CD-Rezension:
Tchaikovsky & Glasunov
Violin Concertos
Ivan Pochekin
Russian National Orchestra
Mikhail Pletnev
Hänssler Profil PH 21052
von Peter Sommeregger
Ein russischer Solist spielt mit einem russischen Orchester unter einem russischen Dirigenten Werke russischer Komponisten. Unter normalen Umständen könnte man das als Voraussetzung für eine authentische Einspielung ansehen. Die gegenwärtigen Umstände sind aber nicht normal, also hat man doch ein wenig Mühe, sich dieser Aufnahme unvoreingenommen zu widmen.
Am Ende siegt aber doch die Kunst über die Politik, und weder Tchaikovsky noch Glasunov sind in dieser Hinsicht verdächtig. Die beiden hier gekoppelten Konzerte blieben die einzigen Werke für Violine und Orchester beider Komponisten. Zeitlich liegt die Entstehung der Werke weit auseinander, auch in der äußeren Form unterscheiden sie sich deutlich.
Folgt Tschaikovsky, dem seine Landsleute nicht grundlos „Verwestlichung“ vorwarfen, der traditionellen dreisätzigen Form, so greift Glasunow zur ungewöhnlichen zweisätzigen Anlage des Werkes, wobei er die Sätze in sehr ungewöhnlicher Form miteinander verbindet. Sein Stil ist eher tänzerisch bis folkloristisch zu beschreiben und unterscheidet sich damit deutlich von dem Komponisten Tchaikovsky, der noch einer anderen Generation und Schule angehört. „Tchaikovsky & Glasunov, Violin Concertos
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