Des Meeres und der Oper Wellen

 

Willem Bruls
Venedig und die Oper
Henschel Verlag

von Peter Sommeregger (Text und Foto)

Venedig und die Oper – das ist die Geschichte einer über die Jahrhunderte gewachsenen gegenseitigen kulturellen Befruchtung. An diesem magischen Ort verbanden sich aber schon auch in früheren Epochen alle Künste zu einem lebendigen Ganzen.

Der studierte Kunsthistoriker Willem Bruls zeigt in seinem sehr ambitionierten Buch die Bezüge zwischen Architektur, Malerei und Musik auf, in Form von Spaziergängen durch die Stadt lässt er den Leser an seinem profunden Wissen über die Stadt und die Oper teilhaben. So ist ein Reiseführer der besonderen Art entstanden. Man findet darin auch interessante biographische Details über die behandelten Komponisten und Künstler. In der Blütezeit der venezianischen Oper verfügte die Stadt über etwas 20 Opernhäuser, eine Zahl die schwerlich zu übertreffen war.

„Buch Rezension: Willem Bruls, Venedig und die Oper,
Klassik-begeistert.de“
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„Sehnsucht nach Unendlichkeit“: Jan Assmanns „Kult und Kunst“ – mehr als ein Musik-Buch

Das Corona-verseuchte Beethoven-Jahr ist in die Verlängerung gegangen. Klar, Tausende von Festkonzerten, gut vorbereitete Zyklen mit den Symphonien, den Klaviersonaten und allen anderen Werken aus dem Œuvre des „Mega-Stars der Klassik“, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters beim Bonner Festakt am 16. Dezember 2020 den zweifellos berühmtesten Sohn der Stadt nannte, sind weltweit ausgefallen oder verschoben worden.

Hat es deshalb ein Beethoven-Vakuum gegeben? Hatte irgendjemand tatsächlich den Eindruck, 2020 unter einer „Ludwig-van-Unterversorgung“ zu leiden?

von Dr. Andreas Ströbl

Hanjo Kesting empfahl in der Sendung vom 13. Dezember 2020 aus den „Glaubenssachen“ in NDR Kultur sogar ein Jahr der Nichtaufführung gerade der Symphonien, „um sie vor weiterer Abnutzung und restlosem Verbrauch zu schützen“. Im Übrigen wurde ungeachtet dieses ausgesprochen empfehlenswerten, anspruchsvollen Formats dieser Reihe am Sonntagmorgen um 8.40 Uhr, die ungemein vielfältig und kritisch Inhalte von Religion im weitesten und engeren Sinne behandelt, auch dieser Sender nicht müde, die tatsächlich bereits bis fast zur Beliebigkeit abgenutzten Pop-Stücke Beethovens wie den 1. Satz der 5. Symphonie, die „Pastorale“, den Schlusschor der 9. Symphonie, das Albumblatt „Für Elise“, die Mondscheinsonate und das 5. Klavierkonzert in ripetizione bis zur Ermattung zu bringen. „Buchrezension: Jan Assmann, Kult und Kunst – Beethovens Missa Solemnis als Gottesdienst“ weiterlesen

„Sehnsucht nach Unendlichkeit“: Jan Assmanns „Kult und Kunst“ – mehr als ein Musik-Buch

Das Corona-verseuchte Beethoven-Jahr ist in die Verlängerung gegangen. Klar, Tausende von Festkonzerten, gut vorbereitete Zyklen mit den Symphonien, den Klaviersonaten und allen anderen Werken aus dem Œuvre des „Mega-Stars der Klassik“, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters beim Bonner Festakt am 16. Dezember 2021 den zweifellos berühmtesten Sohn der Stadt nannte, sind weltweit ausgefallen oder verschoben worden.

Hat es deshalb ein Beethoven-Vakuum gegeben? Hatte irgendjemand tatsächlich den Eindruck, 2020 unter einer „Ludwig-van-Unterversorgung“ zu leiden?

von Dr. Andreas Ströbl

Hanjo Kesting empfahl in der Sendung vom 13. Dezember 2020 aus den „Glaubenssachen“ in NDR Kultur sogar ein Jahr der Nichtaufführung gerade der Symphonien, „um sie vor weiterer Abnutzung und restlosem Verbrauch zu schützen“. Im Übrigen wurde ungeachtet dieses ausgesprochen empfehlenswerten, anspruchsvollen Formats dieser Reihe am Sonntagmorgen um 8.40 Uhr, die ungemein vielfältig und kritisch Inhalte von Religion im weitesten und engeren Sinne behandelt, auch dieser Sender nicht müde, die tatsächlich bereits bis fast zur Beliebigkeit abgenutzten Pop-Stücke Beethovens wie den 1. Satz der 5. Symphonie, die „Pastorale“, den Schlusschor der 9. Symphonie, das Albumblatt „Für Elise“, die Mondscheinsonate und das 5. Klavierkonzert in ripetizione bis zur Ermattung zu bringen. „Buchbesprechung: Jan Assmann, Kult und Kunst – Beethovens Missa Solemnis als Gottesdienst.“ weiterlesen

Wichtiger Lückenschluss

„Ein Muss nicht nur für spezielle Verehrer der Briefschreiber, es ist ein wichtiger Beitrag zur Kulturgeschichte jener Zeit.“

Buch-Rezension: Hugo von Hofmannsthal, Alfred Roller, Richard Strauss. „Mit dir keine Oper zu lang…“ Briefwechsel

Benevento Verlag

von Peter Sommeregger

Bei der kulturgeschichtlichen Bedeutung, die man zweifellos allen dreien dieser Briefschreiber zugestehen muss, verwundert es, dass die Veröffentlichung dieser hoch interessanten Briefe erst viele Jahrzehnte nach deren Tod erfolgt. Der Briefwechsel Strauss-von Hofmannsthal liegt schließlich seit fast siebzig Jahren vor. Umso dankbarer ist man, mit dieser musterhaft sorgfältigen Edition einen wichtigen Lückenschluss der Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der Strauss-Opern in Händen zu halten. Alfred Roller hatte sich bereits während der Direktionszeit Gustav Mahlers als kongenialer Partner beim Bestreben, eine Opernreform auf den Weg zu bringen, profiliert. Sein gestalterischer Anteil an Inszenierungen ging jeweils deutlich über die Bühnenbilder und Kostüme hinaus. „Buch-Rezension: Hugo von Hofmannsthal, Alfred Roller, Richard Strauss. „Mit dir keine Oper zu lang…“ Briefwechsel“ weiterlesen

Fehlschuss in vermintes Gelände

Buch-Rezension: Anno Mungen, „Hier gilt’s der Kunst. Wieland Wagner 1941-1945“

Westend

von Peter Sommeregger

Der Bildausschnitt, der sich auf dem Schutzumschlag befindet, steht symbolisch für den höchst zweifelhaften Ansatz dieser Publikation. Das Foto, das im Original Adolf Hitler mit den beiden Wagner-Enkeln Wieland und Wolfgang zeigt, die sich bei ihm unterhaken, wurde beschnitten. Wolfgang, als der publizistisch weniger Ergiebige, bleibt außen vor. „Buch-Rezension: Anno Mungen, „Hier gilt’s der Kunst. Wieland Wagner 1941-1945““ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 77: Warum wird „Halka” außerhalb Polens so selten gespielt?

von Jolanta Łada-Zielke

Mit großem Interesse habe ich die CD-Besprechung der Aufnahme von Stanisław Moniuszkos Oper „Halka“ gelesen, die Peter Sommeregger verfasst hat. Das Thema liegt mir auch deshalb nahe, weil ich einmal den Dirigenten Gabriel Chmura in Krakau interviewt habe. Die von Peter gestellte Frage, warum „Halka“ so selten auf Opernbühnen außerhalb Polens aufgeführt wird, werde ich jedoch nicht beantworten. Dr. Rüdiger Ritter hat dies bereits in seinem Buch „Der Tröster der Nation. Stanisław Moniuszko und seine Musik” getan. Er behauptet, man habe den Komponisten zur richtigen Zeit nicht vorangebracht. „Ladas Klassikwelt 77: Warum wird „Halka” außerhalb Polens so selten gespielt?“ weiterlesen

