Sommereggers Klassikwelt 109: Sena Jurinac, die silberne Rose im Wiener Ensemble

Foto: Sena Jurinac(c)opera online community

von Peter Sommeregger (Text und Fotos)

Die (nicht nur) vom Wiener Publikum heiß geliebte Sena Jurinac  hätte an diesem 24. Oktober ihren 100. Geburtstag. Obwohl bereits 2011 verstorben, ist sie im Gedächtnis der Wiener Opernfreunde immer noch sehr präsent und ihr Name wird von allen, die sie noch auf der Bühne erlebt haben, geradezu ehrfürchtig genannt.

Die im kroatischen Travnik geborene Tochter eines kroatischen Arztes und einer Wienerin entschloss sich schon früh zu einer musikalischen Ausbildung am Konservatorium von Zagreb. Bereits mit 21 Jahren debütierte sie am dortigen Nationaltheater als Mimì.

Nach einem Vorsingen bei Karl Böhm in Wien wurde sie 1944 an die Wiener Staatsoper engagiert, konnte dieses Engagement wegen der kriegsbedingten Schließung der Theater aber erst 1945 antreten. Schnell eroberte sich die „Sena“, wie die Wiener sie bald liebevoll nannten, ein größeres Repertoire und die Herzen des Publikums.

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Sommereggers Klassikwelt 108: Beethoven 10 - der künstlichen Intelligenz fehlt leider das Genie

Wer ein bedeutendes musikalisches Ereignis erwartet hatte, wurde enttäuscht.

Das Cover des Albums „Ludwig van Beethoven X – The AI Project © Bild: Modern Recordings/BMG/Warner

von Peter Sommeregger

Anlässlich des Beethovenjahres 2020 sollten die von Beethovens Hand stammenden Skizzen für eine 10. Symphonie mittels künstlicher Intelligenz bearbeitet und zu einem aufführbaren Werk komprimiert werden. Die Pandemie hat dieses Vorhaben um ein Jahr verschoben, aber inzwischen wurde das „Werk“ vom Beethovenorchester Bonn unter Dirk Kaftan der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wer ein bedeutendes musikalisches Ereignis erwartet hatte, wurde enttäuscht. Das aus nur zwei Sätzen, nämlich Scherzo und Rondo, bestehende Fragment stützt sich auf Beethovens originale Handschrift, ein Computer, den man vorher mit zahlreichen Kompositionen des Meisters „gefüttert“ hatte, versuchte nun mit Hilfe der künstlichen Intelligenz Beethovens Intentionen nachzuspüren und diese Skizzen zu einem Ganzen zusammen zu fügen.

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Sommereggers Klassikwelt 107: Wie aus Mizzi Jedlitzka der Weltstar Maria Jeritza wurde

Der 6. Oktober ist der Geburtstag von zwei historischen Primadonnen, nämlich Jenny Lind im Jahr 1820, und Maria Jeritza 1887. Es ist auch der Todestag von Montserrat Caballé, die am 6. Oktober 2018 starb.

von Peter Sommeregger

Wenden wir uns diesmal Maria Jeritza zu, die nicht nur auf eine große, sondern auch eine sehr außergewöhnliche Karriere zurückblicken konnte. Die im mährischen Brünn geborene Maria Marcellina Jedličková besuchte das Konservatorium ihrer Heimatstadt. Das Geld dafür verdiente sich die Tochter eines Handwerkers als Stubenmädchen in einem Hotel. Nachdem sie anfangs Klavier, Cello und Harfe studiert hatte, wechselte sie im Laufe der Ausbildung zum Gesang. Sie komplettierte ihre Gesangsausbildung in Prag, ihr erstes Engagement erhielt sie als Choristin am Stadttheater von Brünn. Bereits 1905 debütierte sie als Solistin am Stadttheater Olmütz in der Rolle der Elsa im „Lohengrin“. 1910 wechselte sie als Operettensängerin an das Münchner Künstlertheater, im gleichen Jahr wurde sie an die Wiener Volksoper engagiert. Bereits im Jahr 1912 wurde sie Mitglied der Wiener Hofoper, deren Star sie in den nächsten Jahren wurde. „Sommereggers Klassikwelt 107: Wie aus Mizzi Jedlitzka der Weltstar Maria Jeritza wurde“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 106: Der smarte Verführer – Ruggero Raimondi zum 80. Geburtstag

von Peter Sommeregger

Foto: pindelski.org ©

Auch charmante Verführer und Schurken sind nicht gegen das Altern gefeit. Also feiert der unverwüstliche italienische Bass Ruggero Raimondi am 3. Oktober seinen 80. Geburtstag.

