Jessy Martens und die Medical Voices aus Hamburg-Boberg machen Stimmung auf der Bühne vor der Elbphilharmonie.
Foto: © Andreas Dinkelmeyer
Chorcovado, Chorus Virus Wahnsinn, O’Capella, die Melodiven, Medical Voices: Schon die Namen mancher der kaum zählbaren Chöre, in denen sich Hamburgerinnen und Hamburger regelmäßig zum gemeinschaftlichen Singen treffen, zeugen von ausgeprägter Fantasie. Gleich 34 dieser von größter Freude am Mitmachen getragenen Laienchöre aus Hamburg waren am Sonnabend vor und in der Elbphilharmonie zu erleben. Bei der ersten »Langen Nacht des Singens« erhoben sie an sechs verschiedenen Orten im neuen Konzerthaus an der Elbe ihre Stimmen.
Dabei erklang Musik unterschiedlichster Genres – Pop und Volkslied, Shanty und Jazz, Kirchenlied und Klassik. Die Musik stammte aus vielen Kulturen der Welt, deren Traditionen in Hamburg gepflegt werden. Die musikalische Gesamtleitung lag bei Simon Halsey, einem charismatischen Briten aus Berlin, der lange Jahre den Rundfunkchor Berlin leitete und seit 2015 dessen Ehrendirigent ist.
Von 18 bis 20.30 Uhr erschallte der Gesang parallel an fünf Orten – auf der Plaza, im Kleinen Saal, auf zwei Bühnen in den Ebenen 13 und 15 des Foyers des Großen Saals und auf dem Vorplatz der Elbphilharmonie. Ab 21 Uhr wurde dann der Große Saal zum alleinigen Schauplatz kollektiver Sangesfreude: Neun Hamburger Kirchenchöre und klassische Chöre zeigten ein wunderbares, breites und berührendes Klangspektrum vom Frühbarock (Vokalensemble St. Jacobi) bis zu einer Jazz-Messe von David Timm, dargeboten von der Kantorei St. Katharinen.
Die anderen wunderbaren Chöre aus der Hansestadt auf der Bühne überzeugten ebenfalls: der Franz-Schubert-Chor Hamburg, das Vokalensemble Lux Aeterna gemeinsam mit dem Kammerchor Niendorf, das Cuori-Ensemble, das Ensemble Vocal und der Monteverdi-Chor Hamburg.
Simon Halsey leitete auch zwei Singalongs mit dem Publikum: „An de Eck steiht’n Jung mit’n Tüddelband“ und „In Hamburg sagt man Tschüß“. Als Höhepunkt des Abends erklang Georg Friedrich Händels »Hallelujah« aus dem „Messiah“, gesungen von allen Chören. Der Symphonische Chor Hamburg wird das komplette Meisterwerk Händels am 9. Dezember 2017 um 19 Uhr unter der Leitung von Professor Matthias Janz im Großen Saal der Elbphilharmonie aufführen.
Über 200 der über 800 Hamburger Laienchöre hatten sich für die erste „Lange Nacht des Singens“ in der Elbphilharmonie beworben. Diese 34 Chöre haben teilgenommen: Seemanns-Chor Hamburg, Chor*Singt!, Music Rocks!-Chor, Gemischter Chor Havighorst-Boberg von 1882 e.V., Medical Voices, O’Capella, Swinging Colours, De Jungs vun de Logerhus – HHLA-Shanty-Chor, Anton-Rée-Chor, Chorcovado, Chorus Virus Wahnsinn, Mädchenchor Hamburg – Jugendchor, Baast!, Chor zur Welt, Cantaloop Hamburg, Calabassa, Marcant, Sounddrops, Lukulule e.V.-Chor, Sing! Inspiration, Choroperation, Die Melodiven, B’Noise.
Kirchenchöre und klassische Chöre: Collegium Vokale St. Petri, Jugendchor der Tabita-Kirchengemeinde / Knaben- und Mädchenchor Groß Flottbek, Franz-Schubert-Chor Hamburg, Vokalensemble St. Jacobi, Vokalensemble Lux Aeterna / Kammerchor Niendorf, Kantorei St. Katharinen, Cuori-Ensemble, Ensemble Vocal, Monteverdi-Chor Hamburg.
klassik-begeistert.de, 2. Juli 2017