Die Kaiserin der Tasten

Laeiszhalle, Martha Argerich © Cove Nouveau

Laeiszhalle, 25. April 2024

SYMPHONIKER HAMBURG / MARTHA ARGERICH / SYLVAIN CAMBRELING

Boesmans: Chambres d’à côté / Ravel: Klavierkonzert / Prokofjew: Suiten aus »Romeo und Julia«

von Harald Nicolas Stazol

Dreimal steht die Laeiszhalle wie ein Mann – die Frauen selbstverständlich auch – nicht einmal, nicht zweimal, DREIMAL!!! Warum? Weil Martha Argerich gerade das Ravel Klavierkonzert gegeben hat, mit einer romantischen Hingabe, stupender Präzision und einer Technik, die wohl kaum zu übertreffen ist – und als wir alle um eine Zugabe flehen, gibt sie den rasanten dritten Satz mit den ebenfalls rasanten Symphonikern Hamburg eben noch einmal, nun nochmal rasanter – und im Vergleich mit den Aufnahmen von 2010 und 2022 kann ich konstatieren, nun aber in direkter Gegenüberstellung: Sie spielt nie zweimal gleich. „Symphoniker Hamburg, Martha Argerich, Sylvain Cambreling
Laeiszhalle, 25. April 2024“
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Selbst die dritte Zugabe kann den Applaus nicht beenden: Polina Osetinskaya belebt Bach aufs Neue

Fotos: Polina Osetinskaya © Shigeru Kawai Europa

Mit ihrem luftig-spaßigen Bach-Spiel holte die Pianistin Polina Osetinskaya die ganze leichte Energie dieser Musik aus den Tasten und brachte Orchester wie Publikum mächtig in Zugaben-Stimmung.  So viel Barock-Begeisterung gab es in Hamburg schon lange nicht mehr zu hören!

Polina Osetinskaya, Klavier
Kammerorchester der Neuen Philharmonie Hamburg

Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Johann Sebastian Bach und Pjotr Iljitsch Tschaikowski

Laeiszhalle Hamburg, 24. April 2024

von Johannes Karl Fischer

Eine grenzenlose Begeisterung erfasst die Laeiszhalle, wenn die Pianistin Polina Osetinskaya ihren Bach auf die Bühne bringt! Voller Enthusiasmus und mit viel flotter Energie stürzt sie sich in die ursprünglich für Cembalo geschrieben Klavierkonzerte, die Neue Philharmonie Hamburg reißt sie mit in die wunderbare Welt dieser Musik. Der Bass läuft wie ein Uhrwerk, auf dem sie die Melodie obendrauf mittanzen lässt. Auch 300 Jahre nach ihrer Schöpfung ist diese Musik eben zeitlos genial und bringt das Laeiszhallen-Publikum mächtig in freudige Abendstimmung. „Polina Osetinskaya, Klavier, Kammerorchester der Neuen Philharmonie Hamburg
Laeiszhalle Hamburg, 24. April 2024“
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Laeiszhalle: Ein musikalisches Feuerwerk krönt den Schluss dieser vier kostbaren Kompositionen mit dem Symphonischen Chor Hamburg

Symphonischer Chor Hamburg © Simon Redel

Laeiszhalle Hamburg, 21. April 2024

Symphonischer Chor Hamburg
Neue Philharmonie Hamburg
Bogna Bernagiewicz, Sopran
Jasmin Delfs, Sopran
Ilker Arcayürek, Tenor

Matthias Janz, Dirigent

Werke von Lili Boulanger, Frank Martin, Francis Poulenc und Felix Mendelssohn Bartholdy

Mit diesen vier brillanten Werken feiert der Symphonische Chor Hamburg ein opulentes musikalisches Fest, die Stimmung am Ende glich jener einer majestätischen Kaiserkrönung. Gemeinsam mit dem souverän singenden Chor füllen die drei SolistInnen die Laeiszhalle mit vier brillanten Lobgesängen. Besonders prächtig geriet Mendelssohns am Schluss stehende Sinfoniekantate „Lobgesang“.