In Bologna als Sohn eines Fabrikanten geboren, verfolgte der junge Ruggero zielstrebig seinen Weg zum Operngesang und zu einer großen internationalen Karriere. Nach Gesangstudien in Rom und Mailand debütierte er 1964 in Spoleto. Bereits im nächsten Jahr wurde er mit nur 24 Jahren an das Teatro la Fenice in Venedig engagiert, dem er mehrere Jahre treu blieb. Ab 1968 sang er an der Mailänder Scala ein breites Repertoire. Seine Weltkarriere war nicht mehr aufzuhalten, in den folgenden Jahren gab es praktisch kein internationales Opernhaus an dem Raimondi nicht erfolgreich aufgetreten wäre. „Sommereggers Klassikwelt 106: Der smarte Verführer – Ruggero Raimondi zum 80. Geburtstag“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 105: Jean Sibelius’ bewegtes Leben

Studienjahre in Berlin und Wien waren teilweise von unmäßigem Alkoholkonsum geprägt, ausgelaugt kehrte Sibelius in die Heimat zurück.

von Peter Sommeregger

Als der finnische Komponist Jean Sibelius am 20. September 1957 starb, war er 92 Jahre alt. Bei einem genaueren Blick auf seine Biographie verwundert einen das hohe Lebensalter, das er trotz seines zeitweise ausschweifenden Lebensstils erreicht hat.

Der am 8. Dezember 1862  in Hämeenlinna geborene Johan Julius Christian Sibelius kam noch im russischen Zarenreich zur Welt. Die Lösung Finnlands von Russland konnte erst nach der Oktoberrevolution 1917 vollzogen werden. Jean verlor bereits mit drei Jahren seinen Vater, als Schüler zeigte er erstes musikalisches Talent, das von Mutter und Tante gefördert wurde. Lange schwankte er, ob er Geiger oder Komponist werden sollte. Ein vergebliches Vorspiel bei den Wiener Philharmonikern brachte die Entscheidung für die Komponistenlaufbahn.

Studienjahre in Berlin und Wien waren teilweise von unmäßigem Alkoholkonsum geprägt, ausgelaugt kehrte Sibelius in die Heimat zurück. „Sommereggers Klassikwelt 105: Jean Sibelius‘ bewegtes Leben,
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Sommereggers Klassikwelt 104: Dem Dirigenten Fritz Busch zum 70. Todestag

Am 14. September sind es genau siebzig Jahre, dass der international berühmte Dirigent Fritz Busch in London einem Herzinfarkt erlag. Viel zu früh endete damit ein Künstlerleben, das nach Jahren der Emigration gerade wieder neue Höhepunkte ansteuerte.

von Peter Sommeregger

Der 1890 in Siegen geborene Sohn aus musikalischer Familie hatte zwei Brüder, Adolf und Willy, die sich ebenfalls der Musik verschrieben. Nach seinem Studium in Köln wurde er bereits mit 19 Jahren Kapellmeister in Riga, ab 1912 Musikdirektor in Aachen. Nach Jahren als Generalmusikdirektor beim Stuttgarter Staatsorchester dirigierte er 1924/25 in Bayreuth, 1927/28 in New York, 1929 in London. Der vorläufige Höhepunkt seiner Laufbahn war seine Verpflichtung als Opern- und Generalmusikdirektor an die Sächsische Staatsoper in Dresden, wo er 1922 die Nachfolge von Fritz Reiner antrat. Er wirkte dort äußerst erfolgreich, leitete die Uraufführungen von zwei Opern von Richard Strauss, „Intermezzo“ und „Ägyptische Helena“. „Sommereggers Klassikwelt 104: Dem Dirigenten Fritz Busch zum 70. Todestag“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 103: Fünf Tenorstars – Tod im September

von Peter Sommeregger

Es ist wohl nur Zufall, geschah auch in unterschiedlichen Jahren, aber es mutet seltsam an, dass fünf Tenöre der internationalen Spitzenklasse jeweils an einem 8., 9. oder 10. September starben. Sie alle verdienen, dass man sich ihrer erinnert. „Sommereggers Klassikwelt 103: Fünf Tenorstars – Tod im September
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Sommereggers Klassikwelt 102: Happy birthday, Julia Varady

