Die SAMSTAG-PRESSE – 18. APRIL 2020

Die SAMSTAG-PRESSE – 18. APRIL 2020

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SAMSTAG-PRESSE – 18. APRIL 2020
Foto: © Salzburg Touristik

Salzburgs Festspiel-Chefin zu Kultur-Plänen: „Wie soll denn das überhaupt gehen“ Bezahlartikel
Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele, hält die neuen Regelungen für nicht umsetzbar. Doch sie hofft weiter.
Kurier

Österreich
Corona und Kultur: Schrittweise Lockerungen im Kulturbereich

Museen werden demnächst öffnen können – Konkretes im Bereich Theater und Musik wird noch überlegt.
Wiener Zeitung

Sommer ohne Großevents, Theater ohne Liebesszenen
Großveranstaltungen bleiben bis Ende August verboten. Die Museen öffnen Mitte Mai wieder, für die Festspiele in Salzburg und Bregenz bleibt alles offen.
Die Presse

Coronakrise: Die Münchner Opernfestspiele sind abgesagt
Münchner Abendzeitung

„Keiner weiß, wann wir wieder spielen werden“
Vor sechs Wochen stand der Wiener Bassbariton Horst Lamnek das letzte Mal auf der Bühne.
https://oe1.orf.at/artikel/670749/Keiner-weiss-wann-wir-wieder

Arte-Doku von Rosa von Praunheim:
Auf der Suche nach der Operntunte
DeutschlandfunkKultur

DAS! mit Pianist Igor Levit
42 min | Verfügbar bis 16.07.2020
Igor Levit gehört zu den erfolgreichsten Pianisten weltweit. In der Corona-Krise überträgt er auf seinem Twitter-Account Hauskonzerte aus dem eigenen Wohnzimmer.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/das/DAS-mit-Pianist-Igor-

Lieses Klassikwelt Nr 31: Anja Silja
Zuletzt sah ich sie 2014 auf der Bühne. In einer Produktion der Oper Frankfurt verkörperte Anja Silja die Mumie in Aribert Reimanns Gespenstersonatenach dem gleichnamigen Kammerspiel von August Strindberg. Aus einer kleinen Rolle wurde da eine ganz große, mit starker Bühnenpräsenz demaskierte die grandiose Sängerdarstellerin eine in Lebenslügen gefangene Gesellschaft. Es war die letzte unter zahlreichen Charakterrollen, die Jahrzehnte zuvor schon ihre Kollegin Martha Mödl auf ihre alten Tage gesungen hatte, die ihr noch fehlte.
https://klassik-begeistert.de/lieses-klassikwelt-31-anja-silja/

Silja und Jerusalem werden 80: Gelingen des Unmöglichen
Frankfurter Allgemeine

Anja Silja und Siegfried Jerusalem feiern 80. Geburtstag
Tagesspiegel

Die Flucht vor sich
Anja Silja war in den Fünfzigerjahren Bayreuths Wundersängerin. Jetzt wird die grandiose Sopranistin 80 Jahre alt.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/klassik-die-flucht-vor-sich-1.4878595

Salzburg
Landestheater-Intendant: „Wollten Signal senden“
https://www.krone.at/2137869

„Wenn ich darüber nachdenke, dann ist ‚Lulu‘ meine Lieblingsoper“
Was ist meine Lieblingsoper?
In den 63 Jahren meiner Liebe zu Opern habe ich mir den größten Teil dieser Zeit diese Frage nicht gestellt und musste diese auch niemandem beantworten. Gibt es doch so viele wundervolle Werke. Rückblickend könnte ich an „Don Giovanni“ denken, dem sich bald „Così fan tutte“ beigesellte, an „Rigoletto“, an „Adriana Lecouvreur“ und natürlich an „Der Rosenkavalier“. Es gab Phasen.
von Lothar Schweitzer, Wien
Klassik-begeistert

Frankfurt
Oper Frankfurt zuhause
https://www.frankfurt-live.com/oper-frankfurt-zuhause-121129.html

Berlin
Klaus Lederer zur Öffnung der Kultur: „Es gibt auch Instrumente, die man mit Mundschutz bedienen kann“
Die Beschränkungen im öffentlichen Leben sollen abgebaut werden. Was bedeutet das für die Berliner Kultur? Ein Gespräch mit Kultursenator Klaus Lederer.
Tagesspiegel

Söders Schweigen zur Kultur: unverständlich
Gestern gab der bayerische Ministerpräsident Markus Söder erste Schritte zur Lockerung der Corona-Maßnahmen bekannt. Über alles wurde gesprochen: Schule, Kinderbetreuung, Geschäfte, Fußball, ja sogar Fußpflege – nur nicht über die Kultur. Das ist enttäuschend.
BR-Klassik

