Foto: Monika Rittershaus (c)
Giuseppe Verdi, Luisa Miller, Staatsoper Hamburg,
4. Oktober 2018
Dr. Holger Voigt berichtet für klassik-begeistert.de
aus der Staatsoper Hamburg
Also, die „Luisa“ Miller war wieder ganz großartig!!! Wer sie in HH noch nicht gesehen hat, sollte unbedingt hingehen. Noch zwei Mal haben Sie in diesem Jahr die Chance!
Leider gab es im Publikum im 1. Akt einige Frühklatscher. Was das bedeuten kann, konnte man sofort sehen: Die Richtig-Klatscher waren verunsichert, ob sie nun an der richtigen Stellen doch noch klatschen sollten und unterließen es weitgehend, was einen Stimmungsabbruch bedeutete.
Orchester und Dirigent waren verunsichert: Kommt da noch weiterer Applaus oder nicht? Dann spielt das Orchester weiter, scheint aber die Zeit einholen zu wollen, was dazu führte, dass der „alte Miller“ davon überrascht wurde, dass seine Arie orchestermäßig bereits abgeschlossen war, bevor er selbst dort ankam (was ihn um den Applaus betrog). Orchester und Solist waren also asynchron. Wirklich ärgerlich – Publikum kann die ganze Atmosphäre zerstören!
Dann, im 2. Akt, war alles passend, und es entfaltete sich wieder ein großer Abend mit großer Oper! Die Inszenierung ist in meinen Augen genial und allein schon einen Besuch wert: Das Leben in Kästen, die unterschiedliche Lebensräume, eigentlich Wahrheitsräume, darstellen, visualisiert durch Szenenwechsel und Gemäldeinhalte der nicht nur beiläufig aufgestellten Bilder. Nur Wurm schleicht sich durch die Tür in diese Räume, alle andere gehen nur raus, aber nur selten rein! Zum Schluss zeigt das Gemälde den Himmel in Flammen! Ich glaube, es sind insgesamt vier Tote am Schluss – was für ein Drama!
Joseph Calleja und Nino Machaidze nicht zu toppen. Die Stimme von Joseph Calleja nur eine Prise dunkler als die Pavarottis!
Gehen Sie in die „Luisa Miller“ – Sie werden es nicht bereuen!
Vielleicht mögen Sie ja vorher noch diesen ausführlichen Bericht lesen:
Giuseppe Verdi, Luisa Miller, Joseph Calleja, Nino Machaidze, Staatsoper Hamburg
Dr. Holger Voigt, 5. Oktober 2016, für
klassik-begeistert.de
Weitere Vorführungen in der Staatsoper Hamburg:
7. und 11. Oktober 2018
Mit: Il Conte di Walter Vitalij Kowaljow (Hamburg-Debut), Rodolfo Joseph Calleja, Miller Roberto Frontali, Luisa Nino Machaidze, Wurm Ramaz Chikviladze, Federica Nadezhda Karyazina (Rollendebut), Laura Ida Aldrian (22.9.)/Ruzana Grigorian, Un Contadino Sungho Kim, Staatsopernchor, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg