Sommereggers Klassikwelt 125: Leontyne Price zum 95. Geburtstag

Das ist Gesangskunst auf höchstem Niveau, und bis heute unerreicht. Heute wird Leontyne Price unglaubliche 95 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch an diese Jahrhundert- Künstlerin !

von Peter Sommeregger

Der am 10. Februar 1927 in Laurel, Mississippi geborenen Mary Violet Leontyne Price wurde es nicht an der bescheidenen Wiege gesungen, dass sie eines Tages Triumphe an den großen Opernbühnen der Welt feiern würde. Gerade für eine Afroamerikanerin waren die Möglichkeiten der Lebensplanung in den amerikanischen Südstaaten damals noch sehr eingeschränkt.

Klavierunterricht und Kirchenchor waren noch in ihrer Heimatstadt die ersten Schritte in die Welt der Musik. Nach einem Studium der Musikpädagogik wurde sie von der renommierten Juilliard School of Music in New York für das Gesangsstudium angenommen. In einer Hochschulproduktion sang sie ihre erste Opernpartie, die Alice Ford in Verdis „Falstaff“. „Sommereggers Klassikwelt 125: Leontyne Price zum 95. Geburtstag,
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Rising Stars 25: Álfheiður Erla Guðmundsdóttir, Sopran – ein Nordlicht mit Strahlkraft

Foto:   © Valgeir Einarsson

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

von Dr. Lorenz Kerscher

 

Palais Lichtenau session – Richard Strauss: Wasserrose; Álfheiður Erla Guðmundsdóttir, Sopran, Kunal Lahiry, Klavier, aufgenommen Jan. 2020

Die Chancen, Rising Stars in Konzertsälen und Opernhäusern zu entdecken, waren während der zurückliegenden Pandemiezeit gering. Diese Lücken mussten Videoübertragungen im Internet schließen und einige Künstlerinnen und Künstler gingen auch in die Offensive, um sich in dieser Form zu präsentieren. Hierzu zählte die Isländerin Álfheiður Erla Guðmundsdóttir, die von 2014 bis zu ihrem Abschluss im vergangenen Jahr an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin studierte und derzeit Ensemblemitglied am Theater Basel ist. Für sie traf es sich gut, dass sie Anfang 2020 an einer Produktion sehr hochwertiger Videoaufnahmen klassischer Lieder in einem noblen Ambiente mitgewirkt hatte, die dann während des ersten Lockdown unter dem Titel „Palais Lichtenau Sessions“ in Youtube veröffentlicht wurden. Zusammen mit dem Pianisten Kunal Lahiry, der ein gefragter Liedduopartner vieler Rising Stars ist, konnte sie in fünf Liedern aus dem 19. und 20. Jahrhundert überzeugende stimmliche Möglichkeiten, stilistische Flexibilität und Ausdrucksreichtum unter Beweis stellen (siehe obiges Beispiel und unten verlinkte Playlist). „Rising Stars 25: Álfheiður Erla Guðmundsdóttir, Sopran,
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Schweitzers Klassikwelt 55: Oper für Kinder?

Das Durchschnittsalter der Opernbesucher steigt! Zumindest an der Wiener Staatsoper. Der neue Direktor Bogdan Roščić stellt sich der Aufgabe die Gliederung des Publikums nicht einseitig werden zu lassen. Im Künstlerhaus wird eine neue Bühne entstehen. Zweck: Die Pflege der Kinder- und Jugendoper für die erträumten Opernfans von morgen.

Der große österreichische Neurologe und Psychiater Viktor Frankl, Begründer der Logotherapie, war ein passionierter Bergsteiger. Er kam einmal auf einem Gipfel mit einem anderen Gebirgsfreund in ein Gespräch, in dem sich herausstellte, dass die beiden unter ganz anderen Voraussetzungen die Liebe zu den Bergen gewannen.

Wiener Staatsoper, Foto: Michael Pöhn

von Lothar und Sylvia Schweitzer

So sehen wir in der Heranführung unsrer Jüngsten durch dieses an sich begrüßenswerte Projekt auch nur eine beschränkte Möglichkeit und einen schmalen Weg zu einer dauerhaften, beständigen Begeisterung.

