waren 406 Teilnehmer:innen von ihren Schulen nominiert worden. 172 haben es mit einer auf Video aufgezeichneten Rede in der Vorrunde und einer weiteren Rede in der Hauptrunde geschafft, sich für eine Finalrede live vor Publikum zu qualifizieren. Dort waren neben Sprachjurorinnen und -juroren auch prominente Unterstützer in der Jury, unter anderem Elif Duygu (Poetry-Slam-Meisterin, Österreich), Omar Khir Alanam (Autor und „Dancing Star“-Teilnehmer), Ali Dönmez (Sprachexperte), Claudia Kropf (Europäische Kommission), Hannes Schweiger (Universität Wien) und Daniel Landau (Bildungsexperte).

Insgesamt wurden bisher 89 Sprachen im Wettbewerb gesprochen. Die Schülerinnen und Schüler thematisierten rund um den Hauptimpuls „Dafür will ich stark sein“ Themen wie Identität, mentale Gesundheit, Mobbing, Klimagerechtigkeit, Europa, Flucht, Rassismus, Demokratie sowie Menschen-, Frauen- und Kinderrechte. Abermals waren besonders viele Mädchen im Wettbewerb vertreten: 80 Prozent der Teilnehmenden waren weiblich.

Breite Allianz von Kooperationspartnern macht Umsetzung des Redewettbewerbs möglich

Als Kooperationspartner tragen zur Umsetzung des Redewettbewerbs das Bundeskanzleramt, die HS Timber Group, die Stadt Wien, Arbeiterkammer Wien, Wirtschaftskammer Österreich, Industriellenvereinigung, Raiffeisen und der Österreichische Städtebund bei.

MMag. Dr. Susanne Raab, Bundesministerin für Integration: „Erneut bewiesen zahlreiche Jugendliche mit Sprachentalent, dass sie neben Deutsch auch weitere Sprachen ausgezeichnet beherrschen. Integration lebt von der Teilhabe an der Gesellschaft, Kommunikation ist dafür eine Grundvoraussetzung. Jede zusätzliche Sprache öffnet neue Türen in Österreich. Der mehrsprachige Redewettbewerb SAG’S MULTI! hat auch heuer wieder gezeigt, dass gesellschaftspolitisch aktuelle und relevante Themen großen Anklang bei Jugendlichen finden. Ich freue mich daher, diesen mehrsprachigen Wettbewerb auch im diesjährigen Durchgang zu unterstützen. Allen Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich sehr herzlich und danke allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement für ein gutes Zusammenleben in Österreich.“

Dr. Michael Ludwig, Bürgermeister der Stadt Wien: „Sprachen sind der Schlüssel zur Welt. Sie schaffen Möglichkeiten im Studium, in der Arbeitswelt oder im Privatleben. Deshalb setzt sich die Stadt Wien bereits seit vielen Jahren für die gelebte Mehrsprachigkeit ein. Gerade die Initiative SAG’S MULTI! zeigt, dass die Jugend von heute die nötigen Tools mit sich bringt, die in Zukunft gebraucht werden: Sprachenvielfalt, Neugierde, Offenheit und die Bereitschaft, sich auf immer neue Situationen einzustellen und lösungsorientiert zu arbeiten! Ich gratuliere allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern von SAG’S MULTI! sehr herzlich zu ihren beeindruckenden Redebeiträgen und wünsche viel Glück und Erfolg für die Zukunft!“

Christoph Wiederkehr, Vizebürgermeister und Stadtrat für Jugend und Integration: „Die Teilnahme vieler Jugendlicher an diesem öffentlichen mehrsprachigen Redewettbewerb ist eine bemerkenswerte Leistung. Die Fähigkeit, mehrere Sprachen zu beherrschen, ist ein wertvolles Gut, und ich freue mich, dass Mehrsprachigkeit bei diesem Redewettbewerb in den Mittelpunkt rückt. Als Jugendstadtrat liegt es mir auch besonders am Herzen, dass junge Menschen eine Plattform bekommen, um ihre Anliegen und Ideen zu präsentieren und aktiv an der öffentlichen Diskussion teilzunehmen. Sie sind die Zukunft und repräsentieren die Stimme ihrer Generation. Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger*innen und das Organisationsteam von SAG’S MULTI!“