Links zu englischsprachigen Artikeln

Streams
BWW Feature: OPERA ONLINE FOR THE END OF APRIL at Various Opera Websites
https://www.broadwayworld.com/los-angeles/article/BWW-Feature-OPERA

10 Essential Rondine Clips to Enjoy (At Home)
https://www.operanews.com/Opera_News_Magazine/2020/4/Departments

Teatro Digital to Stream Valeriano Lanchas’ Historic “Barbiere di Siviglia’
https://operawire.com/teatro-digital-to-stream-valeriano-lanchas-historic

Classical Music/Opera direct to home 7 – Jeremy Denk’s well-tempered Bach revelations
https://theartsdesk.com/classical-music/classical-musicopera-direct-home-7-jeremy

Westminster’s Virtual Concert Hall
Experience past performances online
https://www.rider.edu/news/2020/04/16/westminsters-virtual-concert-hall

Ton- und Bildträger
The best new classical albums: Editor’s Choice, May 2020
https://www.gramophone.co.uk/features/article/the-best-new-classical

The Soldier: From Severn to Somme (Christopher Maltman, Joseph Middleton)
https://www.limelightmagazine.com.au/reviews/the-soldier-from-severn-to

Feuilleton
Loud, Louder, Loudest: How Classical Music Started to Roar
https://www.nytimes.com/2020/04/17/arts/music/classical-music-loudness.html

Beethoven the Avant-Gardist: A Pianist Makes His Case
The New York Times

The contemporary opera that has it all: April De Angelis and Jonathan Dove about Flight
bachtrack

Sprechtheater

Berlin
Theaterintendant zu Corona-Einschränkungen: „Wir wollen sichtbar bleiben“
Deutschlandfunk.de

„Von Kleinfamilie in Quarantäne erzählen“
Regisseur erwartet viele Theaterstücke über Corona – und äußert Befürchtung
Frankfurter Rundschau

Ausstellungen/ Kunst

München
AZ-Interview mit Kunsthallen-DirektorRoger Diederen: Warten auf die Super-Show
Münchner Abendzeitung

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Unter’m Strich

Burgenland blockiert „Meer der Wiener“
De facto bleibt der Neusiedler See weiter geschlossen. Die Entscheidung sorgt für Wirbel.
Oe24.at

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 18. APRIL 2020)

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 18. APRIL 2020)

Quelle: onlinemerker.com

GROSSZÜGIG! SO IST DAS GEMEINT – UND SO LÄUFT ES. Zuerst alles abdrehen („Berufsverbote“), dann den Mund voll nehmen und sich dafür umjubeln lassen – und dann die „Bittsteller“ verhöhnen!

Am Beispiel Nordrhein-Westfalen:

Einen Trost für die Künstler habe ich aber anzubieten: Bei den Gewerbetreibenden, bei denen nicht nur das eigene Schicksal dranhängt, ist es ebenso. Ich erfahre in Wien Schaudergeschichten von Geschäftsleuten, die aufgegeben haben!
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Die Wiener Staatsoper trauert um Maksimilijan Cenčić

Die Wiener Staatsoper trauert um Maksimilijan Cenčić | Aktuelles ...

Die Wiener Staatsoper ist tief betroffen vom Tod des langjährigen ehemaligen Leiters der Bühnenmusik des Hauses am Ring und geschätzten Kollegen Prof. Maksimilijan Cenčić, der am Donnerstag, 16. April 2020 nach längerer, schwerer Krankheit in Wien verstorben ist. Der aus Rogaška Slatina (ehem. Jugoslawien) stammende Dirigent war von 1991 bis 2014 an der Wiener Staatsoper engagiert und dirigierte neben seiner Tätigkeit als Leiter der Bühnenmusik u. a. die Erstaufführung des Balletts Mythos in einer Choreographie von Renato Zanella im Großen Haus sowie zahlreiche Kinderopernvorstellungen von Wagners Nibelungenring für Kinder, Der 35. Mai und Die Omama im Apfelbaum. Die Staatsopernfamilie drückt seinen Angehörigen ihre aufrichtige Anteilnahme aus.

Maksimilijan Cenčić wurde 1951 in Rogaška Slatina im ehemaligen Jugoslawien geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung an der Akademie für Musik in Zagreb. Meisterklassen absolvierte er u. a. bei Kurt Masur und Pierre Dervaux. Zwischen 1978 und 1991 arbeitete er am Kroatischen Nationaltheater in Zagreb, wo er bereits 1976 debütierte. Zwischen 1976 und 1978 war er Assistent von Václav Neumann bei der Tschechischen Philharmonie in Prag sowie von 1981 bis 1983 Assistent von Lovro von Matačić bei mehreren Gastspielreisen. Am Prayner Konservatorium in Wien unterrichtete er seit 1998 Dirigieren und war musikalischer Leiter der Opernklasse.