Für das Label Orfeo ging sie auch mit ihrem Ehemann Dietrich Fischer-Dieskau des Öfteren ins Studio, wobei der Ehemann als Dirigent ein sensibler Begleiter seiner Ehefrau war.

von Peter Sommeregger (Text und Fotos)

Dass diese verehrte Künstlerin und Pädagogin an diesem 1. September ihren 80. Geburtstag feiert, will man gar nicht glauben. Ihr Charme und ihre persönliche Ausstrahlung lassen sie bis heute alterslos erscheinen.

Geboren 1941 im rumänischen Cluj als Tochter eines Ungarn und einer Siebenbürgen-Deutschen erhielt das musikalische Kind am Konservatorium ihrer Heimatstadt anfangs Violin-, später Gesangsunterricht. Noch vor dem Ende ihrer Ausbildung wurde die Sängerin an das Nationaltheater engagiert, wo sie etwa zehn Jahre lang Partien aus dem Sopran- und Mezzosopran-Fach sang. Nach dem Gewinn eines Wettbewerbes in Italien wurde Varady auch an westeuropäische Bühnen engagiert. Nach einem Gastspiel in Köln verpflichtete Christoph von Dohnanyi sie an das Opernhaus Frankfurt. In den folgenden Jahren teilte die Sängerin ihre Auftritte zwischen den Opernhäusern  in Frankfurt und Köln. „Sommereggers Klassikwelt 102: Happy birthday, Julia Varady“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 101: Gutenstein – ein (fast) vergessenes Juwel

Kulturell hat sich aber durch die seit 1993 im Bleichgarten stattfindenden Raimundspiele doch viel entwickelt. In einem Festzelt treten jeden Sommer bekannte Schauspieler in Theaterstücken Ferdinand Raimunds auf, seit 1995 finden jeden Sommer Meisterklassen für junge Musiker statt, die sich anschließend in Konzerten dem Publikum präsentieren. Sie ziehen ein interessiertes Publikum an, das sich von den durchschnittlichen Sommergästen früherer Zeit doch deutlich unterscheidet.

von Peter Sommeregger (Text und Fotos)

Die Marktgemeinde Gutenstein, im niederösterreichischen Voralpenland, nur etwa 70 Kilometer südwestlich von Wien gelegen, hat eine viel bedeutendere Geschichte, als man auf den ersten Blick meinen möchte. Die Baugeschichte der auf einem Hügel über dem Ort liegenden Burg, deren Ruine seit einigen Jahren in Teilen wieder aufgebaut wird, reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück, seit inzwischen knapp 400 Jahren ist sie Besitz des aus Spanien stammenden  Grafengeschlechts Hoyos, zuvor der Babenberger und Habsburger.

Das waldreiche Gebiet des Piestingtales war bereits im Mittelalter Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, die unruhigen Zeitläufte schlugen sich auch in dieser so friedlichen Gegend nieder. Auch die Türken fallen im 16. Und 17. Jahrhundert in die Gegend ein, die wehrhafte Burg können sie jedoch nicht einnehmen. Seit dem späten 17. Jahrhundert wird auf dem so genannten Mariahilfberg ein Gnadenbild verehrt, bis heute pilgern fromme Katholiken zu der dort errichteten Wallfahrtskirche, von der aus man eine eindrucksvolle Ansicht des Schneebergs genießen kann.

Ab 1825 besucht der Wiener Dramatiker und Schauspieler Ferdinand Raimund Gutenstein regelmäßig und lässt sich auch eine Villa bauen, die bis heute existiert. In seinem Gefolge kommen zahlreiche Künstler des Biedermeier nach Gutenstein und verhelfen dem Ort so zu Popularität. Raimund findet auf dem Gutensteiner Bergfriedhof seine letzte Ruhe nach einem unruhigen und unsteten Leben. Sein Grab ist  heute eine touristische Attraktion.