Im Mittelpunkt stehen Action und eine gute Optik, bunte, auffallende Kostüme und fantasievolle Bilder. Musik im Unterbewusstsein? Bei den Heranwachsenden werden bald andere Arten von Musik in Konkurrenz treten. Pop- und andere Typen von Stars werden wegen ihres Charismas bejubelt werden. Und die Jugend liebt einmal die Ausschließlichkeit. „Schweitzers Klassikwelt 55: Oper für Kinder?
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Frauenklang 8: In der romantischen Nacht kocht der Teufel eine Mäusesuppe

CD-Besprechung:

Komponistinnen

Franziska Heinzen Sopran
Benjamin Mead Klavier

Produced by Franziska Heinzen & Benjamin Mead

Solo Musica GmbH

Executive Producer: Hubert Haas I A Coproduction between Solo Musica & Radio SRF Kultur

Von Jolanta Łada-Zielke

Die Schweizer Sopranistin Franziska Heinzen und der britisch-polnisch-deutsche Pianist Benjamin Mead haben ein neues Album veröffentlicht, diesmal mit den Werken von Komponistinnen aus dem 19. Jahrhundert bis heute.  Auf dem Coverbild stehen beide Künstler vor einem Waldbach als Hintergrund. Unter Benjamins Fingern klingt das Klavier so fließend wie das Wasser in einem Bach, und Franziskas Gesang verleiht dem Ganzen Kraft und Charme.

Die CD enthält jeweils einen Titel von insgesamt 24 Komponistinnen. Das längste Stück dauert gute vier Minuten und das kürzeste überschreitet knapp eine Minute. Die Herkunftsländer der Künstlerinnen sind Deutschland, Frankreich, Österreich (einschließlich Südtirol, heute Italien), die Schweiz, Belgien, die Niederlande, Großbritannien und die USA. Die der CD beigelegte Broschüre enthält die Kurzbiografien der einzelnen Komponistinnen.

Die älteste von ihnen ist Fanny Hensel-Mendelssohn (1805-1847) und die jüngste Charlotte Bray (geboren 1982). Die meisten hatten große Schwierigkeiten auf ihrem künstlerischen Weg, was sich besonders in ihrem Privatleben niederschlug. Henriëtte Bosmans und Rosy Wertheim lebten in der NS-Zeit, und aufgrund ihrer jüdischen Herkunft bekamen sie Auftritts- und Berufsverbot. Rebecca Clarke musste bei Kriegsausbruch sogar ihre Musik aufgeben und arbeitete als Kindermädchen. Zwei Komponistinnen – Ingeborg Bronsart und Marie Jaëll – waren mit Franz Liszt verbunden. „CD-Besprechung: Komponistinnen, Franziska Heinzen Sopran, Benjamin Mead, Klavier
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Daniels Anti-Klassiker 49: Carl Orff – „O Fortuna“ aus „Carmina Burana“ (1937)

Foto: Daniela-Maria Brandt Carl Orff-Stiftung/Archiv: Orff-Zentrum München

Höchste Zeit sich als Musikliebhaber einmal neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen.

Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der so genannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese teilweise sarkastische, teilweise brutal ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.

Von Daniel Janz

1937 – eine Zeit politischer Instabilität in Europa, musikalisch geprägt durch die ersten Experimentalmusiken einiger Künstler der „Neuen Musik“ inklusive reger ästhetischer Debatten – kurzum eine durch und durch bewegte Zeit. Es verwundert daher, in dieser Zeit ausgerechnet die Entstehung eines Werkes zu verorten, das sich fast schon rückwärtsgewandt mit mittelalterlichen Texten, größtenteils lateinischer Sprache und traditioneller Kompositionskunst beschäftigt. Und doch gelang es einem Komponisten, durch diesen Ansatz nicht nur eine Komposition fertig zu stellen, sondern sie auch noch zu einer der bekanntesten Musiken des 20. Jahrhunderts zu machen. Die Rede ist von Carl Orff. „Daniels Anti-Klassiker 49: Carl Orff – „O Fortuna“ aus „Carmina Burana“ (1937),
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Sommereggers Klassikwelt 124: Renata Tebaldi zum 100. Geburtstag

 von Peter Sommeregger

Auf den 1. Februar  2022 fällt der 100. Geburtstag der italienischen Sopranistin Renata Tebaldi. Die im italienischen Pesaro geborene Sängerin ertrotzte sich ihre musikalische Ausbildung trotz der Armut ihrer Familie, und ihrer Erkrankung an Kinderlähmung. Arturo Toscanini erkannte als einer der Ersten das große Potential der Elevin, die am legendären Wiedereröffnungskonzert der Mailänder Scala nach dem Weltkrieg 1946 teilnahm. Dies führte zu ihrem Engagement an das ehrwürdige Opernhaus.

