DIE MITTWOCH-PRESSE – 13. NOVEMBER 2024

Teatro alla Scala/DAS RHEINGOLD © Brescia/Amisano – Teatro alla Scala

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 13. NOVEMBER 2024

Mailand
Die Scala zelebriert McVicars atemberaubende Inszenierung
David McVicar ist einer der gefragtesten Regisseure auf den renommiertesten Opernbühnen. Erstmals sah ich eine seiner großartigen Inszenierungen, den „Rigoletto“, am finnischen Opernfestival Savonlinna, im perfekten Rahmen der gewaltigen mittelalterlichen Burg, und traf McVicar dort persönlich – keine ganz einfache Persönlichkeit (mit ausgeprägten Aversionen gegen Opernkritiker, was diese Begegnung nicht einfacher machte). Dieses Jahr dann seinen „Giulio Cesare“ (Händel) an der Londoner Royal Opera und dann in Glyndebourne – einfach zum Niederknien. Entsprechend hoch waren die Erwartungen für sein „Rheingold“ in der legendären Mailänder Scala – und sie wurden abermals nicht enttäuscht…
Von Dr. Charles Ritterband
Klassik-begeistert.de

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Rudolf Buchbinder und die Geschwister Capuçon begeistern in Berlin

Rudolf Buchbinder © Marco Borggreve

Schuberts Trios schmeicheln wie Seelenbalsam

Franz Schubert: Trio op. 99
Franz Schubert: Trio op. 100

Renaud Capuçon, Violine (anstelle von Hilary Hahn)
Gautier Capuçon, Violoncello

Rudolf Buchbinder, Klavier

Philharmonie Berlin,  9. November 2024

von Kirsten Liese

Seit der Auflösung des legendären Beaux Arts Trios ist mir kein vergleichbar exquisites Ensemble mehr untergekommen. Vor allem Franz Schuberts Klaviertrios, die zum Schönsten zählen, was die Kammermusik für diese Besetzung hervorgebracht hat, habe ich lange nicht mehr gehört.

Nun sind Rudolf Buchbinder, Renaud und Gautier Capuçon allesamt hochkarätige Solisten und kein festes Ensemble wie einst das Beaux Arts, aber umso mehr war es eine Freude zu erleben, wie gut die Drei miteinander harmonierten. Zumal Renaud Capuçon für den Violinpart verspätet dazu kam – als Ersatz für Hilary Hahn, die aus gesundheitlichen Gründen abgesagt hatte. „Rudolf Buchbinder und die Geschwister Capuçon
Philharmonie Berlin,  9. November 2024“
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Auf dem Blocksberg Otfried Preußlers sind die Prioritäten anders gesetzt

Franz Wittenbrink, Die kleine Hexe © Jan Windszus Photography

Es geschah selten, aber wenn ich in meiner Kindheit mal mit Hexen zu tun hatte, so liebte ich jene aus dem Zauberhaften Land. Dort, irgendwo hinter dem Regenbogen, fand Judy Garlands unfreiwilliger Sturmflug ein Ende. Bei der Landung erschlug ein Häuschen eine böse Hexe. Eine gute Hexe wies dem Mädchen den richtigen Weg.

Die kleine Hexe
Kinderoper von Franz Wittenbrink

Libretto von Anne X. Weber und Susanne Lütje
Nach dem Buch von Otfried Preußler

Uraufführung am 26. Oktober 2024 in Berlin

Orchester der Komischen Oper, Anne Hinrichsen
Komische Oper im Schillertheater, 4. November 2024

von Ralf Krüger

Tanzen, singen, sich in Kostüme zwängen: Nur einmal im Jahr ist Walpurgisnacht! Da feiern die Hexen auf dem Blocksberg im Harz: Die Alten, die Weisen, auch die Männlichen – bis manchmal vielleicht der Besen knackt. Doch Achtung – Altersbeschränkung! „F. Wittenbrink, Die kleine Hexe
Komische Oper im Schillertheater, 4. November 2024“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 2. NOVEMBER 2024

John-Halvdan Olsen-Halvorsen/Oslo Philharmonic


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DIE SAMSTAG-PRESSE – 2. NOVEMBER 2024

Wien
Erhöhter Schalldruck: Halloween-Klänge mit Klaus Mäkelä im Musikverein
Der finnische Jungdirigent gastierte mit dem Oslo Philharmonic im Goldenen Saal
DerStandard.at

Bei Wien Modern winden sich Würmer, plätschern Klangbäder und wird auch geblödelt (Bezahlartikel)
DiePresse.com

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Yuja Wang entmaterialisiert einen Steinway-Flügel, während Vikingur Ólafsson für Bodenhaftung sorgt

Ólafsson und Wang © Sebastian Madej

Sie ist Stilikone, sie ist – pardon – Rampensau. Sie ist eine besessene Zugabenspielerin. Sie ist die Zarte, sie ist die Zupackende. Sie ist ihre eigene Klasse, die Eine und Einzige, die  Unvergleichliche, die Zauberin auf dem Flügel. Die Göttin der Pianistik. 