Michael Proschek-Hauptmann, Nachhaltigkeitsmanager der HS Timber Group: „Wir sind beeindruckt von der Qualität der Redebeiträge, die uns gezeigt haben, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit für die jungen Menschen ist. Die Verwendung von Holz ist eine der zentralen Lösungsstrategien im Kampf gegen den Klimawandel. Als holzverarbeitendes Unternehmen ist es uns ein Anliegen, nicht nur nachhaltig zu handeln, sondern auch nachhaltige Initiativen zu unterstützen und diesen Stimmen Gehör zu verschaffen. SAG’S MULTI! vereint zwei für uns sehr wichtige Grundsätze: das Empowerment von jungen Menschen und die Förderung von interkultureller Kommunikation. Für uns als internationales Unternehmen ist das von zentraler Bedeutung. Diese Eigenschaften sind essenziell um in den Regionen, in denen wir tätig sind, auf Augenhöhe kommunizieren zu können. Als HS Timber Group sind wir stolz darauf, für die nächsten drei Jahre Kooperationspartner des ORF-Redewettbewerbs SAG’S MULTI! zu sein.“

Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer: „Die Anliegen junger Menschen sind der AK wichtig. Wir hören ihnen zu – in ihren Sprachen, ob das Deutsch, Englisch, Hindi, Arabisch oder auch Jugendsprech ist. Wir hören nicht nur zu, bei uns können und sollen junge Menschen mitreden: in unserem Zentrum für berufstätige Studierende, bei der Planung unseres Hauses der Jugend – oder wenn es um die AK-Wahl im Frühjahr 2024 geht. Bei uns dürfen nämlich alle AK-Mitglieder wählen, egal welche Sprachen sie sprechen oder welchen Pass sie haben. Für uns ist Vielfalt Bereicherung.“

Carmen Goby, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich: „Ich bin tief beeindruckt und bewegt, wie kompetent und selbstbewusst die junge Generation bei SAG’S MULTI! auftritt und kritische Fragen stellt. Vielen Dank dafür und herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmer:innen. Es gehört viel Mut dazu, seine Meinung vor Publikum zu vertreten – und das sogar in mehreren Sprachen. Sprachen bauen Brücken und ermöglichen Lösungen auf Augenhöhe. Mehrsprachigkeit ist nicht nur für unsere 60.000 Exportbetriebe in Österreich wichtig, sondern für alle Unternehmen, in denen unterschiedliche Kulturen, Nationalitäten und Sprachen aufeinandertreffen.“

Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung: „Ich gratuliere zum starken Statement für Vielfalt, das den jungen Menschen mit ihren Beiträgen im Rahmen des Redewettbewerbs gelungen ist. Mit dem Redewettbewerb wird seit Jahren ein erfolgreicher Beitrag für die Wertschätzung mehrsprachiger Jugendlicher in Österreich geleistet. SAG’S MULTI! zeigt: Österreich ist voller Talente! Mit unserer Unterstützung wollen wir den jungen Menschen sagen: Schön, dass ihr gerade auch durch die besondere Sprachkompetenz ein wichtiger Teil der österreichischen Gesellschaft seid!“

Michael Höllerer, Generaldirektor Raiffeisen NÖ-Wien: „Raiffeisen NÖ-Wien unterstützt den ORF-Redewettbewerb SAG’S MULTI! aus Überzeugung. Wir sind mehr als eine Bank und übernehmen gesellschaftliche Verantwortung. Die unterschiedlichen Sprachen stehen für die Diversität der Menschen, die unser Leben bunter und spannender machen. Nicht nur die Wirtschaft profitiert davon, sämtliche Gesellschaftsbereiche gewinnen: Wenn wir uns gegenseitig zuhören, austauschen und die verschiedenen Ansichten, Gedanken und Ideen miteinander verbinden, kommen wir zu völlig neuen Antworten und Lösungen gegenüber drängenden Fragen in einer sich stark verändernden Welt.“

SAG’S MULTI! wurde 2009 von Peter Wesely ins Leben gerufen, damals als Generalsekretär des Vereins Wirtschaft für Integration. Der ORF ist seit 2020 Veranstalter des Redewettbewerbs. Organisatorisch und logistisch unterstützt, wie in den Vorjahren, der Verein EDUCULT – Denken und Handeln in Kultur und Bildung.
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ORF : „kulturMontag“ am 26. Juni: Wiens Vorstadt-Gründerzeitbauten, 30 Jahre Festival der Regionen, „Mermaids don’t cry“ im Kino

Danach: Porträt Manfred Bockelmann zum 80. Geburtstag, „Aus dem Archiv“ mit Harald Sicheritz zum 65er

Wien (OTS) – Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ am 26. Juni 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2 unternimmt zunächst einen architekturhistorischen Streifzug zu Wiens Vorstadt-Gründerzeithäusern, auf der Suche nach Antworten, wie sich diese ökologisch nachhaltig und gleichzeitig ökonomisch sinnvoll sanieren lassen. Weiters befasst sich die Sendung mit dem oberösterreichischen Festival der Regionen, das sein 30-jähriges Jubiläum heuer mit einem besonderen Programm begeht. Außerdem u. a. Thema: „Mermaids don’t cry“, das Anfang Juli in den heimischen Kinos startende Spielfilmdebüt der Wiener Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Pflaum – Hauptdarstellerin Stefanie Reinsperger ist live zu Gast im Studio. Anschließend an das Magazin steht das Filmporträt „Damit etwas bleibt – Der Künstler Manfred Bockelmann“ (23.15 Uhr) zu dessen 80. Geburtstag auf dem Programm. Danach gratuliert „Aus dem Archiv“ (0.00 Uhr) Filmemacher Harald Sicheritz zum 65er.

