Wiener Philharmoniker, Riccardo Muti, Dirigent © Marco Borrelli
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 11. MAI 2024
Wien/Musikverein
Riccardo Muti macht Beethovens Neunte zu einem Jahrhundertereignis
Der Anfang dieser Sinfonie sei wegen der metaphysischen Atmosphäre das Schwierigste, sagt Riccardo Muti: Die Tonalität bleibt vage, bis mehrere Takte später die tiefen Streicher den Grundton erreichen, es sei, wie wenn man gemeinsam mit dem Musikern in den Himmel schaue. Aber das ist am 7. Mai im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, wo die Wiener Philharmoniker unter Mutis Leitung 200 Jahre nach der Uraufführung die Neunte aufführen, nicht zu bemerken.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de
Wien
9.5. „The Tempest“, Staatsoper, Wiederaufnahme
„The Tempest“ von Thomas Adès zählt zu den erfolgreicheren Schöpfungen des zeitgenössischen Musiktheaters. Das Werk wurde jetzt nach neunjähriger Absenz für vier Vorstellungen wieder in den Staatsopern-Spielplan aufgenommen.
operinwien.at
Zirkusnummern an der Staatsoper mit „The Tempest“
Thomas Adès’ „The Tempest“ in der Regie von Robert Lepage überzeugt vokal und akrobatisch
DerStandard.at/story
Wenn Stimmen zum Stratosphärensprung ansetzen (Bezahlartikel)
Die zeitgenössische Oper, die auf Shakespeares „Der Sturm“ basiert, wurde in der Staatsoper erfolgreich wieder aufgenommen
Kurier.at
Dirigent Kirill Petrenko im Gespräch: Wer fühlen will, muss hören
Kirill Petrenko, der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, weigert sich seit 15 Jahren, Journalisten Interviews zu geben. Jetzt aber hat er doch eine Ausnahme gemacht.
Tagesspiegel.de
Oper Frankfurt: Erste Wiederaufnahme von Strauss’ »Elektra« mit GMD Thomas Guggeis am Pult
Am 9.5. findet die erste Wiederaufnahme von Strauss’ »Elektra« in der Inszenierung von Claus Guth statt. Am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters steht der Generalmusikdirektor Thomas Guggeis.
kulturfreak.de
München
Trügerische Schönheiten: Paavo Järvi bei den Münchner Philharmonikern
Hans Rotts einzige Symphonie ist nun auch in München angekommen. Paavo Järvi lässt sie lustvoll heißlaufen und koppelt sie mit Mahlers „Kindertotenliedern“ – ein bemerkenswerter Abend.
MuenchnerMerkur.de
Buchbesprechung
„…dem Irdischen noch verbunden und doch schon fast ins Himmlische entrückt“ – Hanjo Kesting, Vorklang des Paradieses – Musikalische Streifzüge
Man mag es mit kindlicher Phantasie glauben, wenn man das Titelbild von Hanjo Kestings neuestem Buch, „Vorklang des Paradieses – Musikalische Streifzüge“, betrachtet. Der Autor hat sich für das nach 1606 gemalte „Vogelkonzert“ von Jan Brueghel d. Ä. entschieden, um dem ins selige Jenseits weisenden Buchtitel ein optisches Äquivalent zu geben. Sucht man in dem ungemein vielseitigen Kompendium an kleinen Schriften zu Themen aus der „Fülle des Wohllauts“, um das vom Autor angeführte Zauberberg-Zitat aufzugreifen, nach dem titelgebenden Aufsatz, so stößt man auf eine Würdigung Olivier Messiaens, den Kesting treffend als „…dem Irdischen noch verbunden und doch schon fast ins Himmlische entrückt“ charakterisiert.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de
München/Bayerisches Nationalmuseum
Joel Frederiksen küsst mit seinem Ensemble Phoenix Munich die Renaissance musikalisch wach
An diesem frühlingshaften Sonntagnachmittag stellt Joel Fredriksen sein „first booke of songs“ vor. Er knüpft dabei an die Tradition der Komponisten-Sänger der Renaissance an, etwa an sein Vorbild Thomas Campion.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de
Karlsruhe
Im Klängebad unter der Oper
Zwischen Pauken und Trompeten: Die Badische Staatskapelle begleitet Opern in Karlsruhe auf engstem Raum
Breit und schmal ist der Karlsruher Orchestergraben mit 29,5 Metern vom äußeren linken zum äußeren rechten Ende und nur fünf Metern Tiefe in der Mitte. Für ein Opernhaus sind das außergewöhnliche Raumverhältnisse.