Klavierabend Yuja Wang und Vikingur Ólafsson

Luciano Berio – Wasserklavier aus Six Encores
Franz Schubert – Fantasie f-Moll für Klavier zu vier Händen D 940
John Cage – Experiences I
Conlon Nancarrow – Study No. 6
John Adams – Hallelujah Junction
Arvo Pärt – Hymn to a Great City
Sergej Rachmaninow – Sinfonische Tänze op. 45

Philharmonie Berlin, 30. Oktober 2024

von Sandra Grohmann

Sie ist die Assoluta des Klavierspiels.

Gleich zu Beginn von Schuberts f-moll Fantasie zaubert Yuja Wang ihr unvergleichliches Pianissimo hervor und entmaterialisiert dabei den massigen Steinway: mit einem Anschlag, der eigentlich gar keinen Ton mehr hervorbringen dürfte, der gleichsam den Schmetterlingsflügel im Birkenschatten zum Klingen bringt. Die ersten sechs Töne sind noch nicht verklungen, und sie sind mir ins Herz gedrungen. Mir ist niemand bekannt, der einen solchen Ton zaubern könnte wie Wang. Oder wie eine befreundete Klavierlehrerin einmal sagte: Sie lotet die Grenzen des Klavierspiels neu aus.

„Yuja Wang und Vikingur Ólafsson
Philharmonie Berlin, 30. Oktober 2024“
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Levit dirigiert Levit

Igor Levit © Felix Broede Sony Classical 2021

Allen Unkenrufen zum Trotz: Die Klassik lebt. Einer, der hochkarätig dargebotene klassische Musik mit bürgerschaftlichem Engagement verbindet, reißt das Publikum aus den Sesseln: Igor Levit, Träger des Internationalen Beethovenpreises und der Statue B des Internationalen Auschwitz Komitees, spielt Bach, Brahms und Beethoven in der Berliner Philharmonie. (Und nein, für die unnatürliche Ansammlung von Alliterationen kann ich nichts.) 

Klavierabend Igor Levit

Johann Sebastian Bach
Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903

Johannes Brahms
Vier Balladen für Klavier op. 10

Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (Bearbeitung für Klavier solo von Franz Liszt)

Philharmonie Berlin, 28. Oktober 2024

von Sandra Grohmann

Beethovens Siebte muss natürlich dirigiert werden. Ein Nicken zu den Hörnern, ein Lächeln in Richtung der Flöten, der Einsatz für die Violinen – das ist selbst dann zu erwarten, wenn die Symphonie in der Klavierfassung von Franz Liszt erklingt.

Jedenfalls dann, wenn Igor Levit diese hochvirtuose Aufgabe übernommen hat und ein lebendiges Mienenspiel hinter der dicken Partitur zeigt, gelegentlich auch mit der rechten Hand einen Einsatz zu geben scheint. Er ruft die ganze Farbigkeit eines Orchesters auf, und wiewohl sein Spiel gelegentlich durchaus hart im Anschlag sein kann, lässt er doch die Geigen erklingen. Diese Vielfalt weckt die Erinnerung an einen seiner Lehrer, Pavel Gililov, der in Entzücken geraten kann, wenn es gelingt, dem Klavier die Stimmen aller möglichen Instrumente zu entlocken.

„Klavierabend Igor Levit
Philharmonie Berlin, 28. Oktober 2024“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 29. OKTOBER 2024

© Wilfried Hösl

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 29. OKTOBER 2024

München
„Rheingold“ in München: Ein nackter Alberich und viele Leckerlis
In Wien hätte es wohl einen Buhorkan gegeben, in München gab es viel Applaus: „Rheingold“-Premiere an der Bayerischen Staatsoper.
Kurier.at

Das Rheingold – Auftakt für den neuen „Ring“ von Tobias Kratzer in München
Audio von Jörn Florian Fuchs
deutschlandfunk.de

München
Wer glaubt schon an Wotan?
backstageclassical.com

Wotan auf Zeitreise
Richard Wagner: Das Rheingold
DieDeutscheBuehne.de

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Bewährtes Team: Martha Argerich und Daniel Barenboim begeistern mit den Berliner Philharmonikern

Daniel Barenboim, Martha Argerich © Stephan Rabold

Etwas hat Barenboims Altersstil für sich: In früheren Jahren drohten mit ihm häufiger die Pferde durchzugehen, nun findet er wunderbar moderate, angemessene Tempi, in denen sich vor allem das in dieser Sinfonie viel beschäftigte Blech prächtig entfalten kann, insbesondere zu Beginn des zweiten Satzes.