Shabby Chic – Die übersehenen Gründerzeitbauten in Wiens Außenbezirken

Wer an die Gründerzeit in Wien denkt, hat wahrscheinlich sofort die Prachtbauten am Ring im Kopf: Von Theophil Hansen bis hin zu Otto Wagner haben die Architekten im zu Ende gehenden 19. Jahrhundert den Grundstein für neue, moderne und städtische Architektur gelegt. Doch der Bauboom der damaligen Zeit beschränkte sich längst nicht nur auf die Wiener Ringstraße oder die Innenstadt. Auch am Rand der Stadt wurde gebaut, was das Zeug hält, denn die Metropole wuchs rasant: Hatte Wien 1850 rund 430.000 Einwohnerinnen und Einwohner, waren es 1910 schon knapp zwei Millionen. Der Großteil von ihnen lebte in bescheidenen Verhältnissen auf äußerst wenig Raum, dafür hinter schönen Fassaden, außerhalb des Linienwalls – des heutigen Gürtels. Die Zinshäuser aus der damaligen Zeit, die bis heute erhalten geblieben sind, zeugen von Industrialisierung und wirtschaftlichem Aufschwung, aber auch von großen sozialen Missständen. Vielen von ihnen droht der Abriss – denn ein Neubau ist oft günstiger als die Sanierung. Stadtbildschützer sprechen schon jetzt von einem unwiederbringlichen Verlust. Der „kulturMontag“ hat mit Architekturhistoriker Andreas Nierhaus einen Stadt-Spaziergang unternommen und fragt Expertinnen und Experten, wie sich Gründerzeithäuser ökologisch nachhaltig und gleichzeitig ökonomisch sinnvoll sanieren lassen.

Höchste Eisenbahn – Das Jubiläumsprogramm des Festivals der Regionen

Das oberösterreichische Festival der Regionen zählt zu den renommiertesten zeitgenössischen Kunstfestivals Österreichs und feiert heuer sein 30-Jahr-Jubiläum. Jede Ausgabe widmet sich einer anderen Region des Bundeslandes, diesmal steht das Mühlviertel, genauer die Strecke entlang der Summerauerbahn, im Fokus. Seit 150 Jahren verbindet diese Bahnstrecke Oberösterreich mit Tschechien und auch das Festival selbst blickt über die Grenze: Eröffnet wird es mit einer Zugfahrt von Linz nach Horní Dvořiště. Unter dem Titel „Höchste Eisenbahn“ setzen sich 100 regionale, nationale und internationale Kulturschaffende mit aktuellen Zukunftsfragen auseinander, allen voran mit dem Klimawandel. Was passiert, wenn wir weitermachen wie bisher? Welche Weichenstellungen braucht es dringend? Oder ist eine Vollbremsung unablässig? Dass der Zug noch nicht abgefahren ist, das will das Festival der Regionen mit 40 Projekten entlang der 65 Kilometer langen Strecke beweisen. Leerstehende Bahnhöfe werden zu Ausstellungsräumen, eine öffentliche Straße zur Asphaltstockbahn, eine Kirche und ein altes Hallenbad zu Begegnungszonen. Klimafreundlich reist das Publikum mit dem Zug von einem Schauplatz zum nächsten und erlebt junge, kritische und auch subversive Kunst am Land. Der „kulturMontag“ bringt eine Reportage vom Eröffnungswochenende.