bnn.de
Musik aus der Unterwelt: Wie sich ein Abend im Orchestergraben des Karlsruher Staatstheaters anfühlt
Die Badische Staatskapelle begleitet Opern in einem außergewöhnlich schmalen Graben. Längst nicht alle Musiker hören sich. Warum Ohropax trotzdem zur Grundausstattung gehört.
bnn.de
Wien/Konzerthaus
Der illustre Tastenakrobat: Starpianist Lang Lang im Konzerthaus (Bezahlartikel)
DiePresse.com
Klaus Mäkelä verleiht im Musikverein Bruckner den Klimt-Look
DerStandard.at/story
Berlin
Petrenko: Generationswechsel bei Berliner Philharmonikern
Die Berliner Philharmoniker gehören zu den weltweit führenden Orchestern. Aus Sicht von Chefdirigent Petrenko birgt der laufende Generationswechsel noch Entwicklungspotenzial.
MuenchnerMerkur.de
Bayreuth
Glucks „La clemenza di Tito“ in Bayreuth – Mächtig lebendig
BR-klassik.de
Dortmund
„Das Rheingold“ in Dortmund – Mit der Keule geht das auch
Regie-Altmeister Peter Konwitschny schließt seinen „Ring“ mit einer Untergangs-Fabel ab: Wagners Götter hausen als Steinzeit-Nomaden in Jurten und wandeln sich durch das titelgebende Gold zu greisen Zivilisationsopfern, die der atomaren Katastrophe in Rollstühlen applaudieren.
BR-Klassik.de
Peter Konwitschnys „Rheingold“ an der Oper Dortmund: Die Familie Feuerstein
FrankfurterRundschau.de
Die goldene Krawatte
Peter Konwitschny, der Altmeister des deutschen Regietheaters, entdeckt im „Rheingold“ den Wagner-Witz mit jugendlichem Übermut und analysiert dennoch bitterböse die Mechanismen der Macht.
concerti.de
Der Anfang als Ende – Richard Wagner: Das Rheingold
Altmeister Peter Konwitschny beendet seinen Ring am Theater Dortmund mit dem „Rheingold“. Dabei beweist er einmal mehr, wie gut er Menschen zeichnen und wie humorvoll Pessimismus sein kann.
die-deutsche-buehne.de
Leipziger Regisseur Konwitschny komplettiert Wagners „Ring“ in Dortmund
mdr.de
Wiesbaden
Eis, das sich entzündet… – Anna Netrebko ist Turandot bei den Maifestspielen des Staatstheaters Wiesbaden (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung/nmz.de
Kiel
Wie ein ehrwürdiger Lübecker Kaufmann zum Waffenhändler wird –
Uraufführung von Ludger Vollmers „Buddenbrooks“ in Kiel (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung/nmz.de
Tonträger
Gioacchino Rossini: „L’Italiana in Algeri“ (Podcast)
Mitgeschnitten wurde eine turbulente Berliner Aufführung von 2022 im „Theater im Delphi“, einem alten Stummfilmkino.
radiodrei.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
Gent
Opera Vlaanderen Announces 2024-25 Season
operawire.com
Reims
Anglomania in Coronation City: Flâneries Musicales de Reims 2024
From 12th June to 5th July, Coronation City sees the return of Les Flâneries Musicales de Reims, the ideal summery mix of light classics with the occasional main-course thrown in for good measure.