Großen, freundlichen Beifall gab es dafür am Ende, freilich vor allem für die enorme Lebensleistung dieses Mannes.

Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 op. 15

Johannes Brahms: Symphonie Nr. 4 op. 98

Zugabe:
Johann Sebastian Bach: Gavotte aus der Englischen Suite Nr. 3, BWV 808

Berliner Philharmoniker

Daniel Barenboim, Dirigent
Martha Argerich, Klavier

Philharmonie Berlin, 24. Oktober 2024

von Kirsten Liese

Aus dem Berliner Konzertleben, dem sie seit Jahrzehnten zahlreiche gemeinsame Auftritte bescherten, lassen sich Martha Argerich und Daniel Barenboim kaum mehr wegdenken. Und doch war beim ersten der drei jüngsten, schon seit Monaten restlos ausverkauften Abonnementkonzerte mit den Berliner Philharmonikern etwas anders als sonst: Die starke innige Verbundenheit der beiden wurde diesmal weniger sichtbar. „Berliner Philharmoniker, Daniel Barenboim, Dirigent, Martha Argerich, Klavier
Philharmonie Berlin, 24. Oktober 2024“
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Magie und Alptraum: Teodor Currentzis überwältigt mit Mahlers Fünfter

© Utopia Press Office

Vor allem eines lässt sich nach diesem fulminanten Konzert festhalten: Teodor Currentzis, zurecht viel beachtet für seine genialen Interpretationen von Mahlers Dritter und dem Adagio der Zehnten im vergangenen Jahr, avanciert zusehends zum größten Mahler-Dirigenten unserer Zeit. Seit Claudio Abbado hat die Musikwelt so einen nicht mehr erlebt. Die Berliner Fünfte lässt sich kaum toppen. Und im April folgt schon die Vierte.

Jay Schwartz
Passacaglia – Music for Orchestra IX (Uraufführung)

Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 5

Zugabe:

Johann Sebastian Bach: Choral „Jesu meine Freude“ aus der Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ BWV 147

Utopia Orchestra
Teodor Currentzis, musikalische Leitung

Berliner Philharmonie , 23. Oktober 2024

von Kirsten Liese

Man kann dieses Energiebündel mögen oder auch nicht, sich an Äußerlichkeiten stören wie seiner ausgeprägten Körperlichkeit auf dem Podium, der politischen Unangepasstheit des Griechen mit russischem Pass oder auch an seiner eigenwilligen Kleidung. Aber eines lässt sich nicht bestreiten: die charismatische starke Persönlichkeit des 51-Jährigen, sein unbändiger Ausdruckswille, seine mit einer einmaligen Vitalität einhergehende musikalische Besessenheit und Genialität, wie sie jeden Auftritt immer wieder aufs Neue bestimmt. So wie er jeden Takt, jede Note durchdringt, wird die Musik unweigerlich zum Ereignis. „Utopia Orchestra Teodor Currentzis, musikalische Leitung
Philharmonie Berlin, 23. Oktober 2024“
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Hector Berlioz’ „Roméo et Juliette“ lässt die Laeiszhalle in Hamburg in purer Klangschönheit erbeben

Catriona Morison © Jeremy Knowles

 

Eröffnung der Spielzeit 2024/2025

Das waren grandiose Sternstunden der Konzertkultur in Hamburg!

Berlioz: Roméo et Juliette

Dirigent: Sylvain Cambreling

Symphoniker Hamburg
Slowakischer Philharmonischer Chor

Catriona Morison, Alt
Cyrille Dubois, Tenor
Luca Pisaroni, Bass (für den erkrankten Edwin Crossley-Mercer)


Laeiszhalle Hamburg,
13. Oktober 2024

von Dr. Holger Voigt

Konzerte mit Kompositionen des französischen Komponisten Hector Berlioz (11. Dezember 1803 – 8. März 1869) sind in Hamburg eher selten. Umso mehr ist dem Intendanten der Symphoniker Hamburg Daniel Kühnel sowie ihrem Chefdirigenten Sylvain Cambreling dafür zu danken, dass sie „Roméo et Juliette“ auf den Spielplan setzten. Berlioz-Liebhaber konnten somit monatelang in Vorfreude schwelgen. Sie wurden nicht enttäuscht. Es wurde ein grandioser Konzertabend. „Berlioz, Roméo et Juliette, Sylvain Cambreling, Symphoniker Hamburg
Laeiszhalle Hamburg, 13. Oktober 2024“
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