von Johannes Karl Fischer

Gleich vier Werke der verschiedensten Art waren an diesem Abend in der Laeiszhalle zu hören, alle auf allerhöchstem Niveau musiziert. Nach einer Einleitung mit Lili Boulangers „Vieille prière bouddhique“, Frank Martins „Notre Père“ und Francis Poulencs „Gloria“ folgte in der zweiten Hälfte Felix Mendelssohns monumentale Sinfoniekantate „Lobgesang.“ Mit jedem weiteren Werk schien mir die Kraft der Musik sich aufs Neue zu steigern und sich stets selbst zu übertreffen. „Symphonischer Chor Hamburg, Neue Philharmonie Hamburg, Werke von Lili Boulanger, Frank Martin, Francis Poulenc und Felix Mendelssohn Bartholdy
klassik-begeistert.de, 21. April 2024“
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Hamburg: Mit hochkarätigen SolistInnen und renommierten Ensembles geht das zum Auftakt international gefeierte Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Fest in die zweite Runde

Hansjörg Albrecht © Toni Scholz

Nach dem Auftakt mit einer hoch gelobten sowie im nationalen medialen Interesse stehenden Rekonstruktion der Lukas-Passion am 12. März 2024 eröffnet einer der renommiertesten Cellisten weltweit, Jan Vogler, mit den Dresdner Kapellsolisten unter der Leitung von Hansjörg Albrecht am 11. April 2024 die zweite Runde des Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Fests in Hamburg.

Neben renommierten Ensembles und hochkarätigen Solisten und Solistinnen zählen Kammermusik, Cembali-Sturm und Young Artists zu den Highlights des Festivals in der internationalen Bach-Stadt!

Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Fest
Hamburg vom 11. April – 29. April 2024

von Johannes Fischer

Modern, maritim, weltoffen und im Aufbruch: Hamburg ist eine Bach-Stadt der ganz besonderen Art. 20 Jahre lang war Carl Philipp Emanuel Bach Musikdirektor in der Hansestadt und 30 Jahr am Hof Friedrich des Großen, nun wird der wohl berühmteste Sohn Johann Sebastians mit einem Festival um die gefragtesten Ensembles und Musikerinnen und Musiker für dessen Musik an der Elbe gefeiert. „Eröffnungskonzert CPEB BACH FEST 2024
Laeiszhalle, Großer Saal, 11. April 2024“
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Hansjörg Albrecht und der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg bringen die Laeiszhalle in feierliche BACH-Uraufführungsstimmung… auch 250 Jahre nach dem Tod des Komponisten

Laeiszhalle, CPE-Bach-Chor © Johannes Fischer

Ein Bach’sche Uraufführung im Jahr 2024… gibt’s das noch? Ja, und zwar in der Hamburger Laeiszhalle in Form einer brandneuen Rekonstruktion der kaum gespielten Lukas-Passion. Sogar die Tagesthemen waren da! Bei der Uraufführung der Matthäus-Passion werden die wenigsten von uns dabei gewesen sein, doch gerade in so einer fantastischen Aufführung klingt auch dieses Werk nicht weniger souverän.  

Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg

Dresdner Festspielorchester

Julia Sophie Wagner, Sopran
Bettina Ranch, Alt
Daniel Johannsen, Evangelist
Andreas Post, Tenor
Matthias Winckhler, Bassbariton
Klaus Mertens, Bass

Hansjörg Albrecht, Leitung

Johannes Sebastian Bach: Lukas-Passion, Rekonstruktions-Pasticcio von Lorenz und Christoph Eglhuber

