Puccinis fast vergessener Italo-Western „La fanciulla del West“ kulminiert in einem rauschenden Stimmenfest

Foto: Archiv 2015 © Brinkhoff / Mögenburg

Im Schlussbild des dritten Aufzuges, vom Bühnenbild her eher anspruchslos, kommt es zu einem wahren Stimmenfest auf voll besetzter Bühne. Kein Trauerschmerz, nur Klangschönheit pur. Eine grandiose Aufführung einer Oper, die ohne große Fülle an Einzelarien auskommt und trotzdem ihre emotionale Wirkung nicht verfehlt. 

Giacomo Puccini: „La fanciulla del West“
Oper in drei Akten

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Musikalische Leitung: Antonino Fogliani

Chor der Hamburgischen Staatsoper
Chorleitung: Christian Günther

Hamburgische Staatsoper, 4. April 2025

von Dr. Holger Voigt

Wann bietet sich tatsächlich einmal die Gelegenheit, Giacomo Puccinis Oper „La fanciulla del West“ (deutsch: „Das Mädchen aus dem Goldenen Westen“) auf der Opernbühne zu erleben? Dieses Werk, am 10. Dezember 1910 an der Metropolitan Opera in New York City uraufgeführt, fristet auf den internationalen Spielplänen ein wahres Schattendasein. „Giacomo Puccini, La fanciulla del West
Hamburgische Staatsoper, 4. April 2025“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 9. APRIL 2025

Kirill Petrenko © Monika Rittershaus

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 9. APRIL 2025

Baden-Baden/Festspielhaus
Madama Butterfly. Neuinszenierung – Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko
Giacomo Puccinis Oper „Madama Butterfly“ bewegt das Publikum seit ihrer Uraufführung im Jahre 1904. Die Geschichte der Geisha Cio-Cio-San und des amerikanischen Offiziers Benjamin F. Pinkerton beinhaltet alles, was eine erfolgreiche Oper ausmacht: Große Gefühle, Dramatik und Klanggemälde, die ein Orchester in allen Facetten zur Geltung kommen lässt. Regisseur Davide Livermore wurde bereits dreimal die Ehre zuteil, die Saison der Mailänder Scala zu eröffnen. Jonathan Tetelman fühlt sich in Baden-Baden schon fast zuhause. Er sang die Titelpartie in „Werther“ und riss das Publikum in der Saisoneröffnungs-Gala 2024 zu Jubelstürmen hin. Butterfly Eleonora Buratto feiert ihr Baden-Baden-Debüt gleich mit einer ihrer Paraderollen.
festspielhaus.de

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Sommereggers Klassikwelt 279: Vilma von Voggenhuber war Berlins erste Isolde

Vilma von Voggenhuber/A. Ehrlich Sängerinnen 1895

 Nach langer Vorbereitungszeit konnte Richard Wagners Musikdrama „Tristan und Isolde“ endlich 1865 am Münchner Nationaltheater uraufgeführt werden. Es sollte noch elf weitere Jahre dauern, ehe es zur ersten Aufführung an der Berliner Hofoper kam, die schließlich
am 20. März 1876 stattfand.

von Peter Sommeregger

Hatten in den ersten Jahren die Ehepaare Schnorr von Carolsfeld, und danach Heinrich und Therese Vogl die Titelrollen gesungen, konnte Berlin den legendären Albert Niemann als Tristan, und Marianne Brandt als Brangäne aufbieten. Die Partie der Isolde übernahm die aus Budapest stammende Vilma von Voggenhuber. „Sommereggers Klassikwelt 279: Vilma von Voggenhuber
klassik-begeistert.de, 9. April 2025“
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Aleksandra Olczyk: „Meine Mission ist die Kunst – singen für die Menschen und verbunden sein mit der Natur"

Aleksandra Olczyk © Kitana Beker

Aleksandra Olczyk absolvierte ihr Gesangsstudium an der Musikhochschule in Bydgoszcz bei Prof. Magdalena Krzyńska. Sie ist Preisträgerin mehrerer bedeutender polnischer und internationaler Gesangswettbewerbe. Als beste Opernsängerin wurde sie für die Helpmann Awards in Australien nominiert. In der Rolle der Königin der Nacht in Mozarts „Zauberflöte“ trat sie an der Metropolitan Opera, am Royal Opera House in London, an der Opéra Bastille in Paris, am Teatro Real in Madrid, an allen drei Opern in Berlin sowie in München, Dresden, Hamburg, Helsinki, Wien und an vielen Orten in Asien, Australien und Neuseeland auf.

Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit der polnischen Sopranistin Aleksandra Olczyk, die die Königin der Nacht
vielmals auf internationalen Opernbühnen verkörpert hat im Dezember 2024 an der Staatsoper Hamburg. 

klassik-begeistert: Waren Sie schon während Ihrer Gesangsausbildung mit der Rolle der Königin der Nacht vertraut?

Aleksandra Olczyk: Das war nicht von Anfang an so offensichtlich. Ich habe mein Studium an der Musikhochschule begonnen, ohne eine Vorbildung im Bereich Gesang, also habe ich alles von Grund auf gelernt. Dies war für mich ein großartiges Abenteuer, aber ich war mir meiner eigenen Stimme noch nicht bewusst. Also wählte meine Professorin mein Repertoire in „sicheren“ Registern. „Interview: kb im Gespräch mit Aleksandra Olczyk, Sopranistin
klassik-begeistert.de, 8. April 2025“
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Ysaÿes Violinsonaten haben illustre Widmungsträger

CD Tipp

ELVIN HOXHA GANIYEV
SIX SONATAS FOR SOLO VIOLIN

YSAŸE

Solo Musica

von Peter Sommeregger

Der belgische Geigenvirtuose und Komponist Eugène Ysaÿe hatte eine bedeutende Laufbahn als Solist, nicht wenige zeitgenössische Komponisten widmeten ihm Werke, darunter César Franck und Claude Debussy. Auf zahlreichen Tourneen bereiste er Europa, später auch die Vereinigten Staaten von Amerika. In Belgien gründete er ein eigenes Orchester, schrieb Stücke für Violine, aber auch Orchesterkonzerte und sogar eine Oper. „CD-Besprechung: YSAŸE
klassik-begeistert.de, 8. April 2025“
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Theater Bonn: Die Verbrecher wechseln, ihre Ruchlosigkeit nicht!

Dreigroschenoper © Bettina Stöß

 

Kaum ein Musikstück, das vor 100 Jahren geschrieben wurde, hat solch eine Aktualität behalten wie “Die Dreigroschenoper”. Der Kapitalismus hat sich seit Brecht zwar gewandelt, aber das Zentralthema: “Erst kommt das Fressen, dann die Moral” wird der Welt von heutigen skrupellosen Machthabern und Wirtschaftsgrößen täglich vorgelebt. In der Bonner Inszenierung verzichtet man klugerweise auf aktualisierende Hinweise und zeigt auf unterhaltsame Art und Weise, dass das Verbrechertum zeitlos und von sozialem Umfeld unabhängig ist.


DIE DREIGROSCHENOPER
Bertolt Brecht (Text) und Kurt Weill (Musik)
unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann

Musikalische Leitung   Daniel Johannes Mayr

Inszenierung    Simon Solberg
Bühne    Harald Thor
Kostüme   Christina Schmitt

Beethoven Orchester Bonn

Theater Bonn, Opernhaus, 6. April 2025

von Jean-Nico Schambourg

Kurz zur Geschichte: Der Gangster Macheath hat Polly, die Tochter des Gauklerchefs Jonathan J. Peachum, ohne dessen Einwilligung geheiratet. Dafür soll er jetzt gehängt werden. Tigerbrown, der korrupte Londoner Polizeichef, kann seinen Freund Macheath anfangs noch beschützen. Doch als Jonathan J. Peachum ihm droht, muss er nach seinem eigenen Wohl schauen. Auf seiner Flucht hat Macheath sich bei seiner früheren Freundin, der Prostituierten Jenny, versteckt. Diese verrät ihn jedoch gegen ein gutes Taschengeld. Nach einigem Hin und Her landet Macheath am Galgen. Im letzten Moment taucht der Bote der englischen Königin mit der Begnadigung auf.