Auf den Spuren einer Sängerstimme

Buchbesprechung: Anno Mungen, Die dramatische Sängerin Wilhelmine Schröder-Devrient

Thurnauer Schriften zum Musiktheater Bd. 37
Königshausen & Neumann

Der Autor Anno Mungen will dieses Buch keineswegs als Biographie des legendären Opernstars des 19. Jahrhunderts verstanden wissen. Untersucht werden in seiner akribisch erstellten Arbeit Dokumente über die Stimme, die Kunstleistung, die Medialität der Sängerin.

von Peter Sommeregger

Ein solches Unterfangen stellt gut 160 Jahre nach dem Tod der Künstlerin eine Herausforderung dar. Möglich werden solche Untersuchungen nur durch erschöpfende Auswertung historischer Medien wie Zeitungen, zeitgenössische Memoiren und Biographien. „Buchbesprechung: Anno Mungen, Die dramatische Sängerin Wilhelmine Schröder-Devrient“ weiterlesen

Ein Füllhorn des Opernwissens

„Aus diesen 35 Einzeldarstellungen profunden Charakters schält sich mehr und mehr eine Gesamtsicht auf die Oper von Monteverdi bis Rolf Riehm heraus, eine Reise, zu der der Autor mit seinem flüssigen Stil und seiner unaufdringlichen Wissensvermittlung animiert.“

Buch-Rezension:

Hans-Klaus Jungheinrich, Eine kurze Geschichte der Oper in 35 Bildern
Wolke Verlag

von Peter Sommeregger

Was der Opernfreund mit diesem Buch in Händen hält, ist bereits die zweite, ergänzte Ausgabe eines Opernführers der besonderen Art. Der Musikpublizist Hans-Klaus Jungheinrich wollte nach dem nur bescheidenen Erfolg der ersten Ausgabe das Buch in erweiterter Form neu herausbringen. Sein unerwarteter Tod im Dezember 2018 verzögerte das Projekt, verhinderte es aber dankenswerterweise nicht. „Buch-Rezension: Hans-Klaus Jungheinrich, Eine kurze Geschichte der Oper in 35 Bildern“ weiterlesen

Buch-Rezension: „Weil jede Note zählt“ – Mozart interpretieren

Gespräche und Essays
Stephan Mösch (Hrsg.)
Bärenreiter Metzler

von Peter Sommeregger

Dieses umfangreiche, 4oo Seiten starke Kompendium ist eine aktuelle wie auch historisch fundierte Standortbestimmung, den aktuellen Stand der Interpretation von Mozarts Musik auslotend.

Äußerer Anlass für das Erscheinen dieses gewichtigen Bandes ist das Jubiläum des Würzburger Mozartfestes, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiern kann. Unterbrochen wurde seine Tradition nur durch den 2. Weltkrieg von 1945 bis 1950. Bereits 1951 wurde die weitgehend zerstörte Würzburger Residenz wieder bespielt, lange bevor ihr Wiederaufbau abgeschlossen war. „Buch-Rezension, „Weil jede Note zählt“ – Mozart interpretieren
klassik-begeistert.de“
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Von Hühnersuppen, Gustav Mahler und Renata Tebaldi

Barrie Kosky, Foto: © Jan Windszus

„Barrie Kosky hat nicht nur interessante Gedanken, er weiß sie auch gut zu vermitteln.“

Buch-Rezension: Barrie Kosky, On Ecstasy
Verlag Theater der Zeit 2021

von Peter Sommeregger

Das kleine schmale Bändchen mit dem zuerst irreführenden Titel „On Ecstasy“ erweist sich auf den zweiten Blick als durchaus gehaltvolle Sammlung von autobiographischen Gedanken des nicht nur in Berlin bekannten und beliebten Regisseurs und Intendanten der Komischen Oper Berlin. „Buch-Rezension: Barrie Kosky, On Ecstasy“ weiterlesen