Bald entwickelte sich an diesem Haus aber eine Konkurrenz-Situation mit der fast gleichaltrigen amerikanischen Sopranistin mit griechischen Wurzeln, Maria Callas. Das Rollenspektrum beider Sängerinnen war ähnlich, ihr jeweiliges Temperament aber gänzlich unterschiedlich. War Maria Callas leidenschaftlich und temperamentvoll, verkörperte Renata Tebaldi eher den ruhigeren, beherrschten Typus Künstlerin. „Sommereggers Klassikwelt 124: Renata Tebaldi zum 100. Geburtstag,
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Daniels Anti-Klassiker 48: Claude Debussy – „Clair de Lune“ aus „Suite Bergamasque“ (1905)

Höchste Zeit sich als Musikliebhaber einmal neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen.

Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der so genannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese teilweise sarkastische, teilweise brutal ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.

 Von Daniel Janz

Ein entspannter, meditativer Fluss für Zartbesaitete. Das ist Klassische Musik! Nein – ist sie natürlich nicht, wie wir Liebhaber wissen. Aber es gibt sie – jene Werke der Klassik, die diesen unaufgeregten und ruhigen Charakter versprühen und damit das Klischee der „langweiligen Klassik“ am Leben erhalten. Einige dieser Werke hatten in dieser Kolumne bereits ihren mal mehr, mal weniger verdienten Auftritt. Es ist daher nur konsequent, uns jetzt auch einem der bekanntesten klassischen Ruhepole zuzuwenden: Dem mittlerweile weltberühmten „Claire de Lune“ von Claude Debussy.

Debussy trat sein kompositorisches Schaffen an, als die Zeit der großen Romantiker gerade ihren Zenit überschritt. Volle, ergreifende, mit Überlänge und immer größeren Orchestern gespickte Kompositionen waren an der Tagesordnung. Einige Quellen berichten gar, dass dies das Publikum überstrapazierte. Neben der Abgrenzung zum damaligen deutschen Militarismus wird Debussys Kompositionsweise auch deshalb häufig im Kontrast dargestellt: Nicht mehr die Epik der Musik, sondern das Spiel der Farben und Harmonik rückten ihm ins Zentrum. Analog zur bildenden Kunst ordnet man ihn deshalb heute dem musikalischen Impressionismus zu – und das, obwohl er dieser Bezeichnung selber kritisch gegenüberstand.

Unter diesem Fokus machte er 1905 auch seine beiden berühmtesten Werke bekannt: „La Mer“ und die hier behandelte „Suite Bergamasque“, aus der besonders ihr dritter Satz „Clair de Lune“ berühmt ist. „Daniels Anti-Klassiker 48: Claude Debussy – „Clair de Lune“ aus „Suite Bergamasque“ (1905)“ weiterlesen

Rising Stars 24: Anaïs Gaudemard, Harfe – elegante Zauberei mit funkelnden Klängen

 

 

ARD-Musikwettbewerb 2016, Finale Harfe – Anaïs Gaudemard, Frankreich, 2. Preis; C. Reinecke, Konzert für Harfe und Orchester e-Moll, op. 182.

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

von Dr. Lorenz Kerscher

Die Klangmagie der Harfe übt auf mich eine einzigartige Faszination aus und ich begeistere mich immer wieder für die Vielfalt an Ausdruck und Wirkung, die auf diesem Instrument möglich ist. Das Auge hört mit, indem es gebannt die Fingerfertigkeit bewundert, durch die funkelnde Klanggebilde oder gedeckte Flageoletttöne entstehen, während zwischendurch noch die Saiten abgedämpft werden müssen. Nicht zu sehen ist dabei die Bedienung der sieben Pedale, die bei der Konzertharfe jeweils drei Positionen einnehmen können und bei jedem Harmonie- und Tonwartwechsel geräuschlos verstellt werden müssen, ohne den Fluss des Spiels zu stören. Wer mit diesem anspruchsvollen Instrument die Konzertsäle erobert, kann also auf jeden Fall als Rising Star gelten! „Rising Stars 24: Anaïs Gaudemard, Harfe,
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Sommereggers Klassikwelt 123 : Arthur Nikisch, der erste Pultstar starb vor 100 Jahren