bachtrack.com/de
London
Keeping it surreal: Martinů double-bill at the Royal Academy of Music
bachtrack.com/de
Westcliff-on-Sea, Essex
Via Ukraine, Ellen Kent highlights the inherent drama of Madama Butterfly
seenandheard-international.com
West Horsley
Sir Bryn Terfel, Julia Sitkovetsky, Susan Bullock Headline Grange Park Opera’s 2024 Festival Season
operawire.com
Edinburgh
An outstanding Elijah from the Scottish Chamber Orchestra and Maxim Emelyanychev
bachtrack.com/de
Glasgow
McVicar’s magic only improves with age: Scottish Opera’s La traviata returns
bachtrack.com/de
Dublin
Irish National Opera 2023-24 Review: L’Olimpiade
operawire.com
New York
Review: An Absent Player in the Spotlight at the Philharmonic (Subscription required)
This week’s program was supposed to feature the orchestra’s principal oboe, but he and another player have been suspended amid misconduct allegations.
TheNewYorkTimes.com
A feast of Mozart (mostly) with Glover and the Philharmonic
Karen Slack was the soprano soloist in Beethoven’s Ah! Perfido with Jane Glover conducting the New York Philharmonic Wednesday night at David Geffen Hall.
newyorkclassicalreview.com
When violinists compose: Botstein, The Orchestra Now serve up an intriguing if uneven sampler newyorkclassicalreview.com
Los Angeles
Conductor Gustavo Dudamel: ‘I was inside that sound’ (Subscription required)
The LA Philharmonic director on music’s power to change society, his Venezuelan homeland — and Cate Blanchett vs Bradley Cooper
ft.com
Recordings
Beethoven: Violin Sonatas 1, 6 and 8 album review – characterful and infectiously gleeful
TheGuardian.com
Ballett/Tanz
Wien/Volksoper/Staatsballett
„Les Sylphides“ in der Volksoper: Am sechsten Tag schuf Gott die tanzenden Menschen
Die dreiteilige Ballettpremiere „Les Sylphides“ brachte auch die bejubelte Uraufführung von Adi Hanans Paradies-Fantasie „Eden“. Wie ein schwingendes Pendel bewegen die vier Tänzerinnen und Tänzer anfangs ihre Oberkörper hin und her. Dabei werden sie von animalisch wirkenden weiteren vier beobachtet, die schließlich zu ihnen hinspringen. Es entspinnt sich ein Spiel aus Anziehung und Kampf. Adi Hanan, ein Ensemblemitglied des Wiener Staatsballetts, hat mit „Eden“ ein kraftvolles, detailliert gearbeitetes Stück geschaffen. Zu Schuberts „Der Tod und das Mädchen“ lässt sie die anfangs acht Ausführenden – stets beobachtet vom strengen Blick einer „Wache des Gartens“ (Yuko Kato) – flotte Schrittfolgen machen, kleine Sprünge, Hebungen, die von Kraft zeugen, und elegant Fließendes. In loser Anlehnung an die biblische Genesis spielt sich dies vor dem Bild eines Baums ab, das sich dann in Farbflächen auffächert (Bühne: Michael Seibert).
DiePresse.com
Rock/Pop/Schlager
Malmö
Song Contest in Malmö: Niederländer droht jetzt Disqualifizierung
Bisher ist unklar, was konkret vorgefallen ist, aber der Auftritt für den niederländischen ESC-Kandidaten Joost Klein (26) am Samstagabend dürfte alles andere als fix sein: Sowohl der Auftritt in der Probe als auch der zum Juryfinale wurden ihm verwehrt. Die Europäische Rundfunkunion EBU spricht lediglich von einem „Vorfall.“
krone.at
ESC-Finaleinzug: Buhrufe gegen Israel – im ORF nicht zu hören
Die Stimmung beim Eurovision Song Contest in Malmö bleibt angespannt. Eden Golan stieg mit „Hurricane“ ins Finale auf. Protestaktion im belgischen Fernsehen. Als die israelische Sängerin Eden Golan beim zweiten Semifinale des Eurovision Song Contest die Bühne betrat, wurde sie mit Buhrufen aus dem Publikum bedacht. Das berichtet die schwedische Zeitung Aftonbladet unter Berufung auf ihre Reportern vor Ort. In der Sendung des schwedischen Fernsehens SVT seien aber nur die Jubelrufe zu hören gewesen, berichtet die Zeitung.