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MAIL VON STAATSINTENDANT NIKOLAUS BACHLER/ BAYERISCHE STAATSOPER

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auf Anordnung des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst werden die Münchner Opernfestspiele 2020 nicht in der geplanten Form stattfinden können. Ebenso entfallen alle verbleibenden Vorstellungen bis Ende Juni 2020. Damit ist die Spielzeit 2019/20 für den Publikumsverkehr im Haus beendet. Gerne hätte ich Ihnen diese Informationen heute als erstes mitgeteilt. Leider wurde die Absage schon gestern Abend durch die Politik kommuniziert, sodass Sie vielleicht schon vereinzelte Artikel in den Tagesmedien gelesen haben.

Die Absage der verbleibenden Saison und der Münchner Opernfestspiele schmerzt mich persönlich natürlich sehr. Ein Theater ohne Publikum, ohne Künstlerinnen und Künstler, die Bühne und Orchestergraben beleben, ist nichts weiter als eine tote Hülle. In den letzten Wochen haben wir mehrere Szenarien für die Durchführung der Festspiele durchgespielt, die vor allem die Sicherheit und Gesundheit von Ihnen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunstschaffenden und Publikum sicherstellen sollten. Keine der Optionen hat sich allerdings als praktikabel und zufriedenstellend herausgestellt. Daher prüfen wir nun unter Hochdruck, welche Premieren zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können und welche Aktivitäten im digitalen Umfeld möglich sind.

Um für eine Wiedereröffnung im Herbst vorbereitet zu sein, werden wir ab Montag schrittweise den Vorbereitungsbetrieb wieder aufnehmen und prüfen auch die Fortsetzung der live-übertragenen Montagskonzerte und ähnlicher Projekte. Genauere Hinweise werden Ihnen nach einer Sitzung mit dem Ministerium am Nachmittag von Herrn Dr. Schwab sowie ab Montag von Ihren Vorgesetzten zugehen. Außerdem streben wir eine Vorziehen der Theaterferien an und informieren Sie, sobald wir hierzu mehr wissen.

Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung in den kommenden Wochen!

Mit herzlichem Gruß
Nikolaus Bachler
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München: Opern-Uraufführung im Staatstheater am Gärtnerplatz verschoben

Aufgrund der aktuellen Situation muss die ursprünglich für 23. April 2020 angesetzte Premiere der Oper »Schuberts Reise nach Atzenbrugg« abgesagt werden. Die Uraufführung soll nun voraussichtlich in der Spielzeit 2020/2021 stattfinden.
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ZUM HEUTIGEN „BUTTERFLY“-STREAM AUS DER METROPOLITAN-OPERA: DIE GROSSEN „BUTTERFLYS“ DER MET

Minghella-Inszenierung  (Summers; Racette, Zifchak; Giordani. Croft) auf Met-Stream – bis in die Abendstunden


ZU INSTAGRAM – VIDEO

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Ildar Abdrazakov in Quarantäne – lustiges Ende

ZU INSTAGRAM mit Video

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Beczala PR für die neue CD soll Anfang Mai 2020 in den Verkauf


ZU FACEBOOK

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So schminkte Bayreuth 1967 Martha Mödl für „Die Walküre

ZU INSTAGRAM

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Auch eine Ballspiel-Lösung in diesen Zeiten (aus Brasilien)


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DAS METROPOLOLITAN OPERA STREAM-PROGRAMM FÜR DIE WOCHE VOM 20. BIS 26. APRIL

Our free Nightly Opera Streams continue with a week of operas both scintillating and searing. From Strauss’s thrilling psychodrama Elektra, starring Nina Stemme (pictured) in a masterful staging by Patrice Chéreau, to Rossini’s La Cenerentola, an effervescent take on the Cinderella story starring Joyce DiDonato and Juan Diego Flórez, it’s a lineup that runs the operatic gamut. The week also includes an unprecedented free event: Our newly announced virtual At-Home Gala on April 25, featuring more than 40 artists performing live from their homes around the world at 1PM EDT.

Monday, April 20
Strauss’s Elektra

Tuesday, April 21
Puccini’s Tosca

Wednesday, April 22
Offenbach’s Les Contes d’Hoffmann

Thursday, April 23
Lehár’s The Merry Widow 

Friday, April 24
Viewers’ Choice: Verdi’s La Traviata

Saturday, April 25
Live Start Time of 1PM  EDT

Sunday, April 26
Rossini’s La Cenerentola

For casting details and information about how to access the streams, click the button below.