Foto: Nicola Perscheid Portrait of Arthur Nikisch /wikipedia.de

Der Dirigent war eine elegante Erscheinung, was ihm auch unter dem weiblichen Publikum Sympathien eintrug. Man erzählte sich folgende Anekdote: zwei Damen besuchen ein Konzert von Nikisch. Vor Beginn sagt die Eine zu ihrer Begleitung „Geben Sie mir ein Zeichen, wenn er zu faszinieren beginnt ?“

von Peter Sommeregger

Der vor genau hundert Jahren, am 23. Januar 1922 verstorbene Dirigent Arthur Nikisch war in mancher Hinsicht der erste Dirigent, der am Pult zum großen Star wurde, größte Popularität erreichte und diesem Beruf sein heutiges Image verlieh.

Geboren am 12. Oktober 1855 in Ungarn als Sohn eines Schlesiers und einer ungarisch-stämmigen Mutter studierte er am Wiener Konservatorium zunächst Geige und Klavier. Seine erste Verpflichtung erfolgte in das Wiener Hofopernorchester. Anschließend wirkte er von 1878 bis 1889 am Leipziger Stadttheater als erster Kapellmeister. In den Jahren 1886 bis 1888 war Gustav Mahler dort der zweite Kapellmeister.

Am 30. Dezember 1884 leitete Nikisch die Uraufführung von Anton Bruckners 7. Symphonie am Leipziger Neuen Theater, die für den Komponisten den späten Durchbruch bedeutete. Dem Werk Bruckners blieb Nikisch lebenslang verpflichtet. „Sommereggers Klassikwelt 123 : Arthur Nikisch, der erste Pultstar starb vor 100 Jahren,
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Schweitzers Klassikwelt 54: Lieblingssängerinnen

Foto:  Elisabeth Schwarzkopf © Lillian Fayer

Wie unsere Suche nach geeigneten Begriffen und Ausdrucksweisen wie „sehnsuchtsvolle Stimme“, „Sym-Pathie“ und vor allem „Ausstrahlung (Emanation)“ zeigt, haben wir uns in diesem Feuilleton von der distanziert-kritischen  apollinischen Seite der gefühlsbetonten dionysischen Seite zugewandt.

von Lothar Schweitzer

Bei einer Aneinanderreihung der Namen fiele auf, dass nicht ausschließlich weltberühmte Stars zu finden sind, obwohl meine Frau und ich mit vielen berühmten Persönlichkeiten wundervolle Abende erlebten. Eine Birgit Nilsson als Elektra, eine Leonie Rysanek als Ariadne, eine Anna Netrebko als Adriana Lecouvreur, weitere Namen und Partien würden die ganze Seite füllen.

Gundula Janowitz als Elisabeth von Valois, Wiener Staatsoper © Foto Fayer, Wien

Mit Elisabeth Schwarzkopf als Capriccio-Gräfin konnten mich Anfang des Jahres 1961 zum ersten Mal die Schönheiten einer Sopranstimme begeistern. Siehe auch Schweitzers Klassikwelt 40 „Der Reiz der Vielfalt der Stimmlagen“. Ein Jahr später fiel mir im Damenterzett der „Zauberflöte“ der Sopran einer Gundula Janowitz auf und in der nächsten Spielzeit verliebte ich mich in ihre sehnsuchtsvolle Stimme, als sie in Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ als Helena zunächst unglücklich in Demetrius verliebt ist. Nicht konnte ich verstehen, dass Ottone durch Drusilla (gesungen von Gundula Janowitz) nicht von seiner unglücklichen Liebe in „L’incoronazione di Poppea“ geheilt wird. Auch ihre noch sehr konventionell und nicht emanzipiert aufgefasste Micaëla erlebte ich aufregend genug. Schritt für Schritt kamen dann ihre berühmten Mozart- und Strauss-Partien dazu. Ihre „Fiordiligi“ und ihre „Ariadne“ wurden maßgebend. Einen weiteren Höhepunkt bildete für mich ihre „Elisabeth von Valois“. „Für mich“, denn bemerkenswert, so sehr die Janowitz vom Wiener Publikum geschätzt wurde, als Verdi-Interpretin wurde sie abgelehnt, was im Vorfeld der Don Carlo Premiere am 25. Oktober 1970 zu voreingenommenen Protesten unschöner Art führte. „Schweitzers Klassikwelt 54: Lieblingssängerinnen,
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