Kurier.at
Nach Oster-Auftritt: Schlager-Queen Naschenweng ist „Erfolg zu Kopf gestiegen“
Die Oster-Gala in Hartberg war ein riesiger Erfolg. Tausende Fans feierten die Auftritte der heimischen Schlager-Stars wie Marc Pircher, den Nockis und dem Aushängeschild der heimischen Volksmusik-Szene: Melissa Naschenweng. Doch hinter der Bühne dürfte vom Osterfrieden nichts zu spüren gewesen sein.
oe24.at
Sprechtheater
Wien
Zur Burgtheater-Aktion: Faust lässt sich nicht stören
Der Auftritt der Letzten Generation im Wiener Burgtheater führte vor Augen, wie sinnlos solcher Aktionismus ist. Er predigt den Bekehrten.
DiePresse.com
Politik
Österreich
Wenn die grüne Spitze den Sebastian Kurz macht. (Bezahlartikel)
Vom Ibiza-Video über die Gigabytes an Chats bis zu dubiosen Widmungsdeals zog sich zuletzt stets eine Frage durch die Debatte: Wo beginnt jene Verantwortung, die politische Folgen unvermeidlich macht? Schon bei Bekanntwerden samt massivem öffentlichen Druck? Erst mit einer Anklage? Oder nur nach (rechtskräftiger) Verurteilung? Und wie umgehen mit Vorwürfen, die der privaten Sphäre entstammen, also nie an die Öffentlichkeit hätten kommen dürfen?
DiePresse.com
Maurer rückt in den Fokus. Üble neue Gerüchte! Schilling: „War nicht g’scheit!“
Beinahe stündlich kommen nun neue Details zum Grünen-Skandal um Lena Schilling ans Licht. Neuerdings gerät auch Klubchefin Sigrid Maurer in den Fokus. Das grüne Bollwerk bekommt durch eine neue Enthüllung Risse. Blickt man hindurch, findet sich dahinter ein Trümmerfeld. Am Freitag brach auch ein weiterer Protagonist sein Schweigen. Der frühere Grünen-Politiker Clemens Stammler erklärt, „lange genug“ geschwiegen zu haben. Nun wehrt er sich gegen die Darstellung der Grünen Spitze rund um seinen Rücktritt 2023. Auch er ist eher unfreiwillig in die aktuelle Causa involviert.
Heute.at
INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 11. MAI 2024.)
INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 11. MAI 2024)
Quelle: onlinemerker.com
HEUTE „DIE MET IM KINO“ – MADAMA BUTTERFLY mit Asmik Grigorian und Jonathan Tetelman
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Wiener Staatsoper. Fotos aus der ersten Vorstellung THE TEMPEST von Thomas Adès (9.5.2024)
Zum Bericht von Manfred A. Schmid
WIEN/Staatsoper: Wien: THE TEMPEST
9.5.2024 „The Tempest“, Staatsoper, Wiederaufnahme
Zum Bericht von Dominik Troger
Hiroshi Amako (Ferdinand), Kate Lindsey (Miranda) © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Daniel Jenz (Antonio), Michael Arivony (Sebastian), Toby Spence (König von Neapel) © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Adrian Eröd (Prospero)
Caroline Wettergreen (Ariel)
Frédéric Antoun (Caliban)
Kate Lindsey (Miranda)
James Laing (Trinculo)
Hiroshi Amako (Ferdinand)
Toby Spence (König von Neapel)
Daniel Jenz (Antonio)
Michael Arivony (Sebastian)
Frédéric Antoun (Caliban) © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Caroline Wettergreen (Ariel) © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
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MÜNCHEN/ Bayerische Staatsoper: NACHTS IN DER OPER
© Bayerische Staatsoper
Nachts in die Bayerische Staatsoper? Am kommenden Samstag, 11. Mai 2024, können Sie bis spät in die Nacht einen Blick hinter die Kulissen werfen. Im Rahmen der Langen Nacht der Musik bleiben die Türen der Bayerischen Staatsoper bis 2 Uhr geöffnet – mit Musik des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper sowie der Hermann-Levi-Akademie des Bayerischen Staatsorchesters.
