DIE MONTAG-PRESSE – 30. DEZEMBER 2024

DIE MONTAG-PRESSE – 30. DEZEMBER 2024

Pressekonferenz zum Neujahrskonzert 2025 mit Riccardo Muti.
vlnr: Riccardo Muti, Dirigent; Daniel Froschauer, Vorstand Wiener Philharmoniker © Wiener Philharmoniker

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 30. DEZEMBER 2024

Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2025: ORF-Übertragung des Klassikereignisses geht in mehr als 90 Länder
Pressekonferenz mit Vorstand Froschauer, Maestro Muti und ORF-Generaldirektor Weißmann
Wien (OTS) – Bereits seit gestern Nachmittag (27. Dezember) wird im Wiener Musikverein für das 85. Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker kräftig geprobt. Zum bereits siebenten Mal – nach 1993, 1997, 2000, 2004, 2018 und 2021 – übernimmt der italienische Stardirigent Riccardo Muti die Leitung des international wohl berühmtesten Klassikereignisses, das der ORF am Mittwoch, 1. Jänner 2025, zum 67. Mal in seiner Geschichte aus dem Goldenen Saal wieder in die ganze Welt übertragen wird. Ab 11.15 Uhr kann das österreichische Publikum via ORF 2, ORF ON und Ö1 live dabei sein, ebenso wie Millionen Menschen in weiteren 92 Ländern, die die eindrucksvollen ORF-HD-Bilder von insgesamt 14 Kameras unter der bewährten TV-Regie von Michael Beyer übernehmen werden. Die ORF-Radioübertragung wird in rund 30 Ländern weltweit zu hören sein…
ots.at

Weltliteratur im Klang der Avantgarde. Der Komponist Aribert Reimann
Audio von Kirsten Liese (25 Minuten)
deutschlandfunkkultur.de

Düsseldorf/Rheinoper
„Der Kreidekreis“ öffnet das Tor in die Weite des Musikkosmos
In unserer Landeshauptstadt Düsseldorf weiß man sich zu kleiden. Im Märchengewand kommt so auch die elende Spirale aus Ungerechtigkeit und Gewalt in der Oper am Rhein daher. Schnell entpuppt sich das Musiktheater als hochpolitisch. Zemlinskys Kreidekreis ist eine moderne Oper, die unterschiedlichste Musikrichtungen vereint. Ein tolles Erlebnis für die Ohren und eine klare Empfehlung für alle Operneinsteiger.
Von Petra und Dr. Guido Grass
Klassik-begeistert.de

Linz
111. SonntagsFoyer – Die gerissene Füchsin – Wenn Tiere zu Menschen werden
Freuen kann man sich nach den Matineen zu Penthesilea (2019) und La forza del destino (2023) auf ein weiteres SF mit Regiestar Peter Konwitschny, der diesmal Leoš Janáčeks Oper Die gerissene Füchsin in Linz auf die Bühne bringen wird.
meinbezirk.at

Dortmund
DIE FLEDERMAUS und DON GIOVANNI Der Januar im Opernhaus
Zum Auftakt des neuen Jahres 2025 stehen gleich zwei unschlagbare Meisterwerke des musikalischen Theaters auf dem Spielplan der Oper Dortmund: nämlich die „Königin der Operetten“ DIE FLEDERMAUS von Johann Strauss und „die Oper aller Opern“ DON GIOVANNI von W. A. Mozart.
ruhrnachrichten.de

Todesfälle 2024: Um diese Menschen trauert die Kulturwelt
Große Stars, lieb gewonnene Kultfiguren und herausragende Lebenswerke: ein würdigender Rückblick auf jene prägenden Kulturschaffenden, die 2024 gestorben sind.
Kurier.at

Wien
„My Fair Lady“ an der Volksoper: Ich glaub’, jetzt hat sie’s, das Recht auf Unabhängigkeit (Bezahlartikel)
Begeisterung für Frederick Loewes genialen Musicalklassiker in einer dezent aktualisierten Neueinstudierung durch Ruth Brauer-Kvam.
DiePresse.com

Erl
Ein Bett im Schneefeld: „La Bohème“ bunt und gewinnend in Erl
DerStandard.at

Puccini-Routine: Jonas Kaufmanns Intendanz-Start bei den Tiroler Festspielen Erl (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung/nmz.de

Bellinis „I puritani“ bei den Erler Festspielen: Eine Oper ohne „Zehen“ (Bezahlartikel)
TirolerTageszeitung.com

Interview/Teil 3
Tomasz Konieczny: „Die Leute kommen auch direkt vom Strand zu unserem Festival“
Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit dem Bassbariton Tomasz Konieczny – über das von ihm gegründete und künstlerisch geleitete Baltic Opera Festival in Danzig und Sopot, dessen nächste, dritte Ausgabe vom 10. bis 17. Juli 2025 stattfinden wird.
Von Jolanta Łada-Zielke
Klassik-begeistert.de

Zürich
Was für ein Fest! Verdis Maskenball begeistert in Zürich
…eben durfte man noch schmunzeln, im nächsten Moment verdichtet sich die Atmosphäre und das Lachen bleibt einem im Hals stecken.
Eben tanzen die Menschen einen fröhlichen Tanz, der einem Cancan ähnelt, im nächsten Moment ist jemand tot. Freude und Leid sind ganz nah beieinander, dieses Spiel mit den Extremen macht die Inszenierung sehr dicht und kurzweilig.
Von Kathrin Beyer
Klassik-begeistert.de

Lilienfeld
Oper im Stift Lilienfeld: Puccinis Meisterwerk soll im neuen Jahr verzaubern
„La Bohème“  wird am 19. Januar im Dormitorium des Stift Lilienfeld aufgeführt.
NiederösterreichischeNachrichten.at