Laeiszhalle Hamburg, 12. März 2024

von Johannes Karl Fischer

Bachs Lukas-Passion ist so eine Sache. Also wissenschaftlich. Denn anders als die verschollene Markus-Passion – ja, der Thomaskantor hat ganz kirchentreu jedem Evangelisten eine Passion gewidmet – ist sie zwar überliefert, allerdings mit einem ganz großen Aber. Überliefert, aber wahrscheinlich nicht ganz von Bach. Er hat sie nie fertig geschrieben. Das wurde jetzt korrigiert und von der Familie Eglhuber rekonstruiert. Und so kommt man auch 2024 noch einmal an Bach’sche Uraufführungsstimmung! „Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg, Dresdner Festspielorchester
Laeiszhalle Hamburg, 12. März 2024“
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„Alles Schöne muss sterben“ – zum Glück stirbt heut’ in der März-Morgensonne niemand, dennoch diese Musik ist zum Sterben schön

Jane Archibald © Cove Nouveau

Sylvain Cambreling   Dirigent
Jane Archibald   Sopran
Monteverdi-Chor Hamburg

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Exsultate, jubilate
KV 165 (158a)

Johann Strauß (1825–1899)  Geschichten aus dem Wienerwald op. 325

Alban Berg (1885–1935)  Sieben frühe Lieder

 Johannes Brahms (1833–1897)  Schicksalslied op. 54

Laeiszhalle, 10. März 2024


von Harald Nicolas Stazol

Es ist schon cool, wenn man sich an einen Namen ganz leicht erinnern kann, den man sich einfach merken MUSS: Jane Archibald. Die elegante Sopranistin mit dem zarten Schmelz beherrscht gerade die Laeiszhalle, an einem Sonntagmorgen bei Kaiserwetter, kein Wölkchen am Himmel, und so scheint die Sonne durch die gläserne Decke der Laeiszhalle über das Bühnenprogramm hin. „Symphoniker Hamburg, Monteverdi-Chor Hamburg, Sylvain Cambreling
Laeiszhalle, 10. März 2024“
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An diesem Abend in der Elphi geschah Musikgeschichte

Charles Dutoit © Kiran West

Gabriel Fauré (1845–1924)
Pelléas et Mélisande

Joseph Haydn (1732–1809)
Cellokonzert Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb:1

Pause

Peter I. Tschaikowsky (1840–1893)
Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64

Charles Dutoit  Dirigent
Edgar Moreau  Violoncello

Laeiszhalle, Hamburg, 15. Februar 2024

von Harald Nicolas Stazol

Da beugt er sich hinab, dieser Gigant unter den Dirigenten, Charles Dutoit, 87 (!!!), ganz hinab, zu einem kleinen Mädchen, das in der ersten Reihe sitzen darf. Das wird die Kleine wohl, und hoffentlich, ihr Leben lang nicht vergessen.

Da ist auch der „Musikbus Niendorf“ voll lauter, fröhlich-gespannter Kiddies, einer, „der Assi“, wie sie kosend lachen, in hellblauer Adidasjacke, die anderen Jungs nun wirklich schnieke in blau und schwarz (unbedingt weiße Sneaker!)

– und dann die 5. von Tschaikowsky. „Symphoniker Hamburg, Charles Dutoit, Dirigent, Edgar Moreau, Violoncello
Laeiszhalle, Hamburg, 15. Februar 2024“
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Eine musikalische Weltreise über den Atlantik und wieder zurück – Herz, was willst du mehr?

Laeiszhalle Hamburg © Thies Rätzke

Eine musikalische Weltreise in zwei Stunden, ohne Flugausfall, Sicherheitscheck, Warteschlangen und verschwundenen Koffern, nur einer kurzen Passkontrolle, wie im Privatjet – zum Nulltarif quasi – was will man an einem Sonntagabend mehr?

Symphoniker Hamburg

Bas Wiegers  Dirigent
Thomas Beijer  Klavier

Darius Milhaud (18921974) Saudades do Brasil op. 67 (Orchesterfassung, Auswahl)
Manuel de Falla (18761946) Noches en los jardines
de EspañSymphonische Impressionen für Klavier und Orchester

Charles Ives (1874–1954) Three Places in New England
George Gershwin (18981937) An American in Paris

Laeiszhalle, Hamburg, 21. Januar 2024

von Harald Nicolas Stazol

Es ist nicht so häufig – nein, recht eigentlich ist es in meiner langjährigen Karriere als Kritiker noch NIE vorgekommen, dass die soeben gehörte Lichtgestalt von Pianist, Thomas Beijer, nach seiner wundervollsten-starken Interpretation der „Noches en los jardines de España“ von Manuel de Falla nach der Pause neben einem sitzt.