„Bertolt Brecht/Kurt Weill, Die Dreigroschenoper
Theater Bonn, Opernhaus, 6. April 2025“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 8. APRIL 2025

Christian Thielemann © Michael Pöhn

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 8. APRIL 2025

Wien
Philharmoniker mit Thielemann: Intensität aus lockerer Hand
Die Wiener Philharmoniker und Christian Thielemann verliehen zwei Wuchtwerken von Johannes Brahms Vitalität
DerStandard.at

Thielemann dirigiert Brahms: Herbe Schönheit, dramatische Größe (Bezahlartikel)
DiePresse.com

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Barocke Perlen aus den Archiven bereichern das Repertoire

CD-Tipp:

Musica Instrumentalis Imperialis
Festive Sonatas from Imperial Vienna

Tubicinatores Gedanenses et Arcus adiuncti

Paweł Hulisz

Cpo

von Peter Sommeregger

Diese Einspielungen des polnischen Barock-Ensembles Tubinicatores Gedanenses machen ein weitgehend vergessenes Repertoire wieder zugänglich, was schon an sich verdienstvoll wäre. Aber die üppige Pracht der hier erklingenden Werke von sieben so gut wie vergessenen Komponisten macht diese Veröffentlichung zu einer kleinen Sensation. „CD-Tipp: Musica Instrumentalis Imperialis / Festive Sonatas from Imperial Vienna
klassik-begeistert.de, 7. April 2025“
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Ulm: Felix Bender, ein Dirigent hat große Pläne

Felix Bender facebook.com

Rudi Stephan (1887-1915) / Musik für Orchester

Max Bruch (1838-1920) / «Kol Nidrei» für Violoncello und Orchester op. 47

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) / Symphonie Nr. 11 g-Moll op. 103 «Das Jahr 1905»

Felix Bender / Dirigent
Julia Wasmund / Violoncello

Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm

Congress Centrum Ulm, 1. April 2025


von Julian Führer

Ein in seiner Vielfalt, aber auch in seinem Anspruch beeindruckendes Programm war in Ulm zu hören. Gleich zu Beginn eine der wenigen vollendeten Kompositionen von Rudi Stephan – er starb mit nur 28 Jahren als Soldat im Ersten Weltkrieg. Rudi Stephan fordert einen großen Orchesterapparat. Der Beginn des Stückes ist mysteriös gehalten. In der „Musik für Orchester“ werden musikalische Motive verarbeitet, zueinander in Beziehung gesetzt, es gibt aber weder einen leitenden Titel oder ein Programm wie bei einer symphonischen Dichtung – was nichts daran ändert, dass das Ende mit Unterstützung der Harfe fast rauschhaft ist. „Felix Bender / Dirigent, Julia Wasmund / Violoncello
Congress Centrum Ulm, 1. April 2025“
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Rossinis Stabat Mater in München: ein musikalisch beglückender Abend

St. Joseph © Frank Heublein

Eher selten erlebe ich eine Aufführung so unmittelbar als Teil des Orchesters, so nahe sitze ich in der ersten Kirchenbank an Hörnern und Geigen. Die Solisten höre ich so jederzeit gut getrennt vom mächtigen Chor – selbst wenn dieser mit aller Wucht Amen schmettert. Keine zehn Minuten von meinem Zuhause entfernt erlebe ich das gewaltige und zugleich spielerische kirchliche Werk Stabat Mater von Rossini.

Gioachino Rossini (1792 – 1868)
Stabat Mater

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
Hör mein Bitten

Joseph Chor München
Vokalensemble St. Joseph
Freies Landesorchester Bayern

Thomas Scherbel, Leitung

Kirche St. Joseph, München, 6. April 2025


von Frank Heublein

An diesem Sonntagabend erklingt in der Kirche St. Joseph im Münchner Viertel Maxvorstadt „Hör mein Bitten“ von Felix Mendelssohn Bartholdy und das Stabat Mater von Gioachino Rossini.

Ich sitze für mich ungewohnt in der ersten Reihe, blicke unmittelbar auf die Hörner und Geigen, die keinen Meter entfernt vor mir sitzen. In Mendelssohns Hör mein Bitten steigt der Sopran Dorothee Koch kraftvoll ein. Eine klare Stimme höre ich. An der Stelle „Knechtschaft und Schmach“ zeigt der Chor besondere emotionale Dichtheit. Leise verhallend endet dieses Stück. Ich verstehe dieses Ende als nagenden Zweifel. „Gioachino Rossini (1792-1868), Stabat Mater
Kirche St. Joseph, München, 6. April 2025“
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