Salzburg
Guy Eschig und Lukas Crepaz im Gespräch: „Festspielhaus würde heute nicht gebaut“ (Bezahlartikel)
54 Lebensjahre trennen Lukas Crepaz und Guy Eschig. Nun trafen der kaufmännische Leiter der Salzburger Festspiele und der ehemalige Planer zusammen.
SalzburgerNachrichten.at

Berlin
Die Passion des Dirigenten Yoel Gamzou: Hier stehe ich, ich kann nicht anders
Ein Maestro jenseits des Mainstreams: Yoel Gamzou hat eine ganz erstaunliche Karriere gemacht. Mit der Jungen Philharmonie Brandenburg ist er jetzt im Konzerthaus zu erleben.
Tagesspiegel.de

Kulturkürzungen in Berlin
Warum gibt es keine Kultursteuer für Touristen?
(Bezahlartikel) Sie kommen nicht wegen der Currywurst: Der Pianist und Komponist Kaan Bulak über die Kulturkürzungen in Berlin, von denen er direkt betroffen ist. Und durch die ein Stück Berlin verloren geht.
FrankfurterAllgemeine.net

Nürnberg
„Oper ist überall“ – die Nürnberger Pocket Opera Company
Musiktheater in Kurzversion, gespielt im Straßenbahndepot, in einer Bar oder Müllverbrennungsanlage, auf der grünen Wiese oder in einer Bankfiliale. Seit 50 Jahren begeistert die Nürnberger Pocket Opera Company mit ungewöhnlichen Musikerlebnissen.
BR-Klassik.de

Kulturpolitik
Stilles Hoffen
Ein Kommentar zur Kulturpolitik in Österreich
NeueMusikzeitung/nmz.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Hamburg
Concerto Köln & Monteverdi Choir Hamburg 2024 Review: Jephtha
operawire.com

Paris
Opéra-Comique Paris 2024-25 Review:
Les Fêtes d’Hébé Robert Carsen’s Production Reflects on Baroque’s Beauty & Highlights Lea Desandre’s Performance Alongside Stellar Cast
operawire.com

London
2024: A year in opera reviews, strong individual performances, reinventing classics and historically informed Wagner
planethugill.com

Review: HANSEL AND GRETEL, Royal Ballet and Opera Fairytale opera will delight everyone from five to 85 years old
movies.broadwayworld.com

New York
Metropolitan Opera 2024-25 Review: The Magic Flute
Conductor Nimrod David Pfeffer & Stellar Cast Lineup Celebrate Met Opera’s Holiday Presentation
operawire.com

Ames, Iowa
Famed Iowa opera singer continues teaching in retirement
International opera star and Centerville native Simon Estes retired from the stage in 2022, but he’s still working as an artist in residence at Iowa State University.
kiwaradio.com

Muscat
Royal Opera House Muscat 2024-25 Review: La Fille du Régiment
Despite Hits and Misses ROHM Stages Entertaining Production
operawire.com

Obituary
Mezzo-soprano Maria Jonas Dies
operawire.com

Film

Olivia Hussey: „Romeo und Julia“-Schauspielerin ist tot
„Romeo und Julia“-Star Olivia Hussey ist nach Angaben ihrer Familie am Freitag im Alter von 73 Jahren gestorben. „Olivia war eine bemerkenswerte Person, deren Wärme, Weisheit und reine Freundlichkeit das Leben aller, die sie kannten, berührte“, erklärten ihre Angehörigen in einer Botschaft auf dem Profil der Schauspielerin im Onlinedienst Instagram. Hussey hinterlässt ihren Ehemann David Eisley, ihre drei Kinder und ein Enkelkind. Als 15-Jährige hatte Hussey an der Seite von Leonard Whiting die Julia in der 1968 veröffentlichten Fassung von „Romeo und Julia“ des italienischen Regisseurs Franco Zeffirelli gespielt. 2023 verklagten Hussey und Whiting die Filmproduktionsfirma Paramount Pictures wegen einer Nacktszene in dem Film auf Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe.
Kurier.at

Politik

USA
Jimmy Carter, der gute Mensch von der Erdnussfarm, ist tot
Als US-Präsident wurde er bemitleidet oder gar verlacht. Doch in den Jahren danach wurde Carter mit seiner Bescheidenheit und Menschlichkeit zu einem Mythos. Nun ist der Friedensnobelpreisträger im Alter von 100 Jahren verstorben
DerStandard.at

Österreich
Hinter den Kulissen: Geheimplan hinter der pinken Pensionsreform light
In den Regierungsverhandlungen der Zuckerl-Koalition haben die Neos mittlerweile ein Kompromissmodell vorgelegt, mit dem eigentlich alle leben können müssten. Eine neue Steuer ist indes bereits beschlossene Sache.
krone.at

Die drei Parteichefs auf der Suche nach den Leuchttürmen
Karl Nehammer, Andreas Babler und Beate Meinl-Reisinger besprechen am Montag geplante Vorzeigeprojekte und das Budget. Eine gewisse Lernfähigkeit kann man den Strategen aufseiten der möglichen künftigen Regierungspartner ÖVP, SPÖ und Neos nicht absprechen: Während man Ende Oktober noch geglaubt hatte, dass mit den Herbstferien auch die Gespräche für die geplante Dreierkoalition pausieren können, treffen sich die Verhandler immerhin in den jetzigen Weihnachtsferien, in denen das halbe Land auf Urlaub ist.
Kurier.at

Aserbaidschan/Russland
„Idiotische Versionen“ für Absturz: Aliyev reicht Putins Entschuldigung nicht
„Leider haben wir von Russland in den ersten drei Tagen nichts als idiotische Versionen gehört“, sagte Aliyev weiter. Neben einem klaren Schuldeingeständnis forderte er von Russland die Bestrafung der Verantwortlichen und Schadenersatz – auch nach der Entschuldigung von Kremlchef Wladimir Putin vom Vortag.
krone.at

Kroatien
Laut ersten Prognosen: Präsidentenwahl in Kroatien: Amtsinhaber vorne
Der kroatische Präsident Zoran Milanović liegt laut Nachwahlbefragungen bei der Präsidentenwahl in Kroatien am Sonntag in Führung. Der Amtsinhaber führt mit 51,48 Prozent der Stimmen, berichteten mehrere kroatische Fernsehsender.
krone.at

Wirtschaft

Österreich
„Wir sind back“ – Seilbahn-Boss jubelt über Mega-Umsatz. Über 1,8 Mrd. Euro
Nach den turbulenten Corona-Jahren lässt die aktuelle Wintersaison viele Seilbahner aufatmen. Obmann Franz Hörl prophezeit: „Seilbahnen sind back.“

Heute.at

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Unter’m Strich

Nach Anschlag in Deutschland: Hohe Sicherheitsmaßnahmen beim Wiener Silvesterpfad
Bei der großen Silvesterfeier in der Wiener Innenstadt gibt es am Dienstag flächendeckende Videoüberwachung und vorgelagerte Straßensperren. Außerdem sind wie bisher pyrotechnische Gegenstände verboten.
DiePresse.com

Tödlicher Unfall in Südkorea – Darum ist Vogelschlag für Flugzeuge gefährlich
Ein Flugzeug mit 181 Menschen an Bord stürzt in Südkorea ab. Fast alle sterben. Ausgelöst haben soll das tödliche Unglück ein Schwarm Vögel. So gefährlich ist das Phänomen für Flugreisende. Im Landeanflug auf den Flughafen von Muan geriet die Boeing 737-800 wohl in einen Schwarm von Vögeln, die daraufhin in mindestens ein Triebwerk gesogen wurden. Nur zwei Menschen überlebten den tragischen Unfall in Südostasien. Vorfälle wie dieser sind selten, denn Flugzeuge sind eigentlich vor der Gefahr aus dem Tierreich gesichert.
n-tv.de

Skisport alpin
Kurios! ÖSV-Dame stürzt noch vor dem ersten Tor
Für die ÖSV-Damen gab es am Samstag beim Riesentorlauf am Semmering nicht viel zu feiern. Ganz bitter verlief das Rennen für Katharina Huber: Sie stürzte schon vor dem ersten Tor…
krone.at

INFOS DES TAGES (MONTAG, 30. DEZEMBER 2024)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 30. DEZEMBER 2024)

Quelle: onlinemerker.com

Die erste Musikerinnen Website. Gegründet zu / für Constanze Geiger,  deren Komposition im Neujahrskonzert gespielt wird

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Zum Video

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Constanze Geiger von Ruttenstein (1835 – 1890)

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Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2025: ORF-Übertragung des Klassikereignisses geht in mehr als 90 Länder
Pressekonferenz mit Vorstand Froschauer, Maestro Muti und ORF-Generaldirektor Weißmann

Wien (OTS) – Bereits seit gestern Nachmittag (27. Dezember) wird im Wiener Musikverein für das 85. Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker kräftig geprobt. Zum bereits siebenten Mal – nach 1993, 1997, 2000, 2004, 2018 und 2021 – übernimmt der italienische Stardirigent Riccardo Muti die Leitung des international wohl berühmtesten Klassikereignisses, das der ORF am Mittwoch, 1. Jänner 2025, zum 67. Mal in seiner Geschichte aus dem Goldenen Saal wieder in die ganze Welt übertragen wird. Ab 11.15 Uhr kann das österreichische Publikum via ORF 2, ORF ON und Ö1 live dabei sein, ebenso wie Millionen Menschen in weiteren 92 Ländern, die die eindrucksvollen ORF-HD-Bilder von insgesamt 14 Kameras unter der bewährten TV-Regie von Michael Beyer übernehmen werden. Die ORF-Radioübertragung wird in rund 30 Ländern weltweit zu hören sein.

Im Rahmen der traditionellen jährlichen Pressekonferenz zum klangvollen kulturellen Jahresauftakt, der diesmal gleichzeitig auch das Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag von Johann Strauss Sohn eröffnet, präsentierten Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer, Maestro Muti und ORF-Generaldirektor Roland Weißmann heute, am Samstag, dem 28. Dezember 2024, Details zum Konzert bzw. zur ORF-TV-Produktion. Letztere umfasst neben der Live-Übertragung auch den ORF-Film zur Konzertpause mit dem Titel „2025 – Eine Strauss-Odyssee“ sowie das ebenfalls unter der Regie von Michael Beyer vorproduzierte Neujahrskonzertballett – beides Würdigungen des musikalischen Jahresregenten. Die deutschsprachigen Live-Kommentare während der Konzertübertragung übernimmt wieder Teresa Vogl. Auf das Klassikerlebnis stimmt am 1. Jänner um 10.35 Uhr in ORF 2 (und auf ORF ON) eine Making-of-Dokumentation mit Blicken hinter die Kulissen der Konzert- und TV-Produktion ein.

Froschauer: „Wunderbare Partnerschaft und Zusammenarbeit beruht auf gemeinsamen Erfahrungen, größtem Vertrauen und dem Anspruch, erstklassige Qualität zu bieten.“

„Riccardo Muti nimmt in der Geschichte der Wiener Philharmoniker einen außergewöhnlichen Stellenwert ein. Er ist seit dem Jahre 2011 Ehrenmitglied und hat in einzigartiger Weise das Repertoire und den spezifischen Klang des Orchesters über Jahrzehnte mitgeformt. Mit Riccardo Muti läuten wir das Johann-Strauss-Jubiläumsjahr ein“, kündigt der Vorstand der Wiener Philharmoniker Daniel Froschauer an. Und: „Wir freuen uns besonders, erstmals ein Werk der Johann-Strauss-Zeitgenossin Constanze Geiger aufzuführen: den Ferdinandus-Walzer. 2025 wird zudem das 30-jährige Jubiläum der EU-Mitgliedschaft Österreichs gefeiert. Diesem Anlass widmen wir den Transactionen-Walzer von Josef Strauss. Besonders bedanken wir uns beim ORF. Die wunderbare Partnerschaft und Zusammenarbeit beruht auf gemeinsamen Erfahrungen, größtem Vertrauen und dem Anspruch, erstklassige Qualität zu bieten. Wir freuen uns, dass durch die Fernseh- und Radioübertragung das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker mit seiner musikalischen Botschaft so festgehalten und einer breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden kann“, betont Froschauer…

ots.at

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Alles Gute für das Neue Jahr

Johannes Deutsch: Mit einem letzten Blick in Lukas Feichtners Winteraccrochage in der Wiener Seilerstätte verabschiede ich das alte Jahr und wünsche Ihnen alles Gute für das Neue!

In der Hoffnung mich 2025 schon bald mit Nachrichten zurückmelden zu können, verbleibe ich

deut
Johannes Deutsch ‚Das grüne Licht 4 – Waldhaus‘, 1994, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm

mit herzlichen Grüßen und einem Prosit Neujahr,
Johannes Deutsch
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Wiener Staatsoper: DAS NEST-PROGRAMM IM JÄNNER 2025

ness
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Medienvertreterinnen und Medienvertreter,

Anfang Dezember eröffnete das NEST – die neue Staatsoper im Künstlerhaus – mit großem Publikumszuspruch und ausverkauften Vorstellungen u.a. der Kinderopern-Uraufführung von Sagt der Walfisch zum Thunfisch sowie der Wagner-Bearbeitung des Wiener Kult-Theaterensembles Nesterval, Nestervals Götterdämmerung.

Im Jänner folgt nun die nächste Premiere: Martin Schläpfer, Direktor und Chefchoreograph des Wiener Staatsballetts, kreiert für die Jugendkompanie der Ballettakademie eine neue Choreographie zum Klassiker Peter und der Wolf.

Außerdem stehen weitere Aufführungstermine von Sagt der Walfisch zum Thunfisch, Einführungen zum Mitmachen sowie Diskussionsformate auf dem Programm, über die wir Sie unten stehend informieren möchten.

Das Workshop-Programm sowie die gesamte Terminübersicht finden Sie auf der →NEST-Website.

Herzliche Grüße und bis bald im NEST,
Ihr Presse-Team der Wiener Staatsoper und des Wiener Staatsballetts

PETER UND DER WOLF
ab 6 Jahren

von Sergej Prokofjews
Choreographie Martin Schläpfer
Musikalische Leitung Stephen Hopkins
Bühne & Kostüme Thomas Ziegler

Erzähler Hans Peter Kammerer / Florian Stohr
Jugendkompanie der Ballettakademie der Wiener Staatsoper & Senior Artist Yuko Kato
Bühnenorchester der Wiener Staatsoper

Martin Schläpfer, Ballettdirektor und Chefchoreograph des Staatsballetts, kreiert zum zweiten Mal ein Stück für die Jugendkompanie der Ballettakademie der Wiener Staatsoper. Mit seiner choreographischen Uraufführung Peter und der Wolf erweitert er Sergej Prokofjews berühmtes musikalisches Märchen um eine neue Ebene – die der Bewegung. Aus den Klangbildern des Orchesters wird auf der Bühne mit der Sprache des Balletts eine visuelle Welt kreiert. Die Tänzerinnen und Tänzer der Jugendkompanie sowie Yuko Kato, Senior Artist des Wiener Staatsballetts, folgen dem Choreographen in jenen Wald, in dem die Geschichte von Peter und dem Wolf als eine Geschichte über Menschen und Tiere voller Witz und Magie, aber auch als Auseinandersetzung mit unserem Umgang mit der Natur und anderen Lebewesen erzählt wird.

Mit seiner Komposition Peter und der Wolf schuf Sergej Prokofjew im Auftrag der Leiterin des Zentralen Kindertheaters in Moskau Natalija Saz 1936 ein Meisterwerk, das Kinder auf kreative Weise mit klassischer Musik sowie den Instrumenten des Orchesters vertraut macht. Der abenteuerlustige Peter ist durch ein fröhliches Geigenmotiv charakterisiert, die Flöte lässt den Vogel zwitschern und mit dem tiefen Fagott grummelt bedächtig der Großvater. Bis heute hat Peter und der Wolf nichts von seiner Popularität eingebüßt, wird von den größten Theatern und Orchestern mit Begeisterung gespielt und kommt beim Publikum gleichermaßen gut an.

Termin → Peter und der Wolf
Premiere: 26. Jänner 2025
Weitere Termine: 28.*/ 29. / 30. / 31. Jänner / 2.* / 5.* / 6.* / 7. / 8.* Februar 2025
Ab 6 Jahren
*Doppelvorstellungen

OPER*ETTEN-TALK: HOLDING OUT FOR A HERO – 
MANNS- UND ANDERE HELDENBILDER IN WAGNERS (WOMANIZER-)WALHALL
ab 16 Jahren

Moderation Nick-Martin Sternitzke
Beim zweiten Termin der Diskussionsreihe Oper*etten-Talk stellt Nick-Martin Sternitzke dem Publikum die Frage, was Wagners Helden(-körper) über (Körper-)Ideale der Vergangenheit und Gegenwart verraten. Man stelle sich vor: Siegfried betrachtet sich im Spiegel und verzieht das Gesicht. Der jugendliche Held steckt im Körper eines nicht mehr jungen, stählern durchtrainierten Mannes. Das Drachen-Erlegen und Frauen-Wachküssen lastet auf ihm. Nun nagt auch noch das Idealbild des schönen, starken Helden am Selbstwertgefühl. Wagners Recken stellen die Weichen für die (Super-)Helden der Popkultur, für Influencer, treten als Stimmmuskelprotze gegen hundert Mann starke Orchester an – und müssen nicht zwingend männlich sein.