Außerdem gibt es noch einen weiteren Tag, den Sie sich im Kalender vormerken sollten: Am Montag, 13. Mai 2024, beginnt der Online-, Telefon- und Schalterverkauf unserer Abonnements. Mit einem Abonnement genießen Sie sechs Vorstellungen mit einem Preisvorteil von bis zu 35 %.
Mit den vielfältigen Abonnement-Serien der Bayerischen Staatsoper profitieren Sie mehrfach: Ihr Platz bleibt Ihnen die gesamte Spielzeit über erhalten, Sie bekommen einen Preisvorteil von bis zu 35 % und müssen sich um nichts weiter kümmern.
Am Montag, 13. Mai 2024, gehen ab 10 Uhr alle verbliebenen Abonnementplätze in den Schalter- Telefon- und Onlineverkauf. Nutzen Sie die Chance und sichern Sie sich noch einen der begehrten Abonnement-Plätze!
ABO-RESTVERKAUF
Mo, 13. Mai 2024, ab 10.00 Uhr
Tageskasse am Marstallplatz 5, telefonisch unter +49.(0)89. 21 85 19 20 und online
Alle Abonnement-Serien für die kommende Spielzeit mit den dazugehörigen Terminen und Preisen finden Sie auf unserer Website.
ABONNEMENT
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Der Fall Martin Schläpfer: Zensur im Opernhaus
Gilt für Tourismus wie für Kultur: Die Werbung der Stadt Wien ist perfekt! Deren raffiniertes Marketing hält die Tradition hoch. Doch von faszinierenden künstlerisch führenden Köpfen, von geistigen Visionen ist in diesen Tagen in der Stadt….? Der Reihe nach erleben wir Fehlbesetzungen auf den Kreativ-Positionen: Burgtheater-Chef Martin Kusej muss nach Ablauf seines Vertrages seinen Posten widerwillig abgeben. Ein rascher Auslauf: Im Volkstheater vertrieb Kai Voges das Stammpublikum, beherrschte ein halb leer gefegtes Haus, wurde deshalb zum wendigen Veranstalter auf poppige Art und verabschiedet sich nun wieder. Ebenfalls ein flottes, dabei kaum registriertes Adieu: Die verabschiedete Leitung der Kunsthalle im Museumsquartier vegetierte ohne Besucherzuspruch. Nur Probleme gab es bei den Wiener Festwochen mit ihren Kurzzeit-Intendanten ohne Fortune. Chefdirigent Philippe Jordan der Staatsoper wendet sich mit Ablauf seines Vertrages von den modischen Inszenierungen im Haus ab, welche er offensichtlich so gar nicht schätzt. Auch der Chefdirigent der Volksoper hat rasch einen für ihn günstigeren Job in Deutschland gefunden. Wohl auch – der Posten der Leitung der Volksoper ab 2027 ist ausgeschrieben worden. Einiges und nicht wenig dergleichen mehr nur zur geistigen Krise.
Als reifer Senior und hierzulande unbekannter Choreograph wurde der Staatsballett-Oberste Martin Schläpfer nach Wien engagiert. Und bei seiner Übernahme des Ensembles wurden die von seinem so besonders erfolgreichen Vorgängers Manuel Legris aufgebauten jungen Tänzer aus Wiener Eigenbau wie beliebte Solisten aus der Stadt vertrieben. Er muss nun ebenfalls nach Ablauf seines Vertrages abtauchen. Und er hat zu seinem Abschied die Zensur eingeführt: Positiv denkende Kritiker, welche auf die Probleme eingehen, die auf gewisse Unfähigkeit im Betrieb, in der Personalpolitik wie in der Programmierung aufmerksam machen, dürfen keine Pressekarten bekommen. Sollte nicht so ein Problem sein. Doch der Schweizer ist auch kein Mann offener Kommunikation. Keine Antworten, falsche Vorwürfe, versteckt hinter Grübeleien. Von nicht wenigen der Ensemblemitglieder wird er, vor allem nach zehn Jahre Glanzzeit unter Legris, nicht übermäßig geschätzt.
Schläpfers Psycho-Hygiene: Aus dem Rheinland von kleinen Kompanien überraschend an die Donau geholt, erwartete er wohl an einem großen Haus nun als bedeutender Choreograph gefeiert zu werden. Doch seine Kreationen gehören nicht in dieselbe Liga wie die eines John Neumeier, eines Jiři Kylián. Zu gleichförmig, zu manieriert wirkt seine bis zum kommenden Wiener Abschied durchgezogene ‚Ballett ohne Ballettmusik‘-Folge an Tanzschöpfungen. Und die von ihm geforderten, vom Wiener Publikum ersehnten Handlungsballette konnte er nicht abliefern. Sein Eingriff in die Dramaturgie von Tschaikowskis „Dornröschen“-Zauber ist zu einem echten Tiefpunkt geworden. Jedenfalls anstatt auf verbindende Kommunikation auf Zensur unter falschem Vorwand zu setzen, muss schon bezüglich Meinungsfreiheit im Opernhaus als höchst bedenklich anzusehen sein.
Der Opern-Oberste hält sich bedeckt. Nach dem beigelegten Konflikt zum kommenden Abgang von Jordan scheint man froh zu sein, dass Schläpfer nach Ablauf seines Vertrages sich still und lautlos entfernt. Nichts Negatives an die Öffentlichkeit. Nicht anzunehmen, dass Schläpfers Arbeiten hier weiter zu sehen sein werden. So hatte Schläpfer keine beliebte Produktion seines so erfolgreichen Vorgängers Manuel Legris übernommen. Ganz so lieblos sind ebenfalls die früheren Staatsopern-Ballettchefs wie Renato Zanella oder Gyula Harangozó von ihren jeweiligen Nachfolgern abgetan worden…
Meinhard Rüdenauer
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Marcus Bosch verlängert Vertrag mit den Opernfestspielen Heidenheim
Marcus Bosch © Franca Wrage
Der Dirigent Marcus Bosch und die Stadt Heidenheim haben den Vertrag über die künstlerische Leitung der Opernfestspiele Heidenheim bis zum Jahr 2030 verlängert. Damit führt der gebürtige Heidenheimer die künstlerische Verantwortung für die Opernfestspiele fort, die er seit dem Jahr 2009 inne hat.
Marcus Bosch zeigt sich glücklich über die Fortsetzung seiner Arbeit in Heidenheim: „Es macht mich froh und stolz, in Heidenheim so herausragend Musik und Musiktheater machen zu können und nun noch weiterentwickeln zu dürfen. Die Arbeit mit Solisten und Kreativteams auf internationalem Festivalniveau, mit so wundervollen Ensembles wie der Cappella Aquileia, den Stuttgarter Philharmonikern und dem Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn – alles das ist mehr als Berufung, es ist Herzensangelegenheit. Ich freue mich außerordentlich auf die kommenden Festspieljahre bis 2030 und bin dankbar, dass unsere Arbeit in ganz Europa wahrgenommen wird!
Heidenheims Oberbürgermeister Salomo zeigt sich ebenfalls erfreut: „Die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Marcus Bosch im 60. Jahr der Opernfestspiele Heidenheim ist eine hervorragende Nachricht für alle Freundinnen und Freunde der Oper und der klassischen Musik. Damit ist gewährleistet, dass Festspiele und Orchester auf der ausgezeichneten Qualität der vergangenen Jahre und dem hohen Niveau der Aufführungen, wovon auch die vielen internationalen Auszeichnungen zeugen, weiter aufbauen können.“
Kulturbürgermeisterin Simone Maiwald sagt: „Es ist auch Marcus Boschs Verdienst, dass sich die Besuchszahlen seit dem Jahr 2010 mehr als verdoppelt haben und die Opernfestspiele Heidenheim damit mehr Menschen in Deutschland, aber auch international, erreichen, die sich an dieser schönen Kunst erfreuen. Ich freue mich für die Opernfestspiele und die Cappella Aquiliea und natürlich für und mit Marcus Bosch, der seine erfolgreiche Arbeit fortführen kann.“
Marcus Bosch ist nach Stationen als Generalmusikdirektor (GMD) am Theater Aachen und dem Staatstheater Nürnberg Dirigent auf internationaler Bühne, Vorsitzender der deutschen GMD-Konferenz, Professor für Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater München. Als Dirigent profilierte er sich früh mit einer herausragenden Bruckner-Gesamteinspielung mit seinem Aachener Orchester.
