Liège bejubelt einen leidenschaftlichen „Werther“

Crédits photographiques © J. Berger / ORW-Liège

Die Inszenierung von Massenets „Werther“ – vom begeisterten Publikum zu Recht mit großem Jubel bedacht – bot in einer hinreißenden Inszenierung (Fabrice Murgia) musikalische Höhepunkte (Dirigat: Giampaolo Bisanti) von Weltniveau.

Jules Massenet
Werther

Musikalische Leitung: Giampaolo Bisanti

Inszenierung: Fabrice Murgia
Bühne: Rudy Sabounghi
Video: Giacinto Caponio
Kostüme: Marie-Hélène Balau

Opéra Royal de Wallonie-Liège, 19. April 2025

von Dr. Charles E. Ritterband

Das Königliche Opernhaus der Wallonie in Liège/Lüttich aus dem Jahr 1820 ist unbestreitbar das Juwel inmitten dieser knapp 200 000 Einwohner zählenden, sonst leider ziemlich heruntergekommenen Stadt im französischsprachigen Teil Belgiens.

Die Stadt, deren Bauten und Parkanlagen noch von einstiger Größe und vom Reichtum vergangener Zeiten zeugen, beklagt eine hohe Arbeitslosenrate und nachts sind die Strassen eher gefährlich. Dennoch – Kulturschätze weist die Stadt weiterhin auf, sie ist stolz auf die Königliche Philharmonie und ihren spektakulären Hauptbahnhof – ein Werk des spanischen Star-Architekten Santiago Calatrava. „Jules Massenet, Werther
Opéra Royal de Wallonie-Liège, 19. April 2025“
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Auf den Punkt 55: Clein’scher Bach und Sylter Wolken – himmlisch!

Rotes Kliff Kampen © Jörn Schmidt

Programmmusik folgt einem außermusikalischen Programm. Einem Gedicht vielleicht. Arnold Schönbergs Streichsextett Verklärte Nacht vertont ein Gedicht von Richard Dehmel und gilt damit als erste kammermusikalische Programmmusik. Der Gegenbegriff zur Programmmusik ist Absolute Musik, die allein ihren eigenen musikalischen Gesetzen folgt. Johann Sebastian Bachs Suiten für Violoncello qualifizieren als Absolute Musik. Aber wer in den dramatischen Sylter Wolken Figuren zu erkennen vermag… dem eröffnen auch die Solosuiten außermusikalische Welten.

Festivalausklang Kammermusikfest Sylt

Johann Sebastian Bach / Suiten für Violoncello solo 2, 4 & 6

Natalie Clein / Cello

Friesenkapelle, Wenningstedt, Sylt, 22. April 2025

von Jörn Schmidt

Jan Vogler gab letztes Jahr zusammen mit Amanda Gorman einen Bach-Abend in der Carnegie Hall, die junge amerikanische Poetin hat drei Cello-Suiten mit ihren Gedichten begleitet. Das hat wunderbar funktioniert. Lesen Sie zum Thema Bach-Pairing bitte mein Interview mit Jan Vogler hier bei klassik-begeistert. „Festivalausklang Kammermusikfest Sylt
Friesenkapelle, Wenningstedt, Sylt, 22. April 2025“
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Der Komponist und Pianist Leon Gurvitch ist erstmalig in Wien zu erleben

Leon Gurvitch – Komponist Pianist Dirigent

CD-Präsentation „Musique Mélancolique“ (Solo Musica) 

Ehrbar Saal, Mühlgasse 30, 1040 Wien, 11. Mai 2025, 17 Uhr 

Am Sonntag, den 11. Mai 2025 um 17:00 Uhr findet im eleganten Ehrbar Saal in Wien die exklusive Live-Präsentation des neuen Solo Piano Albums „Musique Mélancolique“ von Leon Gurvitch statt, das beim renommierten Label Solo Musica erschienen ist. Nach seinen Auftritten in New York kommt der in Hamburg ansässige Künstler für sein Porträt-Konzert nach Wien, unmittelbar bevor er die Premiere des Balletts „Silentium“ auf seine Musik im Großen Saal der Elbphilharmonie mit dem Hamburger Kammerballett und seinem Ensemble präsentiert.

Leon Gurvitch, international gefragter Pianist (Carnegie Hall, Berliner Philharmonie, Elbphilharmonie) und Komponist (Boosey & Hawkes), bekannt für seine fesselnden Interpretationen und innovativen Projekte, entführt das Publikum in eine Welt voller tiefgehender Emotionen und klanglicher Feinheit. Seine Musik verbindet klassische Eleganz mit moderner Ausdruckskraft und lädt dazu ein, in eine einzigartige Atmosphäre einzutauchen.