Termin → Oper*etten-Talk
10. Jänner 2025

Einführung: PLANET: BALLETT – PHYSICAL INTRODUCTION

In der Physical Introduction zur Ballett-Vorstellung Shifting Symmetries erkunden die Besucherinnen und Besucher mit Louisa Rachedi, der stellvertretenden Direktorin des Wiener Staatsballetts, besondere Bewegungsqualitäten der Choreographie von Hans van Manen und William Forsythe. Ballettkenntnisse sind für diese Einführung zum Mitmachen nicht nötig!

Termin →Planet: Ballett – Physical Introduction
11. Jänner 2025

 

TANZKARAOKE
ab 16 Jahren

Eine Nacht gemeinsam auf der Bühne tanzen! Tanzkaraoke ist Karaoke mit und in Bewegung.
Wiener Tanzbegeisterte und Mitarbeitende der Wiener Staatsoper haben in den Monaten vor der NEST-Eröffnung vor der Kamera des Performancekünstlers und Choreographen Willi Dorner zu ihren Lieblingsliedern getanzt – im Theater, zwischen Kabeln und Werkzeugen in der NEST-Baustelle, in den Büros der Staatsoper und an anderen Orten in der Stadt wurde tanzend Musik gefeiert, von den Hits der 90er über afghanische Popmusik, Rap und Funk bis zu den aktuellen Charts. Aus dem so entstandenen Videomaterial wurden Tanzclips produziert, aus denen das Publikum an den Tanzkaraoke-Abenden auswählen kann. Die Clips werden auf die Leinwand projiziert, und zum Sound eines Live-DJs tanzt das Publikum gemeinsam auf der Bühne und im Rampenlicht. Tanzkaraoke ist ein Format in der neuen »Feier- & Theater-Reihe« Drinks & Strings. Hier sind alle eingeladen, nicht nur gemeinsam zu tanzen, sondern zusammen bei einem Getränk zu entspannen, andere beim Tanzen anzufeuern und zu feiern.

Termin → Tanzkaraoke
11. Jänner 2025

Einführung: PLANET – DIE ZAUBERFLÖTE
Studierende der Musikuniversität mdw präsentieren anlässlich der Premiere von Die Zauberflöte an der Wiener Staatsoper eine kreative Auseinandersetzung mit Mozarts Meisterwerk.

Das Ensemble, das an diesem Abend auf der Bühne steht, hat sich im Rahmen einer uniweiten Ausschreibung durchgesetzt – das Publikum darf sich auf eine besondere Annäherung an Mozarts musikalischen Kosmos aus der Perspektive junger Künstlerinnen und Künstler freuen.
In Kooperation mit der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Termin → Planet – Die Zauberflöte
24. Jänner 2025

Wir danken unseren Sponsoren:
Wien Energie, Raiffeisen Niederösterreich-Wien, Delzell Foundation, Offizieller Freundeskreis der Wiener Staatsoper, Bösendorfer
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REGIE IST EIN HANDWERK – Interview mit Christian Thausing

(geführt für den Merker von Kurt Vlach)

Christian Thausing inszeniert am Musiktheater an der Wien die Johann Strauss-Operette „Das Spitzentuch der Königin“.  Premiere ist am 18.1.2025

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Christian Thausing. Foto: Rudolf Thausing

KV – Herr Thausing, Sie wurden 1979 in Bruck a.d. Mur geboren, zogen aber schon mit 3 Jahren nach Graz. Daher zuerst eine ganz wichtige Frage, die alle Fußballfans interessiert – die Rotjacken oder die Schwoazzn?

CT – Natürlich die Schwoazzn!!!

(Anm. des Interviewers – er meint damit Sturm Graz)

KV – Wie ist ihr schulischer Werdegang und welchen Bezug haben Sie zur Bühne?

CT – Ich besuchte das Gymnasium HIB-Liebenau, absolvierte dann an der Uni Graz ein Jurastudium, das ich aber dann für das Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien aufgab. Im Rahmen dessen absolvierte ich auch ein Erasmusjahr in Lyon.

Zur Bühne und Musik kam ich durch meine Mutter, Barbara Gritzner-Thausing, die als 1.Geigerin an der Oper Graz engagiert war. Überhaupt ist die Familie mütterlicherseits sehr musikalisch – mein Onkel spielt Kontrabass an der Oper Graz und dessen Frau spielte Violine im Grazer Salonorchester.

Ich selbst lernte Blockflöte und dann Cello. Allerdings stand ich mit so 14 Jahren vor der Entscheidung mich 100%ig diesem Instrument zu widmen – oder „zu leben“. Ich entschied mich gegen die Laufbahn eines Berufsmusikers. Später brachte ich mir selbst noch das Klavier- und Gitarrenspiel bei. Aus diesem Grund kann ich Partituren lesen – und diese sind meiner Meinung nach das Allerwichtigste für mich als Regisseur, weil in den Noten „alles“ geschrieben steht.

KV – Man kann also davon ausgehen, dass sie schon mit recht jungen Jahren den Opernbetrieb ein klein wenig kennenlernten?

CT – Auf jeden Fall! Die Dirigentenloge der Oper Graz war de facto meine Kinderkrippe! Ich wurde dort oft „zwischengeparkt“. Im Ernst, ich hatte da die Gelegenheit schon mit 11 oder 12 Jahren Regisseure wie Peter Konwitschny bei der Arbeit zuzusehen und aus erster Hand zu erfahren, wie Produktionen entstehen. Das weckte schon damals mein Interesse, in diesem Fach zukünftig tätig zu werden.

Ich habe auch diversen Skandale mitbekommen, zum Beispiel wie bei der Aida-Premiere, ich glaube es war 1994, sogar Tomaten aus dem Publikum auf die Bühne geworfen wurden.

KV – Neben den Einflüssen von Brecht und dem Theater der Unterdrückten von Augusto Boal fällt immer der Name Schlingensief. Was faszinierte sie so an ihm?

CT –  Er war jemand, der auf die Straße ging und so Leute zum Nachdenken anregen wollte, wie zum Beispiel bei Aktionen in Graz oder als er vor der Staatsoper in Wien einen Container aufstellen ließ. Er plante immer alles als Gesamtkunstwerk und Performance, es ging ihm auch darum, aus vorgegebenen Rahmen des Kulturbetriebs auszubrechen.