Nur einen Platz weit bin ich getrennt von seiner Frau, deren Hand er während des weiteren Ablaufes hält, glücklich beide – aber vielleicht hätte ich den Braten schon riechen können, brach die Dame aus Amsterdam, die mir vorher noch ein Programmheft schenkte, „ich habe zwei“, nach der Darbietung ihres Mannes in „Juhuiijuhuii“ aus, wie sie die Laeiszhalle wohl eher seltener zu hören bekommt – und nun halten sie eben Händchen, sehr innig –, er gemahnt mit schwarzem Vollbart und vollem, schwarzen Haar, das ein wenig an den jungen Zaren Nikolaus II. erinnert. „Symphoniker Hamburg, Bas Wiegers Dirigent, Thomas Beijer Klavier
Laeiszhalle, Hamburg, 21. Januar 2024“
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B9-Power in Hamburg: "Was die Mode streng geteilt“

Sylvain Cambreling © Yomiuri Nippon Symphony Orchestra

Ludwig van Beethoven (1770–1827) Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
mit dem Schlusschor »An die Freude«

Allegro ma non troppo, un poco maestoso Molto vivace – Presto
Adagio molto e cantabile – Andante moderato Finale. Presto – Allegro assai

Sylvain Cambreling Dirigent
Mandy Fredrich Sopran
Stine Marie Fischer Alt
Daniel Kluge Tenor
Markus Eiche Bass
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg
Mitglieder der EuropaChorAkademie

Jan Hoffmann Chorleitung

Laeiszhalle, Hamburg, 1. Januar 2023

von Harald Nicolas Stazol

Als Markus Eiche, der Bass, in der Laeiszhalle am Neujahrskonzert zu „Oh, Freunde, nicht diese Töne, sondern lasset uns angenehmere finden“ anhebt, steht da plötzlich eine Beethoven-Wand im Goldstuckraum, vorher schon durch die MAKELLOSEN Symphoniker Hamburg, bald über den GLÄNZENDEN Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg unserer Stadt, unter dem Dirigat des ÜBERRAGENDEN Sylvain Cambreling, eine akustische Wand, dass man begreift, warum Jonas Kaufmann nur noch hier, vor Ort singen will, weil die Akustik der Elbphilharmonie ihm nicht zusagt… „Ludwig van Beethoven (1770–1827) Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
Laeiszhalle, Hamburg, 1. Januar 2023“
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Magie pur: Gil Shaham, Han-Na Chang und die Symphoniker Hamburg bringen die Laeiszhalle zum Leuchten

Foto: Gil Shaham © Chris Lee

Selten habe ich ein so berührendes und packendes Konzert in der Laeszhalle Hamburg erleben können! Dafür sei allen Mitwirkenden gedankt. Schade nur, dass die Auftritte Gil Shahams in Hamburg so selten sind.

4. Symphoniekonzert, Laeiszhalle Hamburg, 10. Dezember 2023

Gil Shaham, Violine

Han-Na Chang, Dirigentin
Symphoniker Hamburg

von Dr. Holger Voigt

Da mag die Weltlage zum Ende des Jahres 2023 auch noch so düster erscheinen und das Wetter ebenso, dieses Konzert war ein Lichtstrahl in der Dunkelheit. Es bewies, dass die Kraft der Musik fast allem zu trotzen vermag, wenn wir sie nur in unsere Herzen hineinlassen. „4. Symphoniekonzert, Gil Shaham, Violine Han-Na Chang, Dirigentin Symphoniker Hamburg
Laeiszhalle Hamburg, 10. Dezember 2023“
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