Karten und Programm: https://ehrbarsaal.at/konzerte/musique-melancolique/

Mehr Info über Album Release:

https://solo-musica.de/leon-gurvitch-musique-melancolique/

Presse: „Gurvitch ist ein Magier des Ausdrucks“
aus PIANONews 5-2024 www.pianonews.de

Interview: kb im Gespräch mit Leon Gurvitch klassik-begeistert.de, 12. Februar 2025

Hamburger Kammerballett, Musique Mélancolique von Leon Gurvitch Elbphilharmonie, Kleiner Saal, 5. Mai 2024

Klein beleuchtet kurz Nr 28: Das 15. Salonkonzert bei Leon Gurvitch offenbart eine weitere Facette des Ausnahmekünstlers klassik-begeistert.de, 15. April 2024

14. Hauskonzert bei Leon Gurvitch Salon Neu-Wulmstorf, 2. März 2024

In Chemnitz erdichtet Charpentiers Louise sich ihre Liebesgeschichte selbst

Vorn: Elisabeth Dopheide © Nasser Hashemi

Am Osterwochenende kann man am Theater in Chemnitz, der diesjährigen Europäischen Kulturhauptstadt, zwei selten gespielte Musikwerke erleben. Neben Paul Abrahams Operette “Viktoria und ihr Husar” steht die Oper “Louise” von Gustave Charpentier auf dem Programm. Dieses in der heutigen Zeit auch in Frankreich sehr selten gespielte Werk gehört dem französischen Naturalismus an, einer französischen Antwort zum italienischen “Verismo”. Die Partitur der Oper kann diesen Einfluss ebenso wenig leugnen wie denjenigen von Gounod und Massenet, dem Lehrer von Gustave Charpentier.

Gustave Charpentier (1860-1956)
LOUISE
Roman musical in vier Akten und fünf Bildern (Libretto vom Komponisten)

Musikalische Leitung: Maximilian Otto

Inszenierung: Rahel Thiel
Bühnenbild: Volker Thiele
Kostüme: Rebekka Dornhege Reyes

Robert-Schumann-Philharmonie

Theater Chemnitz, 21. April 2025

von Jean-Nico Schambourg

Paris um 1900. Louise lebt mit ihren strengen Eltern, einem Arbeiterpaar, zusammen. Das Leben und Überleben ist nicht leicht. Ein Lichtblick tritt in ihr Leben, als sie Julien, einem Künstler begegnet und sich in diesen verliebt. Der Vater, mit dem Louise eine sehr enge Beziehung hat, steht anfangs der Liebesbeziehung nicht total negativ entgegen, spricht sich aber auf Drängen der Mutter dagegen aus. „Gustave Charpentier (1860-1956), Louise
Theater Chemnitz, 21. April 2025“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 22. APRIL 2025

Tristan HL © Jochen Quast

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 22. APRIL 2025

Lübeck
Wer den Lübecker „Tristan“ nicht sieht, dem ist nicht zu helfen!
Nach der gefeierten Premiere am 2. Februar 2025 (KB berichtete: https://klassik-begeistert.de/richard-wagner-tristan-und-isolde-theater-luebeck-2-februar-2025-premiere/) war es schon klar: Der Lübecker „Tristan“ ist eine Produktion der Extraklasse! Da verwundert es schon, dass nicht jede Vorstellung ausverkauft ist. Auch am Karsamstag gab es viele leere Plätze, aber das Publikum am 19. April jubelte für drei – nach jedem Aufzug!
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

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Meuterei beim Hamburg Ballett? Die Offiziere gehen von Bord

Madoka Sugai und Alexandr Trusch 2017 (Don Quixote) und 2024 (Schwanensee) (Fotos: RW)

Was macht die Weltgeltung des Hamburger Balletts aus? Sicher nicht die austauschbaren, auf die Bühne gehobenen Mehrteiler und auch kaum die Handlungsballette anderer Choreographen. Die Weltgeltung basiert vielmehr auf dem unerschöpflichen choregraphischen Schatz, den John Neumeier hier hinterlassen hat und auf den von ihm gehegten und gepflegten phantastischen Tänzerinnen und Tänzern.

Eine Betrachtung von Dr. Ralf Wegner

Als Meuterei bezeichnet man im Allgemeinen den gemeinschaftlichen Widerstand gegen eine Anordnung der Schiffsführung mit Androhung oder Anwendung von Gewalt. Die Kündigung von 5 Ersten Solisten beim Hamburg Ballett ist demzufolge keine Meuterei, denn es wurde sich weder gemeinschaftlich einer Anordnung widersetzt noch Gewalt angedroht. „Betrachtung: Kündigung von 5 Ersten Solisten des Hamburger Balletts
Hamburgische Staatsoper, 18. April 2025“
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Das Festival Junger Künstler Bayreuth bleibt weltoffen, vielseitig und e-motional 

Die Intendantin des Festivals Junger Künstler Bayreuth Dr. Sissy Thammer (Mitte) mit ihren beiden Nachfolgern: Sonali Trauner und Prof. Fredrik Schwenk © Olga Gassan

75 Jahre Festival junger Künstler Bayreuth

Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit Prof. Fredrik Schwenk, dem neuen künstlerischen Direktor des Festivals Junger Künstler Bayreuth.

klassik-begeistert:  Wie lange sind Sie schon mit dem Festival Junger Künstler Bayreuth verbunden?