Ein weiterer Regisseur, von dem ich viel lernte und mit dem ich gerne als Assistent zusammenarbeitete, ist Stefan Herheim. Ähnlich wie Schlingensief kämpft er gegen jedwede Art von Einengung!

KV – Sie sind auch ein Cineast. Was sind ihre Lieblingsregisseure?

CT – Auf jeden Fall Stanley Kubrick. Ich liebe all seine Filme, aber besonders „Barry Lyndon“. Kubrick verstand es außerdem, perfekte Filmmusiken zu verwenden – denken Sie dabei nur an „Space Odyssey“, wo er von Richard Strauss „Also sprach Zarahtustra“ verwendete, oder bei „Clockwork Orange“ die verstörende Szene mit „I’m Singing in the Rain“. Dann auch die großen Geschichtenerzähler – was übrigens meiner Meinung nach die Hauptaufgabe eines Regisseurs ist – wie Francis Ford Coppola (The Godfather), Martin Scorsese oder Michael Haneke.

KV – Wie ging es nach dem Studium weiter?

CT – Zuerst hat mich das Medium Film mehr interessiert. Allerdings ist es sehr schwer gute Jobs zu finden oder mit guten Produzenten zusammenzukommen. Daher gründeten einige Freunde und ich eine kleine Filmfirma und drehten mehrere Kurz- und Werbefilme. Die Kurzfilme waren mehr experimentell.

2008 absolvierte ich dann ein Praktikum bei Josef Köpplinger und durfte dabei sein, als er „West Side Story“ an der Oper Graz inszenierte. Das war für mich quasi ein Weckruf und ich wusste – DAS möchte ich auch machen!

Mein erstes Engagement führte mich dann ans Städtebundtheater Biel-Solothurn. Ich arbeitete dort als Regieassistent und Inspizient.

KV – Was war dort die Rolle des Inspizienten?

CT – Ich war der „Stage Manager“ und kontrollierte alle technischen Abläufe, auch das Licht. Dies ist vielleicht ein Überbleibsel aus meiner Zeit, als ich Filme machte. Ich bin nach wie vor bei allen Beleuchtungsproben dabei, da das Licht meiner Meinung nach sehr wichtig ist (auch die großen Filmregisseure setzen Lichteffekte sehr bewusst ein).

KV – 2011 inszenierten Sie das „Klassenzimmerstück“ Softgun. Was ist ein „Klassenzimmerstück“?

CT – Nun, das war ein Stück mit dem wir in der Schweiz von Schule zu Schule fuhren, mit minimaler Ausstattung (sie musste in einen Bus passen). Wir führten das sowohl an Gymnasien als auch an Berufsschulen auf – vor Schülern aus der „besseren Gesellschaft“ als auch vor solchen mit Migrationshintergrund. Nach jeder Aufführung, die in Klassenzimmern stattfanden, ermutigten wir die Schüler zu Diskussionen – und nach wie vor bereiten mir einige der Reaktionen noch immer Gänsehaut. Das waren ganz tolle Erlebnisse und ich weiß seitdem, dass Theater und Kunst manchmal auf Menschen großen Einfluss haben können – und seien es nur zwei oder drei.

KV – Seit 2011 sind Sie dann der Oper Graz verbunden und haben dann mit namhaften Regisseuren als Regieassistent und Spielleiter gearbeitet. Wie schon besprochen, haben sie ein gutes Verhältnis zu Herheim und studierten dann dessen Inszenierung von „Manon Lescaut“ szenisch an der Semperoper Dresden und am Aalto-Theater Essen ein.

CT – Das stimmt, allerdings muss ich kurz von meinem Schlüsselerlebnis berichten – es handelte sich dabei um die Arbeit mit Stephen Lawless – seinen „Otello“ werde ich nie vergessen! Einfach die wunderbare englische Schule, perfekte Personenführung, das Stück wurde erzählt. Er hat das Stück einfach auf die Bühne gebracht. Und das „auf die Bühne bringen“ ist die Aufgabe der Regie. Es ist schlicht und ergreifend ein Handwerk!

KV – Wie kann man sich eine Einstudierung einer Produktion an einem anderen Opernhaus vorstellen?

CT – Man hat das Regiebuch mit, dann eine DVD der Produktion. Man muss die technischen Gegebenheiten des anderen Opernhauses kennenlernen, andere Bühnenmaße berücksichtigen. Dann ist es die Aufgabe, den Sängern die Intentionen des Regisseurs nahe zu bringen, Bewegungsabläufe zu erklären. In etwa zwei Wochen vor der Premiere reist dann der Original-Regisseur an – und man hofft, dass dieser das Resultat deiner Arbeit für gut heißt. Die letzten Feinschliffe und Korrekturen werden dann von ihm gemacht.

KV – Wie wichtig ist der Dirigent für einen Regisseur?

CT – Der Dirigent ist der wichtigste Partner bei einer Produktion – wie schon gesagt, die Musik per se gibt ganz wichtige Hinweise, wie man zu inszenieren hat. Außerdem muss der Dirigent gewillt sein, auch im Orchestergraben Geschichten zu erzählen – in Verbindung zur Bühne. Besonders bei Operetten ist die Zusammenarbeit wichtig, da es oft zu Strichen kommt (oder diese vielleicht wieder aufgehoben werden müssen). Bei Opern hat man da wesentlich weniger Spielraum.  Operetten sind ähnlich wie Musical definitiv eine Königsdisziplin, da man Tanz, Gesang und Sprechtheater zu einem Ganzen verbinden muss.