Die englische Grammophone „adelte“ Bosch kürzlich als einen der herausragenden Bruckner-Dirigenten unserer Tage. Die Einspielung der Theatermusiken von Beethoven mit der Cappella Aquileia wurde vom selben Magazin als Referenzaufnahme gewürdigt. In Nürnberg feierte Bosch Erfolge unter anderem mit seinem „Ring“. Mittlerweile hat Bosch über große 100 Orchester auf der ganzen Welt dirigiert, jüngst erregte seine Holländer-Produktion in Peking Aufsehen.
Der Künstler Marcus Bosch stellt die musikalische Qualität immer in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Darüber hinaus versteht sich Bosch auch als Publikums-Verführer – und ist dabei stets auf der Suche nach neuen Wegen, dem Publikum größtmöglichen Zugang zu öffnen zu klassischer Musik. So hat Bosch mit Musik und neuen Formaten schon in seiner Aachener Zeit das Publikum vervierfacht. Und auch als Chef in Heidenheim hat Bosch schon in wenigen Jahren Jahren die Zuschauerzahlen mehr als verdoppelt und das Programm vervielfacht: Die von der Fachwelt hochgelobte Reihe mit den frühen Verdi-Opern in der Reihenfolge ihrer Entstehung wird bei Coviello Classics veröffentlicht und u.a. deutschlandweit ausgestrahlt von Deutschlandradio Kultur.
Weitere Meilensteine in Heidenheim waren die Gründung des festspieleigenen, handverlesen besetzten Orchesters Cappella Aquileia (u.a. ausgezeichnet mit dem opus klassik 2021) sowie die Verpflichtung der Stuttgarter Philharmoniker und des Tschechischen Philharmonischen Chores Brünn (Echo Klassik 2007) als Orchester und Chor in Residenz.
In diesem Jahr feiern die Opernfestspiele Heidenheim ihr 60jähriges Jubiläum mit dem Spielzeitmotto „Fremde Welten“ und Neuinszenierungen von „Madama Butterfly“ und „Alzira“ sowie zahlreichen Konzerten.
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Künstlernachricht: Der Bariton Petro Ostapenko debutiert am Theater Aachen:
Petro Ostapenko © Sebastian Schiller
Britten: Curlew River / Ferryman
Theater Aachen
- Mai 2024
www.theateraachen.de/de/produktionen/curlew-love-songs.html
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ARS-Produktion: Antonio Vivaldi, concerti per fagotto e arie perpaso, vol 3 der Barockfagottistin Miho Fukui. Mit Dominik Wörner (Bass) und dem Ensemble F
Vol 3, mit Bassarien und Dominik Wörner
Auf historischen Instrumenten wird hier von Miho Fukui als Solistin am Barockfagott bereits auf dritter CD das Lebenswerk Antonio Vivaldis in den Mittelpunkt gestellt. Außer Vivandi gibt es keinen weiteren Komponister, der so viele Solostücke für das Fagott schrieb – neununddreißig an der Zahl. Den eingespielten Fagott-Konzerten werden hier Bass-Arien aus Vivaldis Opern, gesungen von Dominik Wörner, zur Seite gestellt, die in enger Bindung zu diesem Repertoire stehen.
Vivaldis schöpferischer Hauptschauplatz war bis ins hohe Alter die Stadt Venedig, die bis zum heutigen Tag eine außergewöhnliche Anziehung auf Touristen ausübt und sich zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert zu einer wahrlichen Musikmetropole entwickelte. Doch wofür steht eigentlich der Reiz der venezianischen Musik? Wahrscheinlich für die Frische, Offenherzigkeit und rege Geschäftigkeit der Menschen in ihrer ungzwungenen und aufgeschlossenen Gemütsart!
Miho Fukuis Vision ist es, dieses Repertoire mit dem durch ihre Initiative 2009 ins Leben gerufenen „Ensemble F“ auf historischen Instrumenten zum Leben zu erwecken.