Prof. Fredrik Schwenk: Ich kenne Dr. Sissy Thammer seit 40 Jahren und habe Mitte der Achtzigerjahre zum ersten Mal mit dem Festival zu tun gehabt. Damals erhielt ich den Auftrag, Paul Hindemiths frühe Opern – „Mörder, Hoffnung der Frauen“, „Nusch‑Nuschi“ und „Sancta Susanna“ – für eine kleine Besetzung zu arrangieren. Es war von Beginn an eine inspirierende Erfahrung, die mich mit dem Festival bis heute verbindet. „Interview: kb im Gespräch mit Prof. Fredrik Schwenk
klassik-begeistert.de, 21. April 2025“
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Lullys „Alceste“ ist ein ausladendes barockes Spektakel

CD-Besprechung:

Jean Baptiste Lully, „Alceste“

ou le Triomphe d’Alcide

Les Épopées
Choeur de l’Opera Royal
Stéphane Fuget

CVS 149

von Peter Sommeregger

Jean-Baptiste Lully, der die höfische Musikszene in Versailles für Jahrzehnte beherrschte, entwickelte dafür einen speziellen Stil von Opern, die Tragédie lyrique. Als drittes Werk dieser neuen Gattung hatte „Alceste“ am 19. Januar 1674 im Pariser Jeu de Paume de Bel-Air als Höhepunkt eines Festes Premiere. „CD-Besprechung: Jean Baptiste Lully, Alceste
klassik-begeistert.de, 19. April 2025“
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DIE MONTAG-PRESSE – 21. APRIL 2025 – Ostermontag

Christian Thielemann © Michael Pöhn

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 21. APRIL 2025

Wien
Stardirigent Christian Thielemann: „Ich dachte, der ‚Tristan‘ bringt mich um“ (Bezahlartikel)
Der Stardirigent verbringt intensive Wochen in Wien. Mit dem KURIER sprach er über die Angst vor Liebesentzug, „sträfliche“ Sparpläne in der Kultur und die Folgen eines Wiener Wagners.
Kurier.at

Berlin/Philharmonie
Berg und Boulez beleben das Osterfest
Mit einem spannenden und allesamt exzellent gespieltem Konzertprogramm sorgen die Berliner Staatskapelle und Anne-Sophie Mutter für feierliche Osterfeststimmung am Karsamstag. Die Dirigentin Simone Young ließ vor allem bei Pierre Boulez ihre Begeisterung für diese Musik durch den Saal strahlen!
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de „DIE MONTAG-PRESSE – 21. APRIL 2025 – Ostermontag“ weiterlesen

Skandinavisches Gipfeltreffen in Baden-Baden

Alpensinfonie / Berliner Philharmoniker, Andsnes, Mäkelä © Monika Rittershaus

Leif Ove Andsnes brilliert in Rachmaninows drittem Klavierkonzert, Klaus Mäkelä dirigiert Strauss’ Alpensinfonie

Sergej Rachmaninow (1873-1943) – Klavierkonzert Nr. 3 in d-Moll op. 30
Richard Strauss (1864-1949) – Eine Alpensinfonie op. 64

Leif Ove Andsnes, Klavier
Berliner Philharmoniker
Klaus Mäkelä, Dirigent

Festspielhaus Baden-Baden,  19. April 2025

von Brian Cooper, Bonn

„Kinder gehören in die Suppe und nicht ins Ruheabteil!“, erwidert eine liebe Freundin, als ich ihr auf der Hinfahrt nach Baden-Baden meinen Frust darlege. Wir teilen einen makaber-misanthropischen Humor, den nicht alle goutieren. Als zweifache Mutter ist sie über jeden Zweifel erhaben: Sie gibt ihren Kindern Regeln mit auf den Weg und erklärt ihnen liebevoll, dass es gewisse Dinge gibt, die man im öffentlichen Raum nicht tut. Das wünschte man sich von anderen Eltern auch: Das Familienabteil ist nämlich kaum zur Hälfte besetzt, trotzdem ist das Ruheabteil mit lauten Menschen bevölkert, groß und klein. Gute Ideen, liebe DB, schlecht umgesetzt. Aber man würde ja eh nur angepöbelt oder gar geschlagen, wiese man Menschen auf ihr Fehlverhalten hin. Insofern ist die Passivität der DB-Leute im Zug nachvollziehbar. „Berliner Philharmoniker, Klaus Mäkelä, Leif Ove Andsnes
Festspielhaus Baden-Baden, 19. April 2025“
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