Fantastische Traumwelten – Kinostart für „Mermaids don’t cry“

Nach dem pink gefärbten Hashtag #barbiecore erobert mit #mermaidcore nun ein weiterer hyperfemininer Trend, der auf langes Haar, Korsage und Sanduhrfigur setzt, nicht nur das Internet, sondern auch die Leinwand. Während diese Mischung aus Fantasy und Nostalgie bei den Millennials wie bei der Generation Z gut ankommt, pfeift die Wiener Regisseurin Franziska Pflaum, selbst ein Millennial, auf diese gefährliche Reproduktion ewig gleicher Geschlechterstereotype. Ihr Spielfilmdebüt „Mermaids don’t cry“ ist ein Plädoyer für Akzeptanz, Respekt und Freiheit. Ihre Protagonistin Annika, die von Stefanie Reinsperger dargestellt wird, arbeitet in einem alles andere als mystisch-schillernden Supermarkt, in dem es Neonlicht, Sonderangebote und unkleidsame Arbeitsuniformen gibt. Nach Dienstschluss taucht die Verkäuferin in einem Schwimmbad in eine andere Welt ein. Sobald sie unter Wasser ist, verändert sich auch die Realität, eine Welt voller Schönheit und Geheimnisse tut sich auf. Doch irgendwann muss sie aus ihrer Traumwelt auftauchen und wird von der Realität eingeholt. Annika ist ein selbstloser Mensch, dem für seine eigenen Wünsche und Hoffnungen kein Platz bleibt. Ihr großer Traum ist eine teure Meerjungfrauflosse, die sie zur Lösung aller Probleme hochstilisiert. Über die Suche nach Liebe und Anerkennung, den Selbstoptimierungswahn, Body Positivity, Stärken und Schwächen sowie Humor spricht Peter Schneeberger mit Stefanie Reinsperger live im Studio.

Dokumentation „Damit etwas bleibt – Der Künstler Manfred Bockelmann“ (23.15 Uhr)

In der Dokumentation von Gernot Stadler streift der Kärntner Künstler Manfred Bockelmann kurz vor seinem 80. Geburtstag (am 1. Juli) mit einem Fotoapparat durch die Gassen von Venedig, wo für ihn alles begonnen hat. Als Elfjähriger malte er gleich nach einem Venedig-Urlaub mit den Eltern ein Bild der Lagunenstadt. Seither ist die Serenissima einer der Orte, die von großer Bedeutung sind für den Fotografen, Maler und Bildhauer. Im Film führt Bockelmann aber auch an andere Lebensorte, wie München, Wien und natürlich Ottmanach in Kärnten, den Ort seiner Kindheit. So wird die Dokumentation zu einer Reise durch das Leben des Künstlers, auf der immer wieder Halt gemacht wird. Auch an andere Schauplätze erinnert sich Manfred Bockelmann im Film. An Ostafrika, an New York oder an Auschwitz. Die Weite der ostafrikanischen Landschaft hat zu jenen Bildern geführt, die er als Malerei der Stille bezeichnet. Eine Ausstellung in New York in den 1980er Jahren war ein wichtiger Meilenstein für den Künstler. Und Auschwitz, jenen Ort, der zum Synonym für das Grauen wurde, hat er für sein Projekt „Zeichnen gegen das Vergessen“ besucht. Die Kohlezeichnungen von Kindern, die in den Konzentrationslagern des Naziregimes ermordet wurden, sind sein wichtigstes künstlerisches Projekt. Der Film nähert sich Manfred Bockelmann auf behutsame Weise, beobachtet ihn beim Malen in seinem Atelier auf dem Magdalensberg, am Strand von Venedig oder beim Blättern in Fotoalben mit seiner Frau Maria. Sein Bruder, der berühmte Sänger Udo Jürgens, hat einmal zu ihm gesagt: „Ich beneide Dich, weil Du etwas machst, das bleibt, wenn Du nicht mehr bist, etwas, das man sieht, das man begreifen kann“.

„Aus dem Archiv – Harald Sicheritz“ (0.00 Uhr)

Am 25. Juni feiert der österreichische Kultregisseur Harald Sicheritz seinen 65. Geburtstag. Gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin, der Schauspielerin Proschat Madani, lässt der Jubilar in einer Ausgabe des Gesprächsformats „Aus dem Archiv“ die Stationen seiner erfolgreichen Karriere Revue passieren. Kaum einer hat die heimische Film- und Fernsehlandschaft so sehr geprägt wie er. Sicheritz gilt als Mitbegründer des österreichischen Kabarettfilms und hat unter anderem mit „Muttertag“, „Hinterholz 8“, der „MA 2412“, „Poppitz“ oder den„Vorstadtweibern“ Kino- und Fernsehgeschichte geschrieben. Bei Christian Reichhold und Regina Nassiri berichtet er etwa von der „Naturgewalt Roland Düringer“ und hält fest, dass dessen legendärer Ausspruch „I sogs glei, i woars net“ (aus Sicheritz’ Debütfilm „Muttertag“) die österreichische Seele ziemlich treffend beschreibt. Proschat Madani schwärmt von der Geduld ihres Lebenspartners – fast hätte sie ihm seinen Film „Bad Fucking“ durch ihre Talentlosigkeit beim Motorrollerfahren kaputt gemacht. Nach dem Abend im ORF RadioKulturhaus ist unbestritten: Harald Sicheritz ist nicht nur einer der herausragendsten Regisseure des Landes geworden, sondern dabei auch ein sympathischer und bescheidener Mensch geblieben.

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