KV – In Graz betreuten Sie dann 2014 auch Händels „Xerxes“, wo Sie wieder mit Herheim zusammenarbeiteten. Im selben Jahr waren Sie aber auch für eine andere Produktion verantwortlich, die für Ihren weiteren Weg wichtig war…

CT – Auf den Kasematten inszenierte ich von Robert Stolz „Frühjahrsparade“. Ich wurde danach vom Stadttheater Leoben angesprochen, ob ich dort nicht Operetten inszenieren möchte? Dieses Stadttheater ist übrigens das älteste durchgängig bespielte bürgerliche Theater Österreichs! Zuerst war ich mir nicht sicher ob ich das Angebot annehmen soll, da das Genre „Operette“ oft als sehr schwierig angesehen wird. Ich entschied mich trotzdem dafür und seit 2017 inszenierte ich dort „Die Fledermaus“, „Die lustige Witwe“, „Die Csardasfürstin“ etc.

Davor war ich noch im Regieteam von Marco Arturo Marelli für die Seeproduktion „Turandot“ in Bregenz – das waren die Jahre 2015 und 2016.

KV – Sie machten aber auch Ihre Erfahrungen mit modernen Stücken und mit ungewöhnlichen Spielorten…

CT – Ja. 2017 brachten wir auf der Murinsel eine Oper von Menotti zur Aufführung, im Landhaushof (ich versuche manchmal – wie schon beim Klassenzimmer – untypische Aufführungsorte zu bespielen, um ähnlich wie Schlingensief das Theater zu den Leuten zu führen) „Apollo e Dafne“ von Händel.

Eine für mich ganz wichtige Produktion war dann 2019 Stephen Olivers „Mario und der Zauberer“ nach Thomas Mann. Hier änderten wir den Schluss des Stückes und ließen das Publikum doch ziemlich verstört zurück. Wir hatten im Team besprochen, dass wir auf den Schlussapplaus verzichten und stattdessen Videoeinspielungen senden. Einige Zuseher blieben bis zu 30 Minuten nach Ende des Stückes noch immer sitzen.

Ich muss aber dazu sagen, dass es für den Regisseur einfacher ist, ein unbekanntes Stück zu inszenieren, da man da doch etwas mehr Freiheiten hat. Und diese Inszenierung (ich glaube, wir haben das so 10 Mal gespielt) ist außerdem keine für Menschen, die das erste Mal in die Oper gehen!

KV – 2020 debütierten Sie dann mit einer eigenen Inszenierung auf der großen Bühne der Oper Graz.

CT – Ja, es war „Anatevka“ von Jerry Bock und es wurde ein großer Erfolg. Mit dabei war auch mein Team, mit dem ich – wenn es sich für die anderen zeitlich ausgeht – immer zusammenarbeite – Evamaria Mayer (Choreografie), Timo Dentler und Okarina Peter (Ausstattung). Wir haben gegenseitiges Vertrauen in unsere Fähigkeiten, was auf jeden Fall enorm wichtig ist, um gemeinsam Musiktheater zu machen!

KV – Roland Geyer hatte in Graz eine Ihrer Inszenierungen gesehen und Sie dann nach Wien in die Kammeroper eingeladen, um wieder an einem zeitgenössischem Stück zu arbeiten. Welche Erfahrung machten Sie dabei?

CT – Ja, es war „Thérèse Raquin“ von Tobias Picker, Dirigent war Jonathan Lakeland. Das war eine perfekte Zusammenarbeit – auch mit dem Komponisten. Fast täglich gab es Videokonferenzen (und es ist jammerschade, dass Picker coronabedingt nicht zur Premiere kommen konnte), wo wir uns kurzschlossen. Ein Beispiel – für eine Szene hätte ich 1 Minute an Musik gebraucht, allerdings waren nur 57 Sekunden komponiert. So ersuchten wir, ob er vielleicht noch zwei weitere Takte dazu komponieren könne. Oder ob es für Picker in Ordnung wäre, wenn man – aus dramaturgischen Gründen – an einer Stelle eine Fermate spielen dürfe, was dieser gerne zuließ, da er diese sowieso ursprünglich vorgesehen hatte, die Dirigentin der Uraufführung diese aber nicht wollte.

Ehrlich gesagt, ich stelle mir vor, dass so eine Arbeitsweise auch früher – gemeinsam mit den Komponisten – stattfand. Wie schön wäre es doch, mit Verdi zusammen seine Opern zu inszenieren…

KV – Sie haben auch einen Text für ein Auftragswerk geschrieben?

CT – Ja, da handelte es sich um „Alpha Centauri“, das für die Junge Philharmonie Luxemburg komponiert wurde. Die Musik war bereits vorhanden, ich habe dafür einen Text geschrieben und auch selbst inszeniert.

KV – Es folgte dann eine weitere österreichische Erstaufführung in Graz.

CT – Ja, „Krieg-Stell Dir vor er wäre hier“ von Felix Marius Lange. Das ist ein weiteres Stück, das voraussetzt, dass man sich mit der Thematik vorher genau auseinandersetzt und das Vorbereitung seitens des Zusehers voraussetzt. Es ist sicher kein Stück, das man jemanden zumuten sollte, der vorher noch nie in der Oper war!

Etwas ganz anderes war wiederum in gleichen Jahr in Wuppertal das Musical „Cinderella“ von Rodgers & Hammerstein, das 2017 am Broadway neu überarbeitet worden war.

KV – Kommen wir jetzt in die Gegenwart. Aktuell arbeiten Sie an einer Johann Strauss-Operette – „Das Spitzentuch der Königin“. Warum sagt mir das kaum etwas?

CT – Nun, sie wurde 1880 am Theater an der Wien uraufgeführt und kehrt quasi wieder zum Ursprungsort zurück. Wie viele Operetten zu dieser Zeit war sie voll von Anspielungen auf aktuelle Ereignisse – so sagte man diesem Stück nach, dass es einige Anspielungen auf Kronprinz Rudolf vorwies, was zum damaligen großen Erfolg geführt hat. Als sich dieser dann 1889 das Leben nahm war es auch um das Stück geschehen. Die einzige Melodie, die noch übrig blieb, war diejenige, aus denen dann Strauss den Walzer „Rosen aus dem Süden“ schuf. Die Operette wurde übrigens über 200 Mal am Broadway aufgeführt!!!