Als Gutenstein 1877 einen Bahnanschluss erhält, ist dies der Beginn der Entwicklung des Ortes zu einer beliebten Sommerfrische, die vor dem ersten Weltkrieg eine erste Blüte erlebt. Wohlhabende Wiener Sommergäste lassen sich repräsentative Villen bauen, es entwickelt sich ein reges gesellschaftliches Leben, das die Großstädter und die Landbevölkerung in Kontakt bringt. Nicht wenige Ehen zwischen Einheimischen und Wiener Sommergästen kommen in der Folge zustande. Den ersten Weltkrieg übersteht Gutenstein unbeschadet, im zweiten verläuft die Front bei Kriegsende nahe dem Ort, es kommt zu Kampfhandlungen und Gutenstein wird von russischen Truppen besetzt. Nach deren endgültigem Abzug erlebt die Sommerfrische eine neue Blüte. Das 1905 im Jugendstil erbaute Schwimmbad ist eine der Attraktionen in einer Zeit, in der die Erwartungen der Sommergäste noch vergleichsweise bescheiden waren. Während der Sommermonate herrschte im Ort eine weltoffene, fast mondäne Atmosphäre. Es gibt Hotels, Geschäfte aller Art, Metzgereien und Bäcker, auf dem Mariahilfberg konkurrieren mehrere Gastwirte mit Fremdenzimmern und vorzüglicher Küche um die Sommergäste, auch private Quartiere im Ort sind jedes Jahr praktisch ausgebucht.

Der Niedergang der Sommerfrischen setzt schleichend ab den 1960er Jahren ein. Reisen nach Italien, Spanien und anderen Ländern sind auf einmal erschwinglich geworden, die Menschen wollen im Meer baden, etwas von der Welt sehen, die Bescheidenheit der Nachkriegsjahre ist endgültig größeren Ansprüchen gewichen. Im Fall von Gutenstein spielt auch das notorisch unsichere Wetter eine Rolle. Das Klima im Voralpenland kann  auch im Hochsommer rau sein, neben der Badehose sollte sich auch immer ein Pullover im Gepäck befinden.

Kulturell hat sich aber durch die seit 1993 im Bleichgarten stattfindenden Raimundspiele doch viel entwickelt. In einem Festzelt treten jeden Sommer bekannte Schauspieler in Theaterstücken Ferdinand Raimunds auf, seit 1995 finden jeden Sommer Meisterklassen für junge Musiker statt, die sich anschließend in Konzerten dem Publikum präsentieren. Sie ziehen ein interessiertes Publikum an, das sich von den durchschnittlichen Sommergästen früherer Zeit doch deutlich unterscheidet. Ferdinand Raimund hält gleichsam bis heute seine schützende Hand über sein geliebtes Gutenstein. In der ehemaligen Hofmühle Bienert (oh, diese Kipferl…) wurde ein Waldbauernmuseum eingerichtet, im dem man viel Interessantes über die Lebensweise der Landbevölkerung früherer Generationen erfahren kann.

Wirtschaftlich gibt es auch interessante Entwicklungen durch neu angesiedelte Unternehmen, so hat eine junge Unternehmerin die „tiny-house“-Bewegung aufgegriffen und produziert in Gutenstein diese dem Minimalismus huldigenden winzigen Holzhäuser, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, und deren Herstellung nicht wenigen Menschen am Ort Arbeit gibt, die zum Teil dafür nach Gutenstein gezogen sind.

Besucht man Gutenstein heute, vermisst man im Gegensatz zu den 1950er- und 1960er-Jahren viel von der früheren Struktur. Die Hotels im Ortszentrum sind abgerissen oder zweckentfremdet, die schöne Kaffeehausterrasse des Hotels Pfeifenberger ist ebenso verschwunden, wie die vorzügliche Konditorei. Hat man wie ich den Ort noch voller Sommergäste in Erinnerung, kennt man noch die alten Läden, die heute leer stehen, so stellen sich traurige Gefühle ein. Bleibt man aber für ein paar Tage und stellt sich auf die heutigen Verhältnisse ein, so spürt man wieder den Geist des Ortes, der nicht verschwunden, sondern nur unserer Zeit angepasst ist. Die großen Trümpfe sind Gutenstein geblieben: die schier endlosen Wälder, die Burg, die nach Jahrhunderten bald wieder ein Dach erhält, die gute Luft, die viele Kilometer von jeder Verschmutzungsgefahr entfernt ist, das klare Wasser der Piesting, die Vielzahl seltener Wiesenblumen. Ist man auf den traditionellen Wanderwegen unterwegs trifft man oft stundenlang keinen Menschen, ein für gestresste Großstädter ungewöhnliches Ereignis.