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ZÜRICH: «OPER FÜR ALLE» IST ABGESAGT

VERLÄNGERUNG DES VERANSTALTUNGSVERBOTS UND DIE AUSWIRKUNGEN AUF DEN SPIELPLAN DES OPERNHAUSES ZÜRICH
In der gestrigen Pressekonferenz des Schweizer Bundesrates wurden die Etappen zur Lockerung der Mass-nahmen zur Eindämmung des Coronavirus bekannt gegeben. Die daraus resultierende Verlängerung des Veranstaltungsverbotes bis mindestens 7. Juni 2020 (bisher 30. April) führt zu weiteren Konsequenzen für den Spielbetrieb des Opernhauses. Alle Vorstellungen, Veranstaltungen, Nachwuchsprogramme, Führungen und Probenbesuche bis zum 7. Juni 2020 müssen aufgrund dessen bedauerlicherweise abgesagt werden. Neben den bereits publizierten Verschiebungen und Absagen im Zürcher Programm betrifft dies insbesondere die beliebte Open Air-Veranstaltung «oper für alle» am 13. Juni. Da die Wiederaufnahme von Mozarts «Don Giovanni» am 30. Mai nicht wie geplant stattfinden kann, muss als Konsequenz auch die Live-Übertragung der Inszenierung auf den Sechseläutenplatz ersatzlos entfallen. Ausserdem müssen die für Anfang Juni disponierte Operettengala mit Piotr Beczala und Camilla Nylund unter der Leitung von Fabio Luisi sowie das Philharmonische Konzert unter der Leitung von Manfred Honeck am 17. Mai abgesagt werden.

Die Entscheidung darüber, ab wann Veranstaltungen wieder stattfinden dürfen, wird der Bundesrat in einer seiner nächsten Sitzungen treffen. Über die detaillierten Auswirkungen auf den weiteren Spielplan des Opernhaus Zürich werden wir mit Blick auf diese Entscheidung informieren. Alle Karten für oben genannte Veranstaltungen werden storniert und erstattet. Kundinnen und Kunden werden zu diesem Zweck direkt kontaktiert.

INTERVIEW-PODCAST ZUM AKTUELLEN THEMA:

In der vierten Folge von «Zwischenspiel», dem Podcast aus dem Opernhaus, sind Andreas Homoki und Christian Berner zu Gast. Der Intendant und der Kaufmännische Direktor des Opernhauses berichten über die aktuellen Herausforderungen und Schwierigkeiten. Darüber welche Entscheidungen wann und wie getroffen werden müssen und welche Handlungsoptionen das Opernhaus in dieser besonderen Situation hat. Diesen Podcast und alle weiteren Folgen finden Sie zum Anhören oder als Download hier: www.opernhaus.ch/podcast

Das aktuelle Streaming-Angebot von Vincenzo Bellinis «I Capuleti e i Montecchi» steht von Freitag, 17. April, 18 Uhr bis Sonntag, 19. April, 24 Uhr online zur Verfügung. Die viel zu selten gezeigte Belcanto-Oper erzählt eine besondere Version des klassischen Romeo-und-Julia-Stoffes. In der Hosenrolle des Romeo ist Weltstar Joyce DiDonato zu erleben, an ihrer Seite singt die junge ukrainische Sopranistin Olga Kulchynska die Giuliet-ta. Die Inszenierung des Regisseurs Christof Loy und das Dirigat von Fabio Luisi wurden an der Premiere von Publikum und Presse gleichermassen begeistert aufgenommen. Weitere Informationen und das vollständige Programm von «Heimspiel: Der Online-Spielplan» finden Sie hier: www.opernhaus.ch/streaming

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Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin präsentiert seine Saison 2020/2021

Auf der Jahrespressekonferenz des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) präsentierten per Livestream Chefdirigent Robin Ticciati, Orchesterdirektor Alexander Steinbeis und Bratschistin Eve Wickert, Mitglied des Orchestervorstands, die Projekte der Saison 2020/2021.

Konzerte mit Chefdirigent Robin Ticciati

Das DSO und Robin Ticciati gehen in ihre vierte gemeinsame Spielzeit. Besondere Aufmerksamkeit widmen das Orchester und sein Chefdirigent diesmal dem Werk Richard Wagners und seiner Beziehung zu Frankreich und Paris – eine Gegenüberstellung, die sich schon in den letzten Jahren ankündigte. Ticciati befragt das ambivalente Verhältnis zwischen dem Komponisten, der Musikstadt und ihren Protagonisten im Rahmen des Festivals ›Wagner-Perspektiven‹ vom 13. bis 21. November aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Er stellt Auszügen aus ›Götterdämmerung‹, ›Rienzi‹, ›Tannhäuser‹, ›Tristan und Isolde‹ und ›Die Walküre‹ Werke gegenüber, die sich in ästhetischer Opposition, Zeitgenossenschaft oder Nachfolge zu ihnen befinden oder die Dichtung der Wagner-Fürsprecher Baudelaire und Mallarmé in Töne setzen. Für die hohe Qualität bürgt auch eine prominent besetzte Gesangsriege, die von den Sopranistinnen Dorothea Röschmann, Anu Komsi und Yeree Suh über die Mezzosopranistinnen Julie Boulianne und Karen Cargill, die Tenöre Neal Cooper und Simon O’Neill bis zu Matthias Goerne, Thomas Lehman und John Relyeaim tiefen Fach reicht. Die vier Konzerte werden durch Einführungsgespräche mit renommierten Musik- und Literaturwissenschaftlern begleitet.

Wie eine Erweiterung und ein Kontrapunkt zu den ›Wagner-Perspektiven‹ ist das Projekt ›Im Kampf mit dem Teufel‹ im Februar angelegt, das sich Robin Ticciati und das DSO im Rahmen der Biennale ›Die Goldenen Zwanziger‹, zu der die Berliner Philharmoniker einladen, vorgenommen haben. Auch hier sind Musiktheaterwerke auf der Konzertbühne zu erleben, nunmehr aber die kompakten, provokanten Formen der 1920er-Jahre – Paul Hindemiths Einakter ›Sancta Susanna‹ über eine Nonne, deren Christus-Liebe das klösterlich Tolerierte übersteigt, und Bohuslav Martinůs verrückt-absurde Jazzoper ›Die Tränen des Messers‹. Über sie hinweg spannt das Programm einen Bogen, der von der Gegenwart bis ins 12. Jahrhundert reicht. Ein szenisches Konzept bindet die Werke auch dramatisch zusammen: Frederic Wake-Walker, der 2018 bereits Händels ›Messias‹ mit dem DSO und Ticciati in szenischer Einrichtung auf die Bühne der Philharmonie brachte, führt Regie.

Die Musik des Briten Edward Elgar – von der Konzertouvertüre ›Cockaigne‹ über Introduction and Allegro für Streicher und die Zweite Symphonie bis zu den ›Enigma-Variationen‹ – zieht sich in dieser Saison als ein weiterer Schwerpunkt durch die Programme Robin Ticciatis. Es ist Musik eines Komponisten, der für Ticciatis eigene künstlerische Entwicklung von großer Bedeutung war.

Auch in der Spielzeit 2020/2021 verfolgt Robin Ticciati Linien weiter, die ihn und das DSO in den letzten Jahren beschäftigten. Dazu gehört Hector Berlioz mit seiner ›Symphonie fantastique‹ und der Viola-Symphonie ›Harold en Italie‹, aber auch Anton Bruckner, dessen symphonisches Œuvre einen bedeutenden Teil der gemeinsamen Geschichte von Dirigent und Orchester ausmacht. Mit der Vierten gab Ticciati seinen Einstand in Berlin, nach der Sechsten, Siebten und Achten folgt nun die Neunte Symphonie. Die einstige Linie mit Werken von Johannes Brahms wirkt im ›Deutschen Requiem‹ und dem Ersten Klavierkonzert weiter. Auch die Gegenwartsmusik spielt weiterhin eine große Rolle: Die schottische Komponistin Helen Grime ist mit der Deutschen Erstaufführung ihres Schlagzeugkonzerts vertreten, ihr tschechischer Kollege Ondřej Adámek mit ›Shiny or Shy‹. Beide bereichern seit einigen Jahren immer wieder die Programme des DSO. Das Experiment der Orchesterimprovisation, das im letzten Jahr erstmals gelang, wird in der neuen Saison erneut gewagt.

Chefsache ist für Robin Ticciati auch das Engagement für den Nachwuchs, was die konzertante Aufführung von Benjamin Brittens Oper ›The Rape of Lucretia‹ im vergangenen Januar eindrucksvoll unter Beweis stellte. Seine Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Ferenc-Fricsay-Akademie und der Gesangsabteilung der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin wird im März mit der Kammeroper ›The Bear‹ von William Walton fortgesetzt. Zudem leitet der DSO-Chefdirigent im September erneut einen ›Symphonic Mob‹.

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