KV – Also in den letzten 130 Jahren gab es nur eine einzige Produktion – 2007 in Dresden. Wie lange bereiten Sie sich schon auf das Stück vor – und wie konstruierten Sie da eine Geschichte? Wie gesagt, viele Anspielungen würde ein heutiges Publikum nicht mehr verstehen…

CT – Stefan Herheim hat mich vor 2 Jahren mit der Produktion betraut und seit damals arbeite ich daran. Die Crux dabei war, dass es ja keine gültige Spielfassung gegeben hat. Wir fanden – auch mit Hilfe der Johann-Strauss-Gesellschaft, vier verschiedene Textbücher.

  • Die 1. Zensurfassung
  • Die 2. Zensurfassung (wo z.B. Anspielungen auf bestimmte Minister gestrichen wurden, die bei der 1. Fassung noch in Ordnung waren)
  • Das Souffleurbuch vom Broadway
  • Das Textbuch von einer am Theater an der Wien gespielten Serie

Der ganzen Operette fehlte in all diesen Fassungen ein roter Faden, der für das heutige Publikum nachvollziehbar ist. Diesen zu finden und sich so eng wie möglich an das Originallibretto zu halten war somit meine Aufgabe, und ich denke, dass das mir gut gelungen ist. Wie schon gesagt, ich muss das Stück inszenieren, so wie es gedacht ist und was die Musik vorgibt!

KV – Bei all Ihrer Euphorie – es gibt Musikstücke und Opern, die mit Recht in Vergessenheit geraten sind. Warum trifft das Ihrer Meinung nach in diesem Fall nicht zu?

CT – Weil die Musik grandios ist!! Neben der Melodie von „Rosen aus dem Süden“ gibt es tolle Couplets, großartige „Zwischendurchmusik“! Die ganze Operette ist für ein großes Orchester geschrieben (ich glaube es sitzen zwischen 50 und 60 Musiker im Graben), Strauss war ein Großmeister verschiedenster Klangformen!

Vom Handwerk gesehen her muss ich als Regisseur auch darauf achten, dass die Personen, obwohl die Kostüme das 17. Jahrhundert widerspiegeln, „heutig“ agieren. Man bewegt sich im 21. Jahrhundert einfach anders, die Sänger sind „heutige“ Menschen – auf das muss ich Rücksicht nehmen. Wenn mir das gelingt und vom Publikum angenommen wird, hoffe ich auf einen großen Erfolg – und vielleicht wird das „Spitzentuch“ wieder zu einem festen Bestandteil der Spielpläne!

KV – Im Original spielt die Operette (aus damaliger Sicht verständlich) in Portugal. Was kann das Publikum jetzt erwarten?

CT – Nun, es handelt sich um eine Phantasiewelt, doch die Handlung entspricht dem Original. Der Dreh- und Angelpunkt und quasi der rote Faden ist die Figur des Cervantes (was übrigens auch ein Arbeitstitel für die Operette war). Es geht um eine Verschwörung, bei der ein Minister alles versucht, den König sowohl vom Regieren als auch von seiner Gattin fernzuhalten (damit keine Nachkommen gezeugt werden und so später er das Land übernehmen kann). Der König stellt daher fremden Frauen nach (u.a. der Frau des Ministers daselbst) und isst gerne – das „Trüffelcouplet“ und „Frühstücksduett“ sind hinreißend komische Stücke. Die vom Gatten vernachlässigte Königin steht wieder auf Cervantes, der sich wiederum mehr für den Roman „Don Quichote“ interessiert, an dem er gerade arbeitet… Klingt alles verwirrend? Ist es auch 😊

KV – Wie laufen die Proben?

CT – Alles ist wunderbar, die Proben schreiten voran und machen viel Spaß – was ja bei einer Operette auch wichtig ist. Die Zusammenarbeit mit den Sängern und dem Dirigenten passt! Und auch die Kollegen von der Technik sind mit viel Einsatz dabei – ich habe gehört, dass die Produktion die aufwändigste seit vielen Jahren am Haus ist.

KV – Leider müssen Sie schon zum nächsten Probentermin, können Sie noch ganz kurz über Ihre Familie sprechen?

CT – Ich lebe mit meiner Frau und drei Kindern in Graz und fühle mich sehr wohl.

KV – Zum Abschluss traditionellerweise noch die 10 Fragen des Bernard Pivot –

  • Was ist Ihr Lieblingswort?

delikat

  • Welches Wort mögen Sie am wenigsten?

korrekt

  • Was gibt Ihnen ein gutes Gefühl?

Die Familie

  • Was gibt Ihnen ein schlechtes Gefühl

Die politische Lage

  • Welches Geräusch oder welchen Lärm mögen Sie?

…wenn sich der Eiserne Vorhang öffnet

  • Welches Geräusch oder welchen Lärm mögen Sie nicht?

Die Müllabfuhr am Morgen

  • Was ist Ihr Lieblings-Schimpfwort?

(nach wiederholtem Nachdenken) – ich liebe sie alle!

  • Welchen Beruf außer Ihrem jetzigen hätten Sie sonst gerne ergriffen?

Dirigent

  • Welchen Beruf mögen Sie überhaupt nicht ausüben?

Politiker

  • Wenn der Himmel existieren sollte, was würden Sie gerne von Gott hören, wenn er Sie am Himmelstor empfängt?

„Schön, dass Du doch noch gekommen bist“

KV – Ich danke für das Gespräch und wünsche Ihnen Toi Toi Toi für die Premiere!!!

„Das Spitzentuch der Königin“ –

Musiktheater an der Wien

Premiere – 18.1.2025

Folgeaufführungen – 22., 24., 26., 28.1.2025

Eine LIVE-Wiedergabe auf 3Sat ist geplant

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