Kürzlich saß ich  auf einer Bank am Kaisersteig, inmitten von Zyklamen und anderen Blumen, eine große Zahl von Schmetterlingen tanzte um mich herum. Lange konnte ich mich von dieser Idylle nicht losreißen, schließlich habe ich sie als wunderbare Erinnerung mitgenommen.

Peter Sommeregger, 23. August 2021, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Sommereggers Klassikwelt 100: Siegfried Wagner – von der Schwierigkeit, Sohn zu sein

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Peter Sommeregger

Der gebürtige Wiener Peter Sommeregger (Jahrgang 1946) besuchte das Humanistische Gymnasium. Er wuchs im 9. Gemeindebezirk auf, ganz in der Nähe von Franz Schuberts Geburtshaus. Schon vor der Einschulung verzauberte ihn an der Wiener Staatsoper Mozarts „Zauberflöte“ und Webers „Freischütz“ – die Oper wurde die Liebe seines Lebens. Mit 19 Jahren zog der gelernte Buchhändler nach München, auch dort wieder Oper, Konzert und wieder Oper. Peter kennt alle wichtigen Spielstätten wie die in Paris, Barcelona, Madrid, Verona, Wien und die New Yorker Met. Er hat alles singen und dirigieren gehört, was Rang und Namen hatte und hat – von Maria Callas und Herbert von Karajan bis zu Riccardo Muti und Anna Netrebko. Seit 26 Jahren lebt Peter in Berlin-Weißensee – in der deutschen Hauptstadt gibt es ja gleich drei Opernhäuser, die er auch kritisch rezensiert: u.a. für das Magazin ORPHEUS – Oper und mehr. Buchveröffentlichungen: „‘Wir Künstler sind andere Naturen’. Das Leben der Sächsischen Hofopernsängerin Margarethe Siems“ und „Die drei Leben der Jetty Treffz – der ersten Frau des Walzerkönigs“. Peter ist seit 2018 Autor bei klassik-begeistert.de.

Sommereggers Klassikwelt 100: Siegfried Wagner – von der Schwierigkeit, Sohn zu sein

Mit unermüdlichem Elan versorgt Peter Sommeregger die Leserinnen und Leser von klassik-begeistert.de wöchentlich mit persönlichen Kolumnen und Geschichten aus seiner Klassikwelt; beleuchtet Wesen und Wirken von Sängerinnen, Komponisten, Instrumentalisten, spürt Musikerbiographien und -Schicksalen nach, liefert Fakten, Schilderungen und Meinungen. Seine 100. Klassikwelt widmet er einem Komponistenspross, der zeit seines Lebens und bis heute im Schatten seines schwergewichtigen Vaters steht – zu Unrecht, findet Peter Sommeregger.

Als der einzige Sohn Richard Wagners, Siegfried, am 4. August 1930 während des Bayreuther Festspielsommers an den Folgen eines Herzinfarktes starb, war dies bereits der zweite schwere Verlust für die Familie Wagner in diesem Jahr. Erst am 1. April war Siegfrieds hoch betagte Mutter Cosima gestorben.

von Peter Sommeregger

Siegfried, der als Leiter der Festspiele und auch als Dirigent große Verantwortung für die dem Werk seines Vaters gewidmeten Richard-Wagner-Festspiele trug, wurde ein Opfer seiner Überarbeitung in jenem Jahr. Mit nur 61 Jahren endete so ein Leben, das, wenn auch im Schatten der Überfigur Richard Wagner, doch auch viele eigenständige Leistungen hervorbrachte. „Sommereggers Klassikwelt 100: Siegfried Wagner – von der Schwierigkeit, Sohn zu